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Gehirnnutzer
Bei Ko-Spielen entscheidet meist die Tagesform.
Ich hoffe folgendes:
1. Ich hoffe, das der mexikanische Schiedsrichter wirklich so konsequent mit den Karten ist, wie bisher.
2. Ich hoffe auf eine gute Abwehrleistung der Deutschen, die auch die Fehler aus dem Frankreichspiel beherzt.
3. Ich hoffe das Löw aus der letzten Europameisterschaft und bisherigen Kritik dieser WM und dem Frankreichspiel gelernt hat und die Änderungen im Kern beibehält, die er für das Frankreichspiel gemacht hat.
4. Ich hoffe auf ein Spiel, das nach der regulären Spielzeit beendet ist und aus dem die Spieler zwar mit Blessuren aber keinen großartigen Verletzungen hervorgehen.
5. Ich hoffe auf eine Finale Deutschland-Argentinien, weil ich auf einen übermotivierten, tretenden und eigensinnigen Robben keinen Bock habe.
In Bezug auf den Beißer hatte der Schiedsrichter allerdings einen Totalausfall. Wie ja die Schiedsrichterleistungen bei der WM generell zu wünschen übrig lassen, eine Vielzahl von Fouls wird ebensowenig gepfiffen wie etwas gegen die grassierende Schwalbenseuche unternommen wird. Und die Brasilianer sind mit eines der unfairsten Teams.
Der Ex-Schiedsrichter Urs Meier (der im TV ab und zu den Analytiker gibt) kritisiert das deutlich. In der "Süddeutschen Zeitung" hat er jetzt erklärt:
"Die Attacke gegen Neymar und damit auch die Verletzung sind jetzt die Folge von dem, was die Schiedsrichter in den 57 Spielen vorher haben durchgehen lassen." Der ehemalige Fifa-Schiedsrichter ist insgesamt mit der Linie der Schiedsrichter bei dem Turnier nicht zufrieden. "Der Ball ist oft gar nicht mehr das Ziel, wenn Spieler in Zweikämpfe gehen. Das Ziel ist der Mann", sagt Meier. "Es kann immer mal sein, dass du eine Zehntelsekunde zu spät kommst. Aber es muss die Absicht erkennbar sein, den Ball zu spielen." Das sei aber bei der WM oft nicht der Fall.
Vor allem gebe es sehr viele sogenannte taktische Fouls, also Fouls, bei denen aussichtsreiche Angriffe des Gegners in der Entstehung unfair unterbunden werden. In der Bundesliga und in der Champions League gibt es für solche Fouls normalerweise Gelb. "In der Vergangenheit war es ein absoluter Konsens, dass das Gelb gibt. Das war klar! Bei der WM werden solche Fouls zwar gepfiffen, der Freistoß-Schaum wird versprüht - aber es hat keine Folgen", sagt Meier. Das sei "eine Einladung an die Trainer, es als taktisches Mittel einzusetzen." Bei der WM habe man das Gefühl "es ist alles erlaubt, es ist alles egal". (...)
Deswegen fordert Meier erneut: "Wir brauchen bei einer WM Profi-Schiedsrichter. Und Profi-Schiedsrichter heißt unter anderem, dass diese Leute - Europäer, Asiaten, Afrikaner - zum Beispiel in Südamerika immer mal wieder Spiele leiten." Selbst innerhalb Europas gebe es diese Unterschiede zwischen den Ligen. Skandinavier müssten beispielsweise auch in südeuropäischen Ligen pfeifen.
Möglicherweise, vermutet Meier, habe die Fifa die Schiedsrichter bewusst zu einer toleranteren Linie animiert. "Wahrscheinlich hat die Fifa sich blenden lassen. Auf der ganzen Welt hieß es ja: Das ist toller intensiver Fußball bei der WM. Da sind Emotionen drin, die Spiele sind richtige Kämpfe. Aber auf Kosten von wem?" Vor allem Brasilien würde diese Linie ausnutzen. Bereits im Achtelfinale seien viele Fouls vom Gastgeber begangen worden.
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