+ Auf Thema antworten
Seite 4 von 4 ErsteErste 1 2 3 4
Zeige Ergebnis 31 bis 34 von 34

Thema: Ein Islamist stellt sich vor: Ernest Mohammed al Arndi

  1. #31
    Mitglied
    Registriert seit
    05.11.2004
    Beiträge
    8.857

    Standard AW: Ein Islamist stellt sich vor: Ernest Mohammed al Arndi

    Zitat von Beverly
    "der Eisen wachsen ließ, Der wollte keine Knechte" - es fängst mit einer Absage an den Untertanengeist und dieTyrannei an.
    Zitat Zitat von Leyla
    Leider kommen auf eine vernünftige Aussage mindestens zwei reaktionäre - zum Beispiel die Sache mit dem "Franzosenblut" (in der Originalversion von E.M. Arndt). "Henkersblut" macht ja noch Sinn, aber Franzosenblut...

    Und dann die Forderung nach Rache für etwas, das damals schon weit über 1000 Jahre zurücklag (die Herrmannsschlacht)... Rache bei wem überhaupt? Das römische Imperium war doch längst untergegangen.

    Und das hier ist nun wirklich astreiner Djihad-Jargon:

    "Laßt brausen, was nur brausen kann,
    In hellen lichten Flammen!
    Ihr Teutschen, alle Mann für Mann
    Zum heil´gen Krieg zusammen."

    Sorry, aber unterm Strich kann ich das auch für die damalige Zeit nicht fortschrittlich finden.
    Die Absage an Tyrannei mündet bei Arndt in Gewalt, was ich nicht gut heißen kann, weil die Gewlat irgendwann zum Selbstläufer und zur Brutstätte neuer Tyrannei wird.

    Was wäre aber die Alternative?

    Es bei jener Art von Gewalt zu lassen, die zum Sturz der Tyrannei notwendig ist, also die Institutionen und Gesetze der Tyrannen zu missachten. Egal in welcher Verkleidung sie daher kommen.

    Danach müssten kreative, lustvolle und konstruktive Projekte her, um die Menschen auf andere Gedanken zu bringen.

  2. #32
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
    Registriert seit
    10.03.2005
    Ort
    Gegenwärtig...hier
    Beiträge
    24.869

    Standard AW: Ein Islamist stellt sich vor: Ernest Mohammed al Arndi

    Zitat Zitat von Beverly
    Die Absage an Tyrannei mündet bei Arndt in Gewalt, was ich nicht gut heißen kann, weil die Gewlat irgendwann zum Selbstläufer und zur Brutstätte neuer Tyrannei wird.

    Was wäre aber die Alternative?

    Es bei jener Art von Gewalt zu lassen, die zum Sturz der Tyrannei notwendig ist, also die Institutionen und Gesetze der Tyrannen zu missachten. Egal in welcher Verkleidung sie daher kommen.

    Danach müssten kreative, lustvolle und konstruktive Projekte her, um die Menschen auf andere Gedanken zu bringen.
    Problematisch. Der Mituser benny war es glaube ich, der hier mal im Rahmen einer größer angelegten Anarchiediskussion die These vertrat, ohne den neuen, auch völlig pazifistischen Menschen, sei Anarchie unmöglich. Ich hielt dem entgegen, dass gerade eine freiheitliche Form wie die Anarchie auch die Bereitschaft erfordert, sie notfalls unter Nutzung extremer Gewalt zu verteidigen, wenn die Alternative darin besteht, dass der Gegner siegt.

    Zu Zeiten Lenins stand man vor dem selben Problem.
    Hofft man darauf, dass ein wenig Unordnung und Worte ausreichen, die Bourgeosie zu stürzen, oder nimmt man ihre...Entfernung in Kauf, womit man das Risiko der Verselbstständigung der gewalt eingeht?

