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Thema: Peru - Land der Inkas

  1. #1531
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Testung

  2. #1532
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Über google news für Peru gefunden.
    Meldung eines peruanischen Onlineportals

    Zitat:


    Krise in Peru:

    Übernahme des Flughafens
    gewaltsame Demonstrationen und Ankündigung vorgezogener Wahlen für 2024

    In einer Botschaft an die Nation kündigte Präsidentin Dina Boluarte an, diesen Vorschlag dem Parlament angesichts der Konfliktsituation in verschiedenen Regionen des Landes vorzulegen




    Nach Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei wurden Passagiere evakuiert und der Flughafen von Arequipa geschlossen (GEC).





    Auf spanisch der Text vom Original

    Crisis en el Perú: toma de aeropuerto, violentas manifestaciones y anuncio adelanto de elecciones para el 2024


    En un mensaje a la Nación, la mandataria Dina Boluarte anunció que presentará esta propuesta al Parlamento ante la situación de conflicto que se ha generado en diversas zonas del país.


    Evacuaron a pasajeros y cerraron aeropuerto de Arequipa tras enfrentamientos entre manifestantes y policías. (GEC)

    .


    Quelle:

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    Kurzer Kommentar

    Also auf diesem Flughafen gab es Passagiere....

  3. #1533
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    Über google news für Peru gefunden.
    Meldung eines peruanischen Onlineportals

    Zitat:


    Krise in Peru:

    Übernahme des Flughafens
    gewaltsame Demonstrationen und Ankündigung vorgezogener Wahlen für 2024

    In einer Botschaft an die Nation kündigte Präsidentin Dina Boluarte an, diesen Vorschlag dem Parlament angesichts der Konfliktsituation in verschiedenen Regionen des Landes vorzulegen




    Nach Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei wurden Passagiere evakuiert und der Flughafen von Arequipa geschlossen (GEC).





    Auf spanisch der Text vom Original

    Crisis en el Perú: toma de aeropuerto, violentas manifestaciones y anuncio adelanto de elecciones para el 2024


    En un mensaje a la Nación, la mandataria Dina Boluarte anunció que presentará esta propuesta al Parlamento ante la situación de conflicto que se ha generado en diversas zonas del país.


    Evacuaron a pasajeros y cerraron aeropuerto de Arequipa tras enfrentamientos entre manifestantes y policías. (GEC)

    .


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    Kurzer Kommentar

    Also auf diesem Flughafen gab es Passagiere....
    Auf dem Regionalflughafen von Andahuaylas gab es vielelicht auch Passagiere ...

    Zu den Vorgängen am Flughafenvon Arequipa kannst Du doch auch youtube-Videos einstellen. Einfach "aeropuerto Arequipa" in youtube eingeben und schon erscheint ein halbes Dutzend Videos von der Erstürmung des Rollfeldes.

    Auf rpp.pe steht auch, dass es insgesamt bereits 6 Tote gegeben hat und dass auch der internationale Flughafen von Cusco geschlossen sei.

    Nur da, wo ich hier wohne, hört und sieht man im Umkreis von mehreren Kilometern gar nichts. Und was die BRD-Medien schreiben, interessiert mich generell nur äusserst peripher. Die schreiben ja auch, Peru sei in einer "Dauerkrise".

    Ich habe von den BRD-Medien bisher noch nicht einen Bericht gelesen, der halbwegs an der Wirklichkeit war. Frankreich ist ja auch nicht "das Land der Gelbwesten" und auch der BRD-Michel besteht nicht ausschliesslich aus Antifa.

    Ich musste gestern Abend noch einmal ins alte Zentrum. Fing schon damit an, dass der Metropolitano Linie A nicht die normale Route fuhr, sondern die gleiche Route wie die Linie B. Ich stieg also an der Station Quilca aus und ging den Rest zu Fuss. Demonstrationen hier finden sehr häufig an der Plaza San Martín statt, weiss nicht weshalb, aber so ist es. In der Nähe von der Plaza San Martín war die erste brennende Strassensperre. Waren keine richtigen Barrikaden. Sah eher aus wie Müll, den man dort plaziert und angesteckt hat.

