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Thema: Klassische Musik

  1. #91
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    Standard AW: Klassische Musik

    P.S.
    muß mein Post oben korrigieren. Habe gerade gelesen, daß das Miaskowsky-Cellokonzert Swatoslav Knushewitsky gewidmet ist. Der war noch eine Generation vor Rostropowitsch. Miaskowsky erhielt dafür den "Stalin-Preis". Wie auch immer, Rostropowitsch hat es jedenfalls sehr häufig gespielt. Und ihm wurden ja etwa 80% aller bedeutenden russischen Cellowerke des 20.Jahrhunderts gewidmet.

  2. #92
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    Interessant, daß Du Dich für KB-Musik interessiert hast. Das tun meistens nur Kontrabassisten selber. Jedes Instrument hat ja so seine Virtuosen hervorgebracht. Im 19. Jhrh. war es üblich, daß die dann auch selber viel für ihr Instrument komponiert haben. Heute leider gar nicht mehr. Jedenfalls haben die Virtuosen damals die Technik auf ihrem Instrument dadurch weiter vorangetrieben. Beim Cello wäre das z.B. Boccherini, Popper, Klengel u.v.a. Bei der Geige Kreisler, Paganini usw.
    Ich mag einfach die dunklen Töne sehr, auch bei zeitgenössischer Musik achte ich immer auf den Bass. Ich höre zwar auch sehr gern "normale" klassische Musik, aber der Kontrabaß hat einfach etwas unendlich beruhigendes und tiefgründiges. Das Brummen, das du angesprochen hast, der tiefe Nachhall, den schätze ich doch sehr. In Englisch nennt man das Instrument ja auch Double-Bass.

    Trompeten sind da jetzt glaube ich nicht dabei. Pauken würde man nicht einfach weglassen. Überhaupt: die Orchestriereung eines klassischen Werkes wird praktisch nie verändert. Das wäre ja eigentlich auch ein Mißbrauch des Werkes. Natürlich: wenn ein Komponist wie Ravel bei "Bilder einer Ausstellung" jetzt eine ganz neue Version erstellt. Dann heißt es ja auch nicht mehr "Komponiert von Mussorgsky" sondern "komponiert von Mussorgksky/Ravel". Ansonsten höchstens in einem Schülerorchester, wenn einige Instrumente fehlen. Vielleicht könnte es sein, daß z.B. von einem Konzert nur ein Satz gespielt wird, z.B. als Zugabe. Wenn jetzt in diesem speziellen Satz im Unterschied zu den anderen Sätzen keine Pauken vorgeschrieben sind, dann müssen natürlich auch keine auf der Bühne stehen.
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    Hier als weiteres Beispiel eine tolle Interpretation mit Boguslaw Furtok. Weiter oben hatte ich Božo Paradžik verlinkt.

    Das Concerto No. 2 besteht insgesamt aus drei Sätzen, üblicherweise Allegro - Andante - Allegro. Hierbei gilt es natürlich auch die Geschichte zu beachten, die dieses Werk erzählt. Wobei diese wohl, ähnlich wie bei dir die russische Winternacht bei dem Miaskowsky Cello-Konzert, von jedem frei interpretiert werden kann. Das macht ja auch den Reiz aus. Und ich für meinen Teil finde, daß Bottesini mit seinem kleinen Konzert eine großartige Geschichte erzählt, in der einfach alles drin ist, Höhen und Tiefen, Hektik und Ruhe, Harmonie und Zorn. Die Aufruhr im ersten Satz, in der sich alles noch finden muß, gleitet über in den ruhigen und besinnlichen zweiten Satz, der zum dritten führt, der dann bei Bottesini schließlich die Vollendung oder Perfektion des ersten Satzes ist, dieses mal ohne Unsicherheit und Irrwege.

    Wie gesagt, sind das verkürzte Eindrücke.

    Dann wegen der Orchestrierung. Wir sehen bei Furtok und Fagone, das nur Violinen, Cellos und der KB verwendet werden. Bei Paradzik, stehen zusätzlich weiter hinten noch ein paar Flötenspieler. Bei dem Konzert mit Robert Vizvari jedoch finden sich weiter hinten einige Bläser und zudem einen Mann an der Pauke. Zwischendurch zwitschert da auch eine Oboe rein. Daher war ich überrascht und das hatte mich auch beim ersten hören - da völlig ungewohnt - überfordert.

    Besonders ärgerlich finde ich, wie das Orchester im zweiten Satz versagt. Dort lässt man den KB-Spieler auf einmal voll im Regen stehen, während zum Beispiel bei Furtok die begleitenden Violinen und Cellos an dem Punkt für eine regelrechte Erlösung sorgen.

    Das Solo spielt Vizvari jedoch top, hatte ich Gänsehaut. Einzig am Ende, hatte man für einen Moment den Eindruck, das er ein wenig überrreizt, wodurch ein leicht kratziger Ton entstand.

    Vom Tempi her ist mir dieses Concerto aber zu schnell, wie gesagt. Wenn man das natürlich so mag und schätzt, kein Kritikpunkt.
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  3. #93
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    Standard AW: Klassische Musik

    Ludwig van Beethoven. Piano Sonata No. 15, Op. 28, < Pastorale > .

    Daniel Barenboim spielt das auf seine eigene unnachahmliche Weise fantastisch. Würde aber Wilhelm Kempff vorziehen, leider gibt es von ihm bei You Tube keine Aufnahme der Pastorale.

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    Besonders empfehlenswert, der zweite Satz, der sehr eingängig und erfrischend daherkommt.

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    Es wäre natürlich genial, könnte man dieses Stück auf alten, historischen Flügeln finden. Um das Jahr 1900 gab es alleine in Berlin 175 Piano Hersteller. Aber das interessiert natürlich heute keine Sau mehr. Passt nicht in den medialen Verblödungsfeldzug.
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  4. #94
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    Standard AW: Klassische Musik

    Croatian Rhapsody by Maksim Mrvica (2006)



  5. #95
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    Standard AW: Klassische Musik

    Man wäre jetzt versucht, ein kleines USrael-Pamphlet zu hinterlassen, schrecklich wie man mit deren kulturellen Einflüssen manchmal unerwartet erschlagen wird.

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    Klein, aber fein - die Nocturne op. 15 no. 1 von Chopin, interpretiert von Tobias Koch auf einem Ignaz Bösendorfer Flügel von 1848, der mit einer sehr feinen Klangwärme ertönt.
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  6. #96
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    Standard AW: Klassische Musik

    Bei Lèo Delibes' Flower Duet aus der berühmten Oper "Lakmé" findet man bei YT meist zuerst Anna Netrebko und Elina Garanca. Die beiden Damen interpretieren dieses legendäre Duett auch wirklich ansprechend, für mich aber letztlich unbefriedigend.

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    Nadia Krasteva und Diana Dimrau wissen ebenfalls einiges in die Waagschale zu werfen, und gerade die Dimrau mag ich sehr.

    Die überzeugendste Live-Interpretation des Flower Duet, ist für mich allerdings eine Aufführung des Jakarta Philharmonic Orchestra. Aning Katamsi und Binu D. Sukaman sind in unseren Breitengraden bestimmt keine 'Household'-Namen, mit denen man große Konzerthäuser füllen könnte. Sie transportieren aber mit einer verblüffenden Natürlichkeit eine ganz eigene Interpretation, die beiden Frauen ergänzen sich hervorragend. Hin zur vollendeten Harmonie, grazil, anmutig und mit Haltung. Quasi das Gegenstück zu zeitgenössischen Musikerinnen wie Rihanna oder Beyoncé.

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  7. #97
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    Standard AW: Klassische Musik

    Wenn es um Offenbach geht, muß damit nicht zwangsläufig das mit Ausländern überflutete Drecksnest bei Frankfurt am Main gemeint sein.

    Könnte genauso gut von Jaques Offenbach die Rede sein, dessen Vater diesen Familiennamen sicher nicht ganz freiwillig wählte. Und wie muß das für Monsieur Offenbach gewesen sein? Nach seinem durchschlagenden Erfolg mit Orphée aux enfers der gefeierte Held der Pariser Belle Etage, sogar Ritter der Ehrenlegion in Frankreich. Ein Jahrzehnt später, mit dem Ausbruch des deutsch-französischen Kriegs von 1870/71 galt er fortan als Landesverräter, sein Heil lag nur noch in der Flucht.

    Erst in den USA konnte er wieder an alte Erfolge anknüpfen, möglicherweise bringt man die Can Can Musik vielleicht auch eher mit der neuen Welt in Verbindung. Der Infernal Gallop, der Schlusstanz aus Orpheus in der Unterwelt, ist aber natürlich europäische Kultur und Geschichte.

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  8. #98
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von Smultronstället Beitrag anzeigen
    Die klassische Musik verdient Besseres, als zu einem Knüppel degradiert zu werden, mit dem man auf die doofe Unterschicht und dekadentes Gedöns einschlagen will. Alle klassischen Musiker die ich kenne (und ich kenne wirklich sehr, sehr viele) sind so ziemlich jeder Art der Musik gegenüber aufgeschlossen und haben überhaupt kein Problem mit Schlagern, Metal, Rock und Blues, etc. Dieser Habitus hingegen, eine große Kulturtradition zu einer Waffe zu reduzieren, mit der man sich von Schlager und Gedöns abgrenzt, ist ironischerweise symptomatisch für diejenigen, die außer der einen CD da mit den "Schönsten Adagios" und ein paar YouTube-Clips mit den üblichen Verdächtigen (Vier Jahreszeiten, Moldau, Alla Turca, BWV 565, Walkürenritt) nix kennen. Deswegen kommen in solchen Threads ja auch nie irgendwelchen Diskussionen über Musik zustande und es bleibt bei den YouTube-Clips.
    Alle "klassischen Musiker", die dem Foristen Smulltronstället bekannt sind, haben also kein Problem mit USrael Scheiße.

    Das mag auf den ersten Blick verwundern.

    Bedenkt man aber, daß diese Neuzeit-Menschen leider genauso oder noch schlimmer umerzogen wurden, wie alle anderen im "Westen" auch, ist es absolut keine Überraschung.

    Alle diese Argumente hat man schon so oft gehört, die Musik nur nicht missbrauchen, es wird einem sogar ehrliches Interesse abgesprochen.

    Darüber kann ich nur müde lächeln.

    Die klassische Musik verdient es zu aller erst einmal, daß man sich mit ihr beschäftigt.

    Es geht auch nicht darum, sich abzugrenzen. Aber wenn einem der ganze abgestumpfte, sinnentleerte - fast schon kulturlose - Neuzeitdreck, powered by USrael, zum Halse raushängt, bleibt einem eben nur die Klassik.

    Elizabeth Schwarzkopf gehörte wohl nicht zu den Bekannten Smultronställets, denn sie vertrat gänzlich andere Ansichten, schon die moderne Form der Klassik war ihr zu wider, sie hatte klare Prinzipien und hätte für kein Geld der Welt auf der Bühne Rollen gespielt oder Lieder gesungen, die ihr nicht behagt hätten. "Gedöns", wie "Rap" oder "Rock" meinte sie damit sicher nicht.

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  9. #99
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    Standard AW: Klassische Musik

    "Genscher ist Fußballfan, schwimmt gerne, liebt klassische Musik (Dvořák, Tschaikowsky)"

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    Heuer heißt es wohl: war. Mein Beileid.

    Ich würde lügen, würde ich behaupten, daß mir der Tod dieses Demokraten besonders nahe gehen würde. Abstandshalber jedoch verkneife ich mir kritische Worte zu seiner Person.

    Sein Musikgeschmack konnte sich auf jeden Fall sehen lassen. Ihm zu Ehren, ein Requiem. Das Finale aus Tschaikovskys letzter, seiner sechsten Sinfonie << Pathéique >>.

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  10. #100
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von Bunbury Beitrag anzeigen
    Auch wenn sie sich zoffen, etwas scheinen die rechten und linken Spinner hier gemeinsam zu haben: eine popkulturelle Sozialisation. Beim deutschen Trivialschlager, bei Mainstream-Pop oder Metal-Gedöns liegen sich die Kontrahenten plötzlich versöhnt in den Armen. Das nennt man wohl die Macht der Musik.

    Gibt es hier auch Liebhaber einer nicht nur auf durchgehenden Beats basierenden und aus simplen Wiederholungsmustern zusammengebastelten Musik - klassische Musik genannt? Mit dem Gregorianischen Choral beginnend und in der Jetztzeit noch nicht endend?
    Da ich diesen Strang sehr interessant finde und gerne lese, oute ich mich jetzt mal als totalen Banausen in Sachen klassischer Musik.

    Wurde in meinem Elternhaus kaum gehoert, und ich habe nie einen wirklichen Bezug gefunden.

    Mein Vater liebte Vivaldis Vier Jahreszeiten (besonders den Herbst), meine Mutter liebte José Carreras (nix bestimmtes, und mehr seine poppigen Sachen - das banausenhafte habe ich von ihr, nehme ich an).

    Ein Freund im Studium, der vorher ein Musikstudium abgebrochen hatte, schenkte mir nache einem langen Gespraech mal die Gesamtaufnahme von Don Giovanni mit Pavarotti -- nicht mein Ding, ich mochte Italiener immer lieber, Tosca finde ich klasse, und da das kurze Stueck von dem Moench (?).
    Derselbe Freund hat mir die Mandolinenkonzerte von Vivaldi (ich erzaehlte von meinem Vater) naehergebracht.

    Hier im Forum hat mich jemand vor Jahren auf Arvo Paert aufmerksam gemacht -- ich habe ein paar Aufnahmen, die ich gelegentlich gerne hoere.

    Ich lese hier wirklich gern mit und horche in die Beispiele auch gerne rein. Aber Ahnung habe ich nullkommanull.

    Ansonsten habe ich ein paar sehr unzusammenhaengende CDs hier, die mehr reflektieren, was ich zu einer bestimmte Zeit interessant fand (und immer noch gelegentlich hoere), als irgendeine zusammenhaengende Wuerdigung klassischer Musik.

    Schade eigentlich.

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