Im Internet fordern Schwule und Lesben, Homophobe nicht mehr in Talkshows einzuladen. Doch passt das zur Meinungsfreiheit?
Mit der Präsenz der Schwulengegner in den Talks soll Schluss sein, fordert David Berger, Theologe und Chefredakteur des Magazins Männer. Schwule und Lesben, meint Berger, sollten nicht länger aushalten müssen, dass man sie öffentlich diffamiert. Deshalb: „Homohasser raus aus den Talkshows!“ Auf dem Nachrichtenportal queer.de warnt Berger vor französischen Zuständen in Deutschland. Seitdem im Nachbarland Hunderttausende gegen die Homo-Ehe auf die Straße gehen ist ein Anstieg homophober Gewalt zu beobachten, letztes Beispiel ist die Morddrohung gegen einen schwulen Bürgermeister im Elsass.
Berger wünscht sich stattdessen eine ähnliche Sensibilität gegenüber Homosexuellen wie er sie bei den Themen Antisemitismus, Frauenrechte und Rassismus ausmacht. Da habe sich ein Konsens gebildet, der „sehr gut zwischen diffamierenden Äußerungen auf der einen und Meinungsäußerungen auf der anderen Seite zu unterscheiden weiß.“ Bei der anschließenden Online-Abstimmung nach Bergers Aufruf ist das Ergebnis klar: Fast zwei Drittel unterstützen seine Forderung.
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