    Also bin ich statt nach rechts geradeaus weitergelaufen. Nächste Strasse rechts ging auch nicht, weil dort die Polizei absperrte. Anstatt die zu fragen, ob man da durchlaufen könne, bin ich wieder geradeaus weiter. Die nächste Querstrasse war dann schon die Avenida Emancipación. Dort konrte ich dann endlich rechts abbiegen. Der Umweg war also minimal. Die Strasse vorher war recht menschenleer und ich spürte erst, wie meine Augen tränen wollten und dann einen recht scharfen Geruch. Das waren also verwehte Reste von Tränengas. Erinnerte mich an meine Jugend, weil ich sicher über fünf Jahrzehnte kein Tränengas mehr eingeatmet hatte.

    Auf der Avenida Emancipación gab es dann keine Absperrungen mehr, sondern nur viel Bereitschaftspolizei und in einer Nebenstrasse einen weiteren brennenden Müllhaufen auf der Strasse, den wohl niemand löschen wollte. Später dann auf dem Weg zurück bin ich dann mit dem Bus auf der Avenida Abancay am Kongress vorbeigefahren. Da standen dann jede Menge Polizisten am Zaun. Dieser Zaun ist eine lichte Mauer von etwa einem halben Meter Höhe mit Eisengittern obendrauf, so dass man das Kongressgebäude sehen kann.

    Diese Nacht werde ich um 5.00 Uhr nach Cajamarca fliegen und Check-in ist von 4:00 bis 4:40 Uhr. Ich persönlich wäre ja lieber mit dem Bus gefahren, aber ausser meiner Frau und mir fliegen auch noch andere Verwandte mit und denen ist wohl eine Busfahrt zu lange und zu anstrengend. Mal sehen, ob jemand den Flughafen blockieren will, aber ich sehe die Wahrscheinlichkeit dafür ziemlich gering.

    Und wie gesagt, auf youtube gibt es immer frische Videos und ansonsten gibt es auch noch Nachrichtenportale wie rpp.pe oder elcomercio.pe.

    Mich persönlich braucht auch niemand zu fragen, was ich glaube, weil ich wirklich nichts weiss. Ich weiss also nicht, wieso sich irgendwelche Politiker streiten. Also sind es wirklich entscheidende Dinge wie pro-USA oder pro-China, oder sind es nationale Themen der Mächtigen untereinander oder geht es einfach nur um Klientelpolitik?

    Solange der Lauf des Lebens seinen Gang geht, ist mir das auch ziemlich egal. Ich habe bisher nicht eine einzige Auswirkung auf das reale Leben gesehen, egal ob nun dieser Kuczynski mit USA-Doppelpass Präsident war oder dieser sozialistische Castillo oder igendeiner dieser Interimspräsidenten.

    Das reale Leben hat eben auch nichts mit "Hunger, Not und Elend" zu tun. Ebenso gibt es auch kaum noch klapprige Busse, und wenn, dann nur noch Stadtbusse einiger privater Linien. Zu den "klapprigen" Bussen kann man auf youtube einfach "buses Ticlio" eingeben. Da gibt es zig Videos, die zeigen wie die Fernbusse durch die Serpentinen fahren. Und so kann man vieles auch selber herausfinden.

    Als ich hier vor über 6 Jahren in den Norden von Lima zog, war im Sommer häufig das Wasser weg, oft an drei oder vier Tagen pro Woche, wenn auch nur stundenweise. Auch der Strom fiel ab und an aus. Der letzte Stromausfall war hier 2018. Wer's nicht glaubt, kann auch Statistiken bemühen. Siehe hier z.B: [Links nur für registrierte Nutzer]. In ganz Peru ist die Stromversorgung sicherer als in Tchechien oder in Ungarn.

    Deser ganze Strang enthält ja neben Bildern und Videos auch viele Karten und Statistiken. Z,B. über die Einkommensverteilung der Einwohner von Lima nach Distrikten.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  4. #1534
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Hier noch einmal ein kurzes Update.

    Die Zahl der Todesopfer hat sich ja auf über zwanzig erhöht und die Flughäfen von Arequipa und Cusco sind noch immer gesperrt. Vor allem in Cusco sitzen dort auch viele Touristen fest.

    In 15 Provinzen gibt es eine nächtliche Ausgangssperre meist von 18:00 oder 20:00 bis 04:00. Peru hat aber in 24 Departamentos 195 Provinzen. Diese 15 Provinzen sind in Ica und in den südlichen Anden.

    Woanders spürt man davon nichts oder wenig.

    Schon Anfang des Jahres gab es auch in Ica gewalttätige Strassenblockaden wegen Benzinpreiserhöhungen. Die Benzinpreise sind damals wirklich gestiegen, interessant war nur, dass in Ica deswegen Leute starben und in Lima sind die Preise aller ÖPNV nicht erhöht worden, obwohl die ja auch mit Kraftstoff fahren.

    Und gerade Informelle wie die meisten Taxis und Mototaxis nennen sowieso einen Preis nach eigenem Gusto. Die haben keine Preiskontrolle, Regeln, Vorgaben oder sonst etwas. Die sind völlig frei. Die arbeiten, also fahren, wann sie wollen, nennen Preise, wie es ihnen beliebt, und lehnen auch Fahrten ab, mit und ohne Begründung.

    Also, wenn diese Taxifahrer der Kraftstoffpreis wirklich gejuckt hätte, hätten sie einfach höhere Preise genannt und notfalls diskutiert und lamentiert. Haben sie aber nicht. Die Tarife, also das, was allgemein und im Durchschnitt genannt wird, sind die gleichen geblieben.

    Wir sind am Mittwoch um 04:00 Uhr zum Flughafen Jorge Chavez in Lima, genauer in Callao, gefahren und es war auch in Cajamarca alles normal wie immer. In Cajamarca meinten dann Frauen im zentralen Markt, dass am nächsten Tag der zentrale Markt geschlossen sein würde wegen Streik. Dem war aber nicht so.

    Am Donnerstag gab es nur Sternmärsche zum zentralen Platz, Plaza de Armas. Einen davon haben wir gesehen. Einen Häuserblock vom Hostal entfernt fuhr da vorweg ein LKW mit Lautsprechern auf der Ladefläche und danach etwa 500 m lang ein Demonstrationszug von normalen Leuten. Weder lief Polizei vorweg nach nebenher noch dahinter.

    Stunden später kamen wir nach unserem touristischen Programm auch zur Plaza de Armas und dort waren nur noch wenige Leute, vielleicht zwei- oder dreihundert, aber immer noch Redner per Lautsprecher. Polizei stand auch herum.

    Auch der Freitag war ohne besondere Vorkommnisse und der Rückflug genauso. Am Flughafen Jorge Chavez in Callao waren nur einige Soldaten zu sehen, was vorher eigentlich recht selten war.

    Meine Einschätzung, wieso diese Proteste in einigen Landesteilen viel heftiger sind, ist die:

    Einmal sind ein kleiner Teil der Protestierenden wohl Gewerkschafter und andere Leute mit Verbindungen zu ausländischen NGOs, die gerne "farbige" Proteste unterstützen, so wie sie auch schon Farbenrevolutionen gemacht haben. Und da gibt es wohl nur wenige Zentren, wo diese NGOs einen starken Einfluss haben.

    Zweitens gibt es gerade in den mittleren und südlichen Anden eine andere Mentalität, die sich gerade von der der Küstenbewohner unterscheidet. Es gibt da einen Witz:

    Geht ein Tourist in einen Laden, fragt nach den Preisen und meint dann: "Das ist aber teuer" und geht wieder.

    In den gleichen Laden geht dann ein Limeño, ein Einwohner Limas, und fragt ebenso nach den Preisen. Dann allerdings sagt er: "Voy a regresar en un ratito (= Ich komme gleich wieder)".

    Ich erweitere dann diesen Witz und sage:
    Dort, wo ich wohne, gibt es aber auch Zuwanderer aus den Provinzen und diese sagen nicht "voy a regresar en un ratito". Im Gegenteil, die fragen dann: "Wieso ist das denn so teuer". Und dann fangen sie eventuell auch noch an zu diskutieren.

    Während also der typische Limeño, jener in den inneren Distrikten Limas, also vor der grossen Landflucht in den 70er Jahren, eher "immer freundlich", diplomatisch, falsch und wortbrüchig ist, sind viele Andenbewohner eher offen, geradeheraus und verantwortungsbewusster und wahrheitsliebender.

    Und solche Leute sind der Politik und Politkern allgemein viel skeptischer gegenüber und reagieren auch eher unzivilisiert, wenn sie sich betrogen fühlen.

    Wichtig ist da nur das richtige Mass. Gerade in einem Land, wo es seit zwei Jahrzehnten beständig aufwärts geht, eben weil der Terrorismus erfolgreich bekämpft wurde, sollte man mit der Infrastruktur sorgsam umgeben und nicht selber wie ein Terrorist agieren, denn die Infrastruktur ist die Lebensader des wirtschaftlichen Aufschwungs. Gerade die ausländischen NGOs des Westens sind da verdächtig, dass sie die gleiche Einstellung gegenüber dem Land Peru haben wie die westliche Hetz- und Lügenpresse.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
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  5. #1535
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Was lese ich heute auf meiner Pinwand?
    [Links nur für registrierte Nutzer] - Heute 14:35
    Regierungschef abgesetzt...und wie geht es weiter...!?

    Leute, ich habe es in meinen letzten beiden Beiträgen oben erklärt, ich habe es seit 2017 in diesem Strang erklärt. Es scheint eben auch mentalitätsbedingt so zu sein, dass man "dem" BRD-Insassen, mal ganz allgemein und pauschalisiert, eben gar nichts erklären kann. Auch in Jahrzehnten nicht.

    Wie geht es weiter? So wie immer natürlich.

    ............

    In zwei oder drei Stunden fahre ich nach Gamarra, eine Gegend, wo es viele Textilgeschäfte gibt, um dort mit einer Freundin nach deren Arbeitsschluss in einem Restaurant etwas zu essen. Danach geht's nach Hause, wo die älteste Schwester meiner Frau ab 19 Uhr eine Feier gibt.

    Politik interessiert mich im grossen Rahmen, aber Vermutungen anstellen über nebensächliche Dinge, von denen mir dazu noch die Detailkenntnisse fehlen, denn Pressemitteilungen sind generell nicht ernst zu nehmen, dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade.
    sehr gute Info. Die Trottel hier wollen mit Sozialmedia Doofi accounts, komplette Kriege führen, haben seit Jahren Nichts kapiert. In Deutschland hören Viele keine TV Nachrichten mehr, so schlimm ist es
    Die Selbstverwaltungsstrukturen, die die NATO im Kosovo wachsen ließ, kritisierte eine als „Verschlusssache“ eingestufte Studie des Instituts für Europäische Politik (IEP) 2007 als „fest in der Hand der Organisierten Kriminalität“, die „weitgehende Kontrolle über den Regierungsapparat“

  6. #1536
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Hier noch einmal ein kurzes Update.

    Die Zahl der Todesopfer hat sich ja auf über zwanzig erhöht und die Flughäfen von Arequipa und Cusco sind noch immer gesperrt. Vor allem in Cusco sitzen dort auch viele Touristen fest.

    In 15 Provinzen gibt es eine nächtliche Ausgangssperre meist von 18:00 oder 20:00 bis 04:00. Peru hat aber in 24 Departamentos 195 Provinzen. Diese 15 Provinzen sind in Ica und in den südlichen Anden.

    Woanders spürt man davon nichts oder wenig.

    Schon Anfang des Jahres gab es auch in Ica gewalttätige Strassenblockaden wegen Benzinpreiserhöhungen. Die Benzinpreise sind damals wirklich gestiegen, interessant war nur, dass in Ica deswegen Leute starben und in Lima sind die Preise aller ÖPNV nicht erhöht worden, obwohl die ja auch mit Kraftstoff fahren.

    Und gerade Informelle wie die meisten Taxis und Mototaxis nennen sowieso einen Preis nach eigenem Gusto. Die haben keine Preiskontrolle, Regeln, Vorgaben oder sonst etwas. Die sind völlig frei. Die arbeiten, also fahren, wann sie wollen, nennen Preise, wie es ihnen beliebt, und lehnen auch Fahrten ab, mit und ohne Begründung.

    Also, wenn diese Taxifahrer der Kraftstoffpreis wirklich gejuckt hätte, hätten sie einfach höhere Preise genannt und notfalls diskutiert und lamentiert. Haben sie aber nicht. Die Tarife, also das, was allgemein und im Durchschnitt genannt wird, sind die gleichen geblieben.

    Wir sind am Mittwoch um 04:00 Uhr zum Flughafen Jorge Chavez in Lima, genauer in Callao, gefahren und es war auch in Cajamarca alles normal wie immer. In Cajamarca meinten dann Frauen im zentralen Markt, dass am nächsten Tag der zentrale Markt geschlossen sein würde wegen Streik. Dem war aber nicht so.

    Am Donnerstag gab es nur Sternmärsche zum zentralen Platz, Plaza de Armas. Einen davon haben wir gesehen. Einen Häuserblock vom Hostal entfernt fuhr da vorweg ein LKW mit Lautsprechern auf der Ladefläche und danach etwa 500 m lang ein Demonstrationszug von normalen Leuten. Weder lief Polizei vorweg nach nebenher noch dahinter.

    Stunden später kamen wir nach unserem touristischen Programm auch zur Plaza de Armas und dort waren nur noch wenige Leute, vielleicht zwei- oder dreihundert, aber immer noch Redner per Lautsprecher. Polizei stand auch herum.

    Auch der Freitag war ohne besondere Vorkommnisse und der Rückflug genauso. Am Flughafen Jorge Chavez in Callao waren nur einige Soldaten zu sehen, was vorher eigentlich recht selten war.

    Meine Einschätzung, wieso diese Proteste in einigen Landesteilen viel heftiger sind, ist die:

    Einmal sind ein kleiner Teil der Protestierenden wohl Gewerkschafter und andere Leute mit Verbindungen zu ausländischen NGOs, die gerne "farbige" Proteste unterstützen, so wie sie auch schon Farbenrevolutionen gemacht haben. Und da gibt es wohl nur wenige Zentren, wo diese NGOs einen starken Einfluss haben.

    Zweitens gibt es gerade in den mittleren und südlichen Anden eine andere Mentalität, die sich gerade von der der Küstenbewohner unterscheidet. Es gibt da einen Witz:

    Geht ein Tourist in einen Laden, fragt nach den Preisen und meint dann: "Das ist aber teuer" und geht wieder.

    In den gleichen Laden geht dann ein Limeño, ein Einwohner Limas, und fragt ebenso nach den Preisen. Dann allerdings sagt er: "Voy a regresar en un ratito (= Ich komme gleich wieder)".

    Ich erweitere dann diesen Witz und sage:
    Dort, wo ich wohne, gibt es aber auch Zuwanderer aus den Provinzen und diese sagen nicht "voy a regresar en un ratito". Im Gegenteil, die fragen dann: "Wieso ist das denn so teuer". Und dann fangen sie eventuell auch noch an zu diskutieren.

    Während also der typische Limeño, jener in den inneren Distrikten Limas, also vor der grossen Landflucht in den 70er Jahren, eher "immer freundlich", diplomatisch, falsch und wortbrüchig ist, sind viele Andenbewohner eher offen, geradeheraus und verantwortungsbewusster und wahrheitsliebender.

    Und solche Leute sind der Politik und Politkern allgemein viel skeptischer gegenüber und reagieren auch eher unzivilisiert, wenn sie sich betrogen fühlen.

    Wichtig ist da nur das richtige Mass. Gerade in einem Land, wo es seit zwei Jahrzehnten beständig aufwärts geht, eben weil der Terrorismus erfolgreich bekämpft wurde, sollte man mit der Infrastruktur sorgsam umgeben und nicht selber wie ein Terrorist agieren, denn die Infrastruktur ist die Lebensader des wirtschaftlichen Aufschwungs. Gerade die ausländischen NGOs des Westens sind da verdächtig, dass sie die gleiche Einstellung gegenüber dem Land Peru haben wie die westliche Hetz- und Lügenpresse.
    Dieser Castillo, ist der ein verkappter Kommunist?
    "Alles Käse Genossen"

    Erich Mielke


  7. #1537
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Ruprecht Beitrag anzeigen
    Dieser Castillo, ist der ein verkappter Kommunist?
    Er selbst bezeichnet sich als "Sozialist", aber ganz allgemein sollte man sich schon immer fragen, wer die Hintermänner eines Politikers sind.

    Denn erstens versteht jeder etwas anderes unter solchen Bezeichnungen wie Kommunist, zweitens sind solche Ideologien selbst schon Etikettenschwindel und drittens kann auch jeder alles behaupten, was er sei, wenn es ihm ins Konzept passt.

    Deswegen sollte man auch solche ideologischen Fragen nicht so ernst nehmen, sondern die Politiker lieber an ihren Taten messen. In der Öffentlichkeit verstehen sich auch Castillo und der brasilianische Bolsonaro gut.



    Richtige Parteien mit Tradition gibt es auch keine mehr in Peru. Eine davon ist die APRA, wurde schon 1924 gegründet, aber die sehe ich als verkappte Helfer der USA über die ganze Parteigeschichte. Zur Zeit haben die kaum Wähler. Für mich sind die eine Partei wie Die Grünen: Etikettenschwindel für den Niedergang.

    Gerade als Alan Garcia von der APRA Präsident war in Peru, gab es neben Wirtschaftskrise auch noch Bürgerkrieg und Terrorismus.

    Alberto Fujimori konnte dann ab Ende der 90er Jahre den Terrorismus zurückdrängen. Interessanterweise wird er dafür vom Westen und besonders den Westmedien gehasst und als undemokratisch und Rechtspopulist bezeichnet. Es werden seine "Menschenrechtsverletzungen" beim Kampf gegen den Terrorismus angeprangert.

    Seine Tochter Keiko Fujimori wird auch als Rechtspopulistin bezeichnet. Sie hat interessanterweise die Wahlen zur Präsidentschaft dreimal in Folge ganz knapp verloren. 2011 48,51 %, 2016 49,88 % und 2021 49,87 %

    Was bei Castillo in der Westpresse häufig nicht so laut gesagt wird, ist, dass auch er gegen Homoehe, Abtreibung und Gender-Gaga ist. Deswegen mag der Westen generell Peru nicht. Die Rechten sind gegen Homoehe und Gender-Gaga und die Linken ebenso. Und das schon seit Jahren.

    Gerade in den letzten Jahren sind ja auch in Chile und Kolumbien linke Präsidenten gewählt worden, die in den Medien auch die USA kritisieren, ebenso wie dieser Lula in Brasilien. Ob das jetzt nur Nebelkerzen und Ablenkungsmanöver sind, kann ich nicht beurteilen.

    Und genauso ist das bei diesem Castillo. Ich habe aber in den ganzen sieben Jahren, wo ich jetzt hier bin, nicht eine Richtungsänderung in der Politik erlebt, die wirklich Auswirkungen auf das reale Leben in Peru gehabt hätte.

    Ich kannte bereits als Tourist das Peru der 80er und 90er Jahre und seitdem hat sich Peru total gewandelt, was den wirtschaftlichen Fortschritt angeht. Und das ist für mich der einzige Gradmesser. Ob die Leute nun "verkappt" sind und für wen sie arbeiten, würde mich auch interessieren, werde ich aber als Normalsterblicher niemals erfahren.

    Ich vermute mal, dass die alle jetzt mit China kooperieren wollen. Ich habe damit keine Probleme. Ich sehe nur ganz klar:
    Damals in den 80er und 90er Jahren gab es Kfz aus Europa und den USA, aber recht wenige davon. Dafür überall sehr viele Arme. Jetzt gibt es neben japanischen und koreanischen Kfz in der Hauptsache chinesische, und sehr wenige Arme auf der Strasse.

    Logisch, dass ich da USA und Europa mit Armut verknüpfe und China mit Aufbruch in eine bessere Zeit. Alles hat sich zum Positiven verändert, seit dieser Fujimori den Terrorismus, übrigens angebliche "Marxisten", beendet hat.

    Ich glaube, dass diese "Marxisten" vom maoistischen "Leuchtenden Pfad" ähnlich fremdgesteuerte Fanatiker waren wie der IS und Boko Haram. Die wurden eingesetzt, weil man Regierungen anderer Länder bestrafen wollte, wenn diese mit den USA nicht so kooperieren wollten, wie die USA sich das vorstellte.
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  8. #1538
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Aus gegebenem Anlass :

    Ich wünsche allen Usern des HPF einen schönen und friedlichen vierten Advent ...
    Auf , deutsches Volk , erwache !

  9. #1539
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Hallo Rumpelstilz,
    alles o.k bei dir in Lima oder hast du schon Molotov-Cocktails auf der Fensterbank stehen ?

  10. #1540
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Sitting Bull Beitrag anzeigen
    Hallo Rumpelstilz,
    alles o.k bei dir in Lima oder hast du schon Molotov-Cocktails auf der Fensterbank stehen ?
    Danke der Nachfrage, aber warum sollte es hier nicht in Ordnung sein? Wie es letzte Woche in Cajamarca war, habe ich ja schon in Beitrag #1534 beschrieben.

    Hier in den nördlichen Distrikten merkt man überhaupt nichts von irgendwelchen Protesten. Letzten Dienstag vor einer Woche konnte ich bei den 7-Liter-Behältern Wasser nicht die billigste Marke kaufen, weil die angeblich wegen irgendwelcher Blockaden nicht nachgeliefert wurden, aber heute konnte ich auch wieder die billigste Marke kaufen. Zum gleichen Preis wie immer, versteht sich.

    Noch letzte Woche am Mittwoch um 03:00 Uhr konnte noch jedermann das Flughafengelände betreten. Beim Rückflug am Freitag Abend waren schon einige Soldaten am Flughafen und am Sonntag Abend haben wir die älteste Schwester meiner Frau zum Flughafen begleitet und da konnten nur noch Leute mit Flugticket das Flughafengelände betreten.

    Das ist alles. Wer nicht in den Flughafen will, merkt also gar nichts von irgendwelchen Unruhen oder sonst etwas. Wer behauptet denn etwas Gegenteiliges? Wieder einmal die deutschsprachige Presse? Die gleiche, die immer so tut, als würden wir hier noch wie in den 80er und 90er Jahren leben.

    Es herrscht zwar Ausnahmezustand, aber das bedeutet ja nur, dass es einfacher ist, nach Möglichkeit Strassen zu sperren oder Leute zu kontrollieren. Weder sieht man hier im Norden Limas mehr Polizei als sonst, noch irgendwelches Militär.

    Wie schon oben geschrieben, denke ich auch, dass diese Proteste von ausserhalb Perus gesteuert wurden. Wenn man aber die letzten Jahrzehnte gesteuerte Unruhen in aller Welt vergleicht, so z.B. in Usbekistan, Kasachstan oder Südafrika, da fallen einem immer wieder bestimmte Muster auf, ebenso aber auch, dass die Proteste schliesslich im Sande verlaufen, wie zuletzt z.B. in Birma/Myanmar und jetzt auch im Iran.

    Die Umtriebler, die mit den USA und GB kooperieren, haben nicht mehr den Rückhalt in ihren eigenen Nationen so wie früher. Ich denke, dass da China oder eine befreundete Macht den Regierungen Hilfe leistet, die Hintermänner solcher Unruhen zu identifizieren. Und in dieser Zeitenwende trauen sich dann auch die Regierungen, gegen diese Hintermänner offensiv vorzugehen.

    Also bis jetzt ist im Grossteil des Landes alles wie immer. Das Weihnachtsgeschäft brummt. Heute gab es viel mehr Verkehr abends als sonst. Die jüngste Schwester meiner Frau macht mit ihrer Familie Badeurlaub in Máncora und fliegt morgen wieder zurück.

    Das hat auch irgendein Minister gesagt: Der Ausnahmezustand solle keineswegs das Weihnachtsgeschäft stören.

    Und dass Peru dem Westen ein Dorn im Auge ist, merkt man ja an der Berichterstattung in den westlichen Medien schon seit Jahren. Der Westen hat wirtschaftlich nichts zu bieten und versucht die Investitionen Chinas mit subversiven Mitteln zu stören.

    Z.B. bauen die Chinesen einen neuen Containerhafen in Chancay im Norden von Lima.

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