Doch, ist es.
Du schreibst ja selbst, eine christliche Obrigkeit sei wünschenswert. Da aber "Obrigkeit" ohne Gewalt, d.h. heutzutage Staatsgewalt, nicht funktioniert, schriebst Du indirekt: Gewalt sei wünschenswert. Zwar nicht jede Gewalt, aber eine bestimmte, nämlich die, die die christliche Obrigkeit ausüben muss, um eine solche zu sein. Welche das ist, ergibt sich aus den Teilbegriffen "Obrigkeit" und "christlich". Letzteres bringt uns zu der Streitfrage der Rolle des AT, nämlich ob und, wenn ja, welche Regularien verbindlichen, beispielhaften oder aufgehobenen Charakter haben.
Das ist richtig.Jesus hat nicht die geringsten Anstalten gemacht etwas gegen die Römische Herrschaft zu unternehmen
Aber das NT enthält auch keinen Verfassungsentwurf odgl., sondern man muss die Sache aus der Bibel insgesamt "rausziehen", wie so viele andere Dinge auch.
Das ist in der Tat ein Kernsatz, denn für eine christliche Obrigkeit stellt sich die Frage: Was ist ihres, was steht ihr zu, zu tun und zu fordern - und was überschreitet ihre Kompetenz, was darf sie von ihren Nächsten(!) nicht verlangen oder nehmen?"gebt dem Kaiser was des Kaisers ist ..."
Auch hier kommen wir schnell zum AT.
Auch hier wieder: Gewalt, ohne die eine christliche Obrigkeit nicht auskommt.Allerdings lehrt die Bibel auch, dass die Obrigkeit dazu da ist den Übeltäter zu strafen und Rache zu nehmen, was heute ja verpönt ist.
Früher hat man das übrigens nicht nur gewusst - tut man heute auch noch -, sondern offen anerkannt. Explizit gewaltfreie Gruppen hatten immer Sektencharakter.