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Thema: Wien: Passanten ignorieren Sterbenden im Lift

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von Rumburak
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    Standard AW: Wien: Passanten ignorieren Sterbenden im Lift

    Zitat Zitat von Heinrich_Kraemer Beitrag anzeigen
    Ohne das jetzt zu beschönigen. Aber leicht ist sowas auch nicht zu erkennen, v.a. wenn von Volltrunkenheit ausgegangen wird. Da kann schon gedacht werden, daß der Mann da seinen Rausch ausschläft. Weil im Fahrstuhl nicht Erfrieren droht bleibts dabei. In Großstädten stumpft man bei sowas ja auch irgendwie ab, weil alltäglich.

    Mit Handy heute ja alles kein Problem, da schnell mal den Notarzt zu rufen. Möchte man meinen. Selbst schonmal gemacht, allerdings bei einem bösen Sturz von einem der high war bzw. volltrunken. Ende vom Lied, er wollte nicht mitgehen und die Rettungssanis ließen ihn weiter durch die Gegend steuern.
    Betrunken, oder nicht. Willst du dieses asoziale Verhalten irgendwie rechtfertigen? Eine Frage hätte gereicht.
    Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
    Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?


    Emanuel Geibel

  2. #12
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    Standard AW: Wien: Passanten ignorieren Sterbenden im Lift

    Zitat Zitat von derRevisor Beitrag anzeigen
    Vielleicht wurde ich ja teilweise deshalb vom Atheisten zum Agnostiker, weil ich von dem Wunsch nach göttliche Gerechtigkeit und der Hoffnung auf begründete Gültigkeit des Leitsatzes "Gebe und so wird dir gegeben" nicht zu lassen vermag, auch wenn es kindisch naiv erscheinen mag. Das Video ist aber schon ein echter Hammer und hat mich den restlichen Tag über emotional ziemlich aufgewühlt.
    Wenn du mit irgendeinem göttliche Blödsinn kommst brauchen wir gar nicht zu reden. Sowas brauchen wir nicht, weil es genügend positive menschliche Seiten gibt.
    Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
    Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?


    Emanuel Geibel

  3. #13
    SÖDER MUSS WEG! Benutzerbild von Heinrich_Kraemer
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    Standard AW: Wien: Passanten ignorieren Sterbenden im Lift

    Zitat Zitat von Rumburak Beitrag anzeigen
    Betrunken, oder nicht. Willst du dieses asoziale Verhalten irgendwie rechtfertigen? Eine Frage hätte gereicht.
    Dann frag mal einen im Vollsuff, wies ihm geht und unterscheide das mal von einem Schlaganfall/Herzinfarkt. Zudem ist davon auszugehen, daß wenn im Winter obdachlos, schwere Alkoholsucht besteht, weil Obdachlosenheime Alkoholverbot voraussetzen. Theoretisch hört sich das ja alles irgendwie toll an, spätestens wenn man mit der Realität konfrontiert wird schauts dann ganz anders aus.

    Aber es stimmt schon, daß sich kaum jemand um die Belange anderer kümmert, wenns einem selbst unangenehm ist. Halte ich für Effekte des Sozialstaats, wo selbstverantwortliches Handeln einfach auf abstrakte Instituionen abgewälzt wird und ein stets nur fordernder Egoismus zur gängigen Verhaltensweise wird.

    Was jetzt wahrscheinlich politisch hier kommt sind Forderungen nach mehr Umverteilung und mehr Bürokratie, daß sowas nicht mehr vorkommt.
    Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.

  4. #14
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    Standard AW: Wien: Passanten ignorieren Sterbenden im Lift

    Zitat Zitat von Heinrich_Kraemer Beitrag anzeigen
    Dann frag mal einen im Vollsuff, wies ihm geht und unterscheide das mal von einem Schlaganfall/Herzinfarkt. Zudem ist davon auszugehen, daß wenn im Winter obdachlos, schwere Alkoholsucht besteht, weil Obdachlosenheime Alkoholverbot voraussetzen. Theoretisch hört sich das ja alles irgendwie toll an, spätestens wenn man mit der Realität konfrontiert wird schauts dann ganz anders aus.

    Aber es stimmt schon, daß sich kaum jemand um die Belange anderer kümmert, wenns einem selbst unangenehm ist. Halte ich für Effekte des Sozialstaats, wo selbstverantwortliches Handeln einfach auf abstrakte Instituionen abgewälzt wird und ein stets nur fordernder Egoismus zur gängigen Verhaltensweise wird.

    Was jetzt wahrscheinlich politisch hier kommt sind Forderungen nach mehr Umverteilung und mehr Bürokratie, daß sowas nicht mehr vorkommt.
    Da ich selbst schon zwei Herzinfarkte hatte und einen davon auf offener Straße, kann ich dir versichern, daß du es ganz sicher merkst. Spielt aber auch keine Rolle, denn was sollte denn passieren, wenn man fragt?
    Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
    Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?


