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Thema: Krisenherd Ukraine (Dez. 2013 - Mai 2023)

  1. #72541
    Mitglied Benutzerbild von romeo1
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Habe in der online-Ausgabe der Preussischen Allgemeinen einen interessanten Artikel gefunden, der einen neuen Aspekt des Ukrainekonflicktes beleuchtet. China und die Ukraine hatten 2013 eine umfangreiche Kooperation mit ca. 30 Mrd. Dollar schweren Investitionen vereinbart. Dagegen nahmen sich die Angebote der EU ziemlich mickrig aus. Dank des Umsturzes wurde diese beginnende Kooperation lahm gelegt:

    Neben Russland gehört China zu den Leidtragenden des Machtwechsels in der Ukraine. Man muss nicht so weit gehen, hierin ein Motiv für die Inszenierung des Majdan zu sehen, doch ist es für gewisse Kreise zumindest eine willkommene Nebenerscheinung.

    Bis zum Regime-Wechsel betrieb das Reich der Mitte in der Ukraine wie in Zentralasien und anderen Teilen der Welt auch Landerwerb in gigantischem Ausmaße. Monate vor dem Majdan hatte China langfristig den Erwerb von fünf Prozent (drei Millionen Hektar) des ukrainischen Territoriums für Weizenanbau und Schweinezucht anvisiert, das heißt auf einer Fläche so groß wie Belgien. Zunächst hatte ein chinesischer Konzern im September 2013 ein Areal von 100000 Hektar in der Nähe von Dnjepropetrowsk geleast.


    Nachfolgend der Rest des Artikels: [Links nur für registrierte Nutzer]

  2. #72542
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von Muninn Beitrag anzeigen
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    Auch in den Monopolmedien kann man ab und an gute Artikel finden.
    Danke. Allerdings ist der Artikel aus dem Mai letzten Jahres, da war die Parole für die Medien offensichtlich noch nicht festgeschrieben. Aus der Zeit findet man auch in anderen Zeitungen noch neutrale Berichte.

    Ein Zitat ist in derlei Fällen angebracht:

    Die EU-Politiker waren - offensichtlich immer noch im Kalten-Krieg-Geist verhaftet - gut oder richtiger dumm genug, um den US-Ball aufzunehmen und dieses ganz klar auf eine tiefe Spaltung zwischen Russland und EU zielende US-Projekt voranzutreiben. Somit richtet sich auch die Ukraine-Politik der USA, wenn überhaupt, nur zu einem Teil gegen Russland. In der Hauptsache jedoch gegen die "europäischen Freunde", die in künstlich andauernder Feindschaft zu Russland gehalten werden sollten. Hier kann man nur sagen, "die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber."
    Geändert von FranzKonz (28.03.2015 um 10:25 Uhr)
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  3. #72543
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von romeo1 Beitrag anzeigen
    Habe in der online-Ausgabe der Preussischen Allgemeinen einen interessanten Artikel gefunden, der einen neuen Aspekt des Ukrainekonflicktes beleuchtet. China und die Ukraine hatten 2013 eine umfangreiche Kooperation mit ca. 30 Mrd. Dollar schweren Investitionen vereinbart. Dagegen nahmen sich die Angebote der EU ziemlich mickrig aus. Dank des Umsturzes wurde diese beginnende Kooperation lahm gelegt:

    Neben Russland gehört China zu den Leidtragenden des Machtwechsels in der Ukraine. Man muss nicht so weit gehen, hierin ein Motiv für die Inszenierung des Majdan zu sehen, doch ist es für gewisse Kreise zumindest eine willkommene Nebenerscheinung.

    Bis zum Regime-Wechsel betrieb das Reich der Mitte in der Ukraine wie in Zentralasien und anderen Teilen der Welt auch Landerwerb in gigantischem Ausmaße. Monate vor dem Majdan hatte China langfristig den Erwerb von fünf Prozent (drei Millionen Hektar) des ukrainischen Territoriums für Weizenanbau und Schweinezucht anvisiert, das heißt auf einer Fläche so groß wie Belgien. Zunächst hatte ein chinesischer Konzern im September 2013 ein Areal von 100000 Hektar in der Nähe von Dnjepropetrowsk geleast.


    Nachfolgend der Rest des Artikels: [Links nur für registrierte Nutzer]
    Tatsächlich hat der Konflikt eine ganze Menge Aspekte. Das China sich in etlichen Regionen der Welt landwirtschaftliche Nutzflächen sichert, ist bekannt.

    Ich selbst sehe die Ursache in erster Linie darin, dass die Ukraine kein homogener Nationalstaat ist. Ähnlich wie bei den Kolonialgrenzen überall auf der Welt wurde bei der Grenzziehung die alte Verwaltungsgrenze der SU zu einer Staatsgrenze gemacht. Nur im Norden stellen ethnische Ukrainer die Mehrheit der Bevölkerung.

    Die Präsidentschaftswahlen seit Gründung der Ukraine zeigen diese ethnische Teilung des Landes sehr deutlich. Du kannst an den Wahlergebnissen pro Wahlkreis die Grenze des historischen Neurussland wiedererkennen, so wie Zarin Katharina II. das Gebiet von den Osmanen eroberte und neu besiedelte, übrigens auch mit Deutschen, die später von Stalin durch Russen ersetzt wurden.



    Ob die Rivalitäten zwischen Russen und Ukrainern innerhalb der Ukraine nun von interessierter Seite geschürt wurden oder nicht, kann dahingestellt bleiben, sicher ist, dass sie vorhanden waren. Interessant dazu der Wiki-Artikel zur Ukrainisierung:

    Als die Ukraine 1991 unabhängig wurde, sprach ein signifikanter Teil der ukrainischen Bevölkerung bevorzugt Russisch, einigen Statistiken zufolge tat dies sogar mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Seitdem begann erneut eine Phase der Ukrainisierung, auch in mehrheitlich russischsprachigen Gebieten. Ukrainisch wurde bereits 1991 landesweit verbindliches Prüfungsfach an allen Schulen und Hochschulen, während Russisch kurz darauf als Pflichtfach abgeschafft wurde. Bis 2004 wurden rund zwei Drittel aller russischsprachigen Schulen in ukrainischsprachige Einrichtungen umgewandelt, so dass Russisch im Bildungssystem heute deutlich unterrepräsentiert ist.
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    Klar, dass die russischen Bevölkerungsgruppen sich durch diese staatlich verordnete "Ukrainisierung" diskriminiert fühlten.

    In dieser Ausgangssituation zerren nun USA, NATO und EU das Land Richtung Westen, während die Russen im Osten daran festhalten. Die Sollbruchstelle ist ohnehin vorhanden, es ist folglich trotz allen Gezeters über territoriale Integrität vorprogrammiert, dass der Staat zerbricht.
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  4. #72544
    Mitglied Benutzerbild von Muninn
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Danke. Allerdings ist der Artikel aus dem Mai letzten Jahres, da war die Parole für die Medien offensichtlich noch nicht festgeschrieben. Aus der Zeit findet man auch in anderen Zeitungen noch neutrale Berichte.

    Ein Zitat ist in derlei Fällen angebracht:

    Es kommt immer wieder vor das die Monopolpresse ein guter Beitrag zum Thema Russland durch flutscht.

    Wie auch hier! [Links nur für registrierte Nutzer]

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    Beim Thema Russland muß der Medienkonsument besonders kritisch sein und jede "Information" hinterfragen.

  5. #72545
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von Muninn Beitrag anzeigen
    Es kommt immer wieder vor das die Monopolpresse ein guter Beitrag zum Thema Russland durch flutscht.

    Wie auch hier! [Links nur für registrierte Nutzer]

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    Beim Thema Russland muß der Medienkonsument besonders kritisch sein und jede "Information" hinterfragen.
    Den fand ich dieser Tage auch. Das Manuskript (unten ein Link auf das PDF) bestätigt meine Sicht, dass die Ukraine schon lange vor dem Maidan ein gespaltenes Land war.
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  6. #72546
    Mitglied Benutzerbild von Muninn
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Den fand ich dieser Tage auch. Das Manuskript (unten ein Link auf das PDF) bestätigt meine Sicht, dass die Ukraine schon lange vor dem Maidan ein gespaltenes Land war.
    Ich finde es wichtig das die Rolle des Westens beim Putsch in Kiew angesprochen wird. Das wird leider immer wieder von den Systemmedien abgestritten. Und von den Ami Jublern hier im Forum natürlich auch.

