Zur Abwechslung hier mal Fakten.
Nach Einschätzung der Vereinten Nationen werden Tag für Tag 32 200 Männer, Frauen und Kinder dazu gezwungen, in anderen Gebieten Zuflucht zu suchen – sei es in der Nähe oder in großer Entfernung. Woher kommen Sie? Wohin gehen Sie? Antworten in Zahlen.
Woher kommen die Flüchtlinge?
Afghanistan, Syrien, Somalia: Über die Hälfte der Flüchtlinge weltweit kommt aus einem dieser drei Länder, die von Jahren des Kriegs und der Gewalt gezeichnet sind. Mit ca. 2,56 Millionen Flüchtlingen liegt Afghanistan im 33. Jahr in Folge an der Spitze. Möglichweise wird es dieses Jahr allerdings von Syrien abgelöst, wo die Zahl der Flüchtlinge 2013 bei 2,47 Millionen lag – Tendenz steigend. Dies ist die größte Flüchtlingswelle seit dem ruandischen Völkermord von 1994, der 2,3 Millionen Menschen in die Flucht trieb. Immerhin hat die Zahl der Flüchtlinge in Somalia sich bei 1,1 Millionen eingependelt, was auf eine Verbesserung der Sicherheitslage und der humanitären Situation im Land schließen lässt.
Wer nimmt Flüchtlinge auf?
Noch vor dem Iran und dem Libanon liegt Pakistan mit 1,6 Millionen hauptsächlich afghanischen Flüchtlingen als Gastland an der Spitze; dies gilt auch bezüglich der Wirtschaftsleistung: Auf jeden Dollar BIP pro Einwohner kommen 512 Flüchtlinge, gefolgt von Äthiopien mit 336 und Kenia mit 295 Flüchtlingen.
Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl liegt allerdings der Libanon an der Spitze: Jeder vierte Einwohner ist dort derzeit ein Flüchtling. Mehrheitlich sind dies Palästinenser, die schon seit 1948 in libanesischen Camps untergebracht sind und Syrer, die seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 ins Land gekommen sind. Ein trauriger Rekord, seit Somalia vor drei Jahrzehnten 1980 zwei Millionen äthiopische Flüchtlinge aufgenommen hat. Auf 1000 Einwohner kamen seinerzeit 328 Flüchtlinge.
Bei den Kontinenten liegt Asien mit 3,5 Millionen Flüchtlingen noch vor dem Mittleren Osten (2,6 Millionen), Europa (1,8 Millionen) und Amerika (800 000). Ferner ist anzumerken, dass 86% aller Flüchtlinge in sogenannte Entwicklungsländer geflohen sind – dies ist der höchste Prozentsatz seit 22 Jahren. Zu erklären ist dies mit dem Ende der Balkan-Konflikte: Die meisten der dortigen Flüchtlinge wurden von Industrieländern aufgenommen.
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Wer geht wohin?
Im Link kann man die Diagramme anschauen.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit bildet das unten stehende Diagramm nur Flüchtlingsströme mit über 100 000 Flüchtlingen ab. Links: das Herkunftsland; rechts: das Zielland. Die Größe jedes Flüchtlingsstroms entspricht der Größe der jeweiligen Bevölkerungsgruppe.
Mit 1 615 876 bzw. 814 015 Menschen bilden die Afghanen in Pakistan und im Iran das größte Kontingent an Auslandsflüchtlingen, dicht gefolgt von den Syrern im Libanon (851 284 Menschen), in der Türkei (585 601) und in Jordanien (585 304). Egal, ob es sich um Afghanen, um Syrier, Somalier, Sudanesen, Birmanen, Kolumbianer, Vietnamesen oder Iraker handelt - die übergroße Mehrheit der Flüchtlinge bewegt sich in Richtung der Nachbarländer.
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