+ Auf Thema antworten
Seite 1 von 3 1 2 3 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 10 von 30

Thema: Christentum: Eine barbarische Religion?

  1. #1
    otoman23
    Gast

    Standard Christentum: Eine barbarische Religion?

    Auf die Dauer wird es langweilig immer etwas über die islamischen Fundamentalisten zu lesen: Hier mal die christliche Variante.

    Aber wie würde unsere Welt wirklich aussehen, wenn wir das Alte Testament heute wieder wörtlich nehmen würden: Sie ...

    ... dürften dann Sklaven halten. (3. Mose 25,44 und andere)

    ... müssten Ihre Tochter steinigen lassen, wenn sie vorehelichen Sex hat. (5. Mose 22,20)

    ... dürften einen Dieb zum Tod verurteilen. (2. Mose 21,16)

    ... könnten Ihre Tochter als Sklavin verkaufen. (2. Mose 21,7)

    ... dürften jeden töten, der am Samstag arbeitet. (2. Mose 35,2)

    ... dürften sich als Mann weder das Kopfhaar noch den Bart abschneiden. (3. Mose 20,6)

    ... müssten beim Kauf Ihrer Kleider genau darauf achten, dass der Stoff nicht aus zwei verschiedenen Fäden gewebt ist. (3. Mose 19,19)

    ... müssten Ihren Sohn steinigen lassen, wenn er flucht. (3. Mose 24,16)

    ... müsste eine Frau nach der Geburt eines Jungen 1 Woche und nach der Geburt eines Mädchens 2 Wochen (!) zu Hause bleiben, weil sie "unrein" ist. (3. Mose 12,5)

    ... wären als Frau während der Menstruation unrein - und alles was Sie berühren ebenfalls. (3. Mose 15,19)

    ... würden getötet werden, wenn Sie fremdgehen. (3. Mose 20,10)

    ... dürften nie mehr Muscheln oder Krabben essen. (3. Mose 11,10)

    ... würden ausgerottet werden, wenn Sie ein Blutwurst essen würden. (3. Mose 7,27)

    Die Liste solcher alttestamentarischer Strafen und neutestamentarischer Drohungen könnte noch lange in diesem Sinne weitergeführt werden. Die christlichen Fundamentalisten jedenfalls fordern dasselbe wie die islamischen Fundamentalisten: den Gottesstaat und eine wörtliche Auslegung der Heiligen Schrift.


    Die Frau nur eine Gebärdemaschine?

    Wie kaum ein anderes Werk der Weltgeschichte tritt die Bibel die Würde der Frau immer wieder mit Füssen. Ein solches Beispiel ist die Leviratsehe, die besagt, dass eine Frau, deren Mann gestorben ist, ungefragt in den Besitz seines Bruders übergeht.

    (5. Mose 25,5-6) "Wenn jemand stirbt und hinterlässt eine Frau, aber keine Kinder, so soll sein Bruder sie zur Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken."

    Mit keinem Wort wird auch nur in Erwägung gezogen, nach den Bedürfnissen der trauernden Witwe zu fragen.

    Man könnte nun leicht annehmen, dass diese für unsere Ohren hartherzige Regel durchaus Sinn in einer archaischen Stammes- gesellschaft, einer sozial ungesicherten Welt macht. Die Frau wäre ohne einen sie ernährenden und beschützenden Mann einfach verloren gewesen. In diesem Fall muss man aber fragen, warum diese Regel eine Frau mit Kindern ausschließt. Die Antwort ist einfach: Weil der neue Ehemann nicht auch noch die Kinder seines Vorgängers miternähren möchte.
    Wie man dieses Gebot auch interpretiert, es hätte in jedem Fall das Einverständnis der Frau miteinbeziehen können ohne dadurch ihre soziale Berechtigung zu.

    Die Frau ist nach biblischer Auffassung leider nur eine rechtlose Gebärerin. Ihre Aufgabe ist es, den Samen des Mannes - der angeblich alles zum Leben Notwendige enthalten soll - auszutragen, mehr nicht.

    Auch Jesus hatte keinen Grund gesehen, die alttestamentarische Regel von der willkürlichen Weitergabe der Frau in Frage zu stellen.

    Das Gebot war für ihn selbstverständlich und der Evangelist Markus (Mk 12,18-27) berichtete sogar, dass diese Frau an einen nächsten Bruder weitergegeben werden konnte, wenn sie dem ersten keine Kinder geboren hatte. Ja, sie konnte so lange weitergereicht werden, bis sie endlich Kinder zur Welt brachte.

    Wenn die Frau ihre Aufgabe des Gebärens also nicht erfüllen konnte, durfte man sie dem Nächsten abgeben. Warum hätte man sie auch weiter ernähren sollen?

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Mauser98K
    Registriert seit
    29.05.2005
    Ort
    Sauerland
    Beiträge
    13.737

    Standard AW: Christentum: Eine barbarische Religion?

    Wie alt sind diese Vorschriften?
    Wo werden sie heute noch alle befolgt?

  3. #3
    otoman23
    Gast

    Standard AW: Christentum: Eine barbarische Religion?

    Zitat Zitat von Mauser98K
    Wie alt sind diese Vorschriften?
    Wo werden sie heute noch alle befolgt?
    Ein gottesfürchtiger Christ sollte aber nach diesen Vorschriften leben, oder nicht? Es sind, wie zu sehen, Bibelzitate. Ich denke schon, dass viele Erzkatholigen diese Vorschriften noch anwenden. Wo kann ich dir leider nicht sagen.

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Mauser98K
    Registriert seit
    29.05.2005
    Ort
    Sauerland
    Beiträge
    13.737

    Standard AW: Christentum: Eine barbarische Religion?

    Zitat Zitat von otoman23
    Ein gottesfürchtiger Christ sollte aber nach diesen Vorschriften leben, oder nicht? Es sind, wie zu sehen, Bibelzitate. Ich denke schon, dass viele Erzkatholigen diese Vorschriften noch anwenden. Wo kann ich dir leider nicht sagen.

    Ich bin selber katholisch, aber an diese alttestamentarischen Vorschriften halte ich mich natürlich nicht.

    (Blutwurst mag ich aber nicht, würg!)

    Das Christentum unterliegt natürlich auch gewissen Anpassungen an die Zeit ohne modernistisch zu sein.

  5. #5
    otoman23
    Gast

    Standard AW: Christentum: Eine barbarische Religion?

    Zitat Zitat von Mauser98K
    Ich bin selber katholisch, aber an diese alttestamentarischen Vorschriften halte ich mich natürlich nicht.

    (Blutwurst mag ich aber nicht, würg!)

    Das Christentum unterliegt natürlich auch gewissen Anpassungen an die Zeit ohne modernistisch zu sein.

    Was sagt ein Katholik denn hierzu?:
    ls eine der größten Fälschungen der Kirchengeschichte gilt die Überlieferung, Jesus persönlich habe Petrus zum ersten Papst in Rom eingesetzt und ihn mit dem Recht zur uneingeschränkten Herrschaft über die Christenheit ausgestattet.

    Die katholische Kirche wähnt in einer einzigen Bibelstelle die Grundlage ihres päpstlichen Amtes und sieht sich darin als rechtmäßige Nachfolgerin des Apostels Petrus (Mt 16,18-19): "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde (Die katholische Bibel schreibt hier "Kirche") bauen." Aus diesen etwas verworrenen Zeilen leitet die römische Kirche ihre Berechtigung ab, im Namen Jesu die Christenheit zu führen.

    Warum sollte Jesus seinem Nachfolger - der eigentlich Simon hiess und den Jesus Petrus nannte - einen griechischen Namen geben? Er und wohl auch seine Jünger waren Juden und sprachen Aramäisch.

    Der Verdacht liegt nahe, dass man die Bibel angestrengt nach einem Jesuswort durchforstet (oder später hinzugefügt) hatte, das die priesterliche Obrigkeit nicht verspottet, sondern legitimiert. Das, was sie schließlich gefunden hatte, erhob die Kirche umgehend zum Fundament ihres Papsttums.

    Diesen Vers aus dem Matthäusevangelium gab Jesus übrigens seinem Jünger Petrus in einem nicht ganz verständlichen Gespräch zur Antwort auf die Frage "Was sagen die Menschen über mich?"

    Es ging bei dieser Unterhaltung also nicht um die Frage der Nachfolge. Bezeichnenderweise beginnt vier Verse weiter ein Kapitel mit der Überschrift (Mt 16,24) "Von der Nachfolge", das ausdrücklich keinen Nachfolger namentlich nennt, sondern verspricht, dass Jesus persönlich wiederkommen werde (Mt 16,27): "Denn es wird geschehen, dass der Menschensohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln."

    Jesus hatte nie die Absicht, eine organisierte Religionsgemeinschaft zu gründen. Er wollte zurückkehren und neben seinem Vater sitzend sein Volk befreien.
    Erschwerend kommt hinzu, dass auch die außerbiblische Geschichtsschreibung nichts von einem Petrus, seiner Reise nach Rom und einer weltbewegenden Kirchengründung weiß.

    Die älteste Bischofsliste, die uns vorliegt, stammt von Irenäus (130-200), dem Bischof von Lyon und wurde um das Jahr 180 geschrieben. Vollständig erhalten ist sie aber nur in einer lateinischen Abschrift aus dem 4. oder 5. Jahrhundert. Leider wird dort kein Petrus aufgeführt, schon gar nicht an erster Stelle.

    Warum sollte Jesus ausgerechnet seinem Jünger Simon Petrus die große Aufgabe, eine weltumspannende Kirche zu gründen, anvertrauen? Schließlich war Johannes Jesus' Lieblingsjünger.

    Petrus hingegen beschimpfte er (Mt 16,23) "Geh weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist."

    An anderer Stelle erklärte Petrus vollmundig, er sei bereit, für Jesus in den Tod zu gehen. Aber dieser wimmelte ihn kühl ab (Lk 22,34): "Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst."

    Später wollte Petrus von Jesus wissen, was mit dem Jünger geschehen sollte, den Jesus angeblich besonders lieb gewonnen hatte (Johannes). Wieder wurde er schroff abgekanzelt (Joh 21,22): "Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an?"

    Schließlich wollte er wie Jesus auf dem Wasser laufen, machte sich aber nur lächerlich. Viel konnte Jesus von diesem seiner Begleiter also nicht gehalten haben.

    Es gibt wenige Begebenheiten, die sich gleich in drei Evangelien wiederholen. Die Zurückweisung Petrus' durch Jesus ist eine davon. Und diesem Menschen soll er das irdische Erbe seines Heilsversprechens überantwortet haben?

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von Mauser98K
    Registriert seit
    29.05.2005
    Ort
    Sauerland
    Beiträge
    13.737

    Standard AW: Christentum: Eine barbarische Religion?

    Die Bibel ist nicht als wissenschaftlicher Tatsachenbericht zu sehen.
    Vieles bedarf der Interpretation.

    Auch durch den Bibelleser.

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Anti-Zionist
    Registriert seit
    11.12.2005
    Ort
    Erde
    Beiträge
    11.035

    Standard AW: Christentum: Eine barbarische Religion?

    Zitat Zitat von otoman23
    Ein gottesfürchtiger Christ sollte aber nach diesen Vorschriften leben, oder nicht? Es sind, wie zu sehen, Bibelzitate. Ich denke schon, dass viele Erzkatholigen diese Vorschriften noch anwenden. Wo kann ich dir leider nicht sagen.
    Nein, im Gegensatz zum Islam ist das Christentum sehr fortschrittlich. Was du zitiert hast, sind Stellen aus dem Alten Testament, die noch nach dem Mosaischen Gesetz galten.
    Außerdem gibt es ja nicht nur Katholiken.

    Mein Schwager ist übrigens bartlos.
    Bomber Harris, do it again - auf alle antideutschen Faschisten!

    Deutschrassismus - viele Fallbeispiele.

    PDF-Dokument Lügen gegen rechts - Eine Chronologie (Sebnitz, Mittweida etc.)

  8. #8
    otoman23
    Gast

    Standard AW: Christentum: Eine barbarische Religion?

    Zitat Zitat von Anti-Islamist
    Nein, im Gegensatz zum Islam ist das Christentum sehr fortschrittlich. Was du zitiert hast, sind Stellen aus dem Alten Testament, die noch nach dem Mosaischen Gesetz galten.
    Außerdem gibt es ja nicht nur Katholiken.

    Mein Schwager ist übrigens bartlos.
    Deinen ersten Satz ignoriere ich einfach mal, da das mal wieder so ne Labberei ist.
    Natürlich sind das Stellen aus dem AT. Allerdings ist dies genauso Bestandteil der Bibel wie das NT. Was willst du mir jetzt damit sagen? Das das AT ja so alt ist und für Christen uninterresant oder wie?
    Das dein Schwager bartlos ist freut mich. :]

  9. #9
    otoman23
    Gast

    Standard AW: Christentum: Eine barbarische Religion?

    Zitat Zitat von Mauser98K
    Die Bibel ist nicht als wissenschaftlicher Tatsachenbericht zu sehen.
    Vieles bedarf der Interpretation.

    Auch durch den Bibelleser.
    Natürlich bedarf es der Interpretation. Das ist ja das, was ich mit diesem Strang sagen möchte. Nicht alles was in der Bibel oder im Koran steht wird wortwörtlich auch ausgeübt. So denken höchstens geistig Verwirrte, die es in diesem Forum nur zu Hauf gibt.

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Mauser98K
    Registriert seit
    29.05.2005
    Ort
    Sauerland
    Beiträge
    13.737

    Standard AW: Christentum: Eine barbarische Religion?

    Zitat Zitat von otoman23
    Natürlich bedarf es der Interpretation. Das ist ja das, was ich mit diesem Strang sagen möchte. Nicht alles was in der Bibel oder im Koran steht wird wortwörtlich auch ausgeübt. So denken höchstens geistig Verwirrte, die es in diesem Forum nur zu Hauf gibt.
    Und so eine Denkweise ist gefährlich!
    Man sehe sich neben islamischen Fundamentalisten auch fanatische christliche Eiferer wie Zeugen Jehovas, Neuapostolen, aber auch den vor allem in den USA stärker werdenden Einfluß der "Kreationisten" an.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben