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Thema: Pro und kontra direkte Demokratie

  1. #1
    GESPERRT
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    Standard Pro und kontra direkte Demokratie

    Gerade jetzt wird in Österreich wieder einmal diskutiert, ob man mehr direkte Demokratie einführen sollte. Es wurde angeregt, dass, wenn eine Volksberfagung eine gewisse Zahl an Bürgerstimmen als Unterstützung erhält, über eben dieses Thema der Volksbefragung eine Volksabstimmung folgen müsse, deren Ergebnis für den Gesetzgeber zwingend umzusetzen sei.
    Das klingt, zugegeben, auf den ersten Gedanken ziemlich verlockend.

    Ich persönlich bin aber der Meinung, dass die negativen Aspekte dabei überwiegen.
    Die zwei wichtigsten Gegenargumente sind, meines Erachtens:

    1.) Die gewöhnlichen Bürger sind Laien. Sie haben fast nie die Zeit und oft genug auch nicht das Wissen, um eine echte Fachentscheidung zu treffen. Es würde sich also immer diejenigen durchsetzen, die ihre Lobby am geschicktesten einsetzen, was wiederum meist eine Frage des Geldes ist.
    2.) Die Mehrheit könnte auf diese Weise jederzeit über Minderheiten „drüberfahren“.
    Wenn ich beispielsweise nur daran denke, wie eine von rechten Medien und der FPÖ beworbene Anti-Ausländer Volksabstimmung ausgehen würde, brauche ich gar nicht lange über das Ergebnis zu rätseln. Negative Stimmung, Angst und Hass sind allzu rasch geschürt, während Menschlichkeit und Solidarität immer etwas "kosten".

    Und jetzt kommt die Einserfrage, deren Ergebnis mich vermutlich ganz gehörig „überraschen“ wird.
    Sie lautet: Wie denkt die hoch ehrenwerte Userschaft dieses Forums darüber?
    Bevor sie in der von mir erwarteten Weise loslegen, möchte ich nur noch eines hinzufügen:
    „Bedenken sie, dass auch sie eines Tages zu einer Minderheit gehören könnten.“

  2. #2
    Doppeldenk öm de Eck. Benutzerbild von Tantalit
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    Standard AW: Pro und kontra direkte Demokratie

    Dir sollte man den Computer wegnehmen und dich in ein tiefes Loch werfen, bist du etwa kein Laie du israelischer hasbara Provokateur.
    Rechtschreibfehler dürft ihr suchen, ihr findet eh nie alle.

  3. #3
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: Pro und kontra direkte Demokratie

    Wer jemals das Protokoll einer Bundestagsdebatte gelesen hat wird über Punkt 1 nur noch lachen.

    Ansonsten lese ich aus Punkt 2: "Ich und einige wenige andere sind die Einzigen, die bei Verstand sind, und alle unsere Mitmenschen sind potentielle Massenmörder. Wenn die Eliten beschließen, 25.000 Libyer zu ermorden, ist das gut und gerecht, wenn die Mehrheit der Bürger bspw. das Gesetz "Kriminelle Personen ohne Staatsbürgerschaft oder unbefristete Aufenthaltserlaubnis sind auszuweisen" befürwortet, wäre das Faschismus.

    Übrigens wird vor jeder Entscheidung in der Schweiz ein sogenanntes Bundesbüchlein an die Bürger verschickt, in dem Pro und Contra der Entscheidung erläutert wird. So einfach könnte das sein...
    Geändert von cajadeahorros (03.06.2013 um 16:08 Uhr)
    Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!

    (Wotan, Die Walküre)

  4. #4
    Enerbanske Benutzerbild von Helgoland
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    Standard AW: Pro und kontra direkte Demokratie

    Zitat Zitat von Dr. Strangelove Beitrag anzeigen
    Und jetzt kommt die Einserfrage, deren Ergebnis mich vermutlich ganz gehörig „überraschen“ wird.
    Sie lautet: Wie denkt die hoch ehrenwerte Userschaft dieses Forums darüber?
    Bevor sie in der von mir erwarteten Weise loslegen, möchte ich nur noch eines hinzufügen:
    „Bedenken sie, dass auch sie eines Tages zu einer Minderheit gehören könnten.“
    Gehen wir erst einmal davon aus, dass es eine "Volksherrschaft" nicht gibt und auch nie geben wird. Nachdem das geklärt ist, plädiere ich als einzig sinnvolles Modell für eine administrative Demokratie nach dem Vorbild Chinas. Dies hätte den entscheidenden Vorteil, dass wichtige Entscheidungen von kompetenten Leuten schnell getroffen und direkt umgesetzt werden können, ohne in einem Dauerwahlkampf zerrieben zu werden.
    SI VIS PACEM, PARA BELLUM


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  5. #5
    GESPERRT
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    Standard AW: Pro und kontra direkte Demokratie

    Dann würden eben die ohnehin gelenkten Staats- bzw- Systemmedien einfach das Machtvakuum füllen, was eine "indirekte Demokratie" mit den Politikern hinterlässt. Was soll sich dann verbessern?

  6. #6
    Des Flügels Geflügel Benutzerbild von Sathington Willoughby
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    Standard AW: Pro und kontra direkte Demokratie

    Zitat Zitat von Dr. Strangelove Beitrag anzeigen

    1.) Die gewöhnlichen Bürger sind Laien. Sie haben fast nie die Zeit und oft genug auch nicht das Wissen, um eine echte Fachentscheidung zu treffen. Es würde sich also immer diejenigen durchsetzen, die ihre Lobby am geschicktesten einsetzen, was wiederum meist eine Frage des Geldes ist.
    2.) Die Mehrheit könnte auf diese Weise jederzeit über Minderheiten „drüberfahren“.
    Wenn ich beispielsweise nur daran denke, wie eine von rechten Medien und der FPÖ beworbene Anti-Ausländer Volksabstimmung ausgehen würde, brauche ich gar nicht lange über das Ergebnis zu rätseln. Negative Stimmung, Angst und Hass sind allzu rasch geschürt, während Menschlichkeit und Solidarität immer etwas "kosten".
    Völlig d'accord.
    Denn:
    1. die Antragsteller würden ihren Antrag so geschickt stellen, dass die Masse manipuliert würde.
    2. Die wahre Macht würde bei der Presse und einigen kleinen Organisationen liegen, denen es gelingt, die Leute zu mobilisieren und zu beeinflussen.
    3. Dinge, die gegen den Willen der Mehrheit durchgesetzt werden müssen (Steuererhöhungen etc.) sind nicht durchführbar.
    4. Eine Regierung muss handeln können. Wird wegen jedem Furz eine Abstimmung gefordert, kommt man nicht aus dem Quark.
    5. Zudem: man braucht eine kontinuierliche Politik, die das Große Ganze verfolgt und nicht über einen Reisigzweig stolpern sollte. Beispiel: wenn eine Autobahn gebaut werden soll und schon einige Teilstücke fertig sind, ist es unsinnig, dass die Bürger eines Ortes noch über den Bau an ihrem Ort vorbei abstimmen. Das Große Ganze kann gefährdet werden.

    Daher gg. direkte Demokratie.
    Wer sich einbringen will, kann in eine Partei eintreten. Doch dafür sind die meisten ja zu faul
    Mein Geschlecht : Kämpfer
    Meine Pronomen : Blut, Schweiß und Tränen

  7. #7
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard AW: Pro und kontra direkte Demokratie

    Zitat Zitat von Dr. Strangelove Beitrag anzeigen
    Die zwei wichtigsten Gegenargumente sind, meines Erachtens:

    1.) Die gewöhnlichen Bürger sind Laien. Sie haben fast nie die Zeit und oft genug auch nicht das Wissen, um eine echte Fachentscheidung zu treffen. Es würde sich also immer diejenigen durchsetzen, die ihre Lobby am geschicktesten einsetzen, was wiederum meist eine Frage des Geldes ist.
    2.) Die Mehrheit könnte auf diese Weise jederzeit über Minderheiten „drüberfahren“.
    zu 1.: Politiker sind auch in fast allen Gebieten Laien.

    Daher keine Risikoerhöhung.

    zu 2.: In einer Demokratier gibt es IMMER eine Minderheit, die bei Abstimmungen verliert.

    Daher keine Risikoerhöhung.


    Zum Lobbyismus: Ein ganzes Volk zu kaufen wäre teurer als ein paar Politiker zu kaufen, daher führt eine direkte Demokratie immer zu besseren Ergebnissen.

  8. #8
    Enerbanske Benutzerbild von Helgoland
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    Standard AW: Pro und kontra direkte Demokratie

    Zitat Zitat von Dr. Strangelove Beitrag anzeigen
    Wenn ich beispielsweise nur daran denke, wie eine von rechten Medien und der FPÖ beworbene Anti-Ausländer Volksabstimmung ausgehen würde, brauche ich gar nicht lange über das Ergebnis zu rätseln. Negative Stimmung, Angst und Hass sind allzu rasch geschürt...

    Und jetzt kommt die Einserfrage, deren Ergebnis mich vermutlich ganz gehörig „überraschen“ wird.

    Sie lautet: Wie denkt die hoch ehrenwerte Userschaft dieses Forums darüber?

    Bevor sie in der von mir erwarteten Weise loslegen......
    Tja, lieber Doktor, hat nicht ganz geklappt mit der erwarteten Weise (Provokation?), die man dann mit gewohnt überheblicher Häme zu überziehen gedachte. Auf die bisherigen Beiträge zum Thema bleibt des Doktors Reaktion bislang leider aus. Schade eigentlich.....
    SI VIS PACEM, PARA BELLUM


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  9. #9
    GESPERRT
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    Standard AW: Pro und kontra direkte Demokratie

    Dass Linke die Stimme des Volkes fürchten, ist ja nicht neu und nachvollziehbar. Wo kämen wir denn auch hin, wenn das Volk gefragt werden würde, ob es durch einen staatsabhängigen Multikulti-Brei ersetzt werden will. Also erklärt man das Volk lieber für blöd und warnt vor bösen Fragen, die man ja nicht stellen darf.

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Freier Denker
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    Standard AW: Pro und kontra direkte Demokratie

    Leider ist auch diese Art der Demokratie alles andere als gut.
    Zu aller erst ist die Frage wie viel Macht gibt man den Bürgern ? dürfen die Bürger wirklich über wichtige Dinge wie EU oder Euro-Zonen Austritt oder nur über nicht allzu wichtige Dinge entscheiden ?

    Davon abgesehen,gibt es natürlich große Kritikpunkte wie:

    1.Geringe Kompetenz der Bürger.
    2.Unliebsame aber wichtige Dinge könnten nicht durchgesetzt werden.
    3.Hohe Macht der Medien,Lobbyisten und Reiche.
    4.Es kann zu Entscheidungen kommen die katastrophale Folgen haben oder Minderheiten erheblich benachteiligen.
    5.Handlungsunfähigkeit (wichtige Entscheidungen die binnen weniger Stunden entschieden werden müssten können sich um Wochen verzögern)
    6.Erheblich Kostensteigerung.
    7.Die internationale Verlässlichkeit des Staates könnte erheblich leiden.
    8.Es könnte zu (noch) größeren Spaltungen innerhalb des Volkes kommen.
    "Nimm dich in Acht vor dem Menschen, denn er ist des Teufels Verbündeter. Er allein unter Gottes Primaten tötet aus Sport, aus Lust oder Gier.
    Ja, er wird seinen Bruder morden um seines Bruders Land zu besitzen. Sorg dafür, daß er sich nicht zu stark vermehrt,denn sonst macht er aus seiner und deiner Heimat eine Wüste. Meide ihn,denn er ist der Bote des Todes."

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