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Thema: Wo hat sich Gott versteckt? Und wie sucht man nach Gott?

  1. #71
    Mitglied Benutzerbild von Daggu
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    Standard AW: Wo hat sich Gott versteckt? Und wie sucht man nach Gott?

    Zitat Zitat von Silencer Beitrag anzeigen
    Wo denn? In Manchester? Im Nahen Osten? Auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin? Sprich dich nur aus, aber verwende bitte keine Kindersprache oder religiöse Begriffe hinter denen nichts steht.
    Das Erdbeben von Lissabon (1755) war das Fanal der Theodizee allgemein, die Opfer des weltweiten Islam-Terrors, oder die christlichen Opfer des islamischen Terrors selbst (im Nahen Osten, arabischen Raum, ein Thema, das die Christen selbst nicht gern hören) sind vielleicht der Anstoß für ganz neue Fragen, innerhalb der Theodizee. Denn Gottes "huldreiche Gnade" scheint sich nicht auf die Opfer der islamischen Schlachtfeste zu erstrecken.

    Man kann jetzt auch, wie nicht gerade unüblich, die Opfer des Terrors als von Gott gewollte Strafe verhöhnen, aber da Unmenschlichkeit schon immer eines der großen Herausstellungsmerkmale des ewig cholerischen Wüterichs des Alten Testaments war, so wäre dann alle Christen im Glaubens-Soll.

  2. #72
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    Standard AW: Wo hat sich Gott versteckt? Und wie sucht man nach Gott?

    Nach indischer Tonart gab es nie einen Anfang - es war immer da -

    bei google unter: hinuismus urknall - zu finden.

    z.B.
    Da war kein Wesen und kein Nicht-Wesen; keine Welt, kein Himmel, noch irgendetwas darüber; nichts wo auch immer; nichts Beteiligtes, und nichts Beteiligendes; weder Wasser tief und gefährlich; Tod war nicht, und so auch keine Unsterblichkeit, noch Unterscheidung zwischen Tag und Nacht. Aber DAS EINE atmete ruhig; alleine mit der Natur die in ihm geborgen ist... Finsternis herrschte; denn dieses Universum war von Dunkelheit umgeben und war ein unerkennbares Meer.
    [Links nur für registrierte Nutzer]


    Aber - werden wir jemals dieses Entstehen oder nicht-Entstehen erklären können ? Oder bleibt alles ein ewiges Rätsel ?

    Dieses Universum existierte erst nur in der göttlichen Idee, noch unexpandiert, als wäre es in Dunkelheit verborgen, unwahrnehmbar, undefinierbar, unauffindbar durch den Verstand, noch nicht enthüllt, als wäre es in tiefem Schlaf versunken.

    Doch dann erschien die eine selbst-existierende Kraft in vollem Glanz, selbst nicht wahrnehmbar, welche aber die Welt wahrnehmbar macht, mit fünf Elementen und anderen Prinzipien der Natur, seine Idee expandierend, die Dunkelheit vertreibend.
    Er, der nur mit dem inneren Sinn wahrgenommen wird, dessen Essenz den äußeren Sinnen entschwindet, der keine sichtbaren Teile hat, der in Ewigkeit existiert, sogar er, die Seele allen Seins, erschien in Gestalt.

    Zitat Zitat von Silencer Beitrag anzeigen
    Hmm. Wenn es in der Stunde 0 nichts gab, konnte es neben den heute üblichen Parametern auch keinen "Gott" gegeben haben. Oder glauben die Gläubigen dass ihr Gott schon vor dem Urknall existierte und sich mehrere Urknalls zusammen bastellte und experimentierte, um am Ende so was bescheuertes wie die Krone der Schöpfung auf der Erde zu positionieren? Es wird immer absurder, wenn man sich das im Kontext der Religionen vorstellt.

  3. #73
    Mitglied Benutzerbild von Daggu
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    Standard AW: Wo hat sich Gott versteckt? Und wie sucht man nach Gott?

