Einen sehr ähnlichen Text habe ich einmal auf einem spanischen Grabstein in Andalusien gelesen - er hat mich sehr berührt:
Christian Zilch


Weine nicht um mich...

Steh‘ nicht an meinem Grab und weine,
ich bin nicht tot, denn ich erscheine
in vielen Formen und Gestalten,
die mich am Leben für Dich halten.

Ich bin der leise Wind, der Äste beugt,
die heiße Flamme, die Dir Wärme zeugt,
Dein täglich Mahl, der Wein der schmeckt,
der Klang der Glocke, der Dich weckt.

Ich bin Dein ferner Stern, der ewig glüht,
die Blume, die für Dich am Wege blüht,
des Vogel’s Lied, das Dir so hell erklingt,
das sanfte Licht, das durch Dein Fenster dringt.

Wenn meine Stimme zu Dir spricht,
da wirklich tot, das bin ich nicht,
dann weine nicht – hab‘ keine Sorgen,

denn hier ist nur mein Leib verborgen.