Anfangs waren die Bürger von Zurawlow noch Feuer und Flamme, als das US-Energieunternehmen Chevron mit Frackingplänen vor der Tür stand - doch als sich herumsprach, wie gefährlich die Sache für die Umwelt sein könnte, änderte sich die Stimmung schnell. Nun geht die Angst um, dass das Fracking das Wasser verschmutzen und das Ökosystem und Lebensgrundlage zerstören könnte. Die Bäuerin Pani Stopa hat bei ihrem Wasser feststellen müssen, dass es sich dunkel bis Schwarz verfärbt, seit Chevron nebenan dabei ist seismische Tests durchzuführen.
"Früher war es gutes Wasser, nun sieht es aus wie Öl", sagt Stopa über die Wasserquellen. "Es ist jetzt seit drei Jahren so, seit die ersten Tests durchgeführt wurden."
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Seitdem protestieren mehr als 100 Anwohner täglich und versuchen, Chevron von der Schiefergasförderung abzuhalten. Traktoren blockieren Zugang und Strasse zu dem Areal, so dass die schweren Trucks des Energieriesen nicht weiterkommen.
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Eine Vielzahl an Dokumenten scheinen diese Behauptung zu unterstüzen und zeigen, dass Chevron eigentlich gar keine Erlaubnis hat, mit den Bohrungen zu beginnen.
"Chevron wird das nicht zugeben, solange die Regierung sie nicht dazu drängt", erklärt eine der wütenden Demonstrantinnen.
Das Energieunternehmen hingegen ist sich sicher, die richtigen Dokumente zu haben und damit auch die Genehmigung mit den Probebohrungen zu beginnen. Um die Demonstranten zu umgehen, hat Chevron kurzerhand begonnen eine neue Strasse zu bauen - zu einem weiteren Areal etwa 10 Kilometer entfernt, in der Hoffnung, dort in Ruhe mit den Probebohrungen beginnen zu können.
Doch die Demonstranten in Zurawlow bleiben hart - sie wollen nicht nur, dass Chevrov ihre Gegend verläßt; sie wollen, dass Chevron sich ganz aus Polen zurückzieht.
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Doch bislang haben die Probebohrungen die hohen Erwartungen tief enttäuscht. Neue Schätzungen deuten eher darauf hin, dass die Reserven an Schiefergas nur für 26 bis 70 Jahre reichen könnten.
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