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28. Oktober 2015, Biszczek
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„Ein Neues Amerikanisches Jahrhundert“
Zu einem der größten TV-Events aller Zeiten kam es am 11. September 2001. Ziele der sogenannten Terroranschläge von New York waren das World Trade Center und das Pentagon. Bei diesen mit hoher Wahrscheinlichkeit initiierten Anschlägen waren bestimmte Kreise offensichtlich bereits vorher im Bilde, wie zahlreiche Beobachter nachweisen konnten. Mit diesem Ereignis rechtfertigte man den Überfall auf Afghanistan, um den mit der mit dem CIA in Verbindung stehenden Osama bin Laden zu finden.
Der Afghanistan-Krieg dauert bis heute an, Bin Laden fand man angeblich 2011 in Pakistan (die USA hatten ihr Engagement mittlerweile auf Pakistan ausgeweitet) und schmiss ihn dann, ohne Beweise zu erstellen, laut offizieller Erklärung ins Meer. Laut anderen Meldungen verstarb er außerdem 2006 an Typhus und 2001 an Nierenversagen. Wie auch immer, der im Jahr 2000 von der Talibanregierung verbotene Opiumanbau stand nach kurzer Kriegsdauer wieder unter US-Kontrolle. Im Jahr 2010 schätzte die Russische Drogenbekämpfungsbehörde den Wert der Opiumernte in Afghanistan auf 65 Milliarden Dollar, Hauptabnehmer ist die westliche Pharmaindustrie.
2002 kam es in Venezula zu einem vom CIA arrangierten Putsch gegen Hugo Chávez. Chávez wurde gekidnapped, eilig wurde im Hintergrund ein neuer Präsident vereidigt, doch das venezolanische Volk duldete keine Einmischung von Außen. Das Regierungsviertel wurde belagert, die Leitungen gekappt, Chávez wurde befreit (s. Arte-Dokumentation: „Chávez – Ein Staatstreich von Innen“).
Am 20. März 2003 startete ein erneuter Feldzug gegen den Irak. Eine 48 Nationen umfassende „Coalition of the Willing“ startete den Krieg unter US-Führungsrolle unter dem Vorwand, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besäße. Dies war jedoch nicht der Fall, man hatte sogar eigens vor der Anhörung vor dem UN-Sicherheitsrat Beweise fälschen lassen, um das Vorgehen zu rechtfertigen.
Saddam Hussein wurde gestürzt und hingerichtet. Anschließend wurde irakisches Öl wieder in Dollar gehandelt. Seit Ende 2000 hatte der Irak Öl in Euro statt US-Dollar verkauft. Dies hatte eine enorme Gefahr für den sogenannten Petrodollar als Welthandelswährung dargestellt.
Ebenfalls 2003 startete eine Welle von westlich beeinflussten Revolutionen: Die Rosenrevolution in Georgien, 2004 die orangene Revolution in der Ukraine, sowie die Tulpenrevolution 2005 in Kirgisistan werden von Experten als verdeckter amerikanischer Schlag gegen Russland gewertet.
In Kirgisien haben die US seit 2001 eine Airbase in der Nähe der Hauptstadt Bischkek. In der Ukraine half man der Multimillionärin Julija „Gasprinzessin“ Tymoschenko an die Macht. In Georgien beerbte der oftmals etwas unprofessionell wirkende Saakashvili den langjährigen Präsidenten und ehemaligen Außenminister der Sowjetunion Eduard Schewardnadse.
2008 begann Georgien den Kaukasuskrieg gegen die rechtlich umstrittenen Gebiete Südossetien und Abchasien, einige Beobachter vermuten auch hier eine Abstimmung mit Amerika. Russland griff hart durch und beendete den Krieg innerhalb von 4 Tagen, indem russische Truppen sich rasch Richtung Haupstadt Tiflis vorkämpften.
2010 mißlang ein von der CIA initiierter Coup gegen den ecuadorianischen Präsidenten Rafael Correa, welcher zwischenzeitlich in einem Krankenhaus festgesetzt wurde. Leider berichteten fast ausschließlich nicht-europäische Medien über das Ereignis.
Seit 2011 tobt der „Arabische Frühling“ in Arabien und Nordafrika, der massive Unruhen in der Region auslöste und bereits einige Regierungen zu Fall brachte. Ursache ist eine von westlichen Banken ausgelöste Nahrungsmittelkrise. Bis Ende 2010 hatten sich nach einer massiven Ausweitung der Dollar- und Euro-Geldmenge die Preise für Getreide in schlagartig verdoppelt. Steigen Lebensmittelpreise über einen bestimmten Schwellenwert im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen, entstehen in der entsprechenden Region soziale Unruhen. Unter der Regie der USA und verbündeten Staaten werden derzeit ausländische Kämpfer nach Syrien eingeschleust, um die Region politisch zu destabilisieren.
Wie man sieht, haben die Vereinigten Staaten seit ihrer Gründung ihr Territorium und ihren Einflussbereich massiv ausgedehnt. Kennzeichnend hierbei ist zum Einen, dass einmal besetzte Gebiete nie mehr freiwillig aufgegeben werden, zum Anderen die Kultur des jeweiligen Volkes oder Staates versucht wird, zu ersetzen oder zu verändern.
Widerstand gegen die US-Besatzung regt sich in den meisten betroffenen Ländern (s. hier, hier oder hier), in den großen Medien findet dies jedoch nur selten nennenswerte Beachtung. Laut Pentagon gibt es 716 Militärbasen in 38 Ländern, in über 100 weiteren Ländern sind die USA militärisch präsent. Insgesamt kann das US-Militär sogar auf über 1000 Auslandsstützpunkte zurückgreifen.