Nun sagt die OECD zwar nicht wörtlich, dass der Staat Bundesrepublik Deutschland ein Raubritterstaat wäre - die veröffentlichten Zahlen bzgl. der direkten Steuer- und Abgabenlast (also ohne indirekte Steuern wie MwSt., Mineröl-, Strom- und was es noch alles für Steuern gibt) liegt bei einem alleinstehenden Durchschnittsverdiener bei 49,4%. Wohlgemerkt - bei einem Durchschnittseinkommen - nicht bei einem Spitzenverdiener. Aber auch als Familienvater mit zwei Kindern wird man heftig geschröfpt. Auch da greifen die deutschen Parteien mit einer direkten Steuer- und Abgabenlast von 34% zu.
So als Vergleich - die Schweiz, ein Land mit einem deutlich höheren Durchschnittsverdienst, belastet seine Bürger mit nicht einmal 25%, selbst Schweden, wo die Sozialleistungen deutlich ausgeprägter sind als in Deutschland, liegt bei der Steuer- und Abgabenlast deutlich unter deutschem Niveau.
Dabei ist das "Problem" nicht die Steuer - sondern die "sozialen" Versicherungssysteme mit deren Beitragsbemessungsgrenzen.
Dies sagt die OECD zwar nicht - würde man aber die deutschen "sozialen" Versicherungssysteme nach Vorbild der schweizer Rentenversicherung umbauen - der "Gewinn" für die Bevölkerung wäre enorm. Dann würde die direkte Steuer- und Abgabenlst eines durchschnittlich verdienenden Alleinstehenden auf unter 40% sinken (besser man nennt reale Zahlen - dann hätte dieser mehr als 3 000 € NETTO mehr in der Tasche.
Sicher - es gäbe auch Verlierer - nämlich all Diejnigen, welche über der Beitragsbemessungsgrenze verdienen bzw. ALLE Einkommen, welche von der Beitragspflicht in die "sozialen" Versicherungssystem verschont sind.
Jedoch - etwas wird dabei immer etwas vergessen. An die 100 Mrd. € pumpt der Staat Jahr für Jahr in die "sozialen" Versicherungssysteme...diese Zahlungen entfallen dann komplett - sprich, man hätte diese 100 Mrd. € im Bundeshaushalt über, welche man dann für eine gigantische Steuersenkung nutzen kann, was dazu führt, dass die Steuerbelastung für ALLE sinken kann und wird und am Ende dann der durchschnittlich verdienende Alleinstehende wohl bei einer Steuer- und Abgabenlast von 30 - 35% landen würde und ein Teil der "Mehr"ausgaben für den Kreis, welche über den Beitragsbemessungsgrenzen liegt bzw. dessen Einkommen nicht zur Finanzierung der "sozialen" Versicherungssysteme herangezogen wird eben durch die Steuersenkung kompensiert wird.
Ach, was für ein schöner Traum
...daran denken aber die Parteien nicht, sondern man schwafelt nun von "Steuersenkungen", welche am Ende des Tages zu einer Nasenwasserentlastung führen anstatt die große Axt zu nehmen und das Steuer- und Abgabensystem in diesem Lande grundlegend zu reformieren.
Ach ja, nicht zu vergessen - die Mehrheit der Deutschen will dies auch nicht.