Wie stehen die Peruaner zur Kanzlerin Merkel? Bedauert man es das sie abtritt? Wem wünschen sich die Peruaner als neuen Kanzler?
Wie stehen die Peruaner zur Kanzlerin Merkel? Bedauert man es das sie abtritt? Wem wünschen sich die Peruaner als neuen Kanzler?
Die Kanzlerin Merkel kennen wohl auch nur einige Peruaner dem Namen nach. Die meisten Peruaner wissen wohl nur, dass Deutschland irgendwo in Europa liegt. Manche denken auch, dass Hitler immer noch in gutem Andenken bewahrt wird ...
Mich haben auch schon Leute gefragt, welche Sprache denn in Deutschland gesprochen wird. Wenn ich hier erzähle, dass Politiker wie Westerwelle, Wowereit und Spahn nicht nur bekennende Homosexuelle sind, sondern sogar mit einem Mann legal verheiratet sind, glaubt mir das hier kein Mensch. Alle diese drei Politiker haben jetzt sogar einen Eintrag in der spanischen Wikipedia. Ich glaube aber, niemand schaut dann da wirklich nach, ganz einfach, weil er das für völlig unmöglich hält und meint, so etwas könne nur eine niederträchtige Verleumdung sein.
Und da fragst Du mich, was Peruaner von deutscher Politik wissen oder halten oder meinen würden ....
Meine Novia hat sich ja schon kritisch für Politik interessiert, bevor ich sie kannte. Und sie war ja auch 2018 mit mir in Europa und auch in der BRD und hat da auch angesichts der Asylanten mir verwunderte Fragen gestellt. Sie ist also jemand, dem ich, wenn auch mit viel Mühe, wenigstens ansatzweise erklären kann, was in der BRD so vorgeht. Wenn sie mich nämlich nicht persönlich so gut kennen würde und auch nicht selber bereits in der BRD gewesen wäre, würde sie mir nämlich kein Wort glauben.
Die BRD ist derartig Panne, das kann man niemandem ausserhalb der BRD auch nur halbwegs beibringen.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Ich habe mal meine Antwort hier in den Peru-Strang verpflanzt.
Es handelt sich ja bei fast allen Fenstern um solche:
Es gibt zwar auch andere Fenster, mit Holzrahmen z.B., die sehe ich auch hier in meiner Nachbarschaft, aber so gefühlt sind 99% aller Fenster hier diese billigen Aluminium-Schiebefenster. Diese kann eigentlich jedes Kind schon mit einem Schraubenzieher von aussen öffnen.
Ich habe zwar jetzt auch schon Fenster ohne Vergitterung im Parterre und direkt vom Bürgersteig zugänglich gesehen, aber ich fände das zu unsicher. Ich wohne ja nun exakt fünf Jahre hier in einem nördlichen Distrikt von Lima (seit dem 26.10.2016) und habe bisher noch von keinem Wohnungseinbruch etwas mitbekommen, also dass mir jemand so etwas persönlich berichtet hätte. Aus der Zeit, die etwa ein Jahrzehnt zurückliegt, habe ich das dagegen sehr oft und von vielen gehört.
Ein gewisser Wandel hat ja stattgefunden und ich stelle mal wieder dieses Schaubild aus der engl. Wikipedia ([Links nur für registrierte Nutzer]) ein:
Also wenn man davon ausgeht, dass Armut und vor allem Armut während einer Wirtschaftskrise, angereichert mit Terrorismus, verstärkt zu Eigentumsdelikten führt, wäre das schon einmal eine Erklärung.
Ansonsten kann ich nur berichten, was mir so auffällt.
Heute werfen die Leute Sachen auf den Müll, die man in den 90er Jahren noch gestohlen hätte. Da liegen z.B. Matratzen oder Möbel, die "eigentlich doch noch ganz gut sind". Ich bin Mitte der 50er Jahre in der BRD geboren worden und zu dieser Zeit hat man nicht alles so leicht weggeworfen.
Dann stehen immer mehr Autos ohne besondere Bewachung die Nacht über auf der Strasse. In den 80er und 90er Jahren hatte einer meiner Schwager in Lima einen VW-Käfer. Den hatte er auch am Tage nie einfach so abgestellt, sondern immer nur auf bewachten Parkplätzen oder vor Geschäften, die wiederum Wachmänner beschäftigten. Dazu nahm er dann immer noch die Scheibenwischer ab und verstaute sie im Handschuhfach.
Einiges aus dieser Zeit hat sich noch gehalten. Z.B. steht vor jeder Bankfiliale auch heute noch mindestens ein Bewaffneter. Vor einigen Restaurants oder Läden auch noch. Aber bei Autos, die nachts am Bürgersteig geparkt sind, stehen schon sicher die Hälfte die ganze Nacht dort schutzlos und alleine dar. Es gibt zwar noch in einigen Vierteln bewachte Parkplätze, z.B. in der Urbanización Previ in Los Olivos, wo meine Novia wohnt, und wo ich dementsprechend häufig auch nachts unterwegs bin. Aber hier in Puente Camote im Distrikt SMP, was eigentlich ein "schlimmerer" Bezirk ist, stehen die Autos ohne Bewachung nachts auf der Strasse.
Ebenso ein Relikt aus der "alten" Zeit sind diese Gitter:
Das sind jetzt keine "gated communities" in dem Sinne, das dort die Reichen wohnen würden. Im Gegenteil, die wirklich Reichen wohnen in Vierteln, wo es keine solcher Gitter gibt, dafür aber viel Wachpersonal. Z.B. ist San Isidro ein Distrikt mit vielen Firmen- und Bankgebäuden und speziell Cabo Blanco ein Viertel, wo nur teure Villen stehen. Da steht wirklich an jeder Strassenecke ein unbewaffneter Gemeindepolizist (= serenazgo) auf einem Fahrrad.
Diese Gitter wie auf dem obigen Foto gibt es aber noch in fast allen Distrikten Limas. Auch hier in Puente Camote sind etwa ein Sechstel aller Strassen so abgeriegelt. Nur früher stand da immer noch auch ein Wachmann, während heute die Anwohner einen Schlüssel haben oder die Tore, vor allem die für Fussgänger, tag und nacht offenstehen. 2015 habe ich noch in San Miguel wenigstens zeitweise einen Wachmann an den Toren gesehen, aber seither nirgendwo mehr.
Trotzdem baut niemand diese Tore und Gitter ab. Erstens ist das ja mit Aufwand verbunden und zweitens sind dann immer noch viele Anwohner der Ansicht, "man wisse ja nicht, was noch komme".
Ich habe jetzt auf die Schnelle keine Fotos gefunden, die solche Gitter auch in ärmeren Vierteln zeigen, aber gerade dort sind sie häufig, wenn das Gebiet schon in den 90ern bebaut wurde. Hier auf diesem Foto aus dem Distrikt Villa el Salvador sieht man aber, was das teilweise für eine Bebauung ist.
Z.B. das Gebäude rechts. Ausserdem ist die Strasse nicht asphaltiert. Das Foto ist aus einem Artikel ([Links nur für registrierte Nutzer]), wo die Gemeinde solch ein Tor wieder abbaut, weil die Anwohner Wegegeld verlangt haben ...
So etwas habe ich persönlich auch noch nicht gesehen oder davon gehört ...
Hier noch ein typisches Foto aus Cabo Blanco, wo es statt Gittern nur massenhaft Fahrradpolizisten gibt.
Geändert von Rumpelstilz (28.10.2021 um 19:52 Uhr) Grund: Foto aus cabo Blanco
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Eben. Zu unsicher. Mir sind auf Deinen Bildern die fuer uns hier in B.C. voellig ungewoehnlichen Fenster- und Dachgitter aufgefallen. Fuer solche Vorsichtsmassnahmen muss es doch Gruende haben.
[Links nur für registrierte Nutzer] ; [Links nur für registrierte Nutzer] ; [Links nur für registrierte Nutzer]
Hier ein Beispiel dass Du Dich so an Deine Umwelt gewoehnt hast ,dass Dir garnicht auffaellt was mir hingegen als voellig fremd erscheint: Du schreibst :
"[Links nur für registrierte Nutzer], wo es statt Gittern nur massenhaft Fahrradpolizisten gibt.". (von mir gekuerzt)
Mir fallen die hohen Mauern um Familienhaeuser sofort in’s Auge. Stahltueren. Ich kann mich noch gut an die einzementierten, kaputten Glasflaschen oben auf den Mauern erinnern. An die Bettler die vor den Stahltueren hausten, die aber auch vom Hauspersonal - dass damals nicht bezahlt wurde doch alles hatte was es brauchte; Sauberkeit; Sicherheit; Schutz - Essen erhielten.
Aus der Perspektive z.B. eines Touristen der mit Mietauto solo das Land besucht/erkundet, fuer den sind solche Bilder ein Warnzeichen extra auf der Hut zu sein.
Davon ganz abgesehen, egal ob Bolivia, Equador, Columbia, Paraguay oder Argentina, vergitterte Fenster und hohe Mauern gab’s damals in jedem Land in SA. Heute in Peru wohl viel weniger als vor 47 Jahren.
Nur zum Vergleich, hier in B.C. sieht man nirgends hohe oder irgendwelche Mauern um Privathaeuser - die sind sogar verboten. Zaeune um Privatgrundstuecke sind in Canada niedrig und mehr symbolischer Natur.
In den letzten Jahrzehnten wurde ja auch viel in Peru investiert was Peru eine schnell[Links nur für registrierte Nutzer] bescherte.
War aber doch erstaunt als ich in Deinem Beitrag[Links nur für registrierte Nutzer] studierte: den wunderschoenen Neubau mit dessem traumhaft niedrigen Preis : ein 1 bedroom Apt 300,000 Sol = CAN $ ~ 94.000. OMG!! Wuerden hier ~ $ 700,000 - im Zentrum bis $ 1,200,000 CAN kosten.
Vor einem Monat hatte jemand den ich kenne , fuer ein 3 bedroom Condo 1,3 Millionen CAN bezahlt – die hatten 200k mehr geboten als verlangt – ist jetzt schon auf $ 1,35 Mil CAN gestiegen. Ein irre Markt. Obwohl, Lima mit seinen ~10 Mill. Einwohnern, da muesste der Immobilienmarkt eigentlich auch heiss sein oder? Lima=~ 10 Millionen Einwohner!! Irre. Mehr als dreimal groesser als Metro Vancouver. Die Stadt muss einen schnellen Puls haben.
Abschliessende Frage: sind Deutsche in Peru heute noch immer so beliebt/gern gesehen wie es vor ~ Jahren gewesen war?
Alle Lateinamerikaner lieben die Deutschen alleine schon wegen Humboldt und Beckenbauer. Selber erlebt in Mexico.
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!
Das habe ich doch in obigem Beitrag erklärt. Fast alle Fenster sind diese Aluminium-Schiebefenster. Diese haben nur einen versenkbaren Stoppbolzen zum Hochziehen. Von aussen kann man mit einem Schraubenzieher das Fenster anheben, mit einem zweiten Schraubenzieher oder einer schmalen Flachzange kann man dann den Stoppbolzen nach oben schieben. Und schon kann man das Schiebefenster ganz seinem Gebrauch entsprechend öffnen, indem man es aufschiebt.
Schon in England gab es solche Fenster nicht, allein aus dem Grund, dass solche Fenster den Regen durchlassen würden. Aber hier leben wir in einer Küstenwüste mit 1,6 mm Niederschlag im Jahr. Hier nieselt es höchstens und auch das ganz selten.
In der BRD gab es ja so etwas wie "einbruchsichere" Fenster und Türen. Hier ist so etwas den Meisten wohl erstens zu teuer und zweitens sieht so ein Gitter auch vertrauenserweckender aus als solch ein einbruchsicheres Fenster.
Mit den Türen das Gleiche. Es gibt natürlich stabile und einbruchsichere Holztüren mit dezenter Erscheinung auch hier zu kaufen, aber meine Novia hat ein Obergeschoss jetzt ausgebaut und sowohl zwei dieser altmodischen Gittertüren verbaut und ebenso auch wieder eine traditionelle Küche verbaut, wo die Spüle alleine steht und mit Fliesen umrandet ist.
Ich meine eine solche Küche. Man beachte die Doppelspüle rechts. Solch eine Konstruktion gibt es in Europa auch nicht.
Viele neuere Küchen haben jetzt auch hier solche Spülen wie in Europa, wo die Spüle in einem Schrank aus Holz integriert ist.
Also mich stört das aber nicht, ich habe da kein Sendungsbewusstsein.
Was mir vorher in Italien nie so aufgefallen ist, erst 2016, als ich mal in Mailand war, ist, dass auch die Wohnhäuser dort häufig einen breiten Zugang von der Strasse haben, aber dann ein Gitter auf der ganzen Breite mit einer Gittertür in der Mitte. Genau solche Eingänge zu Mehrfamilienhäusern gibt es in Lima auch. Ebenso sind auch schon in Italien Villen sehr häufig mit einer hohen Mauer umgeben. Das Gleiche in Portugal und Spanien.
Das hängt vielleicht auch mit dem römischen Erbe zusammen. Sog. Atriumhäuser zeichnen sich durch Mauern und einen Innenhof aus.
In England haben die meisten Häuser auch nur einen niedrigen Zaun oder manchmal gar keinen. Gerade die Pakistanis errichten dann aber meist 2 m hohe Holzzäune, wenn sie solch ein Haus kaufen. Der Sinn ist wohl weniger, dass sie sich vor Dieben schützen wollten, denn sonst wäre ja die Frage, wieso sich die Engländer nicht schützen wollen. Das ist einfach ein kulturelles Empfinden.
Wenn einem Touristen etwas fremdartig erscheint, sollte er vielleicht immer "auf der Hut" sein.
Wie oben bereits gesagt, dieser Baustil fängt in Italien und auf der iberischen Halbinsel schon an. Und wie auch in meinem vorherigen Beitrag beschrieben, es gibt auch hier Lima Häuser, wo ein ebenerdiges Fenster keine Gitter hat und direkt vom Bürgersteig zugänglich ist. Es gibt auch Häuser mit einem nur niedrigen Zaun oder Hecke oder mit einem Vorgarten gar ohne jegliche Begrenzung.
Das hat auch nicht immer etwas mit Armen- oder Reichenviertel zu tun. Z.B. diese Häuser am Hang (Hang = cerro, cerro -> Armenviertel) haben auch keine Gitter.
Hier sind es auch nur diese billigen Schiebefenster:
Dieser kleine Betonpfeiler links neben dem Mann mit dem gelben Hemd beinhaltet einen Stromzähler. Dieses Haus hat auch also ganz regulär Strom und einen Fernseher und einen Kühlschrank könnte man dort auch stehlen.
Ich habe ja schon mehrfach in diesem Strang auch Links zu Immobilienagenturen gepostet. Hier vielelicht noch einmal diese recht bekannte Firma. [Links nur für registrierte Nutzer]
Ich vermute einmal, dass Ja. Ich selbst suche aber keine Deutschen, da sie mir ganz pauschal in ihrer Gesamtheit doch sehr fremd geworden sind. Wenn Leute nicht nur fragen, woher ich komme, sondern schon gleich eine Vermutung abgeben, fragt mich sowieso niemand, ob ich Deutscher bin. Die Leute fragen z.B., ob ich Franzose wäre oder Spanier. Was auch noch häufig geraten wird, ist: USA, Kolumbien und Venezuela.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Stimmt total.
Ich habe mal versucht, das schreckliche Ereignis Silvester 2015 in Köln, Amerikanerinnen zu erklären.
Das Endresult war, dass mir jede die Freundschaft gekündigt hat und mich für einen perversen Spinner hielt.
Obwohl ich noch Fotos oder Berichte in Englisch hatte, gerade aus der Daily Mail.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
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