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Thema: Große Reden

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    Hier können oder sollen Große Reden von großen Staatsmännern aus ALLEN Epochen und allen politischen Richtungen reingestellt werden.

    Ich mache den Anfang mit Joachim v. Ribbentrop

    Reichsminister des Auswärtigen

    Der Freiheitskampf

    Europas

    Rede vom 26. November 1941 in Berlin




    Eure Exzellenzen!
    Meine Herren!
    Meine Parteigenossen!
    Ich danke Ihnen für Ihr Erscheinen zu dieser heutigen Veranstaltung, die dazu bestimmt ist, den in Berlin anwesenden Mitgliedern der Reichsregierung, den Angehörigen von Staat, Partei und Wehrmacht, den Vertretern von Kunst und Wissenschaft, der Industrie, und Männern aus allen Bereichen des deutschen Lebens Gelegenheit zu geben, mit unseren sehr willkommenen Gästen aus dem Ausland bekannt zu werden.

    Ich begrüße in unserem Kreise insbesondere auch die Vertreter der in- und ausländischen Presse und des Rundfunks.

    Meine Herren! Wir haben die Ehre, die Außenminister der Mehrzahl der europäischen Staaten sowie die Vertreter der uns befreundeten Staaten des Fernen Ostens, und zwar die Repräsentanten von Italien, Japan, Ungarn Mandschukno, Spanien, Rumänien, Bulgarien, der Slowakei, Kroatien, Finnland und Dänemark in diesen Tagen in unserer Reichshauptstadt zu sehen. Mit den Repräsentanten dieser die Ordnung liebenden Staaten, zu denen auch noch China getreten ist, haben wir gestern einen heiligen Pakt gegen die Komintern bestätigt, der den Willen ihrer Völker zum Ausdruck bringt, bis zur endgültigen Errettung unserer Länder vom Kommunismus zusammenzuarbeiten und dabei nicht eher zu ruhen, bis auch der letzte Rest dieser furchtbarsten geistigen Krankheit der Menschheit beseitigt ist.

    Die besondere Freude und Genugtuung der Reichsregierung zu diesem bedeutsamen Ereignis, daß ein Markstein auf dem Wege des Zusammenschlusses und der Gestaltung des neuen Europa und der Herbeiführung einer gerechteren Ordnung auch in der übrigen Welt ist, sei hier nochmals zum Ausdruck gebracht.

    Meine Herren! Ich möchte nun die heutige Gelegenheit wahrnehmen, um Ihnen einen kurzen Überblick über die Entstehung und den bisherigen Verlauf des Krieges sowie über die Auffassung der Reichsregierung zur gegenwärtigen außenpolitischen Lage zu geben.

    Durch das Heldentum der deutschen Wehrmacht und der verbündeten Truppen Italiens, Rumäniens Ungarns und der Slowakei. des tapferen Volkes im Norden und der freiwilligen Kontingente aus Spanien, Frankreich, Kroatien, Dänemark, Norwegen. Holland und Belgien ist die staatliche Macht des Kommunismus und Bolschewismus gebrochen sind wird sich -- nach einem Wort des Führers --niemals mehr erheben.

    Zwei große Männer, der Führer Deutschlands und der Duce Italiens, waren es, die als erste vor über 20 Jahren diese Gefahr erkannten und die den Kampf gegen diese letzte Verfallserscheinung der Anschauungen und Sitten eines vergehenden Zeitalters aufnahmen und ihre gesunden Völker von dem sich auftuenden Abgrund zurückrissen. Diese Tat gehört heute schon der Geschichte an! Nachdem jedoch die beiden Führer durch ihr Beispiel und durch ihre Lehre des Nationalsozialismus und Faschismus die innere Voraussetzung für die Existenz ihrer Völker überhaupt geschaffen hatten, begegneten sie bei dem zweiten Schritt. nämlich der Sicherstellung der Zukunft ihrer Völker nach außen, einer fast unüberwindlich scheinenden Feindschaft in der Außenwelt. die Demokratien des Westens, geführt von einer verhältnismäßig kleinen Schicht von Ausbeutern ihrer eigenen Völker, erstarrt in der egoistischen Denkungsweise der Besitzenden, und gewöhnt an die Ausbeutungsparagraphen des Vertrages von Versailles, eines Aktes des Wahnsinns, wollten von Revisionen, auch den dringendsten, nichts wissen. Sie stemmten sich von Anfang an gegen jeden vernünftigen Versuch des Führers und des Duce, dem deutschen und italienischen Volk, die beide in der Vergangenheit bei der Verteilung der Güter dieser Erde zu kurz gekommen waren, auch nur das Fundament des Lebens, nämlich das tägliche Brot zu sichern.

    Meine Herren! Es ist heute fast unvorstellbar, daß England diesen Krieg gegen Deutschland vom Zaune gebrochen hat weil Deutschland im Zuge einer freiwilligen Abstimmung die deutsche Stadt Danzig in den Reichsverband zurück haben und eine Autobahn durch den Danziger Korridor bauen wollte. Freilich war dies nur der augenscheinlich äußere Anlaß für Englands Kriegserklärung an Deutschland vom 3. September 1939. In Wahrheit gönnten die Machthaber des damals noch die Welt beherrschenden England, die sich in der Rolle einer europäischen Gouvernante besonders gefielen, Deutschland nicht den Platz, der einem großen Volke in Europa zukam, oder der ihm etwa gar ein sorgenfreies Leben gewährleistet hätte. Man fragt sich, warum? Die Antwort kann nur lauten: Aus reiner Machtanmaßung Britanniens, das mit 45 Millionen Engländern selbst ein Drittel der Erde beherrscht, dagegen dem deutschen Volke von mehr als 80 Millionen nicht den ihm benötigten, selbst bescheidensten Lebensraum gönnte und aus Sorge seiner Regierenden vor deutscher Tüchtigkeit und vor dem sozialen Beispiel eines wiedererstarkten Deutschland. Anstatt die deutsche Gleichberechtigung wieder herzustellen und auf dieser Basis der Parität zwischen den beiden Völkern einen Ausgleich ihrer gegenseitigen Belange zu suchen, und darüber hinaus eine nützliche Interessengemeinschaft der übrigen Welt gegenüber zu begründen, glaubten die damals Regierenden nur durch eine nochmalige Unterdrückung Deutschlands ihren eigenen unberechtigten Herrschaftsanspruch sicherstellen zu können.

    Demgegenüber hat der Führer mit England eine Politik der Großzügigkeit und Langmut betrieben, die im Vergleich zu dem deutschen Volk in der Vergangenheit von England angetanen schwersten Unrecht wohl als beispiellos bezeichnet werden kann, und die dadurch zu verstehen war, daß der Führer in konsequenter Verfolgung seines damals gefällten Entschlusses alles tun wollte, um eine Einigung mit England zum Nutzen und Vorteil der beiden Länder zu versuchen. Wenn man sich die Vorteile dieser Politik des Führers für England vergegenwärtigt.. die nicht nur in einer territorialen und maritimen völligen Sicherstellung des englischen Inselreiches, sondern darüber hinaus in der Bereitwilligkeit zum Einsatz deutscher Machtmittel für die Erhaltung des britischen Imperiums bestanden, so wird sich heute jeder vernünftige Mensch an den Kopf fassen, mit welcher Blindheit die britischen Staatsmänner geschlagen waren. Freilich schon damals während dieser Verhandlungen wurde uns klar, daß entscheidende, vor allem jüdische Kräfte in England die Auffassung vertraten: entweder findet sich Deutschland mit der ihm von England zugedachten politischen Rolle in Europa, das heißt der Rolle einer inferioren Nation ab und akzeptiert das von England für das deutsche Volk als angemessen befundene Lebensniveau ganz gleich, ob dieses Niveau erträglich ist oder nicht oder es gibt Krieg!

    Bei allen Verhandlungen der damaligen Zeit war diese versteckt oder offen ausgesprochene Kriegsdrohung immer die letzte Weisheit der britischen Staatsmänner. Ich kann hierfür getrost als Kronzeuge auftreten, da ich in den Jahren seit der Machtergreifung immer wieder die Angebote des Führers nach England überbrachte und jedesmal zurückkommen und dem Führer melden mußte, daß die Engländer in ihrer Verbohrtheit abgelehnt hätten, und daß England wohl bei der ersten ihm günstig erscheinenden Gelegenheit uns den Krieg erklären würde. Diese Verbohrtheit war fast unverständlich: sie bestärkte uns aber in dem Urteil über die wahren Gefühle der englischen Regierenden Deutschland gegenüber. Wer solche einmalig günstigen Angebote ablehnt, der ist zum Kriege entschlossen! Das war unsere Überzeugung. Ob die neunmalklugen englischen Propagandisten danach recht haben, wenn sie sagen, ich hätte dem Führer in Unkenntnis des englischen Wesens und in Verkennung des englischen Charakters berichtet, England werde niemals kämpfen, will ich gern dem Urteil der Zukunft überlassen. Aber die Zukunft wird auch noch über etwas anderes sehr viel Wichtigeres entscheiden, nämlich darüber, ob die englischen Staatsmänner damals eine weise Politik getrieben haben oder nicht. Ich für mein Teil glaube. sie hat darüber schon entschieden. Denn der Unterschied zwischen damals und heute dürfte wohl selbst dem beschränktesten Engländer einleuchten. Damals: das deutsche Bündnisangebot der Sicherung Englands und seines Imperiums gegen Anerkennung der bekannten deutschen Revisionen von Versailles und Rückgabe der deutschen Kolonien; und heute: England in aussichtslosem Kampf gegen die stärkste Mächtekoalition der Welt.

    Mit der Eröffnung der Feindseligkeiten hatte der Engländer sein altes, ihm in Fleisch und Blut übergegangenes Spiel wieder aufgenommen, andere Staaten, das heißt ein Land nach dem anderen in Europa für sich kämpfen zu lassen. Zunächst Polen. Hätte England Polen nicht garantiert, so wäre es ohne Zweifel zu einer friedlichen Einigung mit Deutschland gekommen. Aber England oder vielmehr Herr Churchill, der, wie wir kürzlich erfuhren, schon damals hinter dem Rücken seines eigenen Premierministers Chamberlain mit Herrn Roosevelt konspirierte und zum Konflikt trieb, stachelte Polen zum Widerstand auf, um so den Anlaß zum Kriege gegen Deutschland zu haben. Zu gleicher Zeit mußte Frankreich, mit dem Deutschland ebenfalls den Weg der gütlichen Einigung beschritten hatte, auf Geheiß Englands losschlagen. Von England abhängige Dummköpfe oder Verbrecher haben dieses Land dazu gebracht. Dann kam Norwegen an die Reihe, dann Holland und Belgien. Jedoch in wenigen Monaten gelang es der deutschen Wehrmacht, diese Länder niederzuwerfen und zu besetzen, und England bekam sein glorreiches Dünkirchen! Italien aber trat in diesem Kampf der Besitzenden gegen die Habenichtse an die Seite des Reiches.

    Aber noch hatte England nicht genug. Von der Idee besessen, sich doch noch in Europa festsetzen zu können, wandte es sich dem Balkan zu. Die Achse machte in dieser Zeit jede nur erdenkliche diplomatische Anstrengung um dem Balkan den Frieden zu erhalten. Vergebens! England - anstatt die Lehre von Dünkirchen zu beherzigen - versuchte, Griechenland und Jugoslawien in den Dienst seiner Interessen einzuspannen. In der richtigen Erkenntnis dieser Lage und der von diesen Staaten bereits seit langem angestifteten Intrigen, unneutralen Handlungen und sogar militärischen Unterstützungen gegen Italien bei seiner Kriegführung im Mittelmeer hat der Duce den auch hier von England provozierten Kampf zunächst gegen Griechenland aufgenommen und die militärischen Operationen eröffnet. Als Dann auch Jugoslawien endgültig auf die Seite Englands trat und England nunmehr seine Hilfsvölker aus Australien und Neuseeland offen einsetzte, hat die Achse nach Eintreten der besseren Jahreszeit auch diesen Teil Europas in wenigen Wochen von den Briten reingefegt. So wurden Serbien, Griechenland und Kreta das Opfer dieser staunenswerten britischen Strategie. Daß der Präsident der Vereinigten Staaten bei diesem neuen englischen Abenteuer wiederum eifrig Mithilfe geleistet hat, sei nur nebenbei erwähnt.

    Aber auch darüber hinaus gibt es kaum ein Land in Europa, das England nicht versucht hätte, für sich zu gewinnen oder für sich kämpfen zu lassen. Jedoch die Einsicht und reale Beurteilung der Lage hat die verantwortlichen Staatsmänner dort veranlaßt, den richtigen Weg zu wählen und sich solchen englischen Garantieangeboten und sonstigen Einflüsterungen zu verschließen.

    Doch auch die entscheidende militärische Abfuhr, die England sich im Norden, Westen, Süden und Südosten Europas geholt hatte, ließ es nicht ruhen. Die ganze Hoffnung des Herrn Churchill und seiner deutschfeindlichen Helfershelfer aus den Vereinigten Staaten mit Herrn Roosevelt an der Spitze galt nunmehr dem 0sten. Ich komme damit, meine Herren, zu der Phase des gemeinsamen Freiheitskampfes, die, des bin ich sicher, eines Tages als die entscheidende sowohl für den Ausgang dieses Krieges als auch für das Schicksal Europas und damit für die Zukunft der gesamten Kulturwelt überhaupt bezeichnet werden wird: der Feldzug gegen Sowjetrußland!

    Ich darf hier zunächst daran erinnern, daß Deutschland im Jahre 1939 in der Hoffnung, zwischen dem deutschen und russischen Volk doch noch einen Ausgleich zu finden einen Vertrag mit Moskau abgeschlossen hatte, und zwar auf der Basis des gegenseitigen Nichtangriffs und der Abgrenzung der beiderseitigen Interessensphären. Wegen der sich diametral entgegenstehenden Weltauffassungen des Nationalsozialismus und des Bolschewismus ist dieser Schritt damals dem Führer nicht leicht geworden.

    Bestimmend waren für ihn hierbei folgende Erwägungen: Im Rahmen der im Gange befindlichen Einkreisungspolitik hatte England den verschiedensten Ländern in Europa Garantieangebote gemacht, mit der Motivierung, daß diese Länder von deutschen Expansionswünschen bedroht seien. Ferner bemühten sich England und Frankreich zu dieser Zeit, durch Angebote eines Beistandspaktes die Sowjetunion als Schlußstein in ihre Einkreisungspolitik gegen Deutschland einzufügen. In der Erkenntnis, daß das Gelingen eines solchen Planes, das heißt die Herbeiführung einer Mächtekoalition England, Frankreich. Sowjetrußland eine ungeheure Gefahr für Deutschland und für ganz Europa und damit auch vor allem für die kleineren Nachbarstaaten im Süden und im Norden bedeuten würde, hat der Führer die Haltlosigkeit der Deutschland zugeschriebenen Expansionswünsche Moskau mitgeteilt. Als die deutsche Delegation nach Moskau kam, waren die Verhandlungen zwischen der sowjet-russischen Regierung und den englisch - französischen Militärkommissionen auf dein Höhepunkt. Indem es nun der deutschen Delegation gelang, ihrerseits eine Entspannung mit Rußland herbeizuführen. hat Deutschland zumindest das sofortige Eindringen des Bolschewismus in Europa verhindert. Zugleich hatte der Führer dabei die Hoffnung, die infolge gewisser Erscheinungen in Rußland und bestimmter Nachrichten von dort berechtigt schien, daß in der weiteren Auswirkung dieser Verständigung die Sowjetunion ihre Idee der Weltrevolution aufgeben und auch sonst allmählich zu einem friedlichen Nachbarn für Deutschland und die anderen an Rußland angrenzenden Länder Europas werden könnte. Deutschland hat dann auch in loyaler Durchführung seiner Erklärungen seit dem Sommer 1939 eine völlige Umstellung seiner Politik gegenüber Rußland vorgenommen. Es hat sich stets auf seine rein deutschen Interessensphären beschränkt, und es hat mit viel Geduld in allen auftauchenden Streitfragen eine gütliche Verständigung mit den Sowjets herbeizuführen versucht. In seinem Wunsche nach Ausräumung aller Konfliktmöglichkeiten und um jeglicher Verdächtigung von vornherein vorzubeugen, ist es sogar so weit gegangen, die gesamten Volksdeutschen aus den Grenzländern nach Deutschland umzusiedeln.

    Wenn die Reichsregierung nun glaubte, dadurch eine entsprechende Haltung der Sowjetregierung auch gegenüber dem Deutschen Reiche selbst oder gar der Umwelt herbeiführen zu können, so wurde sie bekanntlich schwer enttäuscht. In der Note, die der Sowjetregierung vom Auswärtigen Amt am 22. Juni 1941 übermittelt wurde, hat die Reichsregierung der Weltöffentlichkeit bekanntgegeben, in welch schmählicher Weise sie von der Sowjetregierung hintergangen worden ist, und daß die Sowjets die Abmachungen des Jahres 1939 nur als taktische Schachzüge betrachtet hatten. Stalin sah voraus, daß England zum Kriege gegen Deutschland entschlossen war. Er hoffte auf einen langen Ermattungskrieg zwischen Deutschland und den westlichen Demokratien, der es ihm ohne besonderen Kraftaufwand ermöglichen würde, den Bolschewismus nach Europa vorzutreiben. In dieser Hoffnung sah er sich durch unseren schnellen Sieg über Frankreich und die Vertreibung der Engländer aus Europa getäuscht. Nunmehr änderte er seine Taktik spann sofort wieder seine Fäden mit England und Amerika und beschleunigte den militärischen Aufmarsch gegen Deutschland. - Das Auswärtige Amt hat damals im einzelnen dargelegt, wie trotz des deutsch - russischen Paktes kommunistische Agenten auch weiterhin Zersetzung, Spionage und Sabotage gegen Deutschland betrieben und wie die Komintern in den Ländern auf dem Balkan und im gesamten übrigen Europa ihre Propagandatätigkeit fortsetzten. Es hat ferner darauf hingewiesen, wie die Sowjetmacht, entgegen allen Abmachungen, die Gebiete Osteuropas weiter bolschewisierte, wie die Sowjets im Norden die Preisgabe Finnlands und im Südosten die Preisgabe Bulgariens und die deutsche Zustimmung zur Einrichtung militärischer Stützpunkte an den Meerengen von Deutschland verlangten, und wie der Führer diese Ansinnen ablehnte, wie die Sowjets die Rote Armee vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer immer weiter nach Westen verschoben, bis zuletzt an unseren, den finnischen und rumänischen Grenzen die ganze russische Streitmacht gegen Europa aufmarschiert war, und wie die Sowjets schließlich begannen, Zug um Zug mit ihrem militärischen Aufmarsch immer offener auch diplomatisch gegen Deutschland Stellung zu nehmen. Die sowjetischen Umtriebe in Bulgarien, Ungarn, Rumänien und in Finnland bis zum Abkommen mit Serbien seien hier nochmals erwähnt. Insbesondere aber hat die Note des Auswärtigen Amtes damals schön darauf hingewiesen, daß nach den der Reichsregierung vorliegenden Unterlagen bereits während des ganzen Jahres 1940 der englische Botschafter Cripps in Moskau die Sowjets für die englischen Ziele doch noch zu gewinnen suchte, und wie erfolgreich diese Versuche waren. Inzwischen hatte nun die Reichsregierung präzise Unterlagen über die geheimen Sitzungen des englischen Unterhaus während des Jahres 1940 erhalten. Aus diesen Unterlagen geht völlig einwandfrei hervor, daß das Unterhaus nach dem Zusammenbruch Frankreichs über den Fortgang und die Chancen des Krieges begreiflicherweise außerordentlich besorgt war. Herr Churchill hat nach den uns vorliegenden Unterlagen dann versucht, die Unruhe des Unterhauses zu besänftigen und das englische Volk erneut für seine Kriegspolitik zu gewinnen, indem er vor dem Unterhaus folgendes erklärte:

    1. er habe auf Grund der von Botschafter Cripps in Moskau geführten Verhandlungen nunmehr die präzise Zusage erhalten, daß Sowjetrußland in den Krieg auf englischer Seite eintreten würde, und

    2. habe er die uneingeschränkte Zusage des Präsidenten Roosevelt zur Unterstützung der englischen Kriegführung.

    Nach den uns zugänglich gemachten Berichten über diese Geheimsitzungen ist es Herrn Churchill schließlich nur durch diese Erklärungen gelungen, die bedenkliche Stimmung bei vielen Abgeordneten zu beseitigen und sie bei der Stange zu halten.

    Englische und russische Agenten arbeiteten 1940 auf dem Balkan bereits gemeinsam gegen die deutschen und italienischen Interessen. Anfang des Jahres 1941 verdichtete sich diese schon erwähnte englisch-sowjetische Zusammenarbeit immer mehr, bis sie mit Ausbruch der Balkankrise Anfang April dieses Jahres vor aller Welt offenbar wurde. Unwiderlegbar hat die Note des Auswärtigen Amtes ebenfalls festgestellt, daß der nach Beitritt des damaligen Jugoslawien zum Dreierpakt in Belgrad angestiftete Putsch von England im Einvernehmen mit Sowjetrußland inszeniert wurde. Das Ziel dieses englischrussischen Planes war, die auf dem Balkan befindlichen deutschen Truppen nach Möglichkeit von drei Seiten anzugreifen, ein Plan, der bekanntlich dank der Haltung unserer Balkanfreunde und der türkischen Regierung durch die schnellen und entscheidenden Siege der Achse vereitelt wurde.

    Der kurz vor Ausbruch des deutsch - russischen Krieges bekannt gewordene Aufruf von Lord Beaverbrook zur Unterstützung Rußlands mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und seine Aufforderung an die Vereinigten Staaten von Amerika, ein Gleiches zu tun, beleuchtete zum ersten Male vor aller Öffentlichkeit den wahren Stand der englisch - russischen Beziehungen, so daß die kurz nach Ausbruch der deutsch-russischen Feindseligkeiten zwischen London und Moskau veröffentlichte Bündnisabmachung nur die offizielle Bestätigung eines Zustandes war, der in Wirklichkeit bereits im geheimen seit langem bestanden hatte. Tatsächlich liegt heute vor aller Welt klar, daß der Vabanquespieler Churchill, indem er Sowjetrußland zum Bruch mit Deutschland trieb, wobei sich seine Wünsche mit denen Roosevelts und Stalins trafen, seine letzte Karte in Europa gegen Deutschland ausspiele und sich von dieser alles erhoffte. Mit Churchill ließ nun auch die ganze jüdisch-angelsächsische Welt, getragen von der Hoffnung, daß Rußland doch noch imstande sein könnte, eine Wandlung in der für England so fatalen militärischen Lage in Europa herbeizuführen. jede Maske fallen. In selten unwürdiger Weise wurde von den westlichen Demokratien über Nacht das aggressive Bündnis mit dem Bolschewismus verherrlicht. Englische Konservative und amerikanische Milliardäre, die bis dahin jeden Kontakt mit Bolschewisten wie mit Aussätzigen abgelehnt hatten, erklärten der Welt, Rußland sei ein Land der Freude, des Lachens und des Wohlbehagen Bürgertums. Englische und amerikanische Gewerkschaftler und Landwirtschaftler bewiesen haargenau ihren erstaunten Zuhörern, daß die Sowjets ein wahres Paradies satter und zufriedener Arbeiter geschaffen hätten, und daß die Kolchose das Fundament für die Erhaltung eines wohlhabenden und auf fetten Höfen lebenden Bauernstandes sei. Jüdische und britische Gelehrte und Mitglieder kultureller Vereinigungen erklärten in ihren Klubsesseln in London und New York, die Sowjetunion sei von jeher die Hochburg wissenschaftlichen und kulturellen Schaffens gewesen. Erzbischöfe, Bischöfe und Kardinäle, die noch bis vor kurzem Rußland als die Wiege des Atheismus in heiligem Eifer bekämpft hatten, verkündeten plötzlich, die Sowjetunion sei immer die Wiege des Christentums gewesen und heute ihr Beschützer, und der Erzbischof von Canterbury betete im offiziellen Gottesdienst für die Rote Armee und seinen Freund Stalin. Churchill und Roosevelt erklärten ihren Völkern, daß keine Regierungsform den von ihnen proklamierten heiligen Grundsätzen der Demokratie näher käme, als das bolschewistische System. Alles überschlug sich in den westlichen Demokratien an erbärmlichen Liebes- und Sympathiebezeugungen für den jüdisch-bolschewistischen Verbrecherstaat, während die von Stalin ersehnte materielle Hilfe allerdings ausblieb. Wesentlich realistischer klang es ja dann auch, wenn Churchill und Stalin sich vor kurzem gegenseitig als "old war horses" bezeichneten. Dies scheint mir ihrer gegenseitigen wahren Einstellung wohl erheblich näher zu kommen.

    In fünf Monaten ist nun auch diese letzte militärische Hoffnung der Angelsachsen in Europa zunichte geworden. Meine Herren! Ich glaube nicht zuviel zu sagen, wenn ich behaupte, daß diese fünf Monate des Feldzuges im Osten als die bisher größte militärische Tat der Weltgeschichte bezeichnet werden wird. In diesen fünf Monaten ist es gelungen, im Kampf gegen einen zäh und verbissen und aus Angst vor dem Genickschuß seiner Kommissare meist bis zum Todesmut kämpfenden Gegner, gegen unabsehbares Kriegsmaterial, Artillerie, Tanks modernster Art usw., gegen die operative Schwierigkeit des ungeheuren russischen Raumes, gegen ungünstiges Wetter, Schlamm, Regen, Schnee, Kälte und auf den in unbeschreiblichem Zustand befindlichen Wegen dieses Landes die gut ausgerüstete und zahlenmäßig größte Armee der Welt vollkommen zusammenzuschlagen. Es ist dies eine Ruhmestat unserer Soldaten und der verbündeten Truppen, die jedem, der die einzelnen Phasen dieses gigantischen Kampfes auch nur aus der Ferne miterlebt hat, mit fassungsloser Bewunderung erfüllt, und auf die die Heimat nur mit Ehrfurcht blicken kann. Jedoch ich glaube, alle Heldentaten unserer wunderbaren Truppen wären trotz allem vergebens gewesen. wenn nicht ein allumfassendes, einmaliges Feldherrngenie diese Schlachten gelenkt hätte.

    Das Geheimnis, mit dem der russische Koloß sich bewußt umgab und das ihm in den letzten beiden Jahrzehnten fast völlig von der Außenwelt abschließen ließ, wurde erst im Verlaufe dieses Feldzuges in seinem vollen Umfange enthüllt. Getrieben von ungezügeltem Machtdrang hat hier ein dem Weltjudentum verschriebener Tyrann die ganze Kraft seiner Völker von zusammen 190 Millionen auf ein Ziel gerichtet: Die Eroberung der Welt durch das bolschewistische Moskowitertum. In der Erkenntnis, daß Propaganda allein zur Erreichung dieses Zieles kein ausreichendes Mittel sei, hat Stalin mit eiserner Konsequenz und Rücksichtslosigkeit Sowjetrußland für die Lösung dieser Aufgabe mit Gewalt vorbereitet. Menschen und Material wurden mit dem gleichen Fanatismus für dieses Ziel eingesetzt. Der kulturelle und materielle Lebensstandard der Russen entspricht dem Niveau von Sklaven. Hausend zumeist in armseligen Höhlen und halb verhungert hat der heutige Russe alles verloren was das Leben für uns lebenswert macht. Leistung, Schönheit, Familie, Gott sind für ihn keine Begriffe mehr. Stumpf, hart, grausam, ohne Lebensfreude und Ideale ist der Russe auf eine Stufe gesunken, von der man sich kaum eine Vorstellung machen kann Es liegt eine tiefe Tragik in der Tatsache und in der Erkenntnis daß ein von Menschen selbst erfundenes System in knapp einer Generation es fertigbringt, Menschen fast zu Tieren zu machen. In einer Zuchthausatmosphäre wurden Bauern und Arbeiter zum Kriegshandwerk gepreßt und der letzte Rubel ausgegeben für die Rote Armee des Weltjudentums, für Rüstung und nochmals Rüstung. So entstanden dort, wo sich noch vor wenigen Jahren Dörfer und kleine Städte befanden, ungeheure Rüstungs- und kriegswirtschaftliche Betriebe, dort, wo friedliche Äcker gelegen hatten, entstand ein großes Netz strategischer Eisenbahnen und Flugplätze, besonders entlang den Westgrenzen dieses riesigen Reiches. Vor allem aber entstand die zahlenmäßig stärkste Armee mit dem größten Material an Tanks, Artillerie, Flugzeugen usw., die je auf der Welt existiert hat.

    Sobald die politische und militärische Lage in Europa ihr günstig erschien, sollte die jüdisch -bolschewistische Stahlwalze Europa zermalmen. Als die deutsche Armee noch in letzter Minute am 22. Juni dieses Jahres zustieß, war der große offensive Aufmarsch der Roten Armee gegen Europa gerade vollendet.

    Meine Herren! Alle Berechnungen und Voraussagen über die Machtentfaltung dieses russischen Kolosses und über die Intentionen seines Diktators Stalin Europa gegenüber wurden durch die Wirklichkeit noch weit übertroffen: Daß es dem Führer mit den deutschen und verbündeten Truppen gelang, in den gewaltigen Vernichtungsschlachten im Jahre 1941 diesen Koloß zu zertrümmern und Europa vor der Vernichtung und der ewigen Versklavung durch den jüdischen Bolschewismus zu retten, hierfür wird die Nachwelt ihm ewig Dank wissen. Der ruhmreiche Anteil der finnischen Helden im Norden! an diesem gemeinsamen Freiheitskampf sichert ihnen für immer einen Platz im Herzen des deutschen Volkes.

    Die Folgen dieser sowjetrussischen Niederlage und der Besetzung des weitaus größten Teiles des europäischen Rußland im Jahre 1941 möchte ich wie folgt zusammenfassen:

    1. Militärisch hat damit der letzte Bundesgenosse Englands auf dem Kontinent aufgehört. ein Faktor von Bedeutung zu sein. Deutschland und Italien mit ihren Bundesgenossen sind damit in Europa unangreifbar geworden! Gewaltige Kräfte aber werden frei!

    2. Wirtschaftlich ist nunmehr die Achse mit ihren Freunden und damit ganz Europa unabhängig von Übersee. Europa ist ein für allemal blockadefest geworden. Das Getreide und die Rohstoffe des europäischen Rußland können die Bedürfnisse Europas voll befriedigen. Seine Kriegsindustrie wird der Kriegswirtschaft Deutschlands und seiner Verbündeten dienstbar gemacht, wodurch das Kriegspotential Europas noch weiter gewaltig gesteigert wird. Die Organisierung dieses riesigen Raumes ist bereits in vollem Gange.Damit sind die beiden letzten und entscheidenden Voraussetzungen für den Endsieg der Achse und ihrer Verbündeten gegen England geschaffen.

    Mit Ablauf des Kriegsjahres 1941 haben Deutschland und seine Verbündeten sowohl den bevölkerungsreichsten Teil Rußlands als auch den größten Teil des russischen Gebietes besetzt, der in bezug auf Rohstoffe und Getreide von Bedeutung ist. Auch befindet sich in diesem Gebiet der weitaus überwiegende Teil der sowjetrussischen Industrie. Angesichts der den Russen noch verbleibenden Möglichkeiten auf militärischem und wirtschaftlichem Gebiete ist es nicht allzu schwer, die Prognose für den weiteren Ablauf der Dinge im Osten zu stellen. Der Mangel an ausgebildeten Soldaten und Material setzt die Sowjets außerstande, für die Zukunft militärische Kraftanstrengungen zu entfalten, die im Rahmen der Gesamtlage von kriegswendender Bedeutung sein könnten.

    Unter dem Gesichtspunkte der Gesamtkriegsführung befinden sich damit die Achse und ihre Bundesgenossen heute gegenüber England und seinen Helfern in einer strategisch absolut beherrschenden Lage. Die Feldzüge im Norden, Westen, Osten und Südosten Europas sind für die Achse gewonnen, und, was die Phantasie englischer Strategen auch noch im Schilde führen mag, an den in Europa geschaffenen harten Tatsachen wird sie niemals mehr etwas ändern können. Wie in Europa so hat sich auch in Afrika England schon einmal davon überzeugen können, was kühner Angriffsgeist und die Schlagfertigkeit unserer Truppen auch in diesen Gebieten zu leisten vermögen. Zurzeit ist der Kampf dort erneut entbrannt. Im übrigen liegen diese Gebiete auf lange Sicht betrachtet für die Achse geographisch günstiger als für die Angelsachsen deren Weg über weite Ozeane dorthin führt.

    In der weiteren Kriegführung stehen sich nunmehr gegenüber: die englischen Inseln mit ihren nordamerikanischen Mithelfern über dem Ozean auf der einen Seite und der gewaltige europäische Block auf der anderen Seite. Deutschland und Italien sind in der Lage die entscheidende Kraft ihrer Armeen, Flotten und Luftwaffen auf die Niederringung des britischen Hauptgegners zu konzentrieren. Bei diesem Kampfe liegen sowohl im Hinblick auf die strategische Lage als auch auf dem Gebiete des Einsatzes von Menschen und Material alle Chancen auf seiten der europäischen Koalition.

    Meine Herren! Aber auch für die politische Gesamtlage in der Welt ist die Niederlage des Bolschewismus von entscheidender Bedeutung. Das Übergewicht der im Dreimächtepakt verbündeten Großmächte Deutschland, Italien und Japan und der ihnen angeschlossenen Staaten ist durch den Ausfall Rußlands als Großmacht so stark geworden, daß ich keine andere Mächtekombination sehe, die auf die Dauer dagegen aufkommen könnte. Im großen gesehen erstreckt sich die Machtsphäre dieser Gruppe und ihrer Freunde auf den gesamten europäischen Raum vom Nordkap bis in den Mittelmeerraum, von der atlantischen Küste bis tief ins Innere Rußlands. Auch der nordafrikanische Raum und der Vordere Orient werden sich, soweit der Feind hier noch Positionen hat auf die Dauer der Auswirkung dieser politischen und militärischen Machtentfaltung nicht entziehen können. In Ostasien aber steht die Großmacht Japan. die dort Herr der weiteren Entwicklung ist und der auf die Dauer keine Macht der Welt die ihr zukommende beherrschende Stellung streitig machen kann.

    Diesen Mächten gegenüber steht heute England und an seiner Spitze Herr Churchill. Niemand kann diesem Mann, der in England zweifellos als der Hauptschuldige für die Kriegserklärung Englands an Deutschland anzusehen ist, ins Herz sehen. Aber es wäre erstaunlich, wenn Herr Churchill nicht bereits heute in seinem Innersten begriffen hätte, daß er diesen Krieg nicht mehr gewinnen kann, sondern, daß schon heute England die Partie verloren hat. Vor seinem eigenen Volke freilich kann er dies nicht zugeben, und so klammern sich seine Hoffnungen auf die Hilfe des letzten noch möglichen Bundesgenossen: die Vereinigten Staaten von Amerika.

    Euere Exzellenzen! Meine Herren! Seit Jahren droht Präsident Roosevelt Deutschland und allen möglichen anderen Staaten mit Krieg. Deutschland hat hierzu zunächst geschwiegen. Nach der Tonart aber, die die USA.-Kriegshetzer in letzter Zeit in immer gesteigertem Maße gegenüber Deutschland anzuschlagen belieben, liegt auch für uns kein Grund mehr vor, nicht ganz offen zu diesem Thema Stellung zu nehmen.

    Das deutsche Volk hat in seiner ganzen Geschichte nie Groll oder gar Haß gegen das amerikanische Volk empfunden. Sicher auch das amerikanische Volk nicht gegen das deutsche. Trotzdem sucht Herr Roosevelt mit allen Künsten der Intrige der Verdrehung, der Verleumdung sein Land und Volk im den Krieg mit Deutschland zu bringen. Deutschland hat diese Entwicklung nicht gewollt. Aber nachdem feststand, daß hier nicht das amerikanische Volk sprach oder sprechen konnte, sondern daß diese Politik von dem in den Vereinigten Staaten zusammengeströmten gesamten internationalen Weltjudentum und seinem Exponenten, Herrn Roosevelt, allein gemacht wurde, hat der Führer diesen Gang der Dinge berücksichtigt und die Reichsregierung hat demnach von Anbeginn mit der Feindschaft Roosevelts gerechnet. Angesichts dieser Haltung des Präsidenten Roosevelt möchte ich nun gleich folgendes feststellen: Ob und in welchem Umfang die Vereinigten Staaten Kriegsmaterial an unsere Feinde liefern, ob die Vereinigten Staaten darüber hinaus in den Krieg gegen uns eintreten oder nicht - an dem Ausgang dieses Krieges, d.h. an dem Sieg der Achse und ihrer Verbündeten, wird auch dies nichts mehr ändern.

    Allerdings muß man sich fragen, warum Völker, zwischen deren Länder die Vorsehung einen Ozean von vielen Tausenden von Kilometern gelegt hat, sich ausgerechnet bekriegen müssen. Es ist daher die heutige Situation auch nur zu verstehen, wenn man bedenkt daß hier nicht die wahren Interessen des deutschen, des italienischen und des amerikanischen Volkes einander gegenüberstehen, sondern daß sich gegenüberstehen: die Interessen der jungen, um ihre nationale Existenz, eine neue soziale Ordnung und um eine gerechtere Verteilung der Güter ringenden Völker auf der einen Seite und die Interessen einer internationalen jüdisch - plutokratischen Welt der Ausbeuter der Völker auf der anderen Seite mit Herrn Roosevelt an der Spitze.

    Mit dem ihm und seinen jüdischen Gesinnungsgenossen zur Verfügung stehenden gesamten Regierungs- und Propagandaapparat hat Herr Roosevelt denn auch den Haß gegen das nationalsozialistische Deutschland und das faschistische Italien gezüchtet. Vor keinem Mittel ist man dabei zurückgeschreckt. Man beschimpft abwechslungsweise bald Deutschland, bald wieder Italien oder Japan bei Tag und bei Nacht! Man sagt Deutschland will die Religionen der ganzen Welt unterdrücken! oder: Hitler will Südamerika erobern! oder: Er will die Vereinigten Staaten unterjochen!, und dann wieder: Hitler will die Welt aufteilen! All das redet man dem amerikanischen Volk ein. Natürlich weiß man ganz genau, daß das alles wahrhaft idiotischer Unsinn ist. Man weiß, daß Deutschland, dessen Leben auf Generationen hin sich nach Osten entwickeln wird, erstens nicht den geringsten Grund hat und daher auch nicht die Absicht haben kann, gegen Amerika vorzugehen und zweitens, daß die Idee eines Angriffs Deutschlands gegen Amerika militärisch überhaupt ein einfach phantastischer Wahnsinn ist. Obwohl auch die amerikanischen Militärs dies genau wissen, reden die USA.-Kriegshetzer dauernd über die Möglichkeit eines deutschen Angriffs, denn man braucht diese Parolen zur Tarnung der eigenen Absichten. Nach der Methode "Haltet den Dieb" erfindet man Welteroberungspläne Adolf Hitlers, um unter diesem Geschrei die jüdisch-plutokratische Herrschaft auf dem Wege über Amerika auch in allen anderen Ländern, die sie abgeschüttelt haben, wieder aufrichten zu können. Ausschließlich aus diesem Grunde hetzt man zum Kriege gegen das neue Deutschland, gegen Italien oder Japan. Karten, Dokumente werden gefälscht. Man erklärt die Neutralität der USA., um am laufenden Band Neutralitätsbrüche zu begehen. Man liefert Kriegsmaterial und erfindet die "cash - und - carry" Klausel, um erst das "cash" und dann das "carry" wieder aufzuheben. Man erklärt die Todfeindschaft dem Bolschewismus, um sich wenige Wochen später mit ihm zu verbünden. Schließlich gibt man den Schießbefehl und schießt auf deutsche Schiffe und heuchelt Empörung, wenn sich deutsche Schiffe dann wehren. Man muß tatsächlich fragen, wie lange der gesunde Sinn des amerikanischen Volkes eine solche Katastrophenpolitik seiner Regierung hinnehmen wird. Tatsächlich hat es ja dann auch verschiedentlich den Anschein gehabt, als ob verständige Amerikaner gegen dieses Treiben protestierten. Nach den letzten Abstimmungen hat die heutige amerikanische Regierung nur einen kleinen Bruchteil des amerikanischen Volkes für ihre Kriegspolitik hinter sich. Denn wenn eine fremde Regierung in ihrer bösen Absicht, in ihrem Übermut und ihrem Haß wider alle Naturgesetze und wider die weise Einsicht eines Präsidenten Monroe sich über zwei große Ozeane hinweg in die Angelegenheiten aller anderen Erdteile einmischt, und diese geistig und materiell terrorisieren will, so kann dies auch nicht der wahre Ausdruck des Lebenswillens des amerikanischen Volkes sein. Denn erstens hat dieses Volk alle materiellen Güter in seinem Lande selbst, und zweitens empfindet es ganz genau, daß es niemals bedroht werden, aber diese anderen Völker auch niemals geistig führen, geschweige denn beherrschen kann. Amerika den Amerikanern, Europa den Europäern, dies ist eine weise Formel, über die sich auf die Dauer niemand ohne Anzettelung schwerster Weltkatastrophen hinwegsetzen kann. Wenn das amerikanische Volk sich nun bei der Verfolgung solch unnatürlicher Ziele seines Präsidenten Roosevelt immer mehr isoliert und dafür in einen Krieg gegen die halbe Welt hineinzerren lassen sollte, so können wir dies nur bedauern. Nur eins möchte ich hier feststellen: Wenn die Dinge diesen Lauf nehmen sollten und es zu einem Krieg zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika einerseits und Europa und Ostasien andererseits käme, so steht heute schon vor der Geschichte fest, daß die Verantwortung für diesen Krieg und alle seine Folgen ausschließlich auf den Präsidenten Roosevelt fällt.

    Man muß sich nun fragen,- welche Motive eigentlich Roosevelt zu einer Politik bewogen haben, die sein Volk gegen dessen Willen immer näher an den Krieg herangebracht hat. Frühere polnische Botschafter, teils in Washington, teils in Paris, haben seinerzeit in den Berichten an ihre Regierung aktenmäßig mitgeteilt, daß das Hauptmotiv bei allen Handlungen des Präsidenten Roosevelt in einem krankhaften Schuldbewußtsein zu suchen sei. Roosevelt habe zur Ablenkung von seinen innenpolitischen Mißerfolgen auf sozialem und wirtschaftlichem Gebiet bereits lange vor Ausbruch dieses Krieges bewußt das amerikanische Volk auf das außenpolitische Gebiet abzulenken versucht. Er habe daher die Feindschaft gegen den auf diesen beiden Gebieten so erfolgreichen Nationalsozialismus und Faschismus gepredigt und den Haß gegen deren Gründer Adolf Hitler und Mussolini. Als dann die Position Deutschlands und Italiens und ihrer Führer in Europa immer stärker wurde, habe er bewußt eine allgemeine Kriegspsychose erzeugt und sei offen für eine aggressive Politik gegen die Achse eingetreten. Er sei darin so weit gegangen daß er bereits im Jahre 1938 nach München zum Kriege hetzte und sich sogar bis zur Drohung gegen die englische Regierung Chamberlain steigerte. er werde ihr die Daumenschrauben ansetzen, wenn sie die Absicht haben sollte, sich mit dem Führer über die polnische Frage gütlich einigen zu wollen.

    Aus diesen Berichten sowie aus zahllosen weiteren authentischen Nachrichten, die über die Haltung des amerikanischen Präsidenten in den letzten Jahren bekannt geworden sind, ergibt sich denn auch die erschreckende Tatsache, daß Präsident Roosevelt als der letzte Urheber und damit als der Hauptschuldige an diesem Kriege bezeichnet werden muß.

    Dem amerikanischen Volk selbst wird diese Politik seines Präsidenten ideell und materiell einst teuer zu stehen kommen. Denn:

    1. Es ist klar, daß der amerikanische Steuerzahler mit die Hauptlast dieses englischen Krieges gegen Deutschland zu tragen haben wird. Bekanntlich schulden England und andere Staaten heute aus dem Weltkrieg den Vereinigten Staaten immer noch etwa 15 Milliarden Dollar, für die diese Länder zu Friedenszeiten noch nicht einmal Zinsen, geschweige denn eine Amortisation aufzubringen vermochten. Wenn aber dies für die alten Schulden nicht möglich war, so ist es einleuchtend. daß neue Schulden überhaupt niemals bezahlt werden können. Jedes Gewehr. jede Kanone und jedes Flugzeug, das daher heute Amerika an irgendein Land liefert, geht ausschließlich zu Lasten des amerikanischen Steuerzahlers. Durch die dauernd aus Amerika ohne Gegenleistung herausgehenden Werte muß dieses Land aber in verhältnismäßig kurzer Zeit in die größte Wirtschaftskrise kommen, die ein Land jemals erlebt hat. Ich glaube, die amerikanische Katastrophe von 1929 wird ein Kinderspiel gegen das sein, was am Ende dieser Rooseveltschen Kriegs- und Wirtschaftspolitik stehen wird. Schon heute zeigt sich das erste Anzeichen dieser späteren Katastrophe: die beginnende Inflation als Vorläufer einer sozialen Revolution.

    2. Roosevelt behauptet, für die Erhaltung der Demokratie zu kämpfen. Wenn er dies wirklich wollte, würde er nicht den Krieg suchen und sich mit dem bolschewistischen Rußland verbinden. Da er dies aber tut, verrät er im Gegenteil seine Absicht, in Amerika seine und seines jüdischen Gehirn-Trusts absolute Herrschaft zu etablieren. Dafür ist Herr Roosevelt bereit. auch das Blut der amerikanischen Söhne zu opfern.

    3. Roosevelt hat sich mit dem größten Feind der Menschheit, dem Bolschewismus, verbündet. Auch dies wird - wie früher in anderen Ländern - genau so in Amerika automatisch zu einer starken Verschärfung der sozialen Gegensätze führen. Tatsächlich hat Präsident Roosevelt mit diesem Bündnis mit Sowjetrußland nach unserer Überzeugung den Keim für eine der verheerendsten sozialen Katastrophen gelegt, die dereinst das amerikanische Volk erschüttern und auf Jahrzehnte zurückwerfen wird.

    4. Das Bündnis Roosevelts mit dem atheistischen Bolschewismus muß ernste Folgen für das wahrheitsliebende, religiöse Empfinden des amerikanischen Volkes haben. Gerade dies wünschen offenbar aber seine jüdischen Ratgeber, die mit der Unterstützung des Kampfes für die bolschewistische Gottlosigkeit ihre eigenen materialistischen Ziele zu fördern hoffen.

    Ich glaube, daß der Tag kommen wird, an dem das amerikanische Volk erwachen und von seinem Präsidenten und seinen jüdischen Ratgebern für eine Politik, die für diesen Krieg verantwortlich ist, die eine Nation nach der anderen in diesen Krieg gehetzt hat und die nun gegen den Willen Amerikas auch das eigene Volk mit allen Mitteln in einen Krieg hineinzuführen versucht, den Amerika niemals gewinnen und der von ihm nur furchtbare Opfer fordern würde, Rechenschaft verlangen wird.

    Herr Churchill hat diese Politik, wie weit aus eigener Initiative, wie weit unter dem Einfluß des Präsidenten Roosevelt bleibe dahingestellt, voller Überzeugung mitgemacht. Während Herr Roosevelt der Hauptschuldige ist, dürfte der Hauptleidtragende allerdings England sein. Denn die Aussichten für England sind mehr als düster. Ich möchte die Lage Englands und seine Aussichten auf allen Gebieten in diesem Krieg wie folgt zusammenfassen:

    1. Zu Lande und zur See kann es selbst mit jeder amerikanischen Hilfe gegen die Mächte des Dreierpaktes und ihre Verbündeten den Krieg nicht gewinnen. Von einem gewissen Moment an müssen seine Hilfsmittel zwangsläufig abnehmen. während unsere Möglichkeiten wachsen werden.

    2. In dem von Churchill provozierten Luftduell zwischen den englischen Inseln und Europa stehen die Chancen klar gegen England. Die geographische Lage der britischen Inseln und ihrer Wirtschaft ist für konzentrische Luftangriffe gegen den Kontinent unendlich viel ungünstiger als umgekehrt.

    3. Das der Achse, selbst ohne Japan, nach der Niederlage Rußlands zur Verfügung stehende Wirtschafts-und Rüstungspotential ist unendlich viel größer als das englisch-amerikanische zusammengenommen.

    4. England wird bei Weiterführung des Krieges Position nach Position verlieren und sein Weltreich wird zwangsläufig in immer stärkere fremde Abhängigkeit geraten.

    5. Durch den konzentrischen Einsatz der Hauptmachtmittel Deutschlands und seiner Verbündeten gegen die britische Insel zur See, Luft und zu Lande wird die englische Insel verwüstet und früher oder später auf alle Fälle unterliegen.

    Die Machthaber in London haben durch ihre Kriegspolitik gegen Deutschland das britische Imperium in diese heutige Lage gebracht. In dieser ernsten Lage greift Herr Churchill immer wieder zu seinen bekannten Methoden des Bluffs und nochmals Bluffs, an deren Wirkung er allerdings wohl selbst nicht glaubt. Er möchte wohl auch in erster Linie sein eigenes Volk damit bei der Stange halten. Denn daß er glaubt, durch sein vieles Reden auf die deutsche Führung Eindruck zu machen, so gering möchte ich die Urteilsfähigkeit des Herrn Churchill auch heute nicht einschätzen. Erwähnt sei jedoch in diesem Zusammenhang die immer wiederkehrende englische Behauptung von angeblichen deutschen Friedensfühlern. Hierzu möchte ich feststellen, daß seit den unverschämten Ablehnungen der zahlreichen Friedensangebote des Führers vor dem Reichstag und besonders nach dem Zusammenbruch Frankreichs niemals mehr ein deutscher Friedensfühler ausgestreckt worden ist, noch je die Absicht bestanden hat, einen solchen auszustrecken, noch heute oder in Zukunft eine Absicht besteht dies zutun. Wenn nun trotzdem immer wieder von England Nachrichten über deutsche Friedensfühler kommen, so bleibt nur die Erklärung, daß in Wirklichkeit eine solche Friedenssehnsucht -und zwar vielleicht größer als Herrn Churchill lieb ist - beim englischen Volke besteht. Durch die Erfindung deutscher Friedensangebote möchte die englische Regierung offenbar ihrem eigenen Volke eine angebliche deutsche Schwäche vortäuschen, um dann ihrerseits durch heroische Ablehnung solcher selbst erfundener deutscher Friedensangebote dem englischen Volk eine ebenfalls nicht vorhandene Stärke der englischen Position glaubhaft zu machen. Allerdings sind dies Mätzchen, die kurze Beine haben. Sachlich ebenso abwegig, aber um so aufschlußreicher für die angelsächsische Mentalität, weil man wirklich daran zu glauben scheint, ist die englische Propaganda für die Revolution in Europa, und zwar in den durch deutsche Truppen besetzten Gebieten und - in Deutschland selber! Außer der Hilfe Amerikas, über deren Ausmaß sich ja Churchill wohl kaum täuschen dürfte, ist dies anscheinend die letzte Hoffnung der jetzigen englischen Regierung.

    Um gleich den einen Punkt vorwegzunehmen: Revolution in Groß-Deutschland!

    Herr Churchill war, ist und bleibt ein schlechter Psychologe. Man sagt von ihm, er sei der englische Politiker, der die meisten Fehlurteile abgegeben und die größten Fehlschläge in seiner Laufbahn erlitten und es doch bis zum Premierminister gebracht habe.

    In gewissen Demokratien scheint dies ja allerdings immer besonders empfehlend zu sein. Aber daß ein Staatsmann das Schicksal seines ganzen Landes auf solche blöden Hoffnungen aufbaut, ist trotzdem eine schon seltene Albernheit. Ein Volk, das die größten Feldzüge seiner Geschichte gewonnen hat, das mit seinen Bundesgenossen und Freunden Europa beherrscht, das endlich seinen Lebensraum gesichert und damit wirtschaftlich unabhängig von der Außenwelt geworden ist, das nach Jahrhunderten der Kämpfe die Schaffung Groß-Deutschlands erlebt, das soll ausgerechnet jetzt Revolution machen?. Und das gleiche gilt für Italien, das gerade der säkularen Erscheinung des Duce und seiner faschistischen Bewegung alles verdankt!

    Aber selbst wenn das alles nicht wäre und Deutschland statt Sieg auf Sieg zu erringen, Niederlage auf Niederlage erlitten hätte, so stünde doch eins fest: niemals würde das nationalsozialistische Deutschland kapitulieren. Herr Churchill hat in der Oberflächlichkeit, die ihn bekanntlich zeitlebens gekennzeichnet hat keine blasse Ahnung von dem heutigen Deutschland. Ein Engländer schrieb neulich frohlockend, ein russischer Kommissar sei aus hartem Holze. Wenn dies stimmt und ein russischer Kommissar aus hartem Holze ist, dann besteht der Nationalsozialismus aus Stahl! Im übrigen kann England versichert sein: ein Volk das ein Adolf Hitler führt, kennt nur einen Gedanken: Kampf bis zur sieghaften Beendigung des ihm aufgezwungenen Krieges. Der November 1918 wiederholt sich in der deutschen Geschichte kein zweites Mal.

