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Frau Herrmann, erst denken, dann twittern
15. Januar 2014
Kreuzbergs grüne Bürgermeisterin Monika Herrmann leitete einen linken Gewaltaufruf im Internet weiter.
Seit fast sechs Monaten ist sie Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg. Und nicht erst wegen des Flüchtlingscamps am Oranienplatz vielen Anfeindungen ausgesetzt. Jetzt steht Monika Herrmann (49, Grüne) erneut unter Beschuss. Auslöser: Ihr Eintrag im Internetportal Twitter, mit dem sie auf einen Demo- und Gewaltaufruf linker Chaoten im Anhang aufmerksam machen wollte.
Herrmann schrieb um 11.30 Uhr: „interessant – kann mich selber noch gut an die großen Demos auf dem Qdamm erinnern...“ Gleich darunter veröffentlicht sie den Link auf einen Aufruf, in dem linke Chaoten zu Demos und Gewalt am Kudamm/Adenauerplatz aufrufen. Wo „man ordentlich Frust ablassen kann, auf verschiedenste Weise“, heißt es darin.
Erschienen ist das auf Seiten von „Indymedia“, dem Internet-Sprachrohr linker Aktivisten. Dort werden immer wieder Anschläge angekündigt, hier erschienen auch Bekennerschreiben.
Helles Entsetzen über Monika Herrmann! Kreuzbergs CDU-Abgeordneter und Sicherheitsexperte Kurt Wansner (66): „Frau Herrmann hat ein ungeklärtes Verhältnis zur Gewalt. Ich kann ihr nur dringend raten: erst denken, dann twittern.“ Die Grünen-Politikerin wehrt sich. Auf B.Z.-Anfrage, wie sie das gemeint habe, antwortet sie per SMS: „Meine Verlinkung ist KEINE Unterstützung des Aufrufs.“
Auf Twitter wundert sie sich dann über die Aufregung. Die Redaktion übersandte Frau Herrmann 13 Fragen. Darunter: Wie beurteilen Sie dieses Zitat aus dem Aufruf: „Wir befinden uns schließlich in Charlottenburg, wo man ordentlich Frust ablassen kann, auf verschiedenste Weisen“? Wie, glauben Sie, wollen die Autoren des Aufrufs „Frust ablassen“?
Antworten gab es nicht."
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Die "Dame" träumt offenbar noch von den Krawallen ihrer Jugendzeit.