    Emanuel Geibel

  5. #15
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    Standard AW: Wien: Passanten ignorieren Sterbenden im Lift

    Zitat Zitat von Rumburak Beitrag anzeigen
    Wenn du mit irgendeinem göttliche Blödsinn kommst brauchen wir gar nicht zu reden. Sowas brauchen wir nicht, weil es genügend positive menschliche Seiten gibt.
    Nene....keine Sorge. Ich wäre halt nur gern sicher, dass Mitleid, Empathie und Nächstenliebe keine evolutionären Nachteile im sozialstaatlichen Kapitalismus wären. Weiterhin würde es mich sehr erleichtern, wenn ich wüßte, dass sich Egoismus, Rücksichtslosigkeit und Gier im Leben zwar deutlich zu lohnen scheinen, aber es schlußendlich dafür dennoch eine entsprechende Abrechnung gäbe. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass mich der Wunsch danach immer noch begleitet, obwohl er recht naiv und nachteilig erscheinen mag. An einen Gott glaube ich nicht, aber wünsche mir trotzdem irgendwie sehr intensiv, dass es einen gütig gerechten Gottrichter gäbe. Sry, wollte Dich nicht mit meinem Zwiespalt zwischen Hoffnung und Vernunft belasten.

  6. #16
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    Zitat Zitat von derRevisor Beitrag anzeigen
    Nene....keine Sorge. Ich wäre halt nur gern sicher, dass Mitleid, Empathie und Nächstenliebe keine evolutionären Nachteile im sozialstaatlichen Kapitalismus wären. Weiterhin würde es mich sehr erleichtern, wenn ich wüßte, dass sich Egoismus, Rücksichtslosigkeit und Gier im Leben zwar deutlich zu lohnen scheinen, aber es schlußendlich dafür dennoch eine entsprechende Abrechnung gäbe. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass mich der Wunsch danach immer noch begleitet, obwohl er recht naiv und nachteilig erscheinen mag. An einen Gott glaube ich nicht, aber wünsche mir trotzdem irgendwie sehr intensiv, dass es einen gütig gerechten Gottrichter gäbe. Sry, wollte Dich nicht mit meinem Zwiespalt zwischen Hoffnung und Vernunft belasten.
    Es muß keinen Richter geben. Das uns letztendlich alle das gleiche Schicksal ereilt und das letzte Hemd keine Taschen hat, ist doch Gerechtigkeit genug. Würmer sind nicht wählerisch.
    Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
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    Emanuel Geibel

  7. #17
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    Standard AW: Wien: Passanten ignorieren Sterbenden im Lift

    Zitat Zitat von Rumburak Beitrag anzeigen
    Da ich selbst schon zwei Herzinfarkte hatte und einen davon auf offener Straße, kann ich dir versichern, daß du es ganz sicher merkst. Spielt aber auch keine Rolle, denn was sollte denn passieren, wenn man fragt?
    Passieren eben meist wohl nichts auf Ansprache. Wenn überhaupt eine Antwort im Vollsuff zu erhalten ist dann meist mit schweren Sprachstörungen, hängenden Lefzen und unkoordinierten Bewegungen. Also bleibt dann ganz simpel nur: Notarzt rufen, mit Verdacht auf Schlaganfall oder aber Herzinfarkt, bei womöglicher gleichzeitiger Fahne. Wenn allerdings diese Situationen alltäglich werden, immer gleich den Notarzt zu rufen, dann bleibt halt schon die Frage nach der Verhältnismäßigkeit - bei mir zumindest. Wenn ich sehe, daß jemand schwer stürzt, zusammensackt, draussen liegt bei niedrigen Temperaturen dann gehe ich hin, versuche zu helfen. Wenn ich Penner in der U-Bahn dösen sehe, dann störe ich da nicht.

    Interessant wäre allerdings, ob der Mann versuchte auf seine Notlage aufmerksam zu machen.


    Aber wie es halt so ist: Heldenhaft dahergerdet ist immer leicht, v.a. im Netz, gehandelt dagegen schwer.
    Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.

  8. #18
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    Standard AW: Wien: Passanten ignorieren Sterbenden im Lift

    Zitat Zitat von Heinrich_Kraemer Beitrag anzeigen
    Passieren eben meist wohl nichts auf Ansprache. Wenn überhaupt eine Antwort im Vollsuff zu erhalten ist dann meist mit schweren Sprachstörungen, hängenden Lefzen und unkoordinierten Bewegungen. Also bleibt dann ganz simpel nur: Notarzt rufen, mit Verdacht auf Schlaganfall oder aber Herzinfarkt, bei womöglicher gleichzeitiger Fahne. Wenn allerdings diese Situationen alltäglich werden, immer gleich den Notarzt zu rufen, dann bleibt halt schon die Frage nach der Verhältnismäßigkeit - bei mir zumindest. Wenn ich sehe, daß jemand schwer stürzt, zusammensackt, draussen liegt bei niedrigen Temperaturen dann gehe ich hin, versuche zu helfen. Wenn ich Penner in der U-Bahn dösen sehe, dann störe ich da nicht.

