Klassische Musik

[Coriolanus]

"Die meisten Werke von Cesar Franck fanden zur Zeit ihrer Entstehung kaum Beachtung, und Hulda wurde zu seinen Lebzeiten nie aufgeführt." [Klauspeter Bungert]

Seine Werke fanden nicht deshalb keine Beachtung weil sie schlecht waren, sondern weil sie gegen die Etikette der französischen Aristrokatie verstießen.

[Coriolanus]

Worum es in Hulda geht: "Francks Musik schildert wütende Clans, blutrünstige Mörder und zerrüttete Leben, aber auch Momente erlesener Zärtlichkeit in dieser umjubelten Wiederaufnahme eines vergessenen Meisterwerks, das die Rolle der Hulda zu einer der großen tragischen Bühnenheldinnen macht."

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[Coriolanus]

„In Dreiteufelsnamen ja: teutonisch. Und bei einigen Werken des Zwanzigjährigen: russisch.“ Für ein Buch, das eine „analytische und interpretative Annäherung“ an das Schaffen von César Franck ankündigt, ein provokantes Fazit. Doch ist das vom Autor so gewollt. Klauspeter Bungert hält ein flammendes Plädoyer für den deutsch-belgischen Komponisten und will dabei gängige Klischees aufbrechen."

[Links nur für registrierte Nutzer]Für das "Das Orchester", der Zeitschrift mit dem größten Stellenmarkt für Orchestermusiker weltweit, ist Franck also ein deutsch-belgo. Mit schönem Gruß an Mauerblümchen zeigte ich auf, wie hoch der belgo-Anteil daran ausfällt. Aber immerhin: Inzwischen kommen wir der Sache näher!

Die Frage stellt sich jetzt, wieso Weltklassespieler wie Gidon Kremer oder Maxim Vengerov es nicht auf die Kette bekommen, das teutonische - geschweige denn russische - Element zu entdecken? Stattdessen interpretieren sie ihn wie ein versnobten, auf drei Meilen gegen den Wind nach Systemparfum stinkenden Halbfranzosen. Eben wie Chopin. Franck ist nicht Chopin!

[Coriolanus]

Klauspeter Bungert sieht es leider nicht ein, sich unter C-Auflagen an einen Flügel zu setzen. Das ist eine Sache, die er kategorisch, das heißt absolut, ausschließt. Deshalb kommen wir leider nicht in den Genuss einer gescheiten Franck-Interpretation. Wir müssen stattdessen Vorlieb nehmen mit Martha Argerich, und einem französischen Geiger. Was dabei rauskommt, hat zwar wenig mit César Franck zu tun, aber das muss Mauerblümchen und Konsorten, die einen Belgo-Franzosen im Sinn haben, nicht weiter stören. Lassen wir uns also nicht die Laune verderben, für die beiden folgenden Interpreten ist es kein Problem in der Pandemie aufzutreten:

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[Coriolanus]

Die Überschrift verrät, wo bei der Aufnahme die Prioritäten liegen: Martha Argerich Renaud Capuçon Cesar Franck Sonata. Franck ganz zuletzt! Ganz ehrlich? Ich könnte das Kotzen kriegen.

[Coriolanus]

Achte bitte auf den zweiten Satz: Da siehst Du, wie Deine Argerich nur [sic!] die Noten runter rattert wie eine Maschine.

[Coriolanus]

Achte bitte auf den zweiten Satz: Da siehst Du, wie Deine Argerich nur [sic!] die Noten runter rattert wie eine Maschine.

Mit 25 % weniger Tempo klingt die Nummer immer noch schnell bei den beiden, hastig. Das ist verrückt, und mir wäre es lieber wenn diese Leute das bleiben ließen.

Dann jedoch, mit 75 % Geschwindigkeit, kommt erst richtig raus, wie läppisch Argerich spielt, drucklos, verspielt. An entscheidenden Stellen gelingt es ihr nicht Spannung aufzubauen, mehr als nur zu begleiten. Kurz gesagt, ein Trauerspiel was diese zwei namhaften Musiker veranstalten. Sollten bei Schusters Leisten bleiben, finde ich.

[Coriolanus]

Renaud Capuçon wirkt phasenweise als wolle er zum Orgasmus kommen. Ich Dummi verstehe bloß nicht, wieso er dafür die Musik von César Franck missbraucht.

[Coriolanus]

Top-Kommentar zum Video von Andrey Gladkov frei übersetzt: "Das ist eine starke Aufführung - ein Lichtstrahl in dunklen Zeiten. Ich bin ein totaler Bewunderer von Martha und"...es folgt eine Huldigung an sie. Kein Wort über Franck. Ich bin hier um das zu ändern.

[Maximilian]

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Artur Rubinstein