    Zitat Zitat von Tutsi Beitrag anzeigen
    Daggu, solange wir nur an die pyhsische Welt glauben oder davon überzeugt sind, daß es nur sie gibt, werden wir auch nicht weiter kommen - im Denken - oder im Fühlen - ich bin nicht religiös erzogen worden, das war im Staat nicht so - aber ich kann mich noch an die eine Frau erinnern, die mal in unserer Schule war und uns Jesus Bilder schenkte, dann kam der Lehrer, der sowieso eine Wut auf alles Religiöse hatte - der durfte das damals - und hat die Frau aus dem Gebäude gejagt - aber schon als Kind hatte ich das Mitgefühl mit dieser Frau - es tat mir leid, wie sie behandelt wurde und wie unser Lehrer mit ihr umgegangen ist. Aber ich war schüchtern und ich denke noch heute, nach Jahrzehnten an sie - wie sie schweigsam davon ging. Den Lehrer hat es irgendwie in den letzten Jahren seines Lebens nicht gut getan, als starker Raucher verlor er sein Bein und selbst seine Frauen sind ihm davon gelaufen. Tja, irgendwie finde ich schon Erklärungen in der Literatur, zu der ich, wie ich oft gefühlt habe, geführt wurde. Abgesehen davon, gehöre ich astrologisch zu den Erd-Zeichen, so daß ich nie den Halt unter meinen Füßen verliere - es sei denn, ich gehe ganz sacht zu Gott heim, wenn die Zeit gekommen ist und trotzdem fühle ich Gott sehr nahe, denn wenn ich daran denke, fühle ich eine Freude in mir, die man nicht bezeichnen kann und die eigentlich auch nicht für andere gedacht ist, sondern sie gehört mir ganz allein - ohne wenn und aber.

    Mag ein Jeder da selbst hinkommen, ich habe auch soviel Zeit gehabt, in mir zu finden, mit soviel Widerstand - und doch - irgendwie ist der Pfad immer da gewesen - wenn ich auch abgeschweift bin - und irgendwie werden wir alle geführt - davon kann ich mich im Leben überzeugen, bzw. bin ich im Leben oft überzeugt worden.

    Zuerst aber ist es erst einmal wichtig, sich selbst kennen zu lernen, nicht in der Art: Hach, was bin ich gut - sondern mit allen Fehlern und Schwächen und wie oft man gefehlt hat - wie oft man in Fettnäpfchen getreten ist oder anderen weh getan oder falsch gehandelt hat, ich weiß noch, meine Oma rief mal, ich sollte ihr die Schlüssel herunter geben, aber was habe ich getan, ich habe sie die Treppe runter geworfen und es traf sie am Auge - es hat mir unendlich weh getan und es tut mir noch heute weh und ich entschuldige mich bei meiner Oma, die längst auf der anderen Seite ist, noch mal werde solche Dinge auch nie vergessen.

    Mein Leben hätte auch anders laufen können, aber ich habe viel zuviel falsch gemacht, vielleicht war ich für diese Welt noch nicht reif - mich darin besser integrieren zu können, aber vielleicht haben wir ja alle so lange eine Chance, in neuer Form immer wieder zu lernen.

    Aber ich merke auch immer wieder, daß wir alle noch lange nicht in der Lage sind, uns so kritisch zu betrachten, daß es weh tut - denn wenn man sich einmal richtig anschaut - in seinem Verhalten - wir werden darunter immer wieder leiden, daß wir uns ganz falsch einschätzen - mit viel zuviel Egoismus - und man tritt ins Fettnäpfchen, unfertige Menschen darauf hinzuweisen, sie können es noch nicht, sie sind noch nicht soweit.

    Mit der Zeit war mir und ist mir klar, daß wir noch lange brauchen, ehe wir das sind, was Gott für uns vorgesehen hat.
    Geht schon in Ordnung, es ist dein Glaube und dieser soll dann auch dein Glaube bleiben. Warum auch nicht, wenn Glauben an was auch immer manche Menschen besser, solidarischer und wirklich menschlicher macht, seinen Mitmenschen und aller Kreatur gegenüber, dann hat Glauben doch seine Berechtigung.
    Mich störte eigentlich immer nur der Glaube, die Weltanschauung überhaupt, in seinen fanatischen Auswüchsen, in seiner Unbedingtheit der Deutungshoheit, in seinem Pochen auf das Primat menschlicher Ethik und Moral.

    Der Mensch ist ein Mensch und sollte sich als Mensch beweisen, das fällt nicht immer leicht, auch mir nicht, man fällt tausendmal auf die Schnauze, aber das, was uns immer wieder aufstehen lässt, das, was uns immer wieder - ja sagen lässt zu unserem Leben, was uns den Mut gibt, das Chaos hier durchzustehen und dabei Mensch zu bleiben, was immer das auch ist, es sollte gepflegt und gehegt werden, wie ein zartes und unendlich wertvolles Pflänzchen. Das, was uns den Mut zum Leben gibt, Leben in der Verantwortung meinen Mitmenschen gegenüber und die bedingungslose Achtung des Lebens, so schwer das auch wird, denn die Schöpfer aller Höllen in uns und auf Erden, das sind immer wir selbst.

  4. #74
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    Standard AW: Wo hat sich Gott versteckt? Und wie sucht man nach Gott?

    Das haste so gut gesagt bzw. geschrieben, da stimme ich Dir zu - mich stört auch, daß die höher gestellten Menschen in allen Religionen immer nach Macht streben, aber durch wen, kommt mir in den Sinn, läßt sich die Menschheit führen ? Nicht doch durch die, die mehr wissen, die mehr erfassen können - aber Macht ist wohl immer im Spiel. Es ist das Intellektuelle, daß sich Raum geschaffen hat, mit Macht und mit Wissen - die ohne Wissen sind immer nur diejenigen in der Geschichte, die am Straßenrand liegen bleiben - wer hat die Häuser erbaut - es waren Arbeitskräfte, wer sie geistig erfunden hat, der bleibt als Bauherr im Gedächtnis - wer hat Kriege gewonnen und verloren - es waren die, die ins Gras gebissen haben, wer bleibt in der Geschichte mit Namen - es sind, die die Kriege befohlen haben.

    Aber schaut man ins wikipedia und will nach einem Thema suchen, dann führen die Namen in blau immer weiter und weiter, es ist wie eine Spirale, man kommt in immer mehr Wissen, doch wer hat die Zeit, sich alles durchzunehmen, immer nur zu lernen, manche sind mit einer Hochintelligenz ganz wirr im Kopf geworden und dann fällt der Spruch über Genie und Wahnsinn und daß die Grenze hauchdünn ist.

    Jeder muß für sich selbst suchen, was im Innern statt findet, kann keiner anderer erfahren, man erfährt nur in sich selbst, was man braucht, wonach man sucht. Da kann einem keiner helfen.

    Man kann immer nur ein bißchen vermitteln, wenn jemand wirklich sucht. Auf den Weg machen muß Jeder für sich selbst.

    Und haben nicht auch Menschen Recht, wenn sie für alle Menschen nach einem glücklichen Leben suchen ?

