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Thema: Nürnberg: wie hätte man das sonst lösen müssen ???

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Nürnberg: wie hätte man das sonst lösen müssen ???

    Die Anklage war die Schuld und die Verurteilung war der Beweis

    Was lief beim IMT falsch,eine seriöse rechtsstaatliche Justiz hätte ohne bestimmte Bedingungen nicht mit den Sowjets zusammen arbeiten dürfen,aber da die westl.Justiz auch garnicht rechtsstaatlich sein wollte war das überflüssig.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  2. #12
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    Standard AW: Nürnberg: wie hätte man das sonst lösen müssen ???

    ..vielleicht allesamt anstatt einen Monsterprozess zu führen, auf St.Helena verbringen müssen , mit standesgemäßem Dienstpersonal versorgen und zur Strafe täglich mit Mc Donaldsfladen füttern, bzw. so zu Tode bringen können!

  3. #13
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    Standard AW: Nürnberg: wie hätte man das sonst lösen müssen ???

    wie erwartet, waren viel beiträge eine beschuldigung:

    1. deutschland mußte verurteilt werden (cave: nicht die nazis werden gemeint, sondern deutschland)

    2. die meisten schreiber reden überhaupt nicht über die tatsache ob (die) verurteilten mit recht vorm gericht standen, oder ob sie unschuldig waren.

    3. auch können die meisten schreiber nicht verstehen, daß man mehrere sachen nicht in einem prozeß vermischen muß.

    4. was ich kaum lese, ist etwas womit ich mehr mühe habe. das IMT hat sich auf glattes eis begeben, weil es rechtsregel hantierte die zwar später durch die VN anerkannt wurden, wofür es sogar ein präzedenfall im deutschen recht gab (leipziger prozesse), aber wobei man doch fragezeichen stellen konnte.
    denn: vieles was die nazis taten WAR verboten. strafe aber dagegen (kriegsmissetaten z.b.) war nicht festgelegt worden.
    andere sachen dagegen wären schon mit den normalen strafgesetz zu verurteilen (behandlung von juden und zigeuner).

    die crux aber finde ich, wird von fast allen schreiber verpaßt:
    darf einer solche schweren verbrechen begehen, daß kein gesetzbuch je daran ein artikel widmete. weil niemand daran je gedacht hatte.
    ein beispiel, damit es deutlicher wird: im 19. jhdt wurde in meinem lande ein neues artikel im strafgesetz aufgenommen. A hatte B mit einem beil das gehirn eingeschlagen. B hatte in einem schreiben erklärt, daß er tot wollte und A gebeten hatte ihn zu helfen. daher das artikel von beihilfe bei selbsttötung.

    diese frage wurde in nürnberg mit JA beantwortet, und wegen der leipziger prozesse gibt es einen sehr dünnen faden.

    an sich, denke ich, wäre es viel besser gewesen, wenn in nürnberg deutlich gesagt wurde »ab dem reichstagsbrand wurde das gesetz vergewaltigt. alles was danach auf diese vergewaltigung basiert wurde, ist also ungesetzlich«.
    aber ja, ich bin nun mal irgendwie idealistisch.
    anti-extrem

  4. #14
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    Standard AW: Nürnberg: wie hätte man das sonst lösen müssen ???

    Zitat Zitat von Demokrat Beitrag anzeigen
    Ich finde, das ist ein ganz schwieriges Thema. Die Hauptanklagepunkte lauteten: Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verbrechen gegen den Frieden. Dass man nach solchen Kriterien die entsprechenden Schuldigen ausfindig zu machen versucht, ist erst einmal nachvollziehbar und wohl auch nicht grundsätzlich falsch. Allerdings handelte es sich bei den Nürnberger Prozessen um eine reine Sieger-Justiz über den Besiegten, und dementsprechend wurden auch die Angeklagten ausgewählt. Aus Sicht der Alliierten verständlich, denn sie glaubten sich schließlich im uneingeschränkten Recht. Aber objektiv betrachtet hätte sich so ein Tribunal, das so einen universellen Anspruch erhebt, auch zumindest mit verschiedenen Vorgehensweisen und Praktiken beschäftigen müssen, die nicht alleinig von deutscher Seite aus verübt worden sind. Das aber geschah zu keiner Zeit. So bleibt es halt ein Prozess gegen die Deutschen, und so sollte man ihn auch beim Namen nennen, um ggf. Missverständnissen vorzubeugen.
    Über die einzelnen Aburteilungen weiß ich persönlich zu wenig Bescheid, um dazu Stellung nehmen zu können, aber es war sicher richtig, beispielsweise deutsche Richter anzuklagen, die eigenes Recht gebeugt hatten, oder auch Ärzte, die nachweislich menschenunwürdige Praktiken vollzogen hatten, oder solche Personen, die maßgeblich verantwortlich für die Behandlung von KZ-Insassen waren. Die Hauptschuldigen hatten sich ja nahezu ausnahmslos der Verhandlung entzogen. Andere Anklagen wiederum mögen fragwürdig erscheinen, vor allem aber gilt dies für die Methoden, unter denen bereits im Vorfeld Aussagen zustandegekommen waren. So hatte man z.B. den Lagerkommandanten (?) von Auschwitz solange "traktiert", bis dieser der sowjetischen Einschätzung von 4 Mio. Toten allein in diesem KZ zugestimmt hatte.

    Wie hieß er denn, der Lagerkommandant, den man "traktiert" hat?

  5. #15
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    Standard AW: Nürnberg: wie hätte man das sonst lösen müssen ???

    Zitat Zitat von lenco Beitrag anzeigen
    Wie hieß er denn, der Lagerkommandant, den man "traktiert" hat?
    Das müsste Rudolf Höß gewesen sein.

  6. #16
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    Standard AW: Nürnberg: wie hätte man das sonst lösen müssen ???

    Schon wieder das IMT?

    Irgendwie verliert dieser "Sieg des Guten über das alleinige Böse Kraft Recht und Gesetz" bei jedem mal, bei dem er thematisiert wird, mehr seine - ohnehin nur fadenscheinige - Legitimation. Deswegen täte man dem IMT den größten Gefallen, ließe man es einfach als formaljuristisches Kuriosum der Vergangenheit ruhen...

    Wie man es dreht und wendet, das IMT ist ein Symbol dafür, wie Rechtsstaatlichkeit gebeugt, gebrochen und pervertiert werden kann, um dem eigenen Rechtsempfinden einen zumindest formal scheinbar unanfechtbaren Ausdruck zu geben - um mal nicht von "Rache" zu sprechen. Schon der Umstand, dass in den Hauptanklagepunkten die Rechtsgrundlage gezielt - und nachträglich! - so zugeschnitten wurde, dass eine Verurteilung der Angeklagten hinreichend gesichert war, entzieht dem IMT eigentlich jede Legitimation. Hier hat man mit dem gewünschten Ende - dem Strang für die Verantwortlichen des Gegners - begonnen, und von dort aus etwas zusammengestrickt, auf dessen Grundlage das dann unter Wahrung scheinbarer Rechtsstaatlichkeit möglich war.

    Damit soll nicht gesagt sein, dass die Angeklagten im moralischen Sinn schuldlos waren, sehr wohl aber, dass die Bestrafung dieser Schuld auf wirklich rechtsstaatlichem Weg nicht möglich gewesen wäre.

  7. #17
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    Standard AW: Nürnberg: wie hätte man das sonst lösen müssen ???

    Die Beweise vor dem IMT suggerierten das dort etwas untersucht und bewiesen wurde,Beste Beispiel Seife(Dokument URSS-Nr.XXX)
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  8. #18
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    Standard AW: Nürnberg: wie hätte man das sonst lösen müssen ???

    Zitat Zitat von Demokrat Beitrag anzeigen
    Das müsste Rudolf Höß gewesen sein.
    Genau! Möchtest etwas genaueres über das "traktieren" erfahren?

  9. #19
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    Standard AW: Nürnberg: wie hätte man das sonst lösen müssen ???

    Zitat Zitat von Demokrat Beitrag anzeigen
    Ich finde, das ist ein ganz schwieriges Thema. Die Hauptanklagepunkte lauteten: Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen dieMenschlichkeit und Verbrechen gegen den Frieden. Dass man nach solchen Kriterien die entsprechenden Schuldigen ausfindig zu machen versucht, ist erst einmal nachvollziehbar und wohl auch nicht grundsätzlich falsch. Allerdingshandelte es sich bei den Nürnberger Prozessen um eine reine Sieger-Justiz über den Besiegten, und dementsprechend wurden auch die Angeklagten ausgewählt.
    es IST ein schwieriges thema.

    übrigens habe ich öfter mit dem begriff »menschlichkeit« mühe gehabt. [Links nur für registrierte Nutzer], was es m.e. viel einfacher macht.

    der begriff »siegerjustiz« ist für mich fragwürdig, weil ich keine andere lösung sehe. ja, die schlimmsten verbrecher hätteman z.b. nach den haag bringen können.
    was aber mit den »nicht so schweren« verbrecher? ärzte die mordeten (evt auf kommando); richter, die das recht verbogen oder sogar vergewaltigten;schreibtischtäter;... usw.

    die auswahl der täter ist ungerecht gewesen. damit bin ich einverstanden. aus andere gründen aber. wegen des kalten krieges wurde dieverfolgung von täter plötzlich auf kaltes eis geschoben, vertagt, und kaum mehr aktiv betrieben. DAS war m.e. die ungerechtigkeit.
    anti-extrem

  10. #20
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    Standard AW: Nürnberg: wie hätte man das sonst lösen müssen ???

    Zitat Zitat von lenco Beitrag anzeigen
    Genau! Möchtest etwas genaueres über das "traktieren" erfahren?
    Ist nicht nötig. Es reicht zu wissen, dass er gefoltert wurde, um ihm das unsinnige Statement über die viel zu hohe Zahl in Auschwitz getöteter Juden abzupressen. Und das, obwohl er in Nürnberg Zeuge der Anklage war.

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