Wie uns die Massenmedien durch Fälschen, Verdrehen und Verschweigen manipulieren
Leseprobe
»Alternativlos« und »irreversibel«

Mit diesen beiden Prädikaten wurde bei seiner Einführung in den 90er- Jahren der Euro versehen. Auch bei der medialen Begleitung der Flüchtlingswelle, die sich über Deutschland ergießt, wird mit diesem Wort operiert.!" besonders, wenn es darum geht, PEGIDA in die Schranken zu weisen. Die verbalen Attacken auf die Bewegung waren ein wunderbares Mittel, um nicht genauer hinschauen und fragen zu müssen, woher diese Menschen wirklich kamen und was sie sonst noch umtrieb als ihre islamkritische Haltung. Die Beschimpfungen waren am Ende nichts anderes als der Schutzschild einer Wohlfühl-Republik, in der man Opposition weitgehend abgeschafft hat und wichtige Themen wie die Zuwanderung zunehmend als »alternativlos« bezeichnet, um sie nicht der störenden Diskussion auszusetzen.Wer dennoch daran rührt, wird als Rechtspopulist abgestempelt.
Der Zeitungs-Mainstream grenzte die demonstrierenden PEGIDA-Bürger systematisch aus, diskreditierte sie als »Fremdenhasser« und forderte in einzelnen Fällen dazu auf, digitale Scheiterhaufen zu errichten. Nicht nur im Spiegel wurde gefordert, mit dem angeblich rechten, dumpfbackigen Mob erst gar nicht zu reden.
Die Schmutzkampagne war fast lückenlos. Und nur wenige Journalisten außerhalb des Mainstreams warnten, wohin solches Verhalten in einer Demokratie führen kann. Einer der wenigen, die ihre Stimme erhoben, war Roland Tichy, der als ehemaliger Chefredakteur der Wirtschaftswoche zu den vielen Journalisten gehört, die in den vergangenen Jahren aus dem Mainstream weggespart oder rausgeekelt wurden. In seinem Blog
schrieb er im Dezember 2014 darüber, »wie Medien mit ihren Lesern umgehen«. Tichy fasste seinen Befund in nur drei Worten zusammen: »Belehren, ausblenden, diffamieren.e'" Die Totschlags-Berichterstattung zu PEGIDA und die Forderungen, die Bewegung einfach zu ignorieren, kommentierte er so: »Ohne Kommunikation und Diskussion ist das Ende eines demokratischen Systems erreicht. Es ist der Tiefpunkt des deutschen Journalismus.« Ähnlich äußerte sich auch Albrecht Müller von den Nach-Denk-Seiten in einem Interview Ende November 2014 bei RT-Deutsch: »Es ist eine demokratiefeindliche Situation, in der wir sind. Pluralität der Meinungen wird schon als Störfaktor betrachtet, und das entspricht natürlich überhaupt nicht unserem Grundverständnis von Demokratie.«

Dass dieser erschreckende Befund zutrifft, zeigt auch die Berichterstattung über das Handels, Investitions- und Zollabkommen TTIP. Deutsche Leitmedien wundern sich über die harsche Kritik, die weite Teile der Bevölkerung an den Verhandlungen und ihren bisher bekannt gewordenen Ergebnissen üben. Die Leser werden regelrecht beschimpft. »Die Deutschen sind ein Fall für den Psychoanalytiker«, meckerte im Februar 2015 die Welt und stellte fest:328 »Dass ausgerechnet die exportfreudigen Deutschen zu den größten Gegnern des Handelsabkommens zwischen EU und USA wurden, hat kaum sachliche Gründe. Es liegt an einer kollektiven, sehr deutschen Angst.« Keine sachlichen Gründe? Wie bitte? Wie wäre es mit der Heimlichtuerei und dem Versteckspiel, das diese Verhandlungen umgibt? Es ist einer Demokratie völlig unwürdig. Doch genau jene großen Zeitungen und Rundfunkanstalten, die den Deutschen irrationale Angst unterstellen, berichten viel zu wenig, woraus sich diese Angst nährt.
Wie schwer es selbst Abgeordnete im Europaparlament haben, wenn sie die Dokumente zu den bisherigen Verhandlungen lesen wollen, das muss man auf Webseiten wie Telepolis nachlesen. In den bislang herrschenden Meinungsblättern des Deutungs-Adels ist davon so gut wie nichts zu finden. Telepolis berichtete im April 2014 unter der Schlagzeile »Geheimniskrämerei statt Transparenz«, was der links grüne spanische Abgeordnete Ernest Urtasun über sich ergehen lassen musste, um sich einen Überblick über die bis dahin vorliegenden Verträge zu machen.l" Demnach wurde dem 33-jährigen Parlamentarier der Kugelschreiber abgenommen und sowohl Papier als auch Mobiltelefon eingezogen. Der Laptop musste auch draußen bleiben. Die Zeit im Leseraum war auf zwei Stunden beschränkt, Urtasun wurde die gesamte Zeit über beobachtet, und er habe lediglich Dokumente zu Gesicht bekommen, die ohnehin längst veröffentlicht waren. Wieso verschweigen Zeitungen, die nach einem erheblichen Einbruch ihrer Werbung überwiegend vom Verkauf an die Leser leben, ihrem Publikum eine so drastische Zensur und beschimpfen die Leser stattdessen als pathologische Angsthasen?
Markus Gärtner: Lügenpresse
gebunden, 284 Seiten, zahlreiche Grafiken
Preis: 19,95 €
Kopp-Verlag
ISBN: 978-3-86645-240-6

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