...
Eine Broschüre der eidgenössischen Rassismuskommission über Muslime in der Schweiz informiert uns mit werbendem Verständnis: «Erwachsene Männer erzählen bisweilen mit liebevollem Stolz, wie oft sie von ihrem Vater verprügelt wurden und wie gut er es mit ihnen gemeint habe.» Was sagen Sie zum kulturellen Relativismus, zur Preisgabe eigener Werte?
Wir sehen an diesem Beispiel, wohin eine pathologische Toleranz führt, die fremde Kulturwerte schon allein deswegen zum Heilsobjekt erklärt, weil sie nicht die eigenen sind. Auf die Frage nach seiner Reaktion zum 11. September 2001 sprach der deutsche Theologe Eugen Drewermann vom Recht der islamischen Welt auf Notwehr gegen die Arroganz des Westens.
Hans-Christian Ströbele, Bundestagsabgeordneter der Grünen, nahm an einer Berliner Hamas- bzw. Hisbollah-Demonstration teil, an der man auf Arabisch «Juden sind Tiere» skandierte. Bereits konnte sich ein Mitglied des deutschen Bundesverfassungsgerichts «schariatische Elemente» in Recht und Verfassung vorstellen, und das öffentlich finanzierte Deutsche Orient-Institut hält es für «inakzeptabel», dass man den Muslimen die Toleranz abverlangt, die ihnen selbst zuteil wird.
Wenn man Ihnen zuhört, läuft alles auf einen «Zusammenprall der Kulturen» hinaus. Huntingtons Formel gilt aber als unfein, weil vergröbernd.
Trägt Kampfrhetorik wie die Ihre nicht zu einer Verhärtung der Fronten bei?
Es darf nicht als Polemiker gelten, wer ein fremdes Rechtssystem prüft, das selbst Veranlassung gibt, an seiner rechtsstaatlichen Unbedenklichkeit zu zweifeln.
Je mehr im Übrigen der Terror auf uns zu rückt, desto erklärungsbedürftiger wird der Proislamismus westlicher Ideologen. Könnte es sein, dass sie den radikalen Islam instrumentalisieren, um das zu bewerkstelligen, was weder Links noch Rechts geschafft haben: die Überwindung der bürgerlichen Gesellschaft?
Ein Standardargument hiesiger Islambetrachter ist, dass die Armut der Muslime schuld sei an deren Radikalisierung. Würde mehr Wohlstand also das Problem beseitigen?
Der klassische Islam fiel mangels produktiven Wirtschaftens nach wenigen Jahrhunderten fremdfinanzierter Blüte in eine Stagnationsphase, die bis heute dauert. Averroes, der grosse Philosoph Spaniens, erkannte das Dilemma vor 800 Jahren. Er schrieb es zwei muslimischen Merkmalen zu: der Unfähigkeit zu Wissen ausserhalb des Glaubenskomplexes und der Frauenrepression.
...
Quelle:
[Links nur für registrierte Nutzer]