Zitat von
Tutsi
Daggu, solange wir nur an die pyhsische Welt glauben oder davon überzeugt sind, daß es nur sie gibt, werden wir auch nicht weiter kommen - im Denken - oder im Fühlen - ich bin nicht religiös erzogen worden, das war im Staat nicht so - aber ich kann mich noch an die eine Frau erinnern, die mal in unserer Schule war und uns Jesus Bilder schenkte, dann kam der Lehrer, der sowieso eine Wut auf alles Religiöse hatte - der durfte das damals - und hat die Frau aus dem Gebäude gejagt - aber schon als Kind hatte ich das Mitgefühl mit dieser Frau - es tat mir leid, wie sie behandelt wurde und wie unser Lehrer mit ihr umgegangen ist. Aber ich war schüchtern und ich denke noch heute, nach Jahrzehnten an sie - wie sie schweigsam davon ging. Den Lehrer hat es irgendwie in den letzten Jahren seines Lebens nicht gut getan, als starker Raucher verlor er sein Bein und selbst seine Frauen sind ihm davon gelaufen. Tja, irgendwie finde ich schon Erklärungen in der Literatur, zu der ich, wie ich oft gefühlt habe, geführt wurde. Abgesehen davon, gehöre ich astrologisch zu den Erd-Zeichen, so daß ich nie den Halt unter meinen Füßen verliere - es sei denn, ich gehe ganz sacht zu Gott heim, wenn die Zeit gekommen ist und trotzdem fühle ich Gott sehr nahe, denn wenn ich daran denke, fühle ich eine Freude in mir, die man nicht bezeichnen kann und die eigentlich auch nicht für andere gedacht ist, sondern sie gehört mir ganz allein - ohne wenn und aber.
Mag ein Jeder da selbst hinkommen, ich habe auch soviel Zeit gehabt, in mir zu finden, mit soviel Widerstand - und doch - irgendwie ist der Pfad immer da gewesen - wenn ich auch abgeschweift bin - und irgendwie werden wir alle geführt - davon kann ich mich im Leben überzeugen, bzw. bin ich im Leben oft überzeugt worden.
Zuerst aber ist es erst einmal wichtig, sich selbst kennen zu lernen, nicht in der Art: Hach, was bin ich gut - sondern mit allen Fehlern und Schwächen und wie oft man gefehlt hat - wie oft man in Fettnäpfchen getreten ist oder anderen weh getan oder falsch gehandelt hat, ich weiß noch, meine Oma rief mal, ich sollte ihr die Schlüssel herunter geben, aber was habe ich getan, ich habe sie die Treppe runter geworfen und es traf sie am Auge - es hat mir unendlich weh getan und es tut mir noch heute weh und ich entschuldige mich bei meiner Oma, die längst auf der anderen Seite ist, noch mal werde solche Dinge auch nie vergessen.
Mein Leben hätte auch anders laufen können, aber ich habe viel zuviel falsch gemacht, vielleicht war ich für diese Welt noch nicht reif - mich darin besser integrieren zu können, aber vielleicht haben wir ja alle so lange eine Chance, in neuer Form immer wieder zu lernen.
Aber ich merke auch immer wieder, daß wir alle noch lange nicht in der Lage sind, uns so kritisch zu betrachten, daß es weh tut - denn wenn man sich einmal richtig anschaut - in seinem Verhalten - wir werden darunter immer wieder leiden, daß wir uns ganz falsch einschätzen - mit viel zuviel Egoismus - und man tritt ins Fettnäpfchen, unfertige Menschen darauf hinzuweisen, sie können es noch nicht, sie sind noch nicht soweit.
Mit der Zeit war mir und ist mir klar, daß wir noch lange brauchen, ehe wir das sind, was Gott für uns vorgesehen hat.