    Shelley befaßt sich ebenfalls ausführlich mit diesem Thema. Als Platoniker stellt er den Verstand auf eine niedrigere Ebene als die anderen Aspekte der geistigen Fähigkeiten. Der Verstand besitzt ein Führungsprinzip, die Imagination, die er sich als einen "Thron vorstellt, der sich in der unsichtbaren Natur des Menschen befindet". Ferner deutet er an, es bestehe eine
    göttliche Ordnung, Wahrheit und Schönheit in der immateriellen Welt der Ideen, eine Welt, zu der der schöpferische oder dichterische Geist gelegentlich Zugang hat. Im Lichte der Mitteilungen aus dieser Welt - Intuitionen [müssen wir sie nennen] - werden dem schöpferischen Geist in seiner Wahrnehmung bildhafte Vorstellung und die Beziehungen zu den tatsächlichen Erfahrungen aufgedrängt, was dazu beiträgt, das Tatsächliche in ein Abbild des Göttlichen umzuformen.[Links nur für registrierte Nutzer]
    Nach der Erkenntnis Shelleys benötigt die Welt nicht noch mehr Tatsachen, sondern am meisten die schöpferische Imagination. Er analysiert die schlimme Lage unserer materialistischen Zivilisation, die nur auf wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Wissen begründet ist und sich nur hierauf erstreckt. Für ihn, wie auch für Plato, wird die wirkliche Welt durch die Welt der materiellen Phase des Lebens, die nur eine Widerspiegelung oder ein "Schatten" der ersteren ist, teils verdunkelt und teils enthüllt. Während der Augenblicke, in denen wir uns erleuchtet fühlen, werden wir uns des "Herzens der Dinge" bewußt. Das bedeutet, daß wir die Gegenwart der ewigen Lebensessenz spüren, von der alle kurzfristigen Erscheinungen und die Routinen unseres täglichen Lebens nur Symbole sind. Deshalb scheint sich der Dichter ständig in einem Zustand der Verwunderung über die feineren Aspekte des Lebens zu befinden - er ist empfindsam für die unsichtbare Wirklichkeit.
    Man hat Shelley vorgeworfen, er sei nicht lebensnah; aber er sah die Grausamkeit, die Ungerechtigkeit und den Egoismus, die nicht nur in seiner Welt herrschten, sondern auch in unserer Welt festgestellt werden können! Seine Diagnose für die Grundursache allen Leides und der Unmenschlichkeit war der Wunsch nach Glück, den wir alle haben, und unsere Ratlosigkeit, wo wir dieses Glück suchen sollen. "Der Verstand führt nirgendwohin, außer zu Sinnlosigkeit, wenn er nicht von Imagination geleitet wird. Wir erlangen Kenntnisse, materielle Dinge und gebieten über die Naturkräfte. Das alles ist für sich allein jedoch nichts, wenn wir sie nicht, angeregt durch die Intuition aus dem Göttlichen [Element in uns], mit unserer Imagination für eine freiere und weniger egoistische gesellschaftliche Ordnung gebrauchen." Professor Carl Grabo schreibt in seinem Kommentar: "Dies ist nicht die Analyse und Lehre eines Visionärs, sondern Realismus nüchternster Art. Es ist inspirierter Menschenverstand. Nicht Shelley ist ein Phantast und Verrückter, sondern die Welt der "praktischen" Menschen."[Links nur für registrierte Nutzer]
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    Zitat Zitat von Daggu Beitrag anzeigen
    Geht schon in Ordnung, es ist dein Glaube und dieser soll dann auch dein Glaube bleiben. Warum auch nicht, wenn Glauben an was auch immer manche Menschen besser, solidarischer und wirklich menschlicher macht, seinen Mitmenschen und aller Kreatur gegenüber, dann hat Glauben doch seine Berechtigung.
    Mich störte eigentlich immer nur der Glaube, die Weltanschauung überhaupt, in seinen fanatischen Auswüchsen, in seiner Unbedingtheit der Deutungshoheit, in seinem Pochen auf das Primat menschlicher Ethik und Moral.

