Wir wollen hier alte Werbeanzeigen vorstellen und uns darüber austauschen. Es gibt ja oft eine Historie zu den gezeigten Produkten aufzuzeigen oder interessante Bemerkungen zu Style-Besonderheiten einer Epoche zu machen. Im weiteren Sinne ist Reklame-Geschichte pure Sozialgeschichte, denn Werbung orientiert sich immer an ihrem Publikum, und das ist das Publikum ihrer Erscheinungszeit. Mit dem Wandel des Zeitgeistes und dem Auswechseln des Publikums und seiner Vorstellungen, Ideale, Ästhetik werden dann die älteren Werke kulturgeschichtlich immer interessanter.
Aber bitte keine Werbung die jünger ist als etwa 1980, denn sonst könnte das hier mißbraucht werden für Produktplacement von hier und heute. Und das wollen wir doch nicht:
. Ich behalte mir vor die Moderation anzuklingeln, wann solches Zeug hier auftaucht und nicht selbständig moniert wurde.
Für den Anfang habe ich hier drei Beispiele die den Flair der 1960er Jahre atmen ->
An dieser glockenförmigen Frisur (unten werden die Spitzen nach außen gedreht) kam die moderne Frau nicht vorbei. Neben der Turm-Hochbausch-Frisur. Das Kleinkind bekommt das Äquivalent verpaßt. Zum Idyll blonde-Mutter-Kind habe ich später noch ein Bild und eine kleine Geschichte dazu.
Wir (fast) alle kennen den Walkman von Sony (und Clon-Produkte) der 1980er Jahre. Kaum einer weiß aber, daß es in den 60ern bereits einen Versuch gab den Allzeit-und-Überall-Konsum von Fernsehen (!) populär zu machen. Ich weiß nicht wieso dieser Versuch so klang- und klaglos verebbt ist. Vielleicht wurde es auch verboten. Man stelle sich vor, so viele Leute wie später mit dem Audio-Cassetten-Walkman hätten zwanzig Jahre früher das Straßenbild in der Weise bevölkert wie diese Reklame suggeriert. Das hätte sehr viele Unfälle verursacht.
Walkie-Watchie - schon der Name ist Kult. Wenn's denn jemand wüßte.
Man sieht auch, daß Fernsehen damals noch eine Faszination war und nichts, was so nebenbei mitläuft und kaum beachtet wird.
Eine Vorstellung des Pontiac Grand Prix, etwa 1963. Fettes, unbescheidenes Teil in einem unglaubhaften südeuropäisch anmutenden Szenario (enge Sträßchen!), in dem man kaum Freude gehabt hätte mit so einem Dickschiff herumzumanövrieren. Dafür kann man trefflich den 'reichen Onkel aus Amerika' mimen. Ich habe allerdings schon in Bildmaterial der 40er Jahre bemerkt, daß die Menschen in den Illustrationen oft zu klein dimensioniert integriert werden, um das Auto entsprechend 'geräumiger' aussehen zu lassen.