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Thema: 20 Jahre Bahnreform eine Bilanz

  1. #1
    GESPERRT
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    Standard 20 Jahre Bahnreform eine Bilanz

    Am ersten Januar 2014 ist es soweit, die Bahnreform feiert ihr 20 jähriges Jubiläum. Welche Vorteile oder Nachteile hat die Reform gebracht ? Wurde der Steuerzahler entlastet ? Was hat sich für die Fahrgäste geändert, - wie verhält es sich mit dem Preis-Leistungsverhältnis ? Hierzu möchte ich mal einen interesannten Literaturtip geben.

    Die Privatisierung der Bahn
    • ISBN-13: 978-3531157962

    In meinen Augen hat sich folgendes zum negativen geändert. Die Fahrpreise sind seitdem enorm gestiegen, - in ländlichen Regionen sehen die Bahnhöfe verweist und verlassen aus, - aus alten IR Verbindungen wurden IC und RE Verbindungen, viele durchgehende Zugverbindungen wie zum Beispiel Flensburg - Konstanz gibt es nicht mehr, man ist zum mehrmaligen Umsteigen gezwungen.

    In Sachsen wurden viele Fernzugstrecken still gelegt, und durch unbequeme RE Verbindungen ersetzt, entsprechend hoch ist dann die Auslastung der Fahrgäste, - so dass es häufig zum Kampf um einen Sitzplatz kommt.

    Neue innovative Produkte wie zum Beispiel der Talent Triebwagen erweisen sich als Flop....Strafgelder werden verlangt wenn man günstige Tickets wie zum Beispiel das Länderticket oder Schönes Wochenende Ticket der Bahn, sowie PreisundSpar Spezial beim Kundenberater im Bahnhof kauft, statt Online zu kaufen.

    Inhaber einer Mobility BahnCard 100 , können teilweise nicht mehr alle Strecken nutzen, weil private Anbieter diese Strecke übernommen haben und die Mobilty Bahncard 100 nicht anerkennen, auch fahren keine Züge der Deutschen Bahn, die es ausgleichen, als Beispiel sei hier die Strecke Berlin - Neustadt Dosse - Bad Wilsnack - Wittenberger anzuführen oder aber sofern man in einer ländlichen Region wohnt , muss man auf der Nahverkehrsstrecke Fulda - Frankfurt einen neuen Preis bezahlen, da diese Strecke auch einem privaten Betreiber gehört.

    Besorgniserregend ist die Zukunft, wird man eines Tages 5 verschiedene Fahrscheine brauchen, wie zum Beispiel in Großbritannien wenn man eine Zugstrecke fährt ? Wie verhält es sich mit der Sicherheit im Schienennetz und im Zug ?

    Hat die Bahnreform für den Kunden etwas gebracht, wenn zeitgleich die Fahrgastzahlen zugunsten des Flugzeuges und der Fernreisebusse zunehmen ?

    Wie sieht die Gesamtbilanz nach 20 Jahren aus ?

  2. #2
    ....oder 100$ zahlen! Benutzerbild von Geronimo
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    Standard AW: 20 Jahre Bahnreform eine Bilanz

    Oh, der Herr Graf!
    „Dieses Jahr erforschten wir das Scheitern der Demokratie, wie die Sozialwissenschaftler unsere Welt an den Rand des Chaos brachten. Wir sprachen über die Veteranen, wie sie die Kontrolle übernahmen und die Stabilität erzwangen, die mittlerweile seit Generationen anhält.“
    Robert A. Heinlein „Starship Troopers“

  3. #3
    Schaf im Wolfspelz
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    Standard AW: 20 Jahre Bahnreform eine Bilanz

    Früher redeten mal alle vom Wetter - nur die Bahn nicht! Heute ist es für die Züge im Sommer zu warm und im Winter zu kalt. Zum Ausgleich dafür sind die Züge in der Zwischenzeit anderweitig defekt.

    Dazu kommt dann noch, daß die Bahn - wie es sich für eine AG gehört - gewinnorientiert arbeiten muß, um Gewinnbeteiligungen für das Management zu erwirtschaften.



    Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!


  4. #4
    Labor omnia vincit! Benutzerbild von willy
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    Standard AW: 20 Jahre Bahnreform eine Bilanz

    Kein finanzielles Grab mehr für den Steuerzahler. Gut so.
    Lieblingsgericht: Thunfischgrütze.

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von Hay
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    Standard AW: 20 Jahre Bahnreform eine Bilanz

    Der Wegfall des Interregio hat die Bahn viel unattraktiver gemacht.

  6. #6
    GESPERRT
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    Standard AW: 20 Jahre Bahnreform eine Bilanz

    Zitat Zitat von Hay Beitrag anzeigen
    Der Wegfall des Interregio hat die Bahn viel unattraktiver gemacht.
    ...viel unattraktiver...geht das überhaupt noch???

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von hamburger
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    Standard AW: 20 Jahre Bahnreform eine Bilanz

    Die Bahn war ein Staatsbetrieb..... Wenn jemand meint, auf Kosten anderer reisen zu können...dann ist ein Staatsbetrieb gut.
    Auch der öffentliche Nahverkehr ist eine asoziale Organisation...andernfalls müsste er sich selbst finanzieren.
    Warum soll der Steuerzahler den Fahrpreis subventionieren?
    Dieses Prinzip ist nicht zukunftsfähig....
    Wenn eine Strecke nur von wenigen Fahrgästen genutzt wird...stillegen. Diese Leute müssen andere Verkehrsmittel suchen um dorthin zu kommen. oder eben zu Hause bleiben.
    Es ist keine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Menschen überall hin zu befördern.

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Hay
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    Standard AW: 20 Jahre Bahnreform eine Bilanz

    Zitat Zitat von Senator74 Beitrag anzeigen
    ...viel unattraktiver...geht das überhaupt noch???
    Eigentlich nicht mehr. Verrottende Züge, verrottende Gleise, unattraktive Verbindungen, fehlende Anschlüsse, überhöhte Fahrpreise, Verspätungen, Unfälle, unfreundliches Personal vielleicht auch wegen Anweisungen von oben und niedriger Löhne, geschlossene oder sanierungsbedürftige Bahnhöfe oder das Fehlen von Unterständen und Wartehallen, fehlende Ansagen bei Verspätungen oder Zugausfällen, mangelnde Sicherheit....

    hab ich noch was vergessen?


    Ach, so, doch, was ich noch vergessen habe: Angeblich fahren Kinder ja umsonst, nur nicht im Nahverkehr. Wieso dieses, fragt man sich. Außerdem ist die Festlegung, welches Kind im Verständnis der Bahn noch Kind ist, nicht nachvollziehbar.

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Großadmiral
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    Standard AW: 20 Jahre Bahnreform eine Bilanz

    Zitat Zitat von hamburger Beitrag anzeigen
    Die Bahn war ein Staatsbetrieb..... Wenn jemand meint, auf Kosten anderer reisen zu können...dann ist ein Staatsbetrieb gut.
    Auch der öffentliche Nahverkehr ist eine asoziale Organisation...andernfalls müsste er sich selbst finanzieren.
    Warum soll der Steuerzahler den Fahrpreis subventionieren?
    Dieses Prinzip ist nicht zukunftsfähig....
    Wenn eine Strecke nur von wenigen Fahrgästen genutzt wird...stillegen. Diese Leute müssen andere Verkehrsmittel suchen um dorthin zu kommen. oder eben zu Hause bleiben.
    Es ist keine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Menschen überall hin zu befördern.
    Soweit ich weiß konnte sich die Bahn selbst tragen.

  10. #10
    GESPERRT
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    Standard AW: 20 Jahre Bahnreform eine Bilanz

    Das Theater sehe ich gerade bei der Berliner S-Bahn, kein Personal mehr am Bahnhof,...dafür ständig die Züge kaputt, - und die , die meinen der Steuerzahler soll keine Bahn subventionieren, sollten sich die Frage stellen, warum wir Banken subventionieren, Fehlwirtschaften in der Finanzbranche und anderen EU Ländern, Zuwanderung , Kriegsführung im Namen von Bündnisverpflichtungen u.v.m.

    Dagegen ist die Bahnsubvention ein lächerlicher Prozentsatz vom Bruttoinlandsprodukt, die zahle ich gerne, wenn ich weiss, dass viele Menschen in Arbeit sind und einen guten Job machen, wenn ich in einer kleinen ländlischen Gemeinde auch dort fachkundige Beratung von einem Bahnmitarbeiter erhalte, wenn ich in einem guten InterRegio ohne umsteigen von der Großstadt bis in eine touristisch intersannte Region reisen kann.

    Die Verbindung Flensburg - Hamburg - Hannover - Frankfurt a.M - Neustadt Weinstr. - Stuttgart - Konstanz war einer dieser Verbindungen oder aber dass ich wahlweise von Dresden / Leipzig ohne umsteigen via Berlin an die Ostseeküste fahren konnte und von Berlin sogar im Sommerfahrplan direkte Verbindungen bis an die Nordsee hatte und teilweise sogar in Nachbarländer fahren konnte ohne umsteigen.

    Heute ist die Bahn überteuert und unübersichtlich hinsichtlich Tarifdschungel, Fahrplangestaltung und Verbindungen....eigentlich hat die Bahnreform mehr schlechtes als gutes getan und eines muss man mal verdeutlichen der Fernverkehr konzentriert sich gegenwärtig auf ICE Strecken da mag es zwar schwarze Zahlen geben , aber zeitgleich hat man den Nahverkehr an die Bundesländer abgegeben, weil man ja da nix subventionieren muss, zum anderen werden Baumachwerke wie zum Beispiel der Berliner Hauptbahnhof, der in meinen Augen total misslungen ist, oder Stuttgart 21 vom Steuerzahler finanziert, ob es da Verbesserungen gibt - das wage ich zu bezweifeln....hier wird dort wo man vorgibt für den Steuerzahler Geld gespart zu haben, woanders für abnormale Prestigeprojekt das Geld regelrecht verbrannt und das ist alles viel teurer als vor der Bahnreform.

    Im übrigen haben die SBB in der Schweiz nach dem Projekt Bahn 2000 über das die Bürger in einem Volksvotum mitentscheiden durften mehr Effizienz und Kundenzufriedenheit gebracht als zu der Bahnreform in Deutschland.

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