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„Wer die Zahl der Moslems in Deutschland erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung des inneren Friedens in Kauf.“
(Helmut Schmidt, SPD-Altkanzler, 2008 in seinem Buch Außer Dienst, S. 236).
“Der Politischen Korrektheit geht es nicht darum, eine abweichende Meinung als falsch zu erweisen, sondern den abweichend Meinenden als unmoralisch zu verurteilen. Man kritisiert abweichende Meinungen nicht mehr, sondern hasst sie einfach. Wer widerspricht, wird nicht widerlegt, sondern zum Schweigen gebracht.”
Prof.Dr. Norbert Bolz, Medienwissenschaftler
Berichterstattung über Fußball-WM - "Das ist sprachlicher Schrott"
Die Distanz ist weg, die Qualität auch: Fußballberichterstattung ist laut Jürgen Roth nur noch Marktschreierei im Dienst der nationalen Sache. Der Schriftsteller analysiert sie seit Jahren - mit verheerendem Ergebnis.
Interview von Thomas Hummel
Jürgen Roth, 50, beschäftigt sich seit 20 Jahren mit der Sprache rund um den Fußball. Der Schriftsteller aus Frankfurt hat mehrere Bücher dazu geschrieben, das aktuelle heißt "Nie mehr Fußball!" und ist in großen Teilen eine Abrechnung mit dem Medienbetrieb.
SZ: Herr Roth, mehr als vier Wochen Fußball-WM stehen an. Teilweise drei Spiele am Tag, Berichterstattung fast rund um die Uhr.
Jürgen Roth: Mich schaudert.
So schlimm? Wovor graut es Ihnen denn so?
Wir bekommen wieder ein riesiges Ausmaß an Anschleimeritis vorgesetzt. Es gibt so etwas wie Sport-Journalismus im Fernsehen nicht mehr. Den hat es mal gegeben. ZDF-Reporter Harry Valerien hat sich bei der WM 1982 erdreistet, Paul Breitner zu sagen, so könne man nicht mit Journalisten umgehen. Breitner müsse sich auch Kritik gefallen lassen. Heute gibt es keine Kritik mehr. Als Mehmet Scholl 2012 während der EM zu dem wunderbaren Bild griff, er sorge sich darum, ob man Mario Gomez mal wenden müsse, weil er sich sonst wundlege, war die Entrüstung groß. Das ist grotesk. Was heute im Fernsehen verlangt wird, ist ein Gefolgschafts-Journalismus, ein Jubelpersertum, das sich in den Dienst der Sache, also der Mannschaft stellt. Denn das sind ja "Wir". Es ist das große "Wir", das über allem schwebt. Es wird auf alles eine große, grelle Sprachtapete geklebt, um Fußball und Sport allgemein als nationalistisch bewegendes Ereignis zu inszenieren.
Das klingt sehr nach: Früher war alles besser.
Teilweise gab es das früher auch schon. Ich erinnere an Klaus Angermann vom ZDF, der beim Radfahren außer Rand und Band geriet.
Wie sähe die Alternative aus, die Ihnen vorschwebt?
Das Fußballspiel, das sich am allertiefsten in mein Herz gegraben hat, war das Halbfinale 1982 Deutschland gegen Frankreich. Mit dem Schumacher-Foul gegen Battiston. Da kommentierte Rolf Kramer. Was war das für ein Reporter-Stil! Eine ungeheure Zurückhaltung, eine Dezenz. Die Rudi-Michel-Schule. Die Vermeidung jeglicher Erregung, Übersteigerung, Aufstachelungs-Rhetorik. Eine bewusste Unterkühlung. Das waren Grandseigneurs.[...]
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Eigentlich hat der Mann recht. Der Fußball-Journalismus heutzutage ist integraler Bestandteil der großen DFB-Erzählung von der "Die Mannschaft". Da wird weder hinterfragt noch kritisiert, was man derzeit im Fall Özil/Gündogan wunderbar feststellen kann. Der letzte; der aus dieser Inszenierung ab und an mal ausbrach; war Scholl, und den haben sie wegen irgendeiner politisch unkorrekten Nichtigkeit rausgeschmissen und gegen blasse Typen wie Hitzlsberger ersetzt, dessen größte Leistung darin besteht; schwul zu sein. Diversity, Toleranz und so, passt super. Gut, dass ihm das pünklich nach Beendigung seiner Karriere eingefallen war.
Um ihre Instrumentalisierung zu kompensieren, dürfen sie sich dafür an Russland abarbeiten, womit dann jede freie Sendeminute gefüllt wird.
Wobei man sagen muss, sowas wie das oben im Interview angesprochene Spiel Frankreich - Deutschland ´82 mit dem Kommentar von Rolf Kramer will man auch nicht mehr sehen. Das war, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur:
"Schumacher auf Briegel ... Briegel auf Förster ... der zurück auf Briegel ... der passt zu Stielike ... jetzt Littbarski am Ball ... Littbarski auf Allofs ... zurück zu Magath... usw. usf.
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