    Der Mensch ist ein Mensch und sollte sich als Mensch beweisen, das fällt nicht immer leicht, auch mir nicht, man fällt tausendmal auf die Schnauze, aber das, was uns immer wieder aufstehen lässt, das, was uns immer wieder - ja sagen lässt zu unserem Leben, was uns den Mut gibt, das Chaos hier durchzustehen und dabei Mensch zu bleiben, was immer das auch ist, es sollte gepflegt und gehegt werden, wie ein zartes und unendlich wertvolles Pflänzchen. Das, was uns den Mut zum Leben gibt, Leben in der Verantwortung meinen Mitmenschen gegenüber und die bedingungslose Achtung des Lebens, so schwer das auch wird, denn die Schöpfer aller Höllen in uns und auf Erden, das sind immer wir selbst.
    Geändert von Tutsi (05.06.2017 um 10:12 Uhr)

  5. #75
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    Standard AW: Wo hat sich Gott versteckt? Und wie sucht man nach Gott?

    Gott ist quasi das Fragezeichen, das man nicht ertragen will. Man macht es in seiner Hilflosigkeit zu einem Ausruf.
    Man sagt ja Alkohol verändert dein Leben
    -
    Ich sauf nun schon so lange und warte noch immer auf Veränderung

  6. #76
    cornjung
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    Standard AW: Wo hat sich Gott versteckt? Und wie sucht man nach Gott?

    Zitat Zitat von Krabat Beitrag anzeigen
    Jesus war dort, drei Tage tot in der Hölle, tot als Mensch.Ausserdem hat die Kirche nie geirrt. Wir haben die Hexen verbrannt, die Ihr Ungläubige heute als Herrscher über Euch wählt. Ihr seid doch die Blöden.
    Jesus war nie dort, nie in der Hölle, nie tot, da er nie gelebt hat, sondern von euch erfunden wurde. Genau wie Hexen. Weder gibt es Hexen- wenn es sie gäbe, hätten sie zuerst euch fanatische Killer und wahnsinnige Mörder verhext und verbrannt- noch habt ihr keineswegs Hexen verbrannt, sondern Millionen unschuldiger Alte, Frauen und Kinder bestialisch gefoltert und lebendig ermordet. Da du der typische arme, dumme, gehirngewaschene, obrigkeitshörige und ungebildete Katholen-Ignorant bist, ein paar historische Fakten und Tatsachen Religionsgeschichte.

    Zitat "
    10.000.000 Tote, ungezählte Gefolterte :Als trotz beständiger Verfolgungen Andersgläubiger die Bewegungen der Katharer und Waldenser vor allem in Südfrankreich, aber auch in Italien und Deutschland immer mehr Zulauf erhielten, organisierte die Kirche im ausgehenden 12. Jahrhundert die bürokratisierte und totalitäre Gehirnwäsche in Form der Inquisition.Millionen Menschen wurden Opfer der katholischen Inquisition. Man geht von bis zu 10.000.000 Toten sowie ungezählten Gefolterten, Misshandelten und Terrorisierten aus.

    Die Inquisition (lat. »Befragung«) war nach Aussage des Spiegel (1.6.98) »Vorläufer von Gestapo, KGB und Stasi.« Sie forderte in Europa zwischen dem 13. und dem 18. Jahrhundert mindestens eine Million, nach anderen Schätzungen zehn Millionen Menschenleben . Auf einen verbrannten »Ketzer« (von griech. katharoi, die Reinen) kam etwa die zehnfache Zahl an Menschen, die zu langjährigen Kerkerstrafen oder zu wiederholten schweren Demütigungen verurteilt wurden: Tragen von Brandmalen oder Abzeichen, regelmäßige Geißelungen oder beschwerliche Wallfahrten. Wer einmal in die Mühlen der Inquisition geriet, hatte keine Chance. Er wurde durch eine oft langjährige Haft in finsteren Verließen gefügig gemacht, durch Folter gequält und zu einem »Geständnis« gezwungen. Sein Vermögen wurde beschlagnahmt und fiel zum großen Teil an die Kirche; seine Angehörigen standen meist mittellos auf der Straße, niemand traute sich, ihnen zu helfen.

    Die Inquisition begann mit dem »Ketzerkreuzzug« (1209-1229) gegen die Katharer in Südfrankreich. Diese wurden in den folgenden Jahrzehnten vollständig ausgerottet. Allein bei der Einnahme von Beziers 1209 wurden 22 000 Menschen ermordet - keineswegs nur Katharer. Auf dem Montsegur wurden im Jahre 1244 zweihundertfünfzehn Katharer auf einem riesigen Scheiterhaufen lebendig verbrannt. Nach der Belagerung und Eroberung von Montségur 1244 wurden über zweihundert Anführer der Katharer lebendig verbrannt". Zitat Ende.

    Wo war Gott ? Wo war er in Lissabon oder Auschwitz ?
    Zitat Zitat von Daggu Beitrag anzeigen
    Das Erdbeben von Lissabon (1755) war das Fanal der Theodizee allgemein,....
    Am 1.11. 1755 morgens gegen 9 h 40 traf die schwerste Naturkatastrophe, die Europa je getroffen hat, ausgerchnet die prächtigste, katholischte und reichste Stadt Europas und Inquisitionshochburg, Lissabon. Von knapp 300.000 Menschen wurden 100.000 getötet, von den fast 5.000 ( !!!!! ) Kirchen stürzten über 95 % ein, und begruben die Gläübigen- die an diesem Tag Fronliechnam allesamt in der Kirche waren- unter ihren Trümmern ein. Ein Viertel Lisssbons blieb- bestimmt auf Weisung Gottes- auf wunderbare Weise verschont. Das Rotlicht und Puffviertel....Alfamia. Weiss das unser Katholen-Troll Krabat ? Nein. Er weiss wie üblich über das Diesseits nichts, null, nada, war weder je in Lissabon- dort erinnern fast an jeder Ecke Statuen an dieses Ereginis- noch je in Rom oder im Vatikan. Gut, dafür weiss er um so besser über das Jenseits bescheid, über Gott, Hölle, Hexen und Teufel.
    Zitat Zitat von Schopenhauer Beitrag anzeigen
    Also ich kann ja nur für mich sprechen, von wem denn sonst... Ich war noch nie tot. Sonst könnte ich ja hier nicht sitzen und schreiben.
    Manche waren geistig noch nie lebendig....es wird schon einen Grund haben, warum fast 10.000 Bücher auf dem katholischen Index stehen, sprich es bei der Strafe ewiger Verdamnis für einen Katholen verboten ist, sie zu lesen. Warum wohl will man die Schäfchen ahnungslos, dumm und ungebildet halten ?

    WIKI "
    Der Index Librorum Prohibitorum („Verzeichnis der verbotenen Bücher“, kurz auch Index Romanus, „römischer Index“, genannt) war ein Verzeichnis der [Links nur für registrierte Nutzer], das für jeden [Links nur für registrierte Nutzer] die Bücher auflistete, deren Lektüre als schwere [Links nur für registrierte Nutzer] galt; bei manchen dieser Bücher war als kirchliche Strafe die [Links nur für registrierte Nutzer] vorgesehen. "Zitat Ende.
    Zitat Zitat von Ausonius Beitrag anzeigen
    Ganz tief im Herzen bist du halt ein Weichei.
    Ich auch.
    Geändert von cornjung (05.06.2017 um 10:46 Uhr)

  7. #77
    Mitglied Benutzerbild von Schopenhauer
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    Standard AW: Wo hat sich Gott versteckt? Und wie sucht man nach Gott?

    Zitat Zitat von cornjung Beitrag anzeigen
    Manche waren geistig noch nie lebendig....es wird schon einen Grund haben, warum fast 10.000 Bücher auf dem katholischen Index stehen, sprich es bei der Strafe ewiger Verdamnis für einen Katholen verboten ist, sie zu lesen. Warum wohl will man die Schäfchen ahnungslos, dumm und ungebildet halten ?

    WIKI "
    Der Index Librorum Prohibitorum („Verzeichnis der verbotenen Bücher“, kurz auch Index Romanus, „römischer Index“, genannt) war ein Verzeichnis der [Links nur für registrierte Nutzer], das für jeden [Links nur für registrierte Nutzer] die Bücher auflistete, deren Lektüre als schwere [Links nur für registrierte Nutzer] galt; bei manchen dieser Bücher war als kirchliche Strafe die [Links nur für registrierte Nutzer] vorgesehen. "Zitat Ende.
    Rot markiert:
    Das ist wahr, das kann man durchaus (so) sehen.

    Grün markiert:
    Selbstverständlich, wollen sie das. Obwohl ich dazu sagen muss: So manche wollen es ja eben auch nicht anders.
    Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit.

    "Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."

  8. #78
    Hobelpreisträger Benutzerbild von Nietzsche
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    Standard AW: Wo hat sich Gott versteckt? Und wie sucht man nach Gott?

    Zitat Zitat von Daggu Beitrag anzeigen
    Geht schon in Ordnung, es ist dein Glaube und dieser soll dann auch dein Glaube bleiben. Warum auch nicht, wenn Glauben an was auch immer manche Menschen besser, solidarischer und wirklich menschlicher macht, seinen Mitmenschen und aller Kreatur gegenüber, dann hat Glauben doch seine Berechtigung. Mich störte eigentlich immer nur der Glaube, die Weltanschauung überhaupt, in seinen fanatischen Auswüchsen, in seiner Unbedingtheit der Deutungshoheit, in seinem Pochen auf das Primat menschlicher Ethik und Moral.

    Der Mensch ist ein Mensch und sollte sich als Mensch beweisen, das fällt nicht immer leicht, auch mir nicht, man fällt tausendmal auf die Schnauze, aber das, was uns immer wieder aufstehen lässt, das, was uns immer wieder - ja sagen lässt zu unserem Leben, was uns den Mut gibt, das Chaos hier durchzustehen und dabei Mensch zu bleiben, was immer das auch ist, es sollte gepflegt und gehegt werden, wie ein zartes und unendlich wertvolles Pflänzchen. Das, was uns den Mut zum Leben gibt, Leben in der Verantwortung meinen Mitmenschen gegenüber und die bedingungslose Achtung des Lebens, so schwer das auch wird, denn die Schöpfer aller Höllen in uns und auf Erden, das sind immer wir selbst.
    Genau das ist aber doch dann der Punkt. Wenn die Religion als solche den Anspruch hat, dass jegliches Gute aus ihr heraus entsteht, jedoch alles schlechte nur deswegen existiert, weil die Menschen ungläubig sind, dann stellt sie sich über alles. Die Suche nach Glauben ist völlig in Ordnung. Aber als Lösung eine Religion zu finden, welche eben von sich behauptet die einzig wahre zu sein, lässt einen zu einem Fanatiker werden. Denn die eigene Suche nach dem Glauben hat einen zur Religion geführt. Sie ist also Teil der Person, sie ist eine Eigenschaft. Wird nun diese Eigenschaft angegriffen, so sorgt das IMMER dafür, dass sich die Person als solche angegriffen fühlt. Man stellt nicht die Religion in Frage, man stellt die Person in Frage. Das ist der Grund, warum Religion dann zu Kriegen und Kämpfen (auch verbal) führen. Wenn nun in der Schule schon ein solcher Glauben verbreitet wird (Religionsunterricht, Unterricht eines Lehrers der Wissenschaften der behauptet, es gäbe nur eine Wahrheit) dann ist das Dogmatismus. Die Kinder glauben das, weil es der Lehrer sagt und von ihnen verlangt, nicht weil es so ist. Das zieht sich eine Weile durchs Leben und mit GLÜCK kommen die Kinder dahinter, dass es so einfach nicht ist. Wer aber dieses Mantra länger mit sich herumschleppt, der ist anfällig für Glauben, blinden Glauben. Sie zweifeln das Gesagte und Geschriebene ja nicht an. Sie reflektieren es nicht.

