Zitat von
Erich von Stahlhelm
Das gängige Gottesbild beruht ja eher auf dem der abrahamitischen Vorstellungen, Judentum und die Sekten Christentum und Islam.
Die Juden haben in einer Welt des Polytheismus einen monotheistische Vorstellung etabliert. Das dieser Gott bzw dieses Gottesbild wohl aus dem ins omnipotente erhobenen Vorbild des damals wohl gängigen Herrschertyps, des Potentaten schlechthin, erwachsen ist, dürfte zu vermuten sein. Gott, mal loben, mal strafend (und wenn dann sehr grausam), der angebetet werden will, der Verehrung und Verherrlichung zur Pflicht macht, das lässt auf ein recht dickes Ego schließen. Aber trotzdem verkörpert er das Gute, während sein ewiger Gegenspieler, der Teufel, das Böse repräsentiert und der Mensch in diesem Dualismus in einer ihn prüfenden Grauzone verdammt ist.
Aber so noch ein Fünklein, und sei es noch so winzig und unscheinbar, des Dualismus im Raume steht, da kann Gott nicht existieren, sonst wäre er nicht Gott. Das was wir in unserer Hilflosigkeit "Gott" nennen und dem wir unsere hilflosen Vorstellungen von "Gott" überstülpen, ist nichts davon. "Gott" IST einfach. Weder gut, noch böse. Gott IST alle Dinge. Einfach so. Und irgendwo ganz auf der Oberfläche dieses ewigen, grundlosen Ozeans allen Seins tummeln sich die Wellen, die nach dem Ozean suchen und sich in immer neue Narreteien verstricken, Egos haben, Wichtigkeiten haben, Vorlieben, Abneigungen und Bestrebungen haben, sie lieben, hassen, töten, erobern, kämpfen, glauben, erschaffen und erfinden und wissen nicht wo und was der Ozean ist.