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Thema: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

  1. #41
    Meisterdiener Benutzerbild von Flaschengeist
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Zitat Zitat von Cetric Beitrag anzeigen
    Klauen und mit Zahlungen im Verzug sein ist nicht wirklich vergleichbar. Die Rechnungen wurden von der ukrainischen Seite ja nie komplett negiert, da hätten sie schon längst die Leitungen versiegelt bekommen.
    Dir ist entgangen dass den Russen Geld und Öl geklaut wurde? Wir reden hier nicht von"Hat seine Stromrechnung nicht bezhalt".
    Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst …Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist.

  2. #42
    Ridiculist Benutzerbild von Cetric
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Zitat Zitat von Bergaffe Beitrag anzeigen
    Dir ist entgangen dass den Russen Geld und Öl geklaut wurde? Wir reden hier nicht von"Hat seine Stromrechnung nicht bezhalt".
    Nein, natürlich nicht. Du meinst den Vorwurf aus der Leitung abgezapft zu haben... Das kommt ja noch, das soll auf den Lieferstop Januar 2006 hin geschehen sein. Ich versuche in meiner Aufarbeitung soweit möglich Zeitsprünge zu vermeiden, das verwirrt den Leser.


    Eurasischer Faschismus wird gestoppt von Wachsamkeit, Widerstand, Einigkeit der Demokratien.

  3. #43
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Zitat Zitat von Cetric Beitrag anzeigen
    Er ist dem Geburtsort nach Usbeke, aber seine Gesichtszüge sind nicht wirlich asiatisch zu nennen. Vielleicht gemischter Herkunft. Die Abkunft als 'Landeskind' ist wohl ein Pluspunkt um mit dem Karimow-Clan in Usbekistan Geschäfte zu machen. Nebenbei hat ihm die Sympathie der Kamirows um die Jahrtausendwende auch die Gnade der usbekischen Justiz eingebracht, was seine frühere kriminelle Betätigung in den 80ern angeht, die wurde mit einem Federstrich 'reingewaschen'.
    "pecunia non olet"!!

  4. #44
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Seitdem man Kriminellen rund um Rothschild, Graf Lambdorf diese Firma wieder weggenommen hat, wird einfach so eine Story erfunden.
    Die Selbstverwaltungsstrukturen, die die NATO im Kosovo wachsen ließ, kritisierte eine als „Verschlusssache“ eingestufte Studie des Instituts für Europäische Politik (IEP) 2007 als „fest in der Hand der Organisierten Kriminalität“, die „weitgehende Kontrolle über den Regierungsapparat“

  5. #45
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Teil 7 meiner Artikelserie

    Alle Gasleitungen aus Usbekistan in den Westen stehen unter Kontrolle von Gazprom. Die Russen müssen nur den
    Rohstoff bei Despoten wie Karimow einkaufen und es auf dem europäischen Markt für das Dreifache weiterverkaufen.
    Im unübersichtlichen Firmen und Scheinfirmen-Geflecht der Gazprom zeichnet sich ab, daß von der Berliner Gazprom
    Germania über deren Tochter ZMB Schweiz Gas in Usbekistan beschafft wird, nicht nur über den staatlichen usbekischen
    Gasproduzenten, sondern über die Firma der Despoten-Tochter Gulnara Kamirova, Zeromax. Sechs Milliarden Kubikmeter
    im Wert von 400 Millionen Euro im Jahr 2007. Diese Einkäufe der Gazprom-Tochter-Tochter ZMB Schweiz landen dann vor
    allem im bei Endverbrauchern im Kaukasus und in der Ukraine. Zeromax hat seinen Sitz auch im Finanzparadies
    Schweiz, Zug, Poststraße 30, ein unscheinbares Haus mit Dutzenden Firmenschildern an den Briefkästen. Die Firma
    wurde allerdings 1999 in Delaware, USA, gegründet, und zog 2004 in die Schweiz um. Vermutlich weil zeitgleich
    Kamirowas Ex-Ehemann in den USA nach seiner Flucht gegen sie klagte und Kamirowa ihre Vermögenswerte in den USA
    nicht mehr für sicher hielt. Als Strohmänner fungiert ein 'Ehepaar Djalalow' in Tashkent, denen Zeromax offiziell
    gehört.Kamirova unterhält über Zeromax Hühnerfarmen, Gasquellen, Mode-Labels, Tankstellen sowie Kühlhäuser. Der
    britischen Firma Oxus wurde in Usbekistan ein Steuerverfahren angehängt, das fallengelassen wurde, als Zeromax sich
    an deren usbekischer Goldmine beteiligen durfte, wogegen sich die Briten erst gesperrt hatten. Coca-Cola hatte
    Anfang der Neunziger eine Abfüllanlage im Land errichtet, die als Teilhaber die Firma Roz Trading hatte, die Gulnara
    Karimowas Gatten gehörte. Als das überaus schmutzige Trennungsdrama des Paares einsetzte und der Ex nach USA
    flüchtete, übernahm der Staat 2002 die Roz Trading Anteile am Coca-Cola Werk und gab sie an Zeromax weiter. Noch
    nicht genug: Direkt aus Cola-Kassen floß Geld an Karimova über deren Firma Revi Holdings in den Vereinigten
    Arabischen Emiraten; 2003 waren das knapp 700.000 Dollar.
    Und hier taucht der Gazprom-Manager Alisher Usmanov auf. Nach Zahlung von 80 Millionen Dollar an Gulnara Kamirowa
    bekam Gazprom 2004 einen Gas-Liefervertrag von Präsident Karimow und zeromax Beteiligung an wichtigen usbekischen
    Gasfeldern.
    <<The project investment came from a consortium between Zarubezhneftegaz (present Gazprom zarubezhneftegaz) and Gas
    Project Development Central Asia AG (Switzerland). The 15-year PSA came into effect on July 30, 2004. Under the PSA
    terms and conditions the investor obtained licenses for the rights to use subsurface resources, to produce and sell
    gas.>>

    <<In the Republic of Uzbekistan Gazprom also implements a number of projects aimed at hydrocarbon fields exploration
    on the Ustyurt plateau. In January 2006 Uzbekneftegaz and Gazprom entered into the Agreement on the basic principles
    for geological exploration of the investment blocks in the Ustyurt region.
    The aggregate C1+C2 reserves in the region are estimated at some 120 billion cubic meters of natural gas and some 7
    million tons of condensate.
    In December 2006 Uzbekneftegaz provided Gazprom with geological exploration licenses for 7 investment blocks. The
    overall investment in the geological exploration project is valued at USD 400 million.
    In May 2009 the Dzhel natural gas field was discovered on the Ustyurt plateau.
    Once geological exploration is accomplished (subsurface use licenses were granted for five years) Gazprom will have
    an exclusive right to participate in negotiations with the Republic of Uzbekistan on the discovered fields
    development under the Production Sharing Agreement.>>
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    Gazprom selbst läßt hier schreiben: <<In der Republik Usbekistan setzt Gazprom ebenfalls eine Anzahl Projekte in
    Gang zur Erkundung von Förderfeldern auf dem Ustyurt Plateau. Im Januar 2006 schlossen Usbekneftegaz und Gazprom ein
    Abkommen über die Grundvoraussetzungen der geologischen Begutachtung von Einsatzfeldern in der Ustyurt Region. Die
    dortigen Reserven an Naturgas werden auf ca. 120 Milliarden Kubikmeter geschätzt sowie 7 Millionen Tonnen Kondensat.
    (...) Die gesamte Investition im Erkundungsprojekt wird auf 400 Millionen Dollar geschätzt. Mai 2009 wurde das Dzhel
    Gas-Feld auf dem Ustyurt Plateau geortet. Wenn die geologische Erkundung abgeschlossen sein wird (Lizenzen laufen
    über fünf Jahre), wird Gazprom das Exclusiv-Recht erlangen mit der Usbekischen Republik Verhandlungen über die
    entdeckten Felder zu führen, gedeckt durch das Produktionsteilhabe-Abkommen.>>

    (Bild: H.-J.Gornig)
    Schon vor einigen Jahren entwickelte der damalige Chef der Gazprom Germania, Hans-Joachim Gornig, ein erstaunliches
    Geschäftsmodell. Der ehemalige Vize-Energieminister der DDR stieg mit der deutschen Gazprom Germania im fernen
    Zentralasien, in der Diktatur Usbekistan, in die Förderung von Erdgas ein. Gornig ließ mit Partnern in Usbekistan
    über zwei Joint-Venture-Firmen Gasfelder entwickeln: Kokdumalak und Gissar. Vor dem Export nach Europa wurde das Gas
    aus den Feldern Kokdumalak und Gissar an den Zwischenhändler Zeromax verkauft. In Europa kaufte dann Gorniks Gazprom
    Germania das Gas vom Zwischenhändler über eine weitere Tochterfirma in der Schweiz zurück.Der Hintergrund des
    Dreieck-Deals: Steuern sparen. Hätte Gazprom direkt in Usbekistan Gas gekauft, wären in Russland beim Weiterverkauf
    nach Europa Exportsteuern fällig geworden. So aber wurde der Deal über juristisch selbstständige Gazprom-Töchter in
    Deutschland, der Schweiz und in Usbekistan abgewickelt. Exportsteuern wurden gespart. Diese können ansonsten leicht
    über 30 Prozent des Erlöses ausmachen.
    Im Jahr 2007 wollte der usbekische Diktator Islam Karimow einen Palast von Zeromax geschenkt bekommen. Ein Traum aus
    Marmor, Messing und einem Geländer mit 4000 eingearbeiteten Smaragden. Das größenwahnsinnige Bauprojekt kostete
    Zeromax rund eine Milliarde Euro. Der Palast wurde fertig, Zeromax ging Pleite. Dies traf vor allem Gazprom
    Germania, denn deren Tochterfirmen waren ja in dem Dreiecks-Deal mit Zeromax verwickelt. Die beiden
    Joint-Venture-Firmen mit Gazprom Germania-Beteiligung, die vor allem die Felder Kokdumalak und Gissar kontrollieren,
    mußten im Zusammenhang mit dem Konkurs Zeromax' auf rund 2,6 Milliarden US-Dollar warten. Zeromax schuldete das Geld
    für den Gaskauf. Die Schweizer Gazprom-Germania-Tochter blieb auf rund 600 Millionen US-Dollar sitzen. Gornig selbst
    hat direkten Zugang zu den Gazprom-Spitzen und verfügt über Drähte zu Putin. Statt seiner wurde der
    Gazprom-Germania-Manager Vladimir Kotenev im Juni 2011 nach nur elf Monaten in dieser Position entlassen. Früher war
    er Botschafter der Russischen Föderation gewesen.

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  6. #46
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Teil 8 meiner Artikelserie

    Als 1998-1999 die Bedrohung durch islamistische Gruppierungen auch in Usbekistan zunahm und es zu
    Selbstmordattentaten in Tashkent kam, suchte das autoritäre Regime Karimow amerikanische Hilfe, die es auch von der
    Clinton-Adminstration gewährt bekam. Bush setzte die Zusammenarbeit zunächst aus, aber 9/11 führte zu einem abrupten
    Kurswechsel der Bush-Administration, die die militärische Kooperation mit Usbekistan zu suchen begann. So bekamen
    US-Militärflugzeuge schon Anfang Oktober 2001 Landerlaubnis im Land und erhielten die Basis Karsi-Khanabad für ihre
    Operationen. Karimow unterzeichnete März 2002 ein Abkommen über strategische Partnerschaft mit den USA in
    Washington, das auch Hilfe bei externen Bedrohungen (Rußland) vorsah. Die amerikanischen Forderungen nach
    Demokratisierung und Kritik von Menschenrechtsverletzungen (Massaker von Andizon, Mai 2005) führten aber zur
    Distanzierung Karimows von seinem neuen Verbündeten, den er zunehmend als Bedrohung für seine despotische Rolle als
    präsidialer Übervater Usbekistans empfand.In der Folge wandte sich Karimow wieder verstärkt Putin zu, das
    Ergebnis daraus war im November 2005 ein Vertrag über 'unionshafte Beziehungen' zwischen Usbekistan und Rußland, der
    gegenseitig Beistand im falle einer innenpolitisch gefährlichen Lage versprach (also Interventionsrecht für
    Rußland), 2005 trat Usbekistan dazu der russisch-dominierten Organisation des Vertrags für kollektive Sicherheit
    ODKB bei.Damit setzte auch ein günstiges Klima für Investitionen russischer Konzerne im Land ein. Allerdings büxte
    Karimow 2012 auch wieder aus der ODKB aus.
    An Gas bietet Usbekistan 1,68 bis 1,85 Billionen Kubikmeter, ein ganzes Prozent der Weltreserven. Die Ölförderung
    reicht dagegen kaum für den Eigenbedarf. Das wichtigste Exportgut ist allerdings Gold, was Usbekistan auch für
    weniger anfällig für Erpressungsversuche Gazproms macht, da das eine bedeutende Devisenquelle überall auf der Welt
    darstellt. So belief sich der Anteil von Gas am Außenhandel auf 13 % des Gesamtvolumens (2005), vier Jahre später
    lag der Anteil schon bei 28 %. Ein weiteres wichtiges Exportgut, Baumwolle, läßt sich auch an andere Abnehmer als
    Rußland verkaufen. Usbekisches Gas gilt als höherwertiger als kasachisches, ist aber 'sauer' aufgrund eines Anteils
    von etwa 2,5% Schwefelwasserstoff und andere ätzende Verbindungen, die in Gasreinigungsanlagen entfernt werden
    müssen, dazu benötigen die Pipelines säureresistente Beschichtung.
    Ein Vorteil Usbekistans liegt auch darin, Transitland für Gas aus Turkmenistan zu sein. Die Pipelines SAC,
    Buchara-Ural und Turkmenistan-China führen alle über usbekisches Gebiet. Die usbekische Energiewirtschaft ist in der
    staatlichen Holding 'Uzbekneftegaz' zusammengefaßt, der Regierung unterstellt und hält Mehrheitsanteile an allen
    relevanten Firmen sowie Forschungseinrichtungen. Mehrheitlich russische Konzerne sind im Land tätig, aber auch
    welche aus Malaysia, Südkorea und China. Während der Phase der Minimalisierung der wirtschaftlichen Verbindungen
    zwischen Rußland und Usbekistan in den 1990ern hatte lediglich LUKoil Interesse an Investitionen in Usbekistan, es
    gründete 1993 mit Uzbekneftegaz ein Gemeinschaftsunternehmen, zum Zweck der Erschließung der großen
    Gaskondensatfelder Gumbulak, Adamtas und Dzarkuduk.
    Die Durchleitung des turkmenischen Gases ist auch der Grund, wieso die Gazprom Usbekistan relativ hohe Preise zahlt,
    obwohl sie im eigenen Land billiger fördern könnte. Gazprom erschien erst nach der privaten Firma LUKoil als
    Geschäftspartner in Usbekistan (Ende 2002), als das neue Gazprom-Management (Folge des Putinschen
    Präsidentschaftsantritts) den Zwischenhändler Itera ausschalten wollte. Dieselbe Firma Itera des turkmenischen
    Oligarchen Igor Makarow, die durch Gazprom auf undurchsichtige Weise mächtig gemacht worden ist.

    (Bild: Igor Makarow)

    Makarow, ein ehemaliger Radrennsportler, angeblich auch als inoffzieller Mitarbeiter des KGB in der
    Schattenwirtschaft tätig gewesen, gründete 1992 seine Firma 'Itera International Energy'und gehört heute zum
    innersten Kreis Vladimir Putins. Itera wurde durch einen Gazprom-Kredit von 427 Millionen Dollar gegründet und mit
    Gas unter dem Selbstkostenpreis beliefert. Damit machte Makarow auf dem internationalen Markt Gewinne, die
    gleichzeitig einen auf 5,5 Milliarden Euro bezifferten Nachteil für Gazprom selbst ausmachen, die das Gas selbst ja
    gewinnbringender an den Mann hätten bringen können. Die Merkwürdigkeiten gehen aber noch weiter. Gazprom verkaufte
    32 Prozent Anteile an seiner Tochter 'Purgas' an Itera, für läppische 1200 Dollar. Die internationale
    Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 'PricewaterhouseCooper' (PwC) benennt den wahren Wert dieses Anteils aber als einen Marktpreis von 400 Millionen Euro! Weiter erfreute sich Itera einer Vorzugsbehandlung seitens Gazproms in Form von 616 Millionen Euro in Form von Kreditgarantien, Darlehen und anderen Dienstleistungen. Makarow versilbert sich dabei nicht nur die eigene Hand,
    sondern auch die der beteiligten Gazprom-Direktoren. Makarow ist Mitglied des Energierates der russischen
    Föderationsregierung, des Präsidiums der russ. Industrie- und Handelskammer und Begleiter Putins auf vielen
    Auslandsreisen.
    Als 2007 vom amerikanischen FBI eine Hausdurchsuchung beim republikanischen Kongreßabgeordneten Curt Weldon, der
    sich von Makarow unterstützen ließ im Austausch für ein 'Darlehen der US Trade und Development Agency' für eine
    Tochtergesellschaft der Itera, durchführte, war die Aufregung in der amerikanischen Öffentlichkeit groß. Makarow
    unterhält nicht weniger als 23 Unternehmen in Steuerparadiesen der Welt wie etwa den Virgin Islands um im großen
    Stil Geld zu waschen, in Rechnung gestellt für fiktive Leistungen. Der Schweizer Anwalt Urs Weber führte gegen
    Makarow einen Prozeß unter dem Vorwurf, dieser habe fünf Verträge mit Offshore-Unernehmen gefälscht, um
    Kickback-Zahlungen durchzuführen (2008).
    Auf seiner Wikipedia-Seite läßt sich der Oligarch Igor Makarow als Saubermann, Sportfunktionär und Naturschützer darstellen. Seine Firma ist auch im Baltikum, USA und in Europa tätig. Er hat weißrussische und mongolische Orden verliehen bekommen.
    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Warum baut sich Gazprom also ein Netz solcher Firmen in ihrem Umfeld auf, die eigentlich für sie selbst Verluste
    bedeuten? Um die Anlässe zu bieten, seinen Direktoren bei den dann fälligen Transaktionen die Taschen zu füllen, da
    jeder Beteiligte, wie wir gesehen haben, sein Quentchen Schmiergeld dazuhaben will? Um die Wirtschaft
    'pluralistischer' und weniger monolithisch erscheinen zu lassen, indem immer mehr Firmen erzeugt werden, die zwar
    eigenmächtig erscheinen, aber hinter den Kulissen zu Gazprom gehören wie Organe eines einzigen Körpers?


    Eurasischer Faschismus wird gestoppt von Wachsamkeit, Widerstand, Einigkeit der Demokratien.

  7. #47
    endlich zuhause Benutzerbild von Sprecher
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Glaubst du wirklich daß sich hier jemand diesen seitenlangen Schmonz durchliest?

  8. #48
    Ridiculist Benutzerbild von Cetric
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Zitat Zitat von Sprecher Beitrag anzeigen
    Glaubst du wirklich daß sich hier jemand diesen seitenlangen Schmonz durchliest?
    Wer wirklich an Informationen interessiert ist, schon. Es hindert dich auch keiner daran, dich bevorzugt in den Pöbelsträngen auszutoben.


    Eurasischer Faschismus wird gestoppt von Wachsamkeit, Widerstand, Einigkeit der Demokratien.

  9. #49
    GESPERRT
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Zitat Zitat von Cetric Beitrag anzeigen
    Teil 8 meiner Artikelserie