    Das Problem jeder Revolution: Wie versetzt man einerseits die Leute in die Lage, die notwendigen Härten der Umsturzphase durchzustehen, wie andererseits gliedert man sie hinterher wieder in eine friedliche, kooperative Gesellschaft ein?
    In der Revolution muss der Revolutionär den inneren Pitbull von der Kette lassen, Zweifel und eventuelle ethische Bedenken kann er sich schlicht nicht leisten. Die Alternative besteht im Scheitern der Revolution.
    Nur ist dann den Pitbull eben von der Kette.
    Und an der Aufgabe, mit lauter Pitbulls die Utopie zu erreichen, daran sind wir bislang stets gescheitert.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  3. #33
    Mitglied
    Registriert seit
    05.11.2004
    Beiträge
    8.857

    Standard AW: Ein Islamist stellt sich vor: Ernest Mohammed al Arndi

    Zitat Zitat von Sauerländer
    Problematisch. Der Mituser benny war es glaube ich, der hier mal im Rahmen einer größer angelegten Anarchiediskussion die These vertrat, ohne den neuen, auch völlig pazifistischen Menschen, sei Anarchie unmöglich. Ich hielt dem entgegen, dass gerade eine freiheitliche Form wie die Anarchie auch die Bereitschaft erfordert, sie notfalls unter Nutzung extremer Gewalt zu verteidigen, wenn die Alternative darin besteht, dass der Gegner siegt.

    Zu Zeiten Lenins stand man vor dem selben Problem.
    Hofft man darauf, dass ein wenig Unordnung und Worte ausreichen, die Bourgeosie zu stürzen, oder nimmt man ihre...Entfernung in Kauf, womit man das Risiko der Verselbstständigung der gewalt eingeht?

    Das Problem jeder Revolution: Wie versetzt man einerseits die Leute in die Lage, die notwendigen Härten der Umsturzphase durchzustehen, wie andererseits gliedert man sie hinterher wieder in eine friedliche, kooperative Gesellschaft ein?
    In der Revolution muss der Revolutionär den inneren Pitbull von der Kette lassen, Zweifel und eventuelle ethische Bedenken kann er sich schlicht nicht leisten. Die Alternative besteht im Scheitern der Revolution.
    Nur ist dann den Pitbull eben von der Kette.
    Und an der Aufgabe, mit lauter Pitbulls die Utopie zu erreichen, daran sind wir bislang stets gescheitert.
    Eigentlich erhoffe ich mir wegen der damit verbundenen Opfer und Risiken nicht so sehr einen bewaffneten Umsturz sondern zuerst eine geistige Revoulution.
    Der entsetzlich reaktionäre und miefige Zeitgeist auf Neoliberalimsu, religiösem Fundamentalismus, nationalem Fanatismus und Rassismus, Fatalismus, Resignation und Nihilimus muss gebrochen werden. Etwas in der Art von "68", nur viel, viel radikaler, tiefgreifender und weltweiter. Zentrum der in diesem Sinne durchaus Weltrevoultion sollten Diskurse über neue Staatsformen und Wirtschaftssysteme, sexuelle Emanzipation und Eroberung des Weltraums, eine neue, deznetrale, Weltrodnung ... sein.
    Taugt die parlamentarische Demokratie noch? Hat sich der moderne, massengesellschaftliche Staat überlebt? Sollten Arbeitslose Konsumenten-Genossenschaften gründen? Sollte es "Lebensinseln" geben, wo die Menschen ganz nach eigenem Gusto über Recht und Unrecht entscheiden? Eigene Gemeinwesen für religiöse Fanatiker, damit sei entlich Ruhe geben? Sexparks und Sexsendungen im Fernsehen? Braucht Deutschland ein nationales Raumfahrtprogramm?
    Mit ein bisschen Fantasie könnte sich jeder viele derartige Fragen ausdenken, die zukunftweisender sind als die derzeitigen Trauer-Diskurse, wo nur die Frösche des Markt-Kollektivs quaken.
    Im Zuge einer derartigen "geistigen Revolution" wird es mit Sicherheit turbulent zugehen, aber ohne reps. vor ihr halte ich Diskussionen über den Umsturz für reine Theorie. Wenn das geistighe Klima nicht stimmt, endet eine Revolution leicht in Repression.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben