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Thema: Klassische Musik

  1. #3021
    Mitglied Benutzerbild von Chinon
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    Standard AW: Klassische Musik

    Reseau international: "Die einzige Perspektive ist das Überleben in einer Welt des Missbrauchs. Für diesen Moment werden die Palästinenser mit verbundenen Augen und auf dem Rücken gefesselten Armen in demütigende Positionen gebracht und sind der Willkür der Soldaten ausgeliefert, die sie schlagen können, wann immer sie wollen. Sie werden dieser in der israelischen Armee wohlbekannten Folter ausgesetzt, nämlich stundenlanger, obsessiver Musik."
    Beethovens Neunte ist im Scherzo auch obsessiv, aber verbunden mit phantastischer Inspiration, einer großen Prise Frechheit (Verwendung der Pauken) und natürlich meisterhafter Kunstfertigkeit.

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    Als Kompositionen, die sich an das große Publikum richten, haben Beethovens Sinfonien meist etwas Plakatives. Ihre Faktur ist fast immer kompakt, was der Verständlichkeit hilft und ihnen mehr Durchschlagskraft verleiht.

    Davon grenzen sich Streichquartette notwendigerweise ab, in dieser Gattung gibt es keine Möglichkeit, demagogisch oder populistisch zu werden. Populistisch vielleicht noch, aber nur in sehr vorsichtiger Dosierung und als Kontrast zu den komplizierten, meinetwegen intellektuell gehaltenen Abschnitten.

    Diese Gattung hat andere Vorzüge auf. Ich hole wieder das Menuett aus op 59/3 heraus, das schon ausführlich behandelt worden ist, aber nicht vollständig, alleine deshalb, weil das gar nicht geht. Die Werke der Klassiker sind wie Goethes Faust zu vielschichtig.

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    In diesem Satz ist überhaupt nichts aggressiv und obsessiv. Das Menuett kennzeichnet neben einer gewissen Rückwärtsgewandtheit eine Differenziertheit, die Beethoven in seinen Sinfonien nur selten angestrebt hat.

    Die große Besonderheit dieses Satzes besteht darin, daß die menuetthafte Kompaktheit immer wieder aufgelöst wird, indem Beethoven unterschiedliche Elemente übereinander schichtet und gleichzeitig ablaufen läßt. Er verwendet dafür vor allem zweite Geige und Bratsche, die in diesem Quartett exzellent besetzt sind.

    Die japanische Bratscherin ist eine Klasse für sich. Wenn sie spielt, wird nicht gebrummelt und genuschelt, jeder Ton kommt klar und deutlich heraus, als würde ein hochkarätiger Geiger spielen, nur eben mit dunklerer Färbung.
    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  2. #3022
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    Standard AW: Klassische Musik

    ​Kein Glaube ist verlässlich.

  3. #3023
    Mitglied Benutzerbild von Chinon
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von Chinon Beitrag anzeigen
    Diese Gattung hat andere Vorzüge auf. Ich hole wieder das Menuett aus op 59/3 heraus, das schon ausführlich behandelt worden ist, aber nicht vollständig, alleine deshalb, weil das gar nicht geht. Die Werke der Klassiker sind wie Goethes Faust zu vielschichtig. [Links nur für registrierte Nutzer]
    Der titanenhafte Beethoven bringt im dritten seiner russischen Quartette als Menuett einen Satz französischer Raffinesse.

    Französisch wären Eleganz und ein Vergangenheitsbezug, der nicht einfach zum Zweck der unterwürfigen Anbetung auf einen Sockel gestellt, vielmehr als Quelle der Inspiration betrachtet und anschließend unter dem Aspekt einer revolutionären Zeitenwende neu beleuchtet wird.

    Unfranzösisch und sehr deutsch im leider alten Sinne, ist die dahinterstehende Kraft Beethovens.
    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  4. #3024
    Mitglied Benutzerbild von Chinon
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    Standard AW: Klassische Musik

    Marcel Proust schätzte die Streichquartette Beethovens so sehr, dass er sie sich wiederholt zu Hause vorspielen ließ. Was nicht verwundert, denn die Tiefe und Vielfalt der Stücke sind bis heute unerreicht. Sie spiegeln zugleich Entwicklung und Leben des Komponisten wider. [Links nur für registrierte Nutzer]
    Juden wissen halt, was Substanz hat.

    Bei Jacques Offenbach zuhause wurde in Anwesenheit Hector Berlioz' und Eduard Hanslicks der langsame Satz aus Beethovens zweitem Rasumowsky-Quartett aufgeführt.

    Kriegsgeilheit von Anno Zopp, wie sie in unseren Zeiten von der Demokratin Strack-Zimmermann am eindrucksvollsten verkörpert wird. Nur geht es inzwischen nicht mehr um Operetten-Kriege, uns droht die atomare Apokalypse.




    Das paßt noch besser auf die alte Schabracke Strack-Zimmermann.

    Geändert von Chinon (Gestern um 14:01 Uhr)
    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  5. #3025
    Mitglied Benutzerbild von Chinon
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    Standard AW: Klassische Musik

    Man möchte es nicht glauben, aber es ging auch mal ohne Brutalismus und Stumpfsinn.


    Uraufgeführt 1772 in Mailand

    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

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