    Als 1998-1999 die Bedrohung durch islamistische Gruppierungen auch in Usbekistan zunahm und es zu
    Selbstmordattentaten in Tashkent kam, suchte das autoritäre Regime Karimow amerikanische Hilfe, die es auch von der
    Clinton-Adminstration gewährt bekam. Bush setzte die Zusammenarbeit zunächst aus, aber 9/11 führte zu einem abrupten
    Kurswechsel der Bush-Administration, die die militärische Kooperation mit Usbekistan zu suchen begann. So bekamen
    US-Militärflugzeuge schon Anfang Oktober 2001 Landerlaubnis im Land und erhielten die Basis Karsi-Khanabad für ihre
    Operationen. Karimow unterzeichnete März 2002 ein Abkommen über strategische Partnerschaft mit den USA in
    Washington, das auch Hilfe bei externen Bedrohungen (Rußland) vorsah. Die amerikanischen Forderungen nach
    Demokratisierung und Kritik von Menschenrechtsverletzungen (Massaker von Andizon, Mai 2005) führten aber zur
    Distanzierung Karimows von seinem neuen Verbündeten, den er zunehmend als Bedrohung für seine despotische Rolle als
    präsidialer Übervater Usbekistans empfand.In der Folge wandte sich Karimow wieder verstärkt Putin zu, das
    Ergebnis daraus war im November 2005 ein Vertrag über 'unionshafte Beziehungen' zwischen Usbekistan und Rußland, der
    gegenseitig Beistand im falle einer innenpolitisch gefährlichen Lage versprach (also Interventionsrecht für
    Rußland), 2005 trat Usbekistan dazu der russisch-dominierten Organisation des Vertrags für kollektive Sicherheit
    ODKB bei.Damit setzte auch ein günstiges Klima für Investitionen russischer Konzerne im Land ein. Allerdings büxte
    Karimow 2012 auch wieder aus der ODKB aus.
    An Gas bietet Usbekistan 1,68 bis 1,85 Billionen Kubikmeter, ein ganzes Prozent der Weltreserven. Die Ölförderung
    reicht dagegen kaum für den Eigenbedarf. Das wichtigste Exportgut ist allerdings Gold, was Usbekistan auch für
    weniger anfällig für Erpressungsversuche Gazproms macht, da das eine bedeutende Devisenquelle überall auf der Welt
    darstellt. So belief sich der Anteil von Gas am Außenhandel auf 13 % des Gesamtvolumens (2005), vier Jahre später
    lag der Anteil schon bei 28 %. Ein weiteres wichtiges Exportgut, Baumwolle, läßt sich auch an andere Abnehmer als
    Rußland verkaufen. Usbekisches Gas gilt als höherwertiger als kasachisches, ist aber 'sauer' aufgrund eines Anteils
    von etwa 2,5% Schwefelwasserstoff und andere ätzende Verbindungen, die in Gasreinigungsanlagen entfernt werden
    müssen, dazu benötigen die Pipelines säureresistente Beschichtung.
    Ein Vorteil Usbekistans liegt auch darin, Transitland für Gas aus Turkmenistan zu sein. Die Pipelines SAC,
    Buchara-Ural und Turkmenistan-China führen alle über usbekisches Gebiet. Die usbekische Energiewirtschaft ist in der
    staatlichen Holding 'Uzbekneftegaz' zusammengefaßt, der Regierung unterstellt und hält Mehrheitsanteile an allen
    relevanten Firmen sowie Forschungseinrichtungen. Mehrheitlich russische Konzerne sind im Land tätig, aber auch
    welche aus Malaysia, Südkorea und China. Während der Phase der Minimalisierung der wirtschaftlichen Verbindungen
    zwischen Rußland und Usbekistan in den 1990ern hatte lediglich LUKoil Interesse an Investitionen in Usbekistan, es
    gründete 1993 mit Uzbekneftegaz ein Gemeinschaftsunternehmen, zum Zweck der Erschließung der großen
    Gaskondensatfelder Gumbulak, Adamtas und Dzarkuduk.
    Die Durchleitung des turkmenischen Gases ist auch der Grund, wieso die Gazprom Usbekistan relativ hohe Preise zahlt,
    obwohl sie im eigenen Land billiger fördern könnte. Gazprom erschien erst nach der privaten Firma LUKoil als
    Geschäftspartner in Usbekistan (Ende 2002), als das neue Gazprom-Management (Folge des Putinschen
    Präsidentschaftsantritts) den Zwischenhändler Itera ausschalten wollte. Dieselbe Firma Itera des turkmenischen
    Oligarchen Igor Makarow, die durch Gazprom auf undurchsichtige Weise mächtig gemacht worden ist.

    (Bild: Igor Makarow)

    Makarow, ein ehemaliger Radrennsportler, angeblich auch als inoffzieller Mitarbeiter des KGB in der
    Schattenwirtschaft tätig gewesen, gründete 1992 seine Firma 'Itera International Energy'und gehört heute zum
    innersten Kreis Vladimir Putins. Itera wurde durch einen Gazprom-Kredit von 427 Millionen Dollar gegründet und mit
    Gas unter dem Selbstkostenpreis beliefert. Damit machte Makarow auf dem internationalen Markt Gewinne, die
    gleichzeitig einen auf 5,5 Milliarden Euro bezifferten Nachteil für Gazprom selbst ausmachen, die das Gas selbst ja
    gewinnbringender an den Mann hätten bringen können. Die Merkwürdigkeiten gehen aber noch weiter. Gazprom verkaufte
    32 Prozent Anteile an seiner Tochter 'Purgas' an Itera, für läppische 1200 Dollar. Die internationale
    Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 'PricewaterhouseCooper' (PwC) benennt den wahren Wert dieses Anteils aber als einen Marktpreis von 400 Millionen Euro! Weiter erfreute sich Itera einer Vorzugsbehandlung seitens Gazproms in Form von 616 Millionen Euro in Form von Kreditgarantien, Darlehen und anderen Dienstleistungen. Makarow versilbert sich dabei nicht nur die eigene Hand,
    sondern auch die der beteiligten Gazprom-Direktoren. Makarow ist Mitglied des Energierates der russischen
    Föderationsregierung, des Präsidiums der russ. Industrie- und Handelskammer und Begleiter Putins auf vielen
    Auslandsreisen.
    Als 2007 vom amerikanischen FBI eine Hausdurchsuchung beim republikanischen Kongreßabgeordneten Curt Weldon, der
    sich von Makarow unterstützen ließ im Austausch für ein 'Darlehen der US Trade und Development Agency' für eine
    Tochtergesellschaft der Itera, durchführte, war die Aufregung in der amerikanischen Öffentlichkeit groß. Makarow
    unterhält nicht weniger als 23 Unternehmen in Steuerparadiesen der Welt wie etwa den Virgin Islands um im großen
    Stil Geld zu waschen, in Rechnung gestellt für fiktive Leistungen. Der Schweizer Anwalt Urs Weber führte gegen
    Makarow einen Prozeß unter dem Vorwurf, dieser habe fünf Verträge mit Offshore-Unernehmen gefälscht, um
    Kickback-Zahlungen durchzuführen (2008).
    Auf seiner Wikipedia-Seite läßt sich der Oligarch Igor Makarow als Saubermann, Sportfunktionär und Naturschützer darstellen. Seine Firma ist auch im Baltikum, USA und in Europa tätig. Er hat weißrussische und mongolische Orden verliehen bekommen.
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    Warum baut sich Gazprom also ein Netz solcher Firmen in ihrem Umfeld auf, die eigentlich für sie selbst Verluste
    bedeuten? Um die Anlässe zu bieten, seinen Direktoren bei den dann fälligen Transaktionen die Taschen zu füllen, da
    jeder Beteiligte, wie wir gesehen haben, sein Quentchen Schmiergeld dazuhaben will? Um die Wirtschaft
    'pluralistischer' und weniger monolithisch erscheinen zu lassen, indem immer mehr Firmen erzeugt werden, die zwar
    eigenmächtig erscheinen, aber hinter den Kulissen zu Gazprom gehören wie Organe eines einzigen Körpers?
    Danke für den ausführlichen Bericht !

  10. #50
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    71.028

    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Gazprom wurde von Rothschild, Graf Lambsdorff, ein paar Grünen Spinnern, Jelzin in ein kriminelles Enterprise umgewandelt mit diesem inzwischen freigelassenen Gangster und immer die Schweiz als Firmen Sitz
    Die Selbstverwaltungsstrukturen, die die NATO im Kosovo wachsen ließ, kritisierte eine als „Verschlusssache“ eingestufte Studie des Instituts für Europäische Politik (IEP) 2007 als „fest in der Hand der Organisierten Kriminalität“, die „weitgehende Kontrolle über den Regierungsapparat“

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