  7. #72547
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von Muninn Beitrag anzeigen
    Ich finde es wichtig das die Rolle des Westens beim Putsch in Kiew angesprochen wird. Das wird leider immer wieder von den Systemmedien abgestritten. Und von den Ami Jublern hier im Forum natürlich auch.
    Ich finde es wichtig, den Unterschied zwischen dem Geschrei um westliche Werte und der Realität anzusprechen. Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung in der Ukraine hat nun mal mehr Bezug zum Osten als zum Westen. Es ist einfach Unrecht, eine so große Bevölkerungsgruppe einfach zu übergehen.
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  8. #72548
    Mitglied Benutzerbild von romeo1
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Ich finde es wichtig, den Unterschied zwischen dem Geschrei um westliche Werte und der Realität anzusprechen. Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung in der Ukraine hat nun mal mehr Bezug zum Osten als zum Westen. Es ist einfach Unrecht, eine so große Bevölkerungsgruppe einfach zu übergehen.
    Ich teile diese Einschätzung, wobei man dem Kleptokraten Janukowitsch keine Träne hinterherweinen muß. Dennoch bin ich der Überzeugung, daß der Sturz dieses Burschen massiv vom Westen und vor allem durch die USA gesteuert wurde. Die USA wollen noch immer Rußland einkreisen und zerlegen und treiben u.a. Dtl. deshalb in einen Konflikt mit Rußland. Ziel ist auch weiterhin die amerikan. Dominanz, vielleicht auch einmal mit einem direkten Zugriff auf die russ. Bodenschätze.

  9. #72549
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von romeo1 Beitrag anzeigen
    Ich teile diese Einschätzung, wobei man dem Kleptokraten Janukowitsch keine Träne hinterherweinen muß. Dennoch bin ich der Überzeugung, daß der Sturz dieses Burschen massiv vom Westen und vor allem durch die USA gesteuert wurde. Die USA wollen noch immer Rußland einkreisen und zerlegen und treiben u.a. Dtl. deshalb in einen Konflikt mit Rußland. Ziel ist auch weiterhin die amerikan. Dominanz, vielleicht auch einmal mit einem direkten Zugriff auf die russ. Bodenschätze.
    Das ist richtig, wobei ich das Primärziel der Amis darin sehe, die Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa zu hintertreiben, getreu der alten Devise "Teile und herrsche". Die "Achse Paris-Berlin-Moskau", die Chirac, Schröder und Putin zu schmieden begannen, behagte den Amis so gar nicht. Auch wenn ich kein Freund von Verschwörungstheorien bin, frage ich mich manchmal, ob Merkel nicht aus diesem Grunde an die Regierung kam. Der Einfluß der Amis auf unsere Medien ist gewaltig. Was das im Wahlkampf bedeutet, muß ich wohl nicht erklären.

    Die Süddeutsche titelte seinerzeit:

    Union will Achsenbruch
    Auch in der Außenpolitik will die Union im Falle eines Wahlsiegs alles anders machen: Die von Bundeskanzler Schröder geschmiedete Achse Paris-Berlin-Moskau soll abgeschafft werden - den USA zuliebe.
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    Sicher können wir uns alle daran erinnern, wie Merkel noch in der Opposition war und in die USA flog um Bush so tief als nur möglich in den Arsch zu kriechen.
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  10. #72550
    Mitglied Benutzerbild von Muninn
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Ich finde es wichtig, den Unterschied zwischen dem Geschrei um westliche Werte und der Realität anzusprechen. Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung in der Ukraine hat nun mal mehr Bezug zum Osten als zum Westen. Es ist einfach Unrecht, eine so große Bevölkerungsgruppe einfach zu übergehen.
    Russland, bis vor kurzem wichtigster Abnehmer der in der Ukraine gebauten Flugzeuge, ist als Käufer inzwischen gänzlich ausgefallen. Die früher umfangreichen russischen Zulieferungen kommen nur noch schleppend oder gar nicht mehr in der Ukraine an. “Wir haben derzeit, was Militärmaschinen angeht, keine Geschäftskontakte mit Russland, weder Import, noch Export", sagte Antonov-Manager Viktor Kasurow in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Kasurow leitet die Endmontage für mittelgroße Flugzeuge in Kiew.

    Die Ukraine hofft zwar, dass das Assoziierungsabkommen mit der EU neue Geschäftsbeziehungen schafft. Doch Partnerschaften mit Unternehmen im Westen zeichnen sich nicht ab.
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    Das Bsp. Antonov soll hier mal zeigen das die Ukraine wirtschaftlich von einer guten Beziehung zu Russland profitiert hat. Viel mehr als an guten wirtschaftlichen Beziehungen zum Westen.

    Aber selbst wenn das Volk dennoch bessere Beziehungen zum Westen wollte, hätte man einfach die nächsten Wahlen abwarten können. Dazu war der Westen aber nicht bereit.

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