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Thema: "Staatliche und zentralbänklerische Eingriffe als Quelle sozio-ökonomischer Probleme"

  1. #1
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    07.03.2017
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    Standard "Staatliche und zentralbänklerische Eingriffe als Quelle sozio-ökonomischer Probleme"

    Sehr geehrtes Forum,

    Das hier ist mein erster Beitrag und ich hoffe damit, den ein oder anderen aufklären zu können. Ich verstehe mich selbst als Aufklärer bin seit jeher davon beseelt, dass die Zustände dieser Welt niemals sich bessern werden, wenn nicht, die ihr zugrunde liegende Theorie auf Wahrheit und Falschheit analysiert wird. Wahrheit und Falschheit, Recht und Unrecht, sind essentielle Gegensatzpaare. All das kann und wird niemals beliebig sein, denn jede mögliche Subjektivität bedarf eines Rahmens, der größer ist als sie selbst, um nicht in Willkürherrschaft auszuarten.

    Beginnen wir gleich konkret. Sowohl die Geldausweitung als auch die Kreditausweitung, die durch Zentralbanken produziert werden, sind eine Inflation der eine Teuerung folgt. Die Teuerung ist eine heimliche Steuer mit dem Effekt einer Umverteilung von unten nach oben. Sozial höher stehende Schichten profitieren zuungunsten sozial benachteiligter Schichten. Unternehmen starten euphorisiert durch billiges Geld, Projekte, die sich im späteren Verlauf ihrer Unternehmung, nicht mehr als rentabel erweisen. Daraus folgt eine Wirtschaftskrise mit Arbeitslosigkeit.

    Die Haussee, die durch eine Niedrigzinspolitik verursacht wird, mündet immer in einer wirtschaftlichen Depression. Das nennt man Konjunkturzyklus und ist nicht Teil des Kapitalismus sondern wird wie im Falle von Zentralbanken durch staatlich privilegierte Institutionen hervorgerufen, die kein Element der Marktwirtschaft sondern ein Element der Planwirtschaft sind.

    Eine vom Staat mit Privilegien ausgestattete Zentralbank ist eine planwirtschaftliche Einrichtung und keine kapitalistische Firma. Und wie jeder wissen sollte, mündet Planwirtschaft ala long in Chaos und Niedergang. Das müsste mittlerweile jeder wissen. Weiss aber nicht jeder. Wieso ?

    Das billige Geld ermöglicht für Staaten Kriege zu finanzieren, die, betrachtet man die Interventionen der USA, die Welt nicht wirklich friedlicher gemacht haben sondern lediglich die weitere Eskalation nach sich ziehen. Kriegsfinanzierung ist eine der Motive der billigen Geld- und/oder Kreditexpansion.

    Eine der Folgen derartiger Geldpolitiken besteht darin, dass zunehmender Frust und Wut bei Menschen sich zu politischer Radikalisierung entwickeln können. Die gegenwärtigen Rechtsbewegungen sind eine Folge dieser Geldpolitik, noch wesentlich essentieller als die Thematik der Migrationsbewegungen. Betrachtet man den Weg den das billig geschaffene Geld auf der Welt nimmt, dann erkennt man auch einen Zusammenhang zwischen Inflation und Flüchtlingskrisen. Michael von Prollius hat darüber einen Artikel verfasst - "Geldpolitik, Arabellion und Flüchtlingskrise".

    All das bedeutet nicht, dass die Zentralbanken dieser Welt damit beginnen sollten, den Geldwert anzuheben indem sie den Leitzins nach oben setzen. Nichts könnte falscher sein als das. Was es braucht, ist ein freies Marktgeld, dass durch ein entstaatlichtes, dereguliertes Bankenwesen produziert und ausgegeben wird, sodass sich auch ein Marktzins bilden kann, der den Präferenzen real existierender echter Menschen entspricht und unbeeinflusst von politischen Parteien und staatlicher Motive, den Menschen ihre monetäre Freiheit zurückgibt. Alles andere als das, bedeutet, in einer Abfolge wiederkehrender gesellschaftlicher Krisen zu verweilen, für deren Ursache jedes mal ein neuer Sündenbock erfunden werden muss, während sich daraufhin die nächste Krise abzeichnet. Ein Blick in die vergangenen Jahrhunderte zeigt, wie häufig manch ein Menschenleben von derart geschaffenen Krisen betroffen wurde. Anstatt die Ursachen zu beseitigen, wurde jedoch seit jeher behauptet, "der Kapitalismus sei so". Ob dieser falschen Anschuldigung, beschäftigen sich viele Menschen, die es ansonsten vielleicht tun würden, nicht mit unserem gegenwärtigen Geldsystem, da sie denken, es sei der Kapitalismus. Das bedeutet eine fehlende geistige Auseinandersetzung mit dem Zustand des Mediums, dass tagtäglich durch unsere Finger gleitet und mit dem wir uns so oft beschäftigen, weil jeder von uns stets meint, davon chronisch zu wenig zu haben.

    Ludwig von Mises hat Meisterwerke darüber geschrieben, was das Wesen des Geldes ist und wie es auf die Marktwirtschaft einwirkt, wenn sein Wert durch Zinsmanipulation von Zentralbanken verändert wird. Eine durch eine Niedrigzinspolitik geschaffene Haussee mündet immer in einer wirtschaftlichen Depression. Das billig geschaffene Geld verhält sich wie eine Vergiftung des Blutkreislaufes einer Marktwirtschaft. Die Marktwirtschaften des Westens sind ohnehin schon bis zur Unkenntlichkeit durch staatliche Regulierungen entstellt (auch das sind Kostentreiber für Unternehmen was sich ungünstig auf den Wohlstand der Ärmsten am Ende auswirkt). Hinzu kommt eine durch Zentralbanken geschaffene Inflation, die im Geiste des falschen Propheten John Maynard Keynes, ihre Anwendung findet. In einem solchen Umfeld, wo die Menschen derart gebeutelt sind, weil der Staat mit zu viel Macht und Kompetenz sich in das wirtschaftliche und soziale Gefüge der Menschen einmischt, nimmt auch die Stimmungslage in der Bevölkerung ab. Die von manch feinfühligen Menschen wahrgenommene Gereiztheit, die bekanntlich in der Luft liegt, ist eine Folge staatlicher und zentralbänklerischer Eingriffe auf die Sehnsucht der Menschen, frei und individuell nach einem besseren Morgen zu streben. Dort wo "The Pursuit of Happyness" als Lebensmotto nicht in seiner Möglichkeitsform existiert, kann auch kein Anflug von Happyness Ausdruck finden.

    Der Irrglaube, der einer Haussee beigestellt ist, fatamorganisiert, dass man mit der Schöpfung von Geld aus dem Nichts (Fiat-Money-System), Steine in Brot verwandeln könne. Das ist der Irrtum über die Möglichkeitsbedingung von Wohlstand. Wohlstand wird produziert, nicht durch die Schaffung von zusätzlichen Geldeinheiten erkauft. Produktion geht daher dem Konsum vorraus und nicht andersrum.

    Gleichzeitig muss an dieser Stelle gewarnt werden. Staatlich angekurbelte Produktion ist damit keineswegs gemeint, denn dieses Vorgehen wiederum entspricht einer Planwirtschaft und ignoriert das Wesen des Menschen, ein Individuum zu sein, dass spontan-dynamisch handelt um sein Leben zu verbessern und gleichzeitig die Zukunft nicht kennt. Werte sind subjektiv und somit bewerten die Menschen, welche Produktionsformen sie wünschen. Wenn der Staat dies täte, wäre es gleichsetzbar mit einer Bevormundung von Präferenzen und Bedürfnissen und kein Wohlstandsgewinnung in den Augen von Individuen. Ein Staat, der Ressourcen und Arbeit aus der Privatwirtschaft abziehen ließe, wo sie gebraucht wird, um selbst zu bestimmen, wo der vermeintliche "Mehrwert" zu schaffen sei, schafft keinen Wohlstand sondern handelt an den Bedürfnissen und Präferenzen echter lebender Menschen vorbei. Er setzt somit die Ideologie des Kollektivismus an jene Stelle wo das Individuum hinzustellen ist. Denn nur aus der individuellen Bewertung von Menschen ergeben sich Preise, die als Kompass für wirtschaftliche Unternehmungen dienen. Das impliziert, dass Produktion als ein Ergebnis der vorangehenden Wertungen von Menschen (die nichts anderes als Individuen sein können), zu betrachten ist und zwingend die Bedürfnisse echter lebender Menschen ignoriert werden, sobald der Staat den Verlauf dessen was zu welcher Menge und Qualität produziert werden soll, beeinflusst.

    Mit diesen wenigen Worten hoffe ich, das Verständnis des ein oder anderen über wirtschaftliche Zusammenhänge bereichert und Skepsis und Kritik gegenüber staatlichen und zentralbänklerischen Eingriffen genährt zu haben.

  2. #2
    Sjard
    Gast

    Standard AW: "Staatliche und zentralbänklerische Eingriffe als Quelle sozio-ökonomischer Probleme"

    Interessante Sichtweise. Bist du ein Anhänger der Freiwirtschaft ?

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Feldmann
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    Standard AW: "Staatliche und zentralbänklerische Eingriffe als Quelle sozio-ökonomischer Probleme"

    Zitat Zitat von FreiSein Beitrag anzeigen
    Ich verstehe mich selbst als Aufklärer bin seit jeher davon beseelt, dass die Zustände dieser Welt niemals sich bessern werden, wenn nicht, die ihr zugrunde liegende Theorie auf Wahrheit und Falschheit analysiert wird.
    Du scheinst mir doch eher ein weiterer libertärer Missionar zu sein, der uns zum "wahren Glauben" bekehren will.

    Mal sehen, ob deine Reise von Erfolg gekrönt sein wird.

  4. #4
    AfD oder Tod! Benutzerbild von Haidach
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    Standard AW: "Staatliche und zentralbänklerische Eingriffe als Quelle sozio-ökonomischer Probleme"

    Zitat Zitat von FreiSein Beitrag anzeigen
    Und wie jeder wissen sollte, mündet Planwirtschaft ala long in Chaos und Niedergang. Das müsste mittlerweile jeder wissen. Weiss aber nicht jeder. Wieso ?
    Ist das eine Gesetzmäßigkeit? Ab wann kommt es da zum Chaos und Niedergang und warum? Und wieso sind Überproduktion/Krise keine Gesetzmäßigkeit des Kapitalismus? Vor allem wenn der Staat da seine Finger raushält? Die Wahrheit sucht man wohl kaum wenn man die grundlegendsten Probleme des Kapitalismus nicht kennt. Soll nicht heißen, dass die Planwirtschaft immer und überall besser ist. Aber sie kann dem Kapitalismus oft überlegen sein.
    „Wenn wir gewinnen, werden wir mit der Expansion der Befreiung von amerikanischer Ideologie in Europa beginnen.“
    Alexander Dugin

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von Shahirrim
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    Standard AW: "Staatliche und zentralbänklerische Eingriffe als Quelle sozio-ökonomischer Probleme"

    Zitat Zitat von Feldmann Beitrag anzeigen
    Du scheinst mir doch eher ein weiterer libertärer Missionar zu sein, der uns zum "wahren Glauben" bekehren will.

    Mal sehen, ob deine Reise von Erfolg gekrönt sein wird.


    So ist es!

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von Shahirrim
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    Standard AW: "Staatliche und zentralbänklerische Eingriffe als Quelle sozio-ökonomischer Probleme"

    Zitat Zitat von Haidach Beitrag anzeigen
    Ist das eine Gesetzmäßigkeit? Ab wann kommt es da zum Chaos und Niedergang und warum? Und wieso sind Überproduktion/Krise keine Gesetzmäßigkeit des Kapitalismus? Vor allem wenn der Staat da seine Finger raushält? Die Wahrheit sucht man wohl kaum wenn man die grundlegendsten Probleme des Kapitalismus nicht kennt. Soll nicht heißen, dass die Planwirtschaft immer und überall besser ist. Aber sie kann dem Kapitalismus oft überlegen sein.
    Echt?
    Hast du aus der Geschichte Beispiele? Oder ist das nur Theoriegefasel? Bitte keine Propaganda. Sondern richtige Beispiele, die man rational nachvollziehen kann.

  7. #7
    AfD oder Tod! Benutzerbild von Haidach
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    Standard AW: "Staatliche und zentralbänklerische Eingriffe als Quelle sozio-ökonomischer Probleme"

    Zitat Zitat von Shahirrim Beitrag anzeigen
    Echt?
    Hast du aus der Geschichte Beispiele? Oder ist das nur Theoriegefasel? Bitte keine Propaganda. Sondern richtige Beispiele, die man rational nachvollziehen kann.
    Hätte es unter Stalin keine Planwirtschaft gegeben dann wäre die Industrialisierung gescheitert und der Krieg wäre verloren gewesen. Die USA verdanken im 2. Weltkrieg ihre Massenprokution zum Großteil der Planwirtschaft.


    "Die amerikanische Industrie lieferte allein fast zwei Drittel der gesamten Militärausgaben der Alliierten während des Krieges: 297 000 Flugzeuge, 193 000 Artilleriegeschütze, 86 000 Panzer, 2 Millionen Armeefahrzeuge.“
    Richard Overy: Die Wurzeln des Sieges, Hamburg 2002, S. 248

    "Zwischen den sowjetischen und amerikanischen Erfahrungen bestanden einige Gemeinsamkeiten. … In beiden Ländern vollzog sich die Mobilisierung der Wirtschaft auf hastige, improvisierte Weise. Die Kriegsproduktion erfolgte als serielle Massenfertigung normierter Materialien, Ingenieure wie Produktionsleiter besaßen große Freiräume, auftauchende Probleme selbst zu lösen, und beide Wirtschaften wurden zu einem guten Teil durch zentrale Planung gelenkt.“
    Richard Overy: Die Wurzeln des Sieges, Hamburg 2002, S. 265ff
    „Wenn wir gewinnen, werden wir mit der Expansion der Befreiung von amerikanischer Ideologie in Europa beginnen.“
    Alexander Dugin

  8. #8
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: "Staatliche und zentralbänklerische Eingriffe als Quelle sozio-ökonomischer Probleme"

    Wir haben hier seit Jahren "Österreicher" im Forum.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Feldmann
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    Standard AW: "Staatliche und zentralbänklerische Eingriffe als Quelle sozio-ökonomischer Probleme"

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Wir haben hier seit Jahren "Österreicher" im Forum.
    Hier herrscht nun mal Religionsfreiheit.

  10. #10
    Schaf im Wolfspelz
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    Standard AW: "Staatliche und zentralbänklerische Eingriffe als Quelle sozio-ökonomischer Probleme"

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Wir haben hier seit Jahren "Österreicher" im Forum.
    Das ist doch hoffentlich nicht ansteckend?



    Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!


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