    Aber das versteht man in England nicht, weil man sich einfach die letzte Hoffnung nicht nehmen lassen will, und nur aus diesem Grunde glaubt man anscheinend auch in London noch immer, man brauche nur ein paar alte Propagandawalzen aus dem vorigen Kriege aufzuziehen, um Unruhen und Revolten in anderen Ländern Europas anzuzetteln. Abgesehen davon, daß die Annahme, man könnte uns sozusagen im deutschen Machtbereich mit solchen vorsintflutlichen Methoden der Propaganda schlagen, geradezu eine Beleidigung für unsere eigene Propaganda darstellt, ist der Gedanke als solcher kindlich. Herr Churchill, der neulich von seinen Landsleuten als der größte Rüstungsexperte Englands gefeiert wurde, sollte es eigentlich wissen, daß in unserem Zeitalter der Motore, der Panzer und der Stuka Revolten in entwaffneten Gebieten von vornherein ausschließen. Churchill ist aber auch hier schlecht beraten und informiert. Aber dies ist gar nicht das Entscheidende. Die Völker in Europa wollen gar nicht revoltieren! Natürlich ist eines klar, nämlich, daß der Neuaufbau unseres Kontinents, nachdem die englische Politik Europa in den Krieg gestürzt hat, nicht von einem Tag zum anderen vollendet sein kann. Geburtswehen können dabei nicht ausbleiben. Man muß sich an vielen Orten umstellen und an die neue Lage erst gewöhnen. Wenn daher auch noch manches zu klären oder zu besprechen und zu regeln ist, über eines sind sich die meisten Menschen Europas schon heute völlig einig: daß England auf dem Kontinent für alle Zukunft nichts mehr zu suchen hat. Zu lange hat England hier sein Unwesen getrieben. den einen gegen den anderen ausgespielt, Intrigen angezettelt, immer wieder Kriege entfacht und dann fast stets mit fremdem Blute durchführen lassen. Das weiß heute jedes Kind, Daher will Europa von dieser englischen Politik ein für allemal nichts mehr wissen. Selbst in Frankreich beginnt sich in diesem Sinne das europäische Gewissen zu regen.

    Dieser letzte englische Krieg, der noch einmal Leid und Tränen über die Länder unseres Kontinents. brachte, hat den Wandel in der Denkweise seiner Bewohner schneller herbeigeführt, als viele Friedensjahre dies vermocht hätten. Wenn mancher aus egoistischen Gründen dies jetzt noch nicht sehen, vielleicht auch nur nicht offen zugeben will, so läßt sich eine Tatsache nicht bestreiten: die Völker Europas sind näher zusammengerückt. Wenn diese und jene Schichten trotzdem noch schwankten, so hat das Bündnis Englands mit dem Bolschewismus gegen Europa auch solchen Kreisen die Augen geöffnet. Jeder Europäer weiß, daß England heute nichts lieber möchte, als das alte Europa in einer bolschewistischen Katastrophe untergehen und verkommen zu lassen, in der allerdings utopischen Hoffnung, sich selber auf seiner Insel dann auf längere Zeit retten zu können, ja am Ende dann den Kontinent eines Tages wieder nach dem Osten zu hetzen. Aber Europa ist aus seiner Passivität aufgewacht und hat sich anders entschieden. Es ist zusammengerückt, und wir erleben nun das erhebende Schauspiel, daß eine europäische Nation nach der anderen, meist ehemalige Bundesgenossen Englands oder Länder, die England in den Krieg gegen Deutschland und damit ins Unglück gestürzt hat, sich von England abwenden und zu uns kommen und ihre Söhne zum Kampf gegen den gemeinsamen bolschewistischen Feind anbieten. Europa zum erstenmal in seiner Geschichte auf dem Wege der Einigung! Fürwahr, eine bedeutsame Entwicklung! Der feine Instinkt der Völker hat sie den richtigen Weg finden lassen gegen die Absichten ihrer ehemaligen Regierenden, die heute als Emigranten in London an demselben Tisch mit Churchill, dem Verbündeten Stalins, sitzen und von denen ihre enttäuschten Völker schon heute nichts mehr wissen wollen. Heute kämpfen die Söhne von fast allen europäischen Ländern im Osten für die Erhaltung des Lebens und der Kultur unseres Erdteils. Das in diesem gemeinsamen Kampfe vergossene Blut aber wird schwerer wiegen als die Überlieferungen eines vergangenen Zeitalters. Das neue Europa marschiert. Unbeirrbar – unaufhaltsam! Ob Herr Churchill und Herr Roosevelt und deren jüdische Hintermänner dies wollen oder nicht. Die Völker dieses Kontinents werden das neue Europa aufbauen und sich dabei - ob Krieg oder nicht - von niemandem stören lassen.

    Militärisch unangreifbar und wirtschaftlich gesichert können wir unseren Erdteil politisch organisieren, als ob Frieden wäre. Und wenn noch eine gewisse Zeit dann und wann Bomber kommen, so werden wir dafür sorgen, daß dies zehnfach vergolten wird. Tatsächlich aber könnte Europa heute, wenn es sein müßte, einen dreißigjährigen Krieg führen, ohne daß unser Kontinent dadurch jemals in ernste Gefahr geraten würde. Mit der zunehmenden Einigkeit und Geschlossenheit der Völker wird unser Kontinent ein immer stärkerer Faktor gegen jeden, der es wagt Europa anzugreifen.

    Und, meine Herren, mit der neuen europäischen Ordnung unter Führung der Achse und ihrer Freunde marschiert die Neuordnung in Ostasien unter der Führung von Japan und seinen Freunden. Niemand kann diese Entwicklung auf die Dauer aufhalten. Es mag noch so große und gewaltige Anstrengungen und Opfer kosten, ehe dies Ziel erreicht ist. Aber in dem Kampf der jungen Völker für eine neue Ordnung gegen die Sachwalter einer internationalen Clique von jüdischen Geschäftemachern und politischen Unterdrückern ihrer eigenen Völker kann der Endsieg nicht zweifelhaft sein. Deshalb hat die Vorsehung unseren Kampf bisher auch so reich gesegnet. und sie wird uns auch beistehen bis zur endgültigen Vernichtung der Angreifer gegen diese neue Ordnung einer erwachenden Welt.


    Ich distanziere mich ausdrücklich von dem Inhalt dieser Rede.

  2. #2
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    Standard

    Ich mal weiter mit Ernesto Che Guevara.

    Kuba – ein freies Land auf dem amerikanischen Kontinent
    Ansprache vor der Vollversammlung der UNO (11. Dezember 1964)