    Interessant wäre allerdings, ob der Mann versuchte auf seine Notlage aufmerksam zu machen.


    Aber wie es halt so ist: Heldenhaft dahergerdet ist immer leicht, v.a. im Netz, gehandelt dagegen schwer.
    Keineswegs!

    Erst Gestern Abend sah ich auf der abendlichen Heimfahrt, wie eine Frau von einem Mann am Straßenrand geschlagen wurde. Nach einer Schocksekunde, betägtigte ich die Hupe und wollte es bei diesem Zeichen der Missbilligung belassen, aber fuhr nach einer weiteren Sekunde an den Straßenrand um nachzusehen. Von all den vorbeifahrenden Fahrzeugen hielt nur eine weitere (schwache) Frau an und etwas später glücklicherweise noch drei jugendliche Südländer in einem Porsche mit verräterischem HH-Nummernschild. Der Frauenschläger war ebenfalls Südländer. Sogar ein breiter McFit-Südländer, welcher Vollzeit an seinen Muskeln zu arbeiten schien, während ich mit Mehrwertschaffung für Dritte beschäftigt bin. Kurz: Er hätte mich gefressen. Selbst die drei jugendlichen Südländer wurden kleinlaut und begruben ihre offensiven Ambitionen. Das hätte ich nie gedacht, gemeinsam mit einer Frau und drei jungen Musels einem solchem Gewalttäter in höchster emotionaler Erregung die Stirn zu bieten, während gleichzeitig dutzende Autos einfach vorbeifuhren. Zum Glück ist der dann abgehauen und 15 Minuten später kam auch endlich die Polizei.

    Ich bin nun kein Held deswegen, aber will dennoch sagen, dass meine Selbstachtung und männliche Ehre mich in eine eigentlich aussichtslose Schlacht zwangen, die glücklicherweise nicht stattfand. Es liegt an jedem selbst. Komisch war halt nur, dass einzig eine Frau und drei junge Musels ebenfalls anhielten, während der ganze Rest einfach unberührt vorbeifuhr.

  9. #19
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    Standard AW: Wien: Passanten ignorieren Sterbenden im Lift

    Wegen der möglichen Sauferei des 58jährigen: Riecht man das denn nicht, wenn einer offenbar seinen Rausch in einem so engen Raum wie einem Lift ausschläft? Hier haben sich die anständigen Menschen offenbar reichlich blamiert.
    An einem Baum hängen 15 Äpfel. Malte holt sich einen runter. Wie viele Äpfel hängen jetzt am Baum?

  10. #20
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    Standard AW: Wien: Passanten ignorieren Sterbenden im Lift

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Es ist von keiner politischen Relevanz, kein gesellschaftlich Hochmögender ist betroffen oder hat sich auch nur geäußert - und doch ist das Vorkommnis niederschmetternd. Es wirft ein Schlaglicht auf den Zustand unserer Gesellschaft, die Kälte, die selbst an Weihnachten herrscht:

    U-Bahn in Wien: Passanten lassen Sterbenden achtlos in Fahrstuhl liegen

    In einem Fahrstuhl der Wiener Verkehrsbetriebe ist an Weihnachten ein 58-Jähriger zusammengebrochen. Statt dem Mann zu helfen, stiegen mehrere Passanten nur über ihn hinweg. Nach fünf Stunden starb der Obdachlose.

    An Weihnachten hat ein schwerkranker Mann fünf Stunden lang in einer Wiener U-Bahnstation gelegen, ohne von Passanten Hilfe zu bekommen. Als schließlich eine Reinigungskraft Hilfe rief, war es bereits zu spät: Der 58-Jährige starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Das teilten die Verkehrsbetriebe Wiener Linien mit. Demnach hatte der Mann in der Nacht vom ersten auf den zweiten Weihnachtsfeiertag in einem Fahrstuhl der Station Volkstheater einen Herzinfarkt erlitten, war zusammengesackt und regungslos liegengeblieben.

    Nach dem Vorfall benutzten dann etliche Passanten den Fahrstuhl, ohne sich um den Verletzten kümmern. Auf Videoaufzeichnungen ist nach Angaben der Verkehrsbetriebe zu sehen, wie mehrere Menschen achtlos über den Obdachlosen steigen. Erst kurz vor 7 Uhr habe ein Reiniger den Kranken gefunden und den Notarzt gerufen. (...)

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    Siehe auch:

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    Da will ich mal gar nicht großartig uteilen. Man weiß nicht wie er aussah und wie er roch. Leicht kann man so was für eine Alkoholleiche halten und dann geht man eben vorbei oder steigt darüber. Der Anstand verbietet es drauf zu steigen.
    Für eine Trennung von Kulturen und Religionen.

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