    Da kommt dann dein Mensch ist Mensch zu tragen. Der Mensch ist die Summe von physikalischen und psychischen Merkmalen inkl. der Geschichte des Menschen. Anstatt aber aus den Fehlern zu lernen begeht er die Fehler immer und immer wieder. Das ist nicht schlimm wenn es darum geht erwachsen zu werden. Dann sind Fehler zum Lernen da. Es ist aber wohl kein Lernen, wenn man z.B. Menschenmassen ermordet und das dann immer wieder ausprobiert. Oder Menschen unterdrücken bis es Krieg gibt, und nach dem Krieg wieder dasselbe machen. Weil ja niemand da ist, der sich daran erinnert wie es angefangen hat. Das ist menschenverachtend, dumm und beschränkt. Ansich reicht ja der Spruch "Was du nicht willst, was man dir tu..." aus. Ich will nicht auf einem Planeten ohne Wasser leben. Also schütze ich das Wasser. Ich will nicht auf der Welt sein und hungern. Also sorge ich dafür, dass keiner hungert. Ich will nicht, dass Faule genauso behandelt werden wie Fleißige, also belohne ich den Fleiß. Ich will nicht, dass man mich willkürlich töten darf. Also darf ich ebenfalls nicht willkürlich töten. Ich will generell nicht getötet werden aus irgendwelchen Gründen. Dann darf ich auch nicht töten. Usw. usf.

    Zitat Zitat von Tutsi Beitrag anzeigen
    Jeder muß für sich selbst suchen, was im Innern statt findet, kann keiner anderer erfahren, man erfährt nur in sich selbst, was man braucht, wonach man sucht. Da kann einem keiner helfen.
    Man kann immer nur ein bißchen vermitteln, wenn jemand wirklich sucht. Auf den Weg machen muß Jeder für sich selbst. Und haben nicht auch Menschen Recht, wenn sie für alle Menschen nach einem glücklichen Leben suchen ?
    Wenn sie dabei über Leichen gehen ist es nicht in Ordnung. Wenn du in deinem Innern nur Hass und Wut empfindest, dann sollte man die an sich selber herauslassen. Viel Glück ist geprägt von der Kindheit. Nietzsche hat mal geschrieben:
    »Das – ist nun mein Weg, – wo ist der eure?« so antwortete ich Denen, welche mich »nach dem Wege« fragten. Den Weg nämlich – den giebt es nicht!
    Die Deutschen sind das stärkste Volk der Welt. Kein anderes Volk lässt sich soviele Bären aufbinden und kann dennoch aufrecht stehen. Und das teils ohne Rückgrat!

  9. #79
    Wetterleuchten Benutzerbild von Makkabäus
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    Standard AW: Wo hat sich Gott versteckt? Und wie sucht man nach Gott?

    Zitat Zitat von Nietzsche Beitrag anzeigen
    "Ihr" habt niemals Hexen verbrannt, denn wenn es Hexen gewesen wären, dann hätten die EUCH verbrannt.
    Wasserprobe und Keuschheitsprobe als vermeintliche Gottesurteile, oder da man annahm Hexen könnten nicht ertrinken, wurde die Person unter Wasser gehalten, wenn sie ertrank war sie keine Hexe, dafür aber tot

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    Die tiefsten Brunnen tragen die höchsten Wasser - Meister Eckhart

  10. #80
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    Standard AW: Wo hat sich Gott versteckt? Und wie sucht man nach Gott?

    Zitat Zitat von Schopenhauer Beitrag anzeigen
    Also ich kann ja nur für mich sprechen, von wem denn sonst... Ich war noch nie tot. Sonst könnte ich ja hier nicht sitzen und schreiben.
    Der Tod ist Nichtexistenz.
    Demnach waren wir alle schon mindestens ein mal tot ... und zwar vor unserer Geburt. Wir waren nicht existent ... genau das, was wir auch nach unserem bescheidenen Leben wieder sein werden.
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