    Herr Präsident,
    meine Herren Delegierten,
    die Vertretung Kubas in dieser Versammlung kommt gern der Pflicht nach, zuerst die Aufnahme dreier Nationen zu begrüßen, die hier nun mit den anderen Nationen wichtige Probleme der Welt diskutieren. Wir begrüßen in den Personen ihrer Präsidenten und Ministerpräsidenten die Völker Zambias, Malawis und Maltas und wünschen diesen Völkern Erfolg, die seit Gründung der Gruppe der Nichtpaktgebundenen Staaten angehören, die gegen den Imperialismus, den Kolonialismus und den Neokolonialismus kämpfen.
    Wir grüßen auch den Vorsitzenden dieser Versammlung, dessen Ernennung zu diesem hohen Amt von besonderer Bedeutung ist, da sie eine Widerspiegelung dieser neuen Etappe mit großen Erfolgen für die afrikanischen Völker ist, die sich bisher unter dem Joch des Kolonialsystems des Imperialismus befanden und sich heute in überwältigender Mehrheit gemäß ihrem legitimen Recht auf Selbstbestimmung als souveräne Staaten konstituieren. Die letzte Stunde des Kolonialismus hat geschlagen, und Millionen von Einwohnern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas haben sich erhoben, um ein neues Leben zu suchen; sie haben ihr Recht auf Selbstbestimmung und auf unabhängige Entwicklung ihrer Länder durchgesetzt. Wir wünschen Ihnen, Herr Präsident, die größten Erfolge bei der Aufgabe, die Ihnen von den Mitgliedsländern anvertraut wurde.
    Kuba ist gekommen, um seine Position zu den wichtigsten kontroversen Punkten darzustellen, und Kuba wird dies mit dem Verantwortungsbewußtsein tun, das diese Tribüne erheischt, aber es wird dabei auch geleitet von dem unwiderstehlichen Wunsch, mit aller Deutlichkeit und Ehrlichkeit zu sprechen.
    Wir wünschen, daß diese Versammlung sich beeilen und voranschreiten möge, daß die Kommissionen mit ihrer Arbeit beginnen mögen und daß diese nicht bei der ersten Konfrontation stagnieren möge. Statt die ernsten Probleme der Welt zu lösen, will der Imperialismus diese Versammlung zu einem unnützen Redeturnier machen, und wir müssen dies verhindern. Dieser Versammlung sollte in der Zukunft nicht nur als jener mit der kennzeichnenden Nummer 24 gedacht werden. Unsere Anstrengungen sind auf dieses Ziel gerichtet.
    Wir fühlen uns dazu berechtigt und verpflichtet, weil unser Land einer der ständigen Konfliktherde ist, einer der Orte, an denen die Prinzipien des Rechts auch kleiner Länder auf Souveränität Tag für Tag und Minute für Minute einer schweren Belastungsprobe ausgesetzt sind, unser Land ist einer der Schützengräben für die Freiheit, nur wenige Schritte vom nordamerikanischen Imperialismus entfernt, und wir zeigen mit unserem Handeln und mit unserem täglichen Beispiel, daß sich die Völker unter den gegenwärtigen Bedingungen der Menschheit sehr wohl befreien und daß sie die Freiheit auch erhalten können. Selbstverständlich, denn es existiert ein jeden Tag stärker werdendes und mit Verteidigungswaffen besser ausgerüstetes sozialistisches Lager. Aber für unser Überleben sind bestimmte weitere Voraussetzungen notwendig: Die Einheit im Lande muß erhalten bleiben, es muß an die eigene Zukunft geglaubt werden, und es muß die unwiderrufliche Bereitschaft zur Verteidigung des Landes und der Revolution bestehen. Alle diese Bedingungen sind in Kuba erfüllt, meine Herren Delegierten.
    Von allen brennenden Problemen, die hier auf der Versammlung behandelt werden müssen, ist eines für uns von besonderer Bedeutung; seine Erörterung hier muß in einer Weiße erfolgen, die für jeden von zweifelsfreier Eindeutigkeit sein muß, und dies betrifft die friedliche Koexistenz zwischen Staaten mit unterschiedlichen ökonomisch-sozialen Gesellschaftsordnungen. In diesem Bereich sind wir in der Welt ein gutes Stück vorangekommen, aber der Imperialismus – insbesondere der nordamerikanische – hat versucht, die Meinung zu verbreiten, daß die friedliche Koexistenz ausschließlich eine Frage der großen Mächte sei. Wir erklären hier das gleiche, was unser Präsident bereits in Kairo erklärt hat und was danach in die Erklärung der Zweiten Konferenz der Nichtpaktgebundenen Staaten aufgenommen wurde: Es kann keine friedliche Koexistenz geben ausschließlich zwischen den Mächtigen, wenn der Frieden auf der Welt gesichert werden soll. Die friedliche Koexistenz muß zwischen allen Staaten gelten, unabhängig von ihrer Größe, den historischen Beziehungen zwischen ihnen und den Problemen, die es zu einem bestimmten Zeitpunkt zwischen einigen von ihnen geben mag.
    Heute wird die Art der friedlichen Koexistenz, die wir anstreben, in einer Fülle von Fällen nicht praktiziert. Das Königreich Kambodscha sah sich schlicht und einfach wegen seiner neutralen Haltung und wegen der Nichtunterwerfung unter die Machenschaften des nordamerikanischen Imperialismus allen möglichen hinterlistigen und brutalen Angriffen ausgesetzt, die von den Stützpunkten ausgingen, über die die Yankees in Südvietnam verfügen. Laos, ein geteiltes Land, war ebenfalls Ziel von imperialistischen Aggressionen aller Art; seine Bevölkerung wurde durch Luftangriffe massakriert, die in Genf unterzeichneten Vereinbarungen wurden gebrochen, und ein Teil des Territoriums ist ständig bedroht, hinterhältig von den imperialistischen Streitkräften angegriffen zu werden. Die Demokratische Republik Vietnam, die alle diese Spielarten der Aggression wie kaum ein anderes Volk der Erde kennt, sah ihre Grenzen mehr als einmal mißachtet, sah, wie feindliche Bomber und Jagdflugzeuge ihre Einrichtungen angriffen, sah ihre Hoheitsgewässer durch nordamerikanische Kriegsschiffe mißachtet, die ihre Marinestützpunkte angriffen. In diesen Tag schwebt über der Demokratischen Republik Vietnam die Drohung der angriffslüsternen nordamerikanischen Krieger, daß der seit einigen Jahren gegen das südvietnamesische Volk entfesselte Krieg auf ihr Territorium und ihr Volk ausgedehnt wird. Die Sowjetunion und die Volksrepublik China haben die Vereinigten Staaten ernsthaft davor gewarnt. Wir stehen vor einem Fall, der eine Gefahr für den Weltfrieden darstellt, aber darüber hinaus sind Millionen von Menschenleben in dieser Region Asiens gefährdet; ihr Leben hängt von den Launen des nordamerikanischen Eindringlings ab.
    Die friedliche Koexistenz wurde in Zypern in brutaler Weise einer Bewährungsprobe ausgesetzt durch den Druck der türkischen Regierung und der NATO, wodurch sich das Volk und die Regierung Zyperns zu einer heroischen und energischen Verteidigung gezwungen sahen.
    In all diesen Gegenden versucht der Imperialismus, seine Version dessen durchzusetzen, was friedliche Koexistenz zu sein habe; es sind die unterdrückten Völker, die im Bündnis mit den sozialistischen Staaten zu zeigen haben, was friedliche Koexistenz ist, und es ist eine Verpflichtung für die Vereinten Nationen, sie dabei zu unterstützen.
    Es muß auch deutlich gesagt werden, daß die Konzeption der friedlichen Koexistenz nicht nur für souveräne Staaten Gültigkeit hat. Als Marxisten vertreten wir die Meinung, daß die friedliche Koexistenz zwischen Staaten nicht die Koexistenz zwischen Ausgebeuteten und Ausbeutern, zwischen Unterdrückern und Unterdrückten umfaßt. Es gibt ein auch durch diese Organisation erklärtes Recht auf völlige Unabhängigkeit gegenüber allen Formen kolonialer Unterdrückung. Daher bekräftigen wir unsere Solidarität mit den heute noch kolonialisierten Völkern des portugiesisch genannten Guineas, Angolas und Mosambiks, die massakriert werden, weil sie ihre Freiheit verlangen. Wir sind bereit, sie gemäß der Kairoer Erklärung im Rahmen unserer Möglichkeiten zu unterstützen.
    Wir erklären unsere Solidarität mit dem Volk von Puerto Rico und seiner großen führenden Persönlichkeit Pedro Albizu Campos, der in einem Akt von Heuchelei im Alter von 72 Jahren entlassen wurde, kaum noch des Redens fähig und gelähmt, nachdem er fast sein ganzes Leben im Gefängnis verbracht hat. Albizu ist ein Symbol des noch nicht befreiten, aber unbeugsamen Amerikas. Jahre und Jahre der Haft, fast unerträglicher Druck im Kerker, psychische Folter, die Einsamkeit, die totale Isolation von seinem Volk und seiner Familie, die Anmaßung des Konquistadors und seiner Lakaien in dem Land, in dem er geboren wurde – nichts konnte seinen Willen beugen. Die kubanische Delegation entbietet einem Patrioten, der Amerika zur Ehre gereicht, im Namen ihres Volkes Grüße der Bewunderung und der Dankbarkeit.
    Die Nordamerikaner haben über Jahre hinaus versucht, in Puerto Rico eine bastardisierte Kultur durchzusetzen, eine spanische Sprache mit englischen Beugungen, eine spanische Sprache mit einem Scharnier in den Lenden zur Verbeugung vor dem Yankeesoldaten. Puertorikanische Soldaten wurden als Kanonenfutter in den Kriegen des Imperiums verheizt, so in Korea, und jetzt schießen sie sogar auf die eigenen Brüder, so wie vor wenigen Monaten beim Massaker der nordamerikanischen Armee gegen das unbewaffnete Volk Panamas eine der jüngsten Untaten des Yankeeimperialismus.
    Trotz der enormen Vergewaltigung seines Willens und seines historischen Schicksals hat das Volk Puerto Ricos seine Kultur, seinen Latinocharakter und seine nationalen Gefühle bewahrt, und dies zeigt bereits das entschlossene Streben nach Unabhängigkeit des Volkes dieser lateinamerikanischen Insel.
    Wir müssen auch darauf hinweisen, daß das Prinzip der friedlichen Koexistenz nicht das Recht auf Mißachtung des Willens der Völker mit einschließt, so wie es der Fall ist im Britisch genannten Guayana, wo die Regierung des Premierministers Cheddi Jagan Opfer aller möglichen Arten von politischem Druck und Manövern war und wo der Zeitpunkt der Unabhängigkeit immer weiter hinausgeschoben wurde, um nach Methoden zu suchen, um den Willen des Volkes zu mißachten und die Unterwürfigkeit einer Regierung zu erreichen, die nach schmutzigen Manövern eingesetzt werden sollte und die eine andere wäre als die heutige. Erst dann sollte diesem Teil des amerikanischen Bodens eine kastrierte Freiheit gewährt werden.
    Welches auch die Wege sein mögen, die Guayana einzuschlagen sich gezwungen sieht, um die Unabhängigkeit zu erreichen, sein Volk hat die moralische und militante Unterstützung Kubas.
    Wir müssen auch darauf hinweisen, daß die Inseln Guadalupe und Martinique seit geraumer Zeit erfolglos für ihre Unabhängigkeit kämpfen, und dieser Zustand darf nicht andauern.
    Wieder einmal erheben wir unsere Stimme, um die Welt auf die Ereignisse in Südafrika aufmerksam zu machen; die brutale Politik der Apartheid wird vor den Augen der Länder der Welt praktiziert. Die Völker Afrikas sehen sich gezwungen zu ertragen, daß auf diesem Kontinent immer noch die Überlegenheit einer Rasse über eine andere offizielle Politik ist und daß im Namen der rassischen Überlegenheit ungestraft gemordet wird. Werden die Vereinten Nationen nichts unternehmen, um dies zu unterbinden?
    Ich möchte ganz besonders eingehen auf die schmerzlichen Ereignisse im Kongo, einzigartig in der Geschichte der modernen Welt; sie zeigen, wie das Recht der Völker mit absoluter Straflosigkeit und mit dem unverschämtesten Zynismus mißachtet werden kann. Die unmittelbaren Motive für dieses Vorgehen sind die gewaltigen Reichtümer des Kongos, die die Imperialisten weiterhin kontrollieren wollen. Bei seiner Ansprache aus Anlaß seines ersten Besuches bei den Vereinten Nationen führte Companero Fidel Castro aus, daß das gesamte Problem der friedlichen Koexistenz zwischen den Nationen sich reduziert auf das Problem der unrechtmäßigen Aneignung fremden Reichtums, und fuhr dann fort: "Endet die Philosophie des Ausplünderns, dann endet die Philosophie des Krieges." Aber die Philosophie der Ausplünderung wurde nicht nur nicht beendet, sondern sie ist stärker denn je, und deshalb ermorden jene, die im Namen der Vereinten Nationen Lumumba getötet haben, heute im Namen der weißen Rasse Tausende von Kongolesen.
    Wie ist es möglich, daß wir vergessen, in welcher Weise die Hoffnungen Patrice Lumumbas verraten wurden, die er in die Vereinten Nationen setzte? Wie ist es möglich, jene Tricks und Manöver zu vergessen, die der Besetzung dieses Landes durch UNO-Truppen vorausgingen, unter deren Augen die Mörder dieses großen afrikanischen Patrioten ungestraft wirken konnten?
    Wie können wir vergessen, meine Herren Delegierten, daß derjenige, der die Autorität der Vereinten Nationen mißachtete – und dies nicht aus patriotischen Motiven, sondern wegen der Auseinandersetzungen unter den Imperialisten – , Moise Tshombe war, der die Abspaltung Katangas mit belgischer Unterstützung vollbrachte?
    Und wie soll es gerechtfertigt werden, wie soll erklärt werden, daß am Ende dieser Aktion der Vereinten Nationen und nach der Entfernung Tshombes aus Katanga, dieser als Besitzer und Herr des Kongos zurückkehrte? Wer kann die traurige Rolle bestreiten, die die Vereinten Nationen unter dem Zwang der Imperialisten spielen mußten?
    Zusammengefaßt: Es wurden umfangreiche Mobilisierungen durchgeführt, um die Abspaltung Katangas zu verhindern, und heute ist Tshombe' an der Macht, und die Reichtümer des Kongos befinden sich in den Händen der Imperialisten ..., und die Kosten müssen die ehrenwerten Nationen zahlen. Was für ein gutes Geschäft für die Händler in Kriegsangelegenheiten. Deshalb unterstützt die kubanische Regierung die gerechte Haltung der Sowjetunion, die sich weigert, die Kosten für das Verbrechen zu übernehmen.
    Als Gipfel der Verhöhnung wurden wir nun jüngst mit den Aktionen bedacht, die Abscheu in der ganzen Welt hervorriefen.
    Wer sind die Drahtzieher? Belgische Fallschirmspringer, von nordamerikanischen Flugzeugen transportiert, die auf englischen Luftstützpunkten gestartet sind. Wir erinnern uns, daß wir in der Vergangenheit ein kleines Land in Europa kannten, arbeitsam und zivilisiert, nämlich das Königreich Belgien, das von den Hitler Horden überrannt wurde, und es war schmerzlich zu wissen, daß dieses kleine Land vom deutschen Imperialismus massakriert wurde, und wir betrachteten es mit großer Zuneigung. Aber das ist die andere Seite der imperialistischen Münze, die viele von uns nicht wahrnahmen.
    Möglicherweise sind Kinder der belgischen Patrioten, die im Kampf zur Verteidigung der Freiheit ihres Landes fielen diejenigen, die hinterhältig im Namen der weißen Rasse Tausende von Kongolesen ermordeten, genauso, wie sie die deutschen Stiefel erleiden mußten, weil ihr Anteil an arischem Blut nicht genügend hoch war.
