Zitat Zitat von BrüggeGent Beitrag anzeigen
Die SPD ist jetzt aber nicht wegen ihrer Sturheit(es ging um 0,5% Beitragszahlung der Arbeitslosenversicherung)schuld am Niedergang der WeimarerRepublik?
Was sind schon 0,5%? Wenn man sich vorhält, wie heute um halbe Prozentpunkte gefeilscht wird, dann war es in der damaligen mittellosen Situation noch viel gravierender. Die SPD wollte nicht einsehen, dass ihre Freunde jenseits des Antlantik der Weimarer Republik den Hals zudrehen wollten.
Sie ist schon schuld! Wenn auch nicht allein. Sie nahm es nicht so genau mit der Verfassung. So wählte das Parlament den ersten Reichspräsidenten Ebert statt das Volk, wie die Verfassung es vorgesehen hatte. Erst Hindenburg wurde vom Volk direkt gewählt. Zum Glück haben sich die Konservativen 1924-1925 durchgesetzt, sonst hätte Deutschland wie Polen und Italien schon 1924 eine Diktatur gehabt. Und die SPD stellte 1932 den allseits beliebten Hindenburg zur Wiederwahl auf. Das Zentrum mit Brüning stellte einen eigenen Kandidaten auf, weil Hindenburg nicht mehr amtsfähig war: Erblindung und Alterssenilität. Wie konnte die SPD eine Person zur Wiederwahl aufstellen, die nicht mehr amtsfähig war und dem die Linke Übelstes wie die Erfindung der Dolchstosslegende nachgesagt hatte? Leider gab es einen Dolchstoss im Februar und März 1918 und nicht im November 1918 als der Krieg schon längst verloren war. Ohne den Streik im Februar-März 1918 war ein Vergleichsfrieden in Reichweite. Solch schizophrene Verhaltensweisen in der Politik, wie die SPD sie anlässlich der Reichstagswahl 1932 anstellte, führen nicht zum erwünschten Ziel. Oder war es vielmehr so, dass auch die SPD eine Hitlerdiktatur wollte so wie die KPD. Und der nicht mehr amtsfähige Hindenburg war dann ein willfähriges Vehikel, hinter dessen Rücken krumme Politgeschäfte möglich waren. Goebbels schreibt das so in seinem Tagebuch unter dem 30.1.1933. Danach hat nicht Hindenburg Hitler zum Reichskanzler ernannt sondern eine von Goebbels nicht genannte Person. Dass es nicht Hindenburg war, das geht aus den Worten Goebbels eindeutig hervor. Und Goebbels war am Geschehen sehr nahe dran. Auch der Film vom Tag von Potsdam offenbart Dokumentenmanipulation. Filmschnitte belegen, dass das Dokument Film zusammengestückelt ist. Und so behauptet Wikipedia zu diesem Thema, dass Brüning die Wahl Hindenburgs unterstützt habe, obwohl Brüning einen eigenen Kandidaten aufstellen liess. SPD und Zentrum hätten sich in der damaligen sehr kritischen Situation auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen können. Brüning und das Zentrum haben nicht mehr auf Hindenburg gesetzt. Und dann wird es stimmig gemacht, indem man (Wikipedia) behauptet, Brüning habe Hindenburgs Wiederwahl 1932 unterstützt.