ich weiß doch noch, was ich vor langer Zeit gelesen habemarion hat Recht.
....Feldmarschall von Kluge lehnte es kategorisch ab, von den Armeen seiner Heeresgruppe Mitte, die er nach den vorangegangenen Kämpfen für ruhebedürftig erklärte, Verbände für eine solche Zangenoperation gegen den Kursker Bogen bereitzustellen – für eine Operation, die angesichts der sowjetischen Kräftelage, wie wir sie heute kennen, gar nicht hätte scheitern können. Und um das Glück Stalins vollzumachen, betrat schliesslich auch ‚General Schlamm’, heiss ersehnt von den Russen, das Schlachtfeld. So unterblieb die Krönung der Schlacht durch den Stoss der 4. Panzerarmee und der Armeeabteilung Kempf, obwohl er nach kurzer Umgruppierung hätte geführt werden können. Mansteins Siegeslauf vom Dnjepr zum Donez wurde unbegreiflicherweise nicht zum letzten Schlag genutzt. Das deutsche Oberkommando glaubte auf morgen verschieben zu können, was heute gerade noch – und nur heute – möglich gewesen wäre. Eine grosse Chance wurde verpasst. Der Keim zum kriegsentscheidenden Unheil gelegt: Der Kursker Bogen blieb stehen. Das sowjetische Hauptquartier sah sich damit von der schlimmsten Sorge befreit, der es seit den Vernichtungsschlachten des Jahres 1942 gegenübergestanden hatte. Die ‚Zentral-Front’ Stalins wurde wie durch ein Marne-Wunder gerettet....
"Verbrannte Erde", Paul Carrell, S. 180