Noch nie sind in Deutschland so viele Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten wie im vergangenen Jahr. 217.716 Menschen verließen die Kirche 2014. Das sind noch mehr als im Jahr 2010, dem Höhepunkt des Missbrauchsskandals. Damals waren es 181.193.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, bezeichnete die Entwicklung als "schmerzlich". Dahinter stünden "persönliche Lebensentscheidungen, die wir in jedem einzelnen Fall zutiefst bedauern, aber auch als freie Entscheidung respektieren". Die katholische Kirche werde sich weiter darum bemühen, dass "viele Menschen in der Gemeinschaft der Kirche Heimat finden oder auch wiederfinden". Der Leiter des Bistums Limburg, Manfred Grothe, sagte, die Bindung an die Kirche würde mehr und mehr verschwinden. "Die verfasste Kirche spielt im Alltag vieler Menschen eine immer geringer werdende Rolle", sagte er.
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