Sehr geehrtes Forum,
Das hier ist mein erster Beitrag und ich hoffe damit, den ein oder anderen aufklären zu können. Ich verstehe mich selbst als Aufklärer bin seit jeher davon beseelt, dass die Zustände dieser Welt niemals sich bessern werden, wenn nicht, die ihr zugrunde liegende Theorie auf Wahrheit und Falschheit analysiert wird. Wahrheit und Falschheit, Recht und Unrecht, sind essentielle Gegensatzpaare. All das kann und wird niemals beliebig sein, denn jede mögliche Subjektivität bedarf eines Rahmens, der größer ist als sie selbst, um nicht in Willkürherrschaft auszuarten.
Beginnen wir gleich konkret. Sowohl die Geldausweitung als auch die Kreditausweitung, die durch Zentralbanken produziert werden, sind eine Inflation der eine Teuerung folgt. Die Teuerung ist eine heimliche Steuer mit dem Effekt einer Umverteilung von unten nach oben. Sozial höher stehende Schichten profitieren zuungunsten sozial benachteiligter Schichten. Unternehmen starten euphorisiert durch billiges Geld, Projekte, die sich im späteren Verlauf ihrer Unternehmung, nicht mehr als rentabel erweisen. Daraus folgt eine Wirtschaftskrise mit Arbeitslosigkeit.
Die Haussee, die durch eine Niedrigzinspolitik verursacht wird, mündet immer in einer wirtschaftlichen Depression. Das nennt man Konjunkturzyklus und ist nicht Teil des Kapitalismus sondern wird wie im Falle von Zentralbanken durch staatlich privilegierte Institutionen hervorgerufen, die kein Element der Marktwirtschaft sondern ein Element der Planwirtschaft sind.
Eine vom Staat mit Privilegien ausgestattete Zentralbank ist eine planwirtschaftliche Einrichtung und keine kapitalistische Firma. Und wie jeder wissen sollte, mündet Planwirtschaft ala long in Chaos und Niedergang. Das müsste mittlerweile jeder wissen. Weiss aber nicht jeder. Wieso ?
Das billige Geld ermöglicht für Staaten Kriege zu finanzieren, die, betrachtet man die Interventionen der USA, die Welt nicht wirklich friedlicher gemacht haben sondern lediglich die weitere Eskalation nach sich ziehen. Kriegsfinanzierung ist eine der Motive der billigen Geld- und/oder Kreditexpansion.
Eine der Folgen derartiger Geldpolitiken besteht darin, dass zunehmender Frust und Wut bei Menschen sich zu politischer Radikalisierung entwickeln können. Die gegenwärtigen Rechtsbewegungen sind eine Folge dieser Geldpolitik, noch wesentlich essentieller als die Thematik der Migrationsbewegungen. Betrachtet man den Weg den das billig geschaffene Geld auf der Welt nimmt, dann erkennt man auch einen Zusammenhang zwischen Inflation und Flüchtlingskrisen. Michael von Prollius hat darüber einen Artikel verfasst - "Geldpolitik, Arabellion und Flüchtlingskrise".
All das bedeutet nicht, dass die Zentralbanken dieser Welt damit beginnen sollten, den Geldwert anzuheben indem sie den Leitzins nach oben setzen. Nichts könnte falscher sein als das. Was es braucht, ist ein freies Marktgeld, dass durch ein entstaatlichtes, dereguliertes Bankenwesen produziert und ausgegeben wird, sodass sich auch ein Marktzins bilden kann, der den Präferenzen real existierender echter Menschen entspricht und unbeeinflusst von politischen Parteien und staatlicher Motive, den Menschen ihre monetäre Freiheit zurückgibt. Alles andere als das, bedeutet, in einer Abfolge wiederkehrender gesellschaftlicher Krisen zu verweilen, für deren Ursache jedes mal ein neuer Sündenbock erfunden werden muss, während sich daraufhin die nächste Krise abzeichnet. Ein Blick in die vergangenen Jahrhunderte zeigt, wie häufig manch ein Menschenleben von derart geschaffenen Krisen betroffen wurde. Anstatt die Ursachen zu beseitigen, wurde jedoch seit jeher behauptet, "der Kapitalismus sei so". Ob dieser falschen Anschuldigung, beschäftigen sich viele Menschen, die es ansonsten vielleicht tun würden, nicht mit unserem gegenwärtigen Geldsystem, da sie denken, es sei der Kapitalismus. Das bedeutet eine fehlende geistige Auseinandersetzung mit dem Zustand des Mediums, dass tagtäglich durch unsere Finger gleitet und mit dem wir uns so oft beschäftigen, weil jeder von uns stets meint, davon chronisch zu wenig zu haben.
Ludwig von Mises hat Meisterwerke darüber geschrieben, was das Wesen des Geldes ist und wie es auf die Marktwirtschaft einwirkt, wenn sein Wert durch Zinsmanipulation von Zentralbanken verändert wird. Eine durch eine Niedrigzinspolitik geschaffene Haussee mündet immer in einer wirtschaftlichen Depression. Das billig geschaffene Geld verhält sich wie eine Vergiftung des Blutkreislaufes einer Marktwirtschaft. Die Marktwirtschaften des Westens sind ohnehin schon bis zur Unkenntlichkeit durch staatliche Regulierungen entstellt (auch das sind Kostentreiber für Unternehmen was sich ungünstig auf den Wohlstand der Ärmsten am Ende auswirkt). Hinzu kommt eine durch Zentralbanken geschaffene Inflation, die im Geiste des falschen Propheten John Maynard Keynes, ihre Anwendung findet. In einem solchen Umfeld, wo die Menschen derart gebeutelt sind, weil der Staat mit zu viel Macht und Kompetenz sich in das wirtschaftliche und soziale Gefüge der Menschen einmischt, nimmt auch die Stimmungslage in der Bevölkerung ab. Die von manch feinfühligen Menschen wahrgenommene Gereiztheit, die bekanntlich in der Luft liegt, ist eine Folge staatlicher und zentralbänklerischer Eingriffe auf die Sehnsucht der Menschen, frei und individuell nach einem besseren Morgen zu streben. Dort wo "The Pursuit of Happyness" als Lebensmotto nicht in seiner Möglichkeitsform existiert, kann auch kein Anflug von Happyness Ausdruck finden.
Der Irrglaube, der einer Haussee beigestellt ist, fatamorganisiert, dass man mit der Schöpfung von Geld aus dem Nichts (Fiat-Money-System), Steine in Brot verwandeln könne. Das ist der Irrtum über die Möglichkeitsbedingung von Wohlstand. Wohlstand wird produziert, nicht durch die Schaffung von zusätzlichen Geldeinheiten erkauft. Produktion geht daher dem Konsum vorraus und nicht andersrum.
Gleichzeitig muss an dieser Stelle gewarnt werden. Staatlich angekurbelte Produktion ist damit keineswegs gemeint, denn dieses Vorgehen wiederum entspricht einer Planwirtschaft und ignoriert das Wesen des Menschen, ein Individuum zu sein, dass spontan-dynamisch handelt um sein Leben zu verbessern und gleichzeitig die Zukunft nicht kennt. Werte sind subjektiv und somit bewerten die Menschen, welche Produktionsformen sie wünschen. Wenn der Staat dies täte, wäre es gleichsetzbar mit einer Bevormundung von Präferenzen und Bedürfnissen und kein Wohlstandsgewinnung in den Augen von Individuen. Ein Staat, der Ressourcen und Arbeit aus der Privatwirtschaft abziehen ließe, wo sie gebraucht wird, um selbst zu bestimmen, wo der vermeintliche "Mehrwert" zu schaffen sei, schafft keinen Wohlstand sondern handelt an den Bedürfnissen und Präferenzen echter lebender Menschen vorbei. Er setzt somit die Ideologie des Kollektivismus an jene Stelle wo das Individuum hinzustellen ist. Denn nur aus der individuellen Bewertung von Menschen ergeben sich Preise, die als Kompass für wirtschaftliche Unternehmungen dienen. Das impliziert, dass Produktion als ein Ergebnis der vorangehenden Wertungen von Menschen (die nichts anderes als Individuen sein können), zu betrachten ist und zwingend die Bedürfnisse echter lebender Menschen ignoriert werden, sobald der Staat den Verlauf dessen was zu welcher Menge und Qualität produziert werden soll, beeinflusst.
Mit diesen wenigen Worten hoffe ich, das Verständnis des ein oder anderen über wirtschaftliche Zusammenhänge bereichert und Skepsis und Kritik gegenüber staatlichen und zentralbänklerischen Eingriffen genährt zu haben.