    Unsere freien Augen erblicken heute neue Horizonte und sind fähig zu sehen, was wir gestern in unserer Eigenschaft als koloniale Sklaven nicht sehen konnten, nämlich daß die "westliche Zivilisation" hinter ihrer ansehnlichen Fassade Hyänen und Schakale verbirgt. Denn keine andere Bezeichnung verdienen jene, die derart "humanitäre" Aufgaben im Kongo erfüllt haben. Ein reißendes Tier, das sich an wehrlosen Völkern mästet, das ist der Imperialismus, so geht er mit den Menschen um, und das zeichnet den imperialen "Weißen" aus.
    Alle freien Menschen der Welt müssen dazu beitragen, das Verbrechen im Kongo zu rächen.
    Vielleicht handelten viele jener Soldaten, von der imperialistischen Maschinerie zu "Untermenschen" gedemütigt, im guten Glauben, daß sie die Rechte einer überlegenen Rasse verteidigten, aber hier auf dieser Versammlung befinden sich die Völker in der Mehrheit, deren Haut von unterschiedlichen Sonnen gegerbt und unterschiedlichen Pigmenten gefärbt ist und die vollständig davon überzeugt sind, daß die Unterschiede zwischen den Menschen nicht durch die Hautfarbe bestimmt sind, sondern durch die Eigentumsformen der Produktionsmittel, durch die Produktionsverhältnisse.
    Die kubanische Delegation entbietet ihren Gruß den von einer weißen Minderheit unterdrückten Völkern Südrhodesiens und Südafrikas sowie an Basutoland, Botswana und Swaziland, an Französisch-Somalia, an Aden und die Protektorate, dem arabischen Volk Palästinas und Oman und versichert sie ihrer Unterstützung. Außerdem wünschen wir viel Erfolg für eine gerechte Lösung bei dem Konflikt zwischen den Bruderrepubliken Indonesien und Malaisia.
    Herr Präsident, eines der grundlegenden Themen dieser Konferenz ist die allgemeine und vollständige Abrüstung. Wir betonen unser Einverständnis mit einer allgemeinen und vollständigen Abrüstung, und darüber hinaus schlagen wir die vollständige Vernichtung aller nuklearen Waffen vor; wir unterstützen eine Konferenz aller Nationen der Welt, um diese Bestrebungen aller Völker der Welt in die Tat umzusetzen. Unser Premierminister warnte in seiner Ansprache vor dieser Versammlung davor, daß Wettrüsten stets zum Krieg geführt hat. Es gibt neue Atommächte auf der Welt; die Möglichkeit der Konfrontation nimmt zu.
    Wir vertreten die Meinung, daß eine Konferenz notwendig ist mit dem Ziel der vollständigen Zerstörung aller atomaren Waffen; als erster Schritt in diese Richtung sollte das vollständige Verbot aller Kernwaffenversuche erlassen werden. Gleichzeitig muß die Verpflichtung aller Länder betont werden, die heutigen Grenzen der anderen Staaten zu respektieren, keine aggressiven Handlungen irgendeiner Art zu vollziehen, auch nicht mit konventionellen Waffen.
    Wenn wir unsere Stimme zusammen mit allen Völkern der Welt erheben, um für allgemeine und vollständige Abrüstung, für die völlige Vernichtung aller Atomwaffen und für die Abschaffung aller Versuche mit Atomwaffen einzutreten, dann erachten wir es auch für notwendig, dafür einzutreten, daß auch die territoriale Integrität der Nationen respektiert werden muß, daß auch dem bewaffneten Arm des Imperialismus Einhalt geboten werden muß, der nicht minder gefährlich ist, wenn er nur konventionelle Waffen ergreift. Diejenigen, die Tausende von wehrlosen Bürgern des Kongos ermordeten, setzten keine Atomwaffen ein; es handelte sich um konventionelle vom Imperialismus geführte Waffen, die zu den vielen Toten führten.
    Auch wenn die hier geforderten Maßnahmen in die Tat umgesetzt werden sollten und somit diese Erwähnung überflüssig wäre, so ist es doch sinnvoll zu betonen, daß wir keinen regionalen Abkommen über Denuklearisierung beitreten werden, solange die Vereinigten Staaten aggressive Stützpunkte unterhalten auf unserem eigenen Territorium, in Puerto Rico, in Panama und in anderen amerikanischen Staaten, wo sie sich im Recht dünken, ohne jegliche Restriktion sowohl konventionelle als auch nukleare Waffen zu lagern. Hinzu kommen die letzten Beschlüsse der Organisation Amerikanischer Staaten gegen unser Land, nach denen wir unter Berufung des Vertrages von Rio de Janeiro angegriffen werden könnten, so daß es für uns notwendig ist, über alle möglichen Verteidigungswaffen zu verfügen.
    Wir sind überzeugt davon, daß, wenn die bereits erwähnte Konferenz alle Ziele erreichen würde, was leider sehr schwierig sein dürfte, sie die wichtigste Konferenz in der Geschichte der Menschheit wäre. Um dies zu erreichen, wäre die Teilnahme der Volksrepublik China notwendig, und davon ausgehend die Notwendigkeit der Durchführung einer derartigen Versammlung. Aber es wäre viel einfacher für die Völker der Welt, die unbestreitbare Tatsache der Existenz der Volksrepublik China anzuerkennen, deren Regierende die einzigen Vertreter des chinesischen Volkes sind, und ihr den zustehenden Sitz zuzuerkennen, der heute von einer Clique usurpiert wird, die mit nordamerikanischer Unterstützung über die Provinz Taiwan herrscht. Das Problem der Vertretung Chinas in den Vereinten Nationen kann in keiner Weise angesehen werden als Neuaufnahme in diese Organisation, sondern nur als Wiederherstellung der legitimen Rechte der Volksrepublik China. Wir müssen energisch das Komplott "zweier Chinas" zurückweisen. Die Chiang-Kai-Shek-Clique Taiwans darf nicht in der Organisation der Vereinten Nationen verbleiben. Es geht darum, dies möchte ich wiederholen, den Usurpator zu verjagen und den rechtmäßigen Vertreter des chinesischen Volkes wieder einzusetzen.
    Wir warnen darüber hinaus vor dem Bestreben der Regierung der Vereinigten Staaten, das Problem der legitimen Vertretung Chinas als "wichtige Angelegenheit" zu erklären mit dem Ziel, daß bei der Abstimmung eine Zwei-Drittel-Mehrheit der anwesenden und abstimmenden Mitglieder notwendig wäre.
    Der Eintritt der Volksrepublik China in die Versammlung der Vereinten Nationen ist tatsächlich für die gesamte Welt eine wichtige Angelegenheit, aber nicht für die Abstimmungsverfahren der Vereinten Nationen, denn hier geht es lediglich um einen normalen Vorgang. Auf diese Weise könnte Gerechtigkeit geübt werden, und darüber hinaus würde endgültig bewiesen werden, daß diese erhabene Versammlung verfügt über Augen, um zu sehen, über Ohren, um zu hören, über eine eigene Zunge, um selbst zu reden, und über richtige Kriterien, um Entscheidungen treffen zu können.
    Die Verbreitung von Atomwaffen in den NATO-Ländern und insbesondere der Besitz dieser Massenvernichtungswaffen durch die Bundesrepublik Deutschland rücken die Wahrscheinlichkeit eines Abkommens über Abrüstung in weite Ferne; zu diesen Vereinbarungen müßte die friedliche Wiedervereinigung der beiden Deutschlands, der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik, hinzukommen. Das deutsche Problem kann nicht anders gelöst werden als durch die direkte und gleichberechtigte Beteiligung der Deutschen Demokratischen Republik an diesen Verhandlungen.
    Wir werden nur kurz hinweisen auf die Themen der ökonomischen Entwicklung und des internationalen Handels, die in der Tagesordnung ausführlich berücksichtigt sind. In diesem Jahr 1964 wurde die Konferenz in Genf durchgeführt, wo ausführlich zahlreiche Themen dieses Aspektes der internationalen Beziehungen behandelt wurden. Die Warnungen und Prognosen unserer Delegation haben sich zum Unglück für die ökonomisch abhängigen Länder bewahrheitet.
    Wir möchten lediglich darauf verweisen, daß in bezug auf Kuba die Vereinigten Staaten von Amerika nicht die expliziten Empfehlungen dieser Konferenz befolgten und daß kürzlich die nordamerikanische Regierung auch den Verkauf von Medikamenten nach Kuba verboten hat, womit sie sich endgültig der humanitären Maske entledigte, mit der sie den aggressiven Charakter der Handelsblockade gegen das kubanische Volk zu kaschieren versuchte.
    Andererseits betonen wir erneut, daß die kolonialen Deformationen, die die Entwicklung der Völker hemmen, nicht nur in den politischen Beziehungen liegen. Die sogenannte Verschlechterung der Austauschverhältnisse ist nichts anderes als das Ergebnis des unterschiedlichen Austauschs zwischen den rohstoffproduzierenden Ländern und den industrialisierten Ländern, die die Märkte beherrschen und einen anscheinend wertmäßig gerechten Austausch durchsetzen.
    Solange die ökonomisch abhängigen Länder sich nicht von den kapitalistischen Märkten befreien und in einem festen Bündnis mit den sozialistischen Ländern nicht andere Beziehungen zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten durchsetzen, solange wird es keine solide ökonomische Entwicklung geben; darüber hinaus wird es bei bestimmten Gelegenheiten Rückschritte geben, indem schwache Länder wieder unter die politische Herrschaft der Imperialisten und Kolonialisten fallen werden.
    Zuletzt, meine Herren Delegierten, muß deutlich gesagt werden, daß in der Karibik Manöver durchgeführt und Vorbereitungen getroffen werden, um in Kuba einzufallen. Insbesondere an den Küsten Nikaraguas, aber auch in Costa Rica, in der Kanalzone Panamas, auf den Vieques-Inseln und in Florida, möglicherweise auch in anderen Gebieten der Vereinigten Staaten und vielleicht auch in Honduras werden Söldner kubanischer sowie anderer Nationalitäten zu einem Zweck ausgebildet, der nicht der friedfertigste sein dürfte.
    Nach einem handfesten Skandal hat die Regierung Costa Ricas, so wird behauptet, die Schließung aller Ausbildungslager von Exilkubanern in diesem Land angeordnet. Keiner weiß, ob diese Haltung ehrlich gemeint ist oder ob es sich um ein simples Manöver handelt angesichts eines möglicherweise bevorstehenden Verbrechens der dort ausgebildeten Söldner. Wir hoffen, daß man sich der realen Existenz von Aggressionsstützpunkten bewußt wird, auf die wir seit einiger Zeit hinweisen, und daß man über die internationale Verantwortung nachdenkt, die ein Land übernimmt, das die Ausbildung von Söldnern für einen Angriff gegen Kuba rechtfertigt und unterstützt.
    Es muß beachtet werden, daß die Nachrichten über die Ausbildung von Söldnern an verschiedenen Orten der Karibik sowie über die Beteiligung der nordamerikanischen Regierung an derartigen Aktivitäten in der Presse der Vereinigten Staaten ganz selbstverständlich veröffentlicht werden. Wir kennen keine lateinamerikanische Stimme, die deshalb offiziell protestiert hätte. Dies zeigt uns den Zynismus, mit dem die Vereinigten Staaten mit ihren Bauern umgehen. Die scharfsinnigen Außenminister der Organisation Amerikanischer Staaten hatten Augen, um auf den in Venezuela gezeigten Waffen kubanische Wappen und andere "unwiderlegbare" Beweise zu entdecken, aber sie sehen nicht die Vorbereitungen für eine Aggression in den Vereinigten Staaten, so wie sie auch nicht die Stimme Präsident Kennedys gehört haben, der sich explizit als Aggressor in der Schweinebucht erklärte.
    In einigen Fällen wird diese Blindheit hervorgerufen durch den Haß der herrschenden Klassen der lateinamerikanischen Länder gegen unsere Revolution; in anderen noch traurigeren Fällen ist sie ein Ergebnis der Blendung durch Mammon.
    Wie allgemein bekannt ist, wurden nach der Oktoberkrise genannten heftigen Auseinandersetzung von den Vereinigten Staaten mit der Sowjetunion Vereinbarungen getroffen, die in dem Rückzug von Waffen bestimmten Typs gipfelten, zu deren Stationierung wir uns nach den ständigen Aggressionen seitens jenes Landes – wie der Söldnerangriff in der Schweinebucht und die Drohungen, in unser Land einzufallen – als legitime und unveräußerliche Maßnahme unserer Verteidigung genötigt sahen. Die Nordamerikaner verlangten darüber hinaus eine Inspektion unseres Territoriums durch die Vereinten Nationen, was wir vehement zurückwiesen, da Kuba es weder den Vereinigten Staaten noch irgend jemandem in der Welt gestattet, darüber zu bestimmen, welche Waffen wir in unserem Land haben dürfen. In diesem Sinne würden wir lediglich multilaterale Abkommen akzeptieren mit gleichen Verpflichtungen für alle Beteiligten.
    Wie sagte schon Fidel Castro: ,,Solange das Konzept der Souveränität als Vorrecht der unabhängigen Nationen und Völker gilt, also als ein Recht aller Völker, solange akzeptieren wir nicht, daß unser Volk eine Ausnahme sein soll. Solange die Welt diesen Prinzipien folgt, solange die Welt bestimmt wird durch diese universell akzeptierten Konzepte, denn sie sind universell von allen Völkern akzeptiert und geachtet, solange werden wir nicht akzeptieren, daß uns eines dieser Rechte genommen wird, und wir werden auf keines dieser Rechte verzichten."
    Der Herr Generalsekretär der Vereinten Nationen, U Thant, verstand unseren Standpunkt. Dennoch wollten sich die Vereinigten Staaten willkürlich und ungesetzlich ein neues Vorrecht herausnehmen: den Luftraum eines kleinen Landes zu verletzen. So überflogen ungestört U-2-Flugzeuge und andere Spionageflugkörper unsere Heimat. Wir haben alle notwendigen Warnungen ausgesprochen, damit die Verletzungen unseres Luftraumes ebenso beendet werden wie die Provokationen der Yankee-Marineinfanteristen gegenüber unseren Wachtposten im Gebiet von Guantanamo, die Tiefflüge über unsere Schiffe in internationalen Gewässern ebenso wie die Piratenangriffe auf Schiffe unterschiedlicher Fahne oder die Einschleusung von Spionen, Saboteuren und Waffen auf unsere Insel.
    Wir wollen den Sozialismus aufbauen; wir erklären uns zu Anhängern derjenigen, die für den Frieden kämpfen; wir sind Mitglied der Gruppe der Blockfreien Länder, auch wenn wir Marxisten-Leninisten sind, weil die Blockfreien ebenso wie wir gegen den Imperialismus kämpfen. Wir wollen Frieden, wir wollen für unser Volk ein besseres Leben erreichen, und deshalb versuchen wir bis zum äußersten, nicht auf die Provokationen der Yankees hereinzufallen, aber wir kennen die Mentalität ihrer Regierung; sie will uns einen hohen Preis zahlen lassen für diesen Frieden. Wir antworten, daß dieser Preis seine Grenze in unserer Würde findet.
    Kuba bekräftigt erneut sein Recht, auf seinem Territorium die Waffen zu lagern, die es als notwendig erachtet; Kuba bekräftigt erneut seine Weigerung, irgendeinem Land der Welt, wie mächtig es auch sein mag, das Recht einzuräumen, seine Grenzen, seine Gewässer oder seinen Luftraum zu verletzen.
    Falls Kuba bei einer Konferenz im Rahmen kollektiver Beschlüsse hingegen Verpflichtungen eingeht, so werden diese strikt befolgt, aber solange dies nicht der Fall ist, pocht es wie jedes andere Land der Welt auf seine Rechte.
    Angesichts der Forderungen des Imperialismus stellte unser Premierminister fünf notwendige Punkte auf, um zu einem sicheren Frieden in der Karibik zu gelangen. Diese sind: "Erstens: Beendigung der Wirtschaftsblockade und aller Maßnahmen der Beschränkung des Handels und der Wirtschaft, die von den Vereinigten Staaten in der ganzen Welt gegen Kuba durchgeführt werden. Zweitens: Beendigung aller subversiven Aktivitäten, des Abwerfens und Anlandens von Waffen und Sprengstoffen auf dem Luft- oder Seeweg, der Infiltration von Spionen und Saboteuren, alles Aktionen, die vom Boden der Vereinigten Staaten oder einiger Komplizen-Länder ausgehen. Drittens: Beendigung aller Piratenangriffe, die durchgeführt werden ausgehend von Stützpunkten in den Vereinigten Staaten und in Puerto Rico. Viertens: Beendigung aller Verletzungen unseres Hoheitsgebietes, sei es nun der Luftraum oder unsere Gewässer, durch Flugzeuge und Schiffe der Streitkräfte der Vereinigten Staaten. Fünftens: Rückzug aus dem Flottenstützpunkt Guantanamo und Rückgabe des von den Vereinigten Staaten besetzten kubanischen Territoriums."
    Keine dieser elementaren Forderungen wurde erfüllt, und vom Flottenstützpunkt Guantanamo aus werden unsere Truppen ständig belästigt. Dieser Stützpunkt ist zu einem Nest von Banditen geworden, die von dort aus in unser Territorium eingeschleust werden.
    Wir würden diese Versammlung langweilen, wenn wir auch nur halbwegs ausführlich über die Unmengen von Provokationen aller Art berichten würden. Es genügt vielleicht zu sagen, daß allein von Anfang des Jahres 1964 bis zu den ersten Dezembertagen ihre Zahl 1.323 betrug. Diese Zahl umfaßt kleinere Provokationen wie die Mißachtung der Demarkationslinie, das Werfen von Objekten seitens des von den Nordamerikanern kontrollierten Gebietes, sexuellen Exhibitionismus von Nordamerikanern beiderlei Geschlechtes und Beschimpfungen; andere Provokationen sind schon ernsterer Natur, so Schüsse aus Kleinkaliberwaffen; Handhabung von Waffen, die auf unser Gebiet gerichtet sind; Mißachtung unserer Hoheitssymbole. Sehr schwerwiegende Provokationen: Überschreiten der Demarkationslinie mit Inbrandsetzung kubanischer Anlagen und Gewehrschüssen, was dieses Jahr 78mal geschah und zum schmerzlichen Tod des Soldaten Ramon Lopez Pena führte, der von zwei Schüssen getroffen wurde, die von einem nordamerikanischen Postenhäuschen abgegeben wurden, das sich 3,5 Kilometer von der Küste an der nordwestlichen Grenze befindet. Diese äußerst schwerwiegende Provokation erfolgte um 19.07 Uhr am 19. Juli 1964, und unser Premierminister erklärte daraufhin öffentlich am darauffolgenden 26. Juli, daß, wenn sich ein derartiger Vorfall wiederholen würde, unsere Truppen den Befehl erhalten würden, die Aggression zurückzuweisen. Gleichzeitig wurde der Rückzug der kubanischen Truppen von den vordersten Linien zu weiter entfernten Positionen angeordnet, und wir haben mit dem Bau von geschützten Unterständen begonnen.
    1.323 Provokationen in lediglich 240 Tagen bedeuten ungefähr vier Provokationen am Tag. Nur eine Armee mit einer so guten Disziplin und mit einer so hohen Moral wie die unsere ist in der Lage, derart vielen feindseligen Aktionen zu widerstehen, ohne ihre Gelassenheit zu verlieren.
    Die Versammlung von 47 Ländern anläßlich der zweiten Konferenz der Staats- und Regierungschefs der Blockfreien Staaten in Kairo hat einstimmig beschlossen: "Die Konferenz warnt besorgt, daß ausländische Militärstützpunkte in der Praxis ein Mittel zur Ausübung von Druck auf die Länder darstellen, um deren Emanzipation und Entwicklung gemäß ihren ideologischen, politischen, ökonomischen und kulturellen Konzeptionen zu behindern, und erklärt daher, daß sie ohne Vorbehalte alle Länder unterstützt, die versuchen, die auf ihrem Territorium befindlichen Stützpunkte aufzulösen, und bittet daher alle Staaten, unverzüglich alle Truppen und Stützpunkte in anderen Ländern zu evakuieren. Die Konferenz ist der Meinung, daß die Aufrechterhaltung eines Militärstützpunktes in Guantanamo (Kuba) seitens der Vereinigten Staaten gegen den Willen der Regierung und des Volkes Kubas sowie ebenfalls gegen die Bestimmungen der Erklärung der Belgrader Konferenz eine Verletzung der Souveränität und der territorialen Integrität Kubas darstellt. Berücksichtigend, daß die Regierung Kubas sich bereiterklärt hat, ihre Auseinandersetzung mit der Regierung der Vereinigten Staaten über den Stützpunkt Guatanamo auf der Grundlage der Ebenbürtigkeit zu lösen, bittet die Konferenz die Regierung der Vereinigten Staaten inständig, Verhandlungen mit der Regierung Kubas aufzunehmen mit dem Ziel, diesen Stützpunkt zu räumen."
    Die Regierung der Vereinigten Staaten hat diese Aufforderung der Kairoer Konferenz nicht beantwortet; sie beabsichtigt, auf unbestimmte Dauer den durch Gewalt behaupteten Stützpunkt aufrechtzuerhalten, von dem aus sie die erwähnten Aggressionen durchführt.
    Die Organisation Amerikanischer Staaten, von den Völkern auch nordamerikanisches Kolonialministerium genannt, hat uns "energisch" verurteilt, wobei sie uns vorher bereits aus ihrer Mitte verbannt hatte durch Anweisung an ihrer Mitgliedsländer, die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Kuba abzubrechen. Die Organisation Amerikanischer Staaten rechtfertigte die Aggression gegen unser Land unter jedem Vorwand; sie verstieß damit gegen die elementaren internationalen Gesetze und ignorierte vollständig die Vereinten Nationen.
    Jener Maßnahme widersetzten sich mit ihrer Stimme Uruguay, Bolivien, Chile und Mexiko, und nachdem der Beschluß gefaßt war, weigerten sich die Vereinigten Mexikanischen Staaten, die Sanktion durchzuführen. Seitdem haben wir keine Beziehungen zu den lateinamerikanischen Ländern, mit Ausnahme jenes Landes, womit eine Vorstufe der direkten Aggression des Imperialismus erreicht war.
    Wir möchten erneut erläutern, daß unsere Besorgnis um Lateinamerika gegründet ist auf die uns vereinenden Verbindungen: die Sprache, die wir sprechen; die Kultur, die wir aufrechterhalten; der gemeinsame Herr, den wir hatten. Nichts anderes bewegt uns als die Befreiung Lateinamerikas vom Joch des nordamerikanischen Kolonialismus. Falls eines der hier anwesenden Länder sich dazu entscheiden würde, die Beziehungen zu Kuba wieder aufzunehmen, wären wir dazu bereit auf der Grundlage der Gleichheit und nicht mit der Meinung, daß die Anerkennung unseres Landes als ein freies Land der Welt ein Geschenk an unsere Regierung sei, denn diese Anerkennung erreichten wir mit unserem Blut während der Tage des Befreiungskrieges, und wir erlangten sie mit unserem Blut bei der Verteidigung unserer Strände angesichts einer Invasion der Yankees.
    Auch wenn wir es zurückweisen, wenn uns Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten vorgeworfen wird, so können wir nicht unsere Sympathie für die Völker abstreiten, die für ihre Befreiung kämpfen, und wir müssen der Verpflichtung unserer Regierung und unseres Volkes nachkommen, unmißverständlich zu erklären, daß wir alle Völker, die überall auf der Welt für ihre Freiheit kämpfen, moralisch unterstützen und uns mit ihnen solidarisieren, damit Realität werde, was über die Rechte souveräner Völker in der Charta der Vereinten Nationen verkündet wird.
    Die Vereinigten Staaten intervenieren sehr wohl, sie haben es im Verlauf der Geschichte in Amerika getan. Kuba kennt diese Wahrheit seit Ende des vergangenen Jahrhunderts, aber sie ist auch Kolumbien, Venezuela, Nikaragua und Mittelamerika allgemein, Mexiko, Haiti und Santo Domingo wohlbekannt.
    In den letzten Jahren lernte nicht nur unser Volk die direkte Aggression kennen, sondern auch Panama, wo die "Marines" aus der Kanalzone aus dem Hinterhalt auf ein wehrloses Volk schossen; auch Santo Domingo, deren Küsten von der Yankee-Flotte mißachtet wurden, um einen Ausbruch des Volkszornes nach der Ermordung Trujillos zu verhindern; auch Kolumbien, dessen Hauptstadt im Handstreich genommen wurde nach dem Aufstand, den die Ermordung Gáitans hervorgerufen hatte.
    Untergrundoperationen werden durchgeführt mittels der Militärmissionen, die an der Repression im Land beteiligt sind, indem sie die Kräfte organisieren, die zu diesem Zweck in zahlreichen Ländern aufgestellt werden. Beteiligt sind sie außerdem an allen Staatsstreichen, "Gorilazos" genannt, die sich so oft in den letzten Zeiten auf unserem Kontinent ereigneten.
    Ganz konkret beteiligten sich Kräfte der Vereinigten Staaten an der Repression der Völker Venezuelas, Kolumbiens und Guatemalas, die mit Waffen für ihre Freiheit kämpfen. In dem zuerst erwähnten Land beraten sie nicht nur die Armee und die Polizei, sondern sie leiten auch den Völkermord, der von der Luft aus gegen die Bevölkerung großer aufständischer Gebiete durchgeführt wird, und die dort operierenden Yankee-Unternehmen versuchen mit allen Mitteln die Intensivierung der direkten Intervention zu erreichen.
    Die Imperialisten bereiten sich darauf vor, die amerikanischen Völker zu unterdrücken; sie bereiten zudem eine Internationale des Verbrechens vor. Die Vereinigten Staaten intervenieren in Amerika im Namen der Institutionen der Freiheit. Es wird der Tag kommen, an dem diese Versammlung eine größere Reife erlangen wird und sie von der Regierung Nordamerikas Garantien für das Leben der schwarzen und lateinamerikanischen Bevölkerung verlangen wird, die in diesem Land lebt; die Mehrheit von ihnen Nordamerikaner durch Geburt oder Adoption. Wie kann sich jemand als Gendarm der Freiheit aufspielen, der seine eigenen Kinder ermordet und sie täglich wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert, der die Mörder der Schwarzen in Freiheit läßt und sie auch noch beschützt und der die schwarze Bevölkerung bestraft, weil sie ihre legitimen Rechte als freie Menschen einfordert?
    Wir verstehen, daß diese Versammlung nicht in der Lage ist, Erklärungen über diese Tatsachen zu verlangen, aber es muß ganz deutlich gesagt werden, daß die Regierung der Vereinigten Staaten nicht der Anwalt der Freiheit, sondern der Bewahrer der Ausbeutung und der Unterdrückung der Völker der Welt und eines guten Teils der eigenen Bevölkerung ist.
    Die doppeldeutige Sprache, mit der einige Delegierte den Fall Kuba und OAS beschrieben haben, beantworten wir mit schlagenden Worten und verkünden, daß die Völker Amerikas den Verrat der US-hörigen Regierungen gebührend honorieren werden.
    Meine Herren Delegierten: Kuba, frei und unabhängig, ohne an jemanden mit Ketten gefesselt zu sein, ohne ausländische Investitionen auf seinem Boden, ohne Prokonsuln, die seine Politik orientieren, kann hier vor dieser Versammlung mit erhobenem Haupt sprechen und die Berechtigung der Worte demonstrieren, mit denen es bezeichnet wird: "Freies Territorium Amerikas".
    Unser Beispiel wird Früchte tragen, so wie das in gewisser Weise bereits in Guatemala, Kolumbien und Venezuela der Fall ist.
    Es gibt keinen kleinen Feind und keine vernachlässigbare Kraft, denn es gibt keine isolierten Völker mehr. So steht es in der Zweiten Deklaration von Havanna: "Kein Volk Amerikas ist schwach, denn es ist Teil einer Familie von zweihundert Millionen Brüdern, die das gleiche Elend zu ertragen haben und die gleichen Gefühle hegen, die denselben Feind haben und die alle von einer besseren Zukunft träumen; sie verfügen über die Solidarität aller ehrbaren Männer und Frauen der Welt. Dieses vor uns liegende Epos, das geschrieben werden wird von den hungernden Massen der Indianer, von den landlosen Bauern und den ausgebeuteten Arbeitern, von den fortschrittlichen Massen, von den ehrlichen und brillianten Intellektuellen, von denen es so viele gibt in diesen leidgeprüften Ländern unseres Lateinamerikas. Kämpfe der Massen und der Gedanken, dieses Epos, das unsere vom Imperialismus mißhandelten und verachteten Völker voranbringen wird; unsere bis heute unbekannten Völker, die zu erwachen beginnen. Sie betrachteten uns als impotente und unterwürfige Herde, und nun erschrecken sie vor dieser Herde, einer gigantischen Herde von zweihundert Millionen Lateinamerikanern, die sich bereits als Totengräber des monopolistischen Yankee-Kapitals abzeichnen. Die Stunde ihrer Forderungen, die von ihnen selbst bestimmte Stunde, wird jetzt präzise von einem Ende des Kontinents bis zum anderen angekündigt. Diese anonyme Masse, dieses farbige, stille, ruhige Amerika, die auf dem ganzen Kontinent mit der gleichen Traurigkeit und Enttäuschung singt; diese anonyme Masse beginnt definitiv ihre eigene Geschichte zu bestimmen, beginnt sie mit ihrem Blut zu schreiben, beginnt sie zu erleiden und zu sterben, weil jetzt auf den Feldern und den Bergen, in den zerklüfteten Tälern ihrer Sierras, in den weiten Ebenen und Urwäldern, zwischen der Einsamkeit oder der Geschäftigkeit der Städte, an den Küsten der großen Ozeane und Flüsse die Erde zu beben beginnt, diese Erde voller Herzen und geballter Fäuste, die darauf brennen, für das Eigene zu sterben und ihre Rechte zu erobern, die ihnen fünfhundert Jahre lang von dem einen oder dem anderen vorenthalten wurden. Jetzt muß die Geschichte die Armen Amerikas berücksichtigen, die Ausgebeuteten und Ausgeplünderten, die jetzt beschlossen haben, für alle Ewigkeit ihre Geschichte selber zu schreiben. Man sieht sie bereits den einen oder anderen Tag zu Fuß auf dem endlosen Weg über Hunderte von Kilometern, um zu dem regierenden ‚Olymp‘ zu gelangen und dort ihre Rechte einzufordern. Man sieht sie bereits, bewaffnet mit Steinen, Stöcken, Macheten, dort und dort, Ländereien besetzend, ihre Hacken auf dem ihnen gehörenden Boden einschlagend, den sie mit ihrem Leben verteidigen; man sieht sie, wie sie ihre Schilder, ihre Fahnen und ihre Losungen tragen, die im Winde flattern zwischen den Bergen oder auf den Weiten der Ebenen. Und diese Welle erschütternden Grolles und der Forderung nach Gerechtigkeit angesichts der mißachteten Rechte, diese Welle, die auf dem Boden Lateinamerikas beginnt sich zu erheben, diese Welle wird kein Ende finden. Diese Welle wird Tag für Tag wachsen. Denn diese Welle besteht aus jenen, die in jeder Hinsicht die Mehrheit bilden, die mit ihrer Arbeit den Reichtum schaffen, die Werte schaffen, die das Rad der Geschichte bewegen und die jetzt aus dem langen brutalisierenden Schlