Das wäre schon mal ne Erkenntnis.Stimmt, denn in den Jahren 170 bis 200 entstand das "Muratorische Fragment", in dem wir mehr oder weniger genau den heutigen Kanon finden. Dieser Kanon wurde alsbald vielfach abgeschrieben und auch in die wichtigsten damaligen Sprachen übersetzt. Da konnte also keiner mehr dran drehen.
Es ist völlig egal, was irgendwelche Konzilien im Weihrauchrausch beschlossen - der Kanon stand schon Jahrhunderte vorher fest.
Nein, wir wissen von keiner Einzelperson, die irgendwann mal sagte: die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Offenbar bestand unter den Urchristen sehr schnell ein allgemeines Einverständnis darüber, welche Schriften von Gott stammten und welche Menschenwerk waren (was nicht zwangsläufig hieß, dass sie schlecht waren). Wir wissen sehr wenig über diesen Prozess außer dass er sehr wirksam war.
Sagt ja auch keiner. Man kann die Kirchen beim besten Willen nicht als Verteidiger der biblischen Werte und Maßstäbe ansehen, obwohl das ihre Pflicht wäre. Vielmehr haben ja gerade die Kirchen die Verbreitung der Bibelkenntnis oft mit allen Mitteln bekämpft. Man denke nur an das strikte Verbot im Europa des Spätmittelalters (und in einigen Ländern noch darüber hinaus), die Bibel in die Volkssprachen zu übersetzen. Was, die einfachen Leute sollten selber feststellen können, was Jesus gesagt hat ("Der Größte von euch soll der Diener aller sein") und was er nicht sagte ("Petrus, du bist der Chef")? Das durfte nicht sein.