Auch diesjährig gibt es dieselben Probleme mit dem Nassenheider, OBWOHL ich sogar den kleineren Docht als vorgeschrieben verwendet habe. Nach 2 Tagen, also am Montag, erfolgte selbstverständlich die Kontrolle der Verdunstungsmenge. Diese lag in 2 Tagen bei 50 ml, also so wie gewünscht. Temperaturen durchgängig UNTER 30 Grad.
Trotzdem auch wieder massive Bienen- und Brutschäden. Schade, denn der Nassenheider ist eigentlich eine gut durchdachte Konstruktion.
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Ich setze den Nassenheider Verdunster schon viele Jahre (erfolgreich) ein, seit es den gibt , den Prof.
Wie immer habe ich vor Einsatz des NHV Milbenkontrolle gemacht,nach 4 Tagen=Null .
In diesem Jahr habe ich nach 5 Tagen die Verdunster herausgenommen, weil keine Milben gefallen sind und weil die Temperatur schon extrem hoch war.
Die Fluglöcher halte ich ganz offen.
Steht vor den Fluglöchern Gras, das ist in wenigen Tagen "verbrannt".
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Leider ohne Änderung, aber mit demselben Behgandlungserfolg in Bezug auf Varroa. Nun die Frage: soll man solche Bienenschäden in Kauf nehmen?
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Mir tun die Bienen leid bei dieser Art der Behandlung. Dazu noch Königinnenverluste, Brutschädigung, etc.
Für mich einfach zu viele Nachteile wenn es einfacher geht,
Nach dem Abschleudern Mitte Juli totale Brutentnahme. Die Brut schlüpft getren
nt in einem Brutturm.
Nach 21 Tagen ist die Brut ausgelaufen. Aus den immer wieder schlüpfenden Jungbienen werden Kunstschwärme. Bei Bedarf kann man sie auch zum verstärken
von Ablegern nutzen.
Die Wirtschaftsvölker bekommen für die entnommen Brutwaben wenig bebrütete noch frische Leerwaben.
Die Königin kann auf erneuertem Wabenbau weiterlegen. Die alten, dunkleren Waben aus dem Brutturm werden eingeschmolzen. Die Königin im Brutturm ist in einer Bannwabe untergebracht die alle 7 Tage getauscht wird.
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Zur AS Anwendung.
Es gibt Imker die machen immer noch die Schwammtuch-Methode und zwar so oft , bis keine Milben mehr fallen !
Der NHV zeichnet sich gerade dadurch aus, dass die Verdunstung langsam anfährt.
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Ich führe die Brutentnahme und die Behandlung in den frühen Morgenstunden durch. Auch beachte ich natürlich das Wetter.
Es ist richtig, das ist schon mit mehr Arbeit verbunden. Aber auch mit größerer Völkerzahl machbar. Man kann dabei in Etappen arbeiten.
Material einfach und selbst bauen ist kostengünstig. Nach dem Abschleudern werden auch die Honigräume frei. Ich überwintere einzargig auf Zander. Da bleiben einige Zargen für die Brutentnahme.
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Das ist ja das Witzige (wenn man in dem Zusammenhang überhaupt von witzig sprechen kann): trotz dieser kompletten Brut- und Jungbienenentnahme schon in 2017 gingen meine Völker so vital und verlustfrei aus dem Winter wie selten zuvor.
Von daher funktioniert der Nassenheider in Bezug auf Varroa optimal. Das will ich ausdrücklich bestätigen. Nur: mit welchen Kollateralschäden!
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Die Temperaturen sind i.a.R. um die Zeit der TBE immer hoch,die Knochenarbeit tu ich mir nicht an,
ganz zu schweigen von möglicher Räuberei.
Ich tu genug für die Imkerei, fehlt nur noch , dass du mir Faulheit unterstellst !
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Wenn auch dies keine Änderung bringt, muss ich davon ausgehen, dass der Nebeneffekt des Nassenheiders nun mal so aussieht. Den Völkern scheint es ja nicht zu schaden, im Gegenteil. Ich mag's aber trotzdem nicht.
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Wenn man deine Fotos dazu ansieht, erkennt man doch deutlich die gravierenden Schäden an den Bienen. Dass sich dies negativ auf das Volk auswirkt ist wohl unbestritten. Wie soll da noch ein gegenteiliger, positiver Effekt entstehen, außer dass es vermutlich auch bei den Milben gewirkt hat. Das sind doch keine Kollateralschäden mehr. Das ist schon Völkermord! Etwas schön reden ist nicht die Lösung. Der Zweck heiligt nicht die Mittel! Es ist auch eine ethische Frage und es steht im Widerspruch zu deiner Aussage, dass dir das Wohl der Bienen am Wichtigsten ist.
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Brutschäden lassen sich durch eine Verkürzung der Behandlungsdauer bei optimalen Rahmenbedingungen z.B. auf drei Tage vermeiden (ich persönlich nehme sie in Kauf, das Ergebnis im Frühjahr spricht einfach für sich).
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Nur sehe ich das differenzierter: 2017 genau dieselben Schäden. Und: noch nie hatte ich sooo gute Völker im Frühjahr.
Mir scheint: die Debatte um den Nassenheider ist etwas verlogen. Manch einer lobt ihn in den Himmel und scheint trotzdem zu lügen. Indem er die Bienenschäden verschweigt. Ein anderer verteufelt den Nassenheider grundweg und übersieht eventuell, dass es in Bezug auf Varroa kaum etwas effektiveres gibt.
Beide Extreme haben also etwas verlogenes. Ich versuche, mir ein differenziertes Bild zu machen und (verzeih mir) dies auch noch öffentlich. Da ich von der Imkerei nicht leben muss, kann ich mir hier etwas Ehrlichkeit leisten. Und die darstellung der Realität, so wie sie ist.
Meine Behauptung gilt weiterhin: der NAssenheider bekämpft die varroa optimal wie kein anderer, Nebeneffekt und Voraussetzung: massive Schädigung der Brut und Jungbienen. Dies ist das erfolgsrezept des Nassenheiders.