Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
(Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)
Diese Belege würde ich gerne sehen.
Das wage ich zu bezweifeln. Die Araber kannten das Konzept der Razzia lange vor Aufkommen des Islam. Dschihad, wie er aus Koran und Prophetenvita bekannt ist, war nicht viel mehr als eben dieses Konzept mit Einschränkungen. Bei der Razzia handelte es sich um Überfälle eines Stammes auf den anderen ungeachtet ihres politischen Verhältnisses zueinander. Solange zwei Stämme keinen entsprechenden Vertrag vereinbart hatten, war es als zwar ärgerlich, aber akzeptabel angesehen, dass sich der eine Stamm am Eigentum des anderen - allen voran in Form von Karawanenüberfällen - bemächtigte.Also könnte es sein das er von berserkerhaften Kriegern hörte, die
ohne Angst in den Kampf gingen, besehlt vom Glauben an die Belohnung für ihren Mut und
ihre Opferbereitschaft im Jenseits und sich dieses Konzept zu eigen machte und für sich nutze
und es dann mit dem Wüstengott und gräßlichen Jenseitsdrohungen verquickte um seine Gefolgsleute
zu ebensolchem Mut anzustacheln.
Dschihad wiederum hat dies dahingehend beschränkt, dass fortan nur noch Stämme außerhalb des islamischen Einflussbereichs angegriffen werden konnten. Sobald ein Stamm den Islam annahm - und retrospektiv betrachtet handelte es sich um einen weniger religiösen, eher politischen Anschluss - war er vor solchen Angriffen verschont. Dadurch kam es zu zwei historisch bedeutenden Folgeerscheinungen: Zum einen wurde die arabische Halbinsel vereint, zum anderen expandierte diese nun arabisch-islamische Gemeinschaft. Dem lag kein zentral angelegter Plan zugrunde, und die islamische Expansion war auch kein einheitlich befehligtes militärisches Unterfangen.
Summa summarum: Es bedurfte keiner Handelskontakte nach Skandinavien, die Araber hatten schon längst ihr eigenes Konzept vom Krieg für den eigenen Stamm. Wobei dieser soweit ich weiß den Lohn vorsah, dass beim Tode des Kämpfenden seine "Seele" im Stamm eingehen würde, sprich: Die Person lebt nur für einen bestimmten Zeitraum, der Stamm aber lebt fort. Das kennen wir auch von modernen Ausprägungen des Nationalismus.
Das ist beim Dschihad nicht anders. Ziel war es nach klassischer Rechtslehre, den islamischen Herrschaftsbereich zu erweitern und ggf. zu verteidigen. Eine Zwangskonversion der Bewohner der unterworfenen Gebiete war nicht Ziel dieses Kampfes.Man mag von unserem alten Glauben halten was man will. Das Konzept "Walhall" wurde nicht verbrecherisch
dafür genutzt andere Völker zum eigenem Glauben zu zwingen.
Wobei die theoretischen Ausführungen der Gelehrsamkeit Jahrzehnte und Jahrhunderte nach der eigentlichen Expansion sich zum Teil drastisch von den historischen Tatsachen unterschieden. Inwieweit die Araber es sich zum Ziel gemacht haben könnten, ein möglichst großes Reich zu erschaffen, ist nicht geklärt. Das individuelle Hauptmotiv dürfte allen voran die Beschaffung von Beute gewesen sein. Und nur das Individuum hätte in dieser Hinsicht eine geschichtlich relevante Aussagekraft, denn die Expansion verlief meist ohne jegliche Anweisung, geschweige denn Kontrolle, durch eine zentrale Autorität. Viel eher ging man nach einer Abwägung von Nutzen und Risiko vor.
Und was nun an dieser Expansion, gemessen an den Verhältnissen der Zeit und Region, verbrecherisch gewesen sein soll, das würde ich dich doch bitten mir zu erklären.
Nu ja, die Auslobung von (leeren) Versprechungen für die Zeit nach den Tode - als der Dank einer Gottheit - dird es wohl - kostet es doch nix - schon zu allen Zeiten gegeben haben.
Was aber heute noch daran interessiert, ist die Tatsache, daß inzwischen nur noch Angehörige eines bestimmten Religionsvereins (so dösig....äh) so gläubig sind, danach zu handeln!
Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!
An ein jenseitiges Leben zu glauben und entsprechend sein Leben zu gestalten ist das gute Recht einer jeden Person. Zum Problem wird dies dann, wenn auf (tatsächlicher oder vermeintlicher) Basis dessen Gewalt gegen Andersdenkende legitimiert wird, aus welchem Grund und zu welchem Zweck auch immer. Dabei sind Muslime bei weitem nicht allein.
Viel interessanter jedoch: Die "Märtyrer-Operationen" à la "Hizbullah" und co. sind mit dem klassischen islamischen Rechtswesen in etwa so gut zu legitimieren, wie der Einsatz von Methadon aufgrund eines Muskelkaters. David Cook hat hierzu vor wenigen Jahren einen recht interessanten Aufsatz veröffentlicht, in dem er auf anschauliche Weise darlegt, welch ein Stuss die Denk- und Handlungsweise islamistischer Terrororganisationen in Angesicht des islamischen Rechts ist.
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