Drei Labore haben untersucht.
Ein unabhängiges, neutrales in der Schweiz und zwei staatliche in Frankreich und Russland.
Die Schweizer Wissenschaftler fanden bei ihren Untersuchungen Polonium-Werte, die mindestens 18-fach über dem Normalwert lagen, in seinen Rippen, im Becken und im Erdreich um sein Grab, das die Körperflüssigkeiten Arafats aufgenommen hat.
Der Leiter des Instituts für Strahlenphysik an der Universität von Lausanne, François Bochud erklärte nach Abschluss der Untersuchung:
Die gemessenen Konzentrationen an Polonium seien
"viel höher als erwartet".
Der radioaktive Stoff sei nur "
Leuten zugänglich, die sich für Atomwaffen interessieren oder sie*bauen".
Und genau
DAS (!) ist der Punkt, wo sich die Spreu vom Weizen trennt.
Der Forensische Bericht des Schweizer Instituts vom 5. November 2013 ist hier einsehbar:
Ab Seite 22:
IV.3.4. Polonium 210 determination in personal effects
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Die Ergebnisse sind detailliert und übersichtlich aufgeschlüsselt.
Im Gegensatz dazu wollen die beiden Institute aus Frankreich und Russland,
gar nichts, überhaupt nichts in Richtung Polonium gefunden haben?
Das ist schon mehr als seltsam oddr?
Israel und Russland haben nicht unbedingt freundschaftliche Beziehungen, aber gute.
Israelische Spitzenpolitiker reisen regelmäßig nach Moskau. Die Details der Verhandlungen bleiben hinter verschlossenen Türen. Die Beziehungen Frankreichs zu Israel sind ähnlich.
Vor dem Hintergrund sind die total abweichenden Ergebnisse der beiden staatlichen Labore von den unabhängigen Schweizern nicht unbedingt überraschend.
Schon seit Menachem Begin planten Israels Führer die Ermordung Arafats.
Die nehmen auch gar kein Blatt vor den Mund.
Im Jahr 2002 sagte Sharon der Zeitung Maariv, dass er es bedauert habe, Arafat 1982 während des Libanonkrieges nicht "beseitigt" zu haben.
[...]
Uri Dan, ein Vertrauter von Sharon, schrieb im November 2004, er erinnere sich an Treffen des damaligen Verteidigungsministers Sharon in seinem Büro in Tel Aviv im Jahr 1982, bei denen er die Leiter des Mossad fragte, wann sie endlich beginnen würden den Befehl von Premierminister Menachem Begin auszuführen, Arafat zu eliminieren. "
[...]
Sharon selbst sagte, er habe Präsident George W. Bush am 14. April 2004 informiert, dass er sich nicht länger an sein Versprechen an Bush im März 2001 gebunden fühle, Arafat keinen Schaden zuzufügen.
Bush antwortete, dass es vielleicht am besten wäre, Arafats Schicksal in den Händen des Allmächtigen zu lassen.
Sharon sagte, dass man ihm manchmal helfen sollte."
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Zwei Oberschurken in trauter Zweisamkeit.
Natürlich kennen sich Israels Spezialisten auch bestens mit Giftanschlägen aus.
Im September 1997 versuchten zwei völlig vertrottelte Mossad-Agenten, auf Anweisung Netanjahus (der gerne Killer-Kommandos ins Ausland schickt) Hamas-Führer Khaled Mashal in Amman umzubringen.
Die Giftspritze konnten sie ihm zwar setzen, im Anschluss wurden sie aber von Mashals Leibwächter so verprügelt, dass die jordanische Polizei sie nur noch aufzusammeln brauchte.
Der jordanische König war außer sich und rief im Weißen Haus an. Daraufhin zwang Clinton Netanjahu das Gegengift herauszurücken und nach Amman zu liefern.
So konnte Mashal überleben.
Die Journalistin Bettina Marx schrieb in einem Beitrag für die Deutsche Welle am 9. November 2013 (link nicht mehr aufrufbar):
Immerhin, ein Jahr vor seinem Tod hatte die israelische Regierung den förmlichen Beschluss gefasst, Arafat zu beseitigen. Er sei ein Hindernis zum Frieden und müsse weg, so die Minister des Sicherheitskabinetts in ihrem Beschluss.
Man werde Arafat das gleiche Schicksal angedeihen lassen, wie den beiden Hamas-Führern Scheich Yassin und Abdel Aziz Rantissi.
Beide Männer waren von Israel zunächst ins Exil getrieben und später durch Angriffe aus der Luft getötet worden.
Der damalige Verteidigungsminister Shaul Mofaz forderte ganz offen und ohne Rücksicht auf das internationale Recht, Arafat zu töten.
2004 haben sie ihren infamen Mordplan dann in die Tat umgesetzt.
Aber wie das Schicksal manchmal so spielt, kurz nach der Ermordung Arafats, wurde der Drahtzieher des Verbrechens, vom Schlag getroffen, fiel in ein jahrelanges Koma und verschied.