Dann wäre aber auch der Glaubende, der Religiöse, hier dann der Christ rehabilitiert und gerechtfertigt. Denn Glaube ist ja auch ein Vertrauen haben‚ ein gutheißen und loben einer gewissermaßen Weltanschauung, ähnlich deines Glaubens an die Demokratie in deinem Grundverständnis des Demos und Kratos. Nur sind in einer Demokratie die Ketten der völkischen Vermassung vergoldet, sind nicht so schwer wie in den früheren Sklavenhaltergesellschaften und für Brot und Spiele ist jeden Tag gesorgt. Im allgemeinen leiden die Menschen keinen Hunger und durch einige mimimale politische Zugeständnisse wird ihnen das trügerische Gefühl der Teilhabe an der Demokratie vorgegaukelt.
Du glaubst an die Demokratie in der Hoffnung deines Selbstverständnisses im Rahmen deiner Weltanschauung, ähnliches macht der Christ ja auch, nur verlagert er seinen Glauben und seine Hoffnung in die Transzendenz, in der Überschreitung der menschlich endlichen Erfahrungswelten. Glaube als das Überschreiten der Bereiche der immer beschränkten menschlichen Erkennens, hier in Gegenüberstellung zur Ontologie, das kann immer nur in einem argumentativen Gotham City enden.
Unter dem Strich bleibt immer der Mensch so wie er ist oder aus seinem Glauben und seiner Weltanschauung geworden ist, sich durch Glauben und Weltanschauung der Welt und den Menschen gegenüber stellt: Hier der täglich erscheinende Christ im HPF, ein Makabäus, ein -jmw-, ein Gsch (nur als Beispiele) im Gegensatz zu dem von schwarzen Dämonen besessenen Krabat, diese werden ihren Glauben ebenso unterschiedlich definieren und repräsentieren, wie die Anhänger demokratischer Systeme, in Vision, im Glauben, auch im Dogma und auch in der verstehbaren Absicht, sich und anderen Menschen etwas Gutes zu tun, oder den Menschen im Namen Gottes in das Gesicht zu spucken.
Um die Einheit in der Verschiedenheit einmal etwas zu verdeutlichen:
Die religiöse Variante im Christentum
"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!"
(Mt 7,12)
Die "weltliche Variante" auf der Grundlage in der Hoffnung und Voraussetzung der menschlichen Vernunft:
"Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne."
(Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft)
Am ende: es sollte jedem Menschen überlassen sein, wie er ersten und letzten Fragen der Menschheit für sich auflöst:
Du bist am Ende – was du bist.
Setz dir Perücken auf von Millionen Locken,
Setz deinen Fuß auf ellenhohe Socken,
Du bleibst doch immer, was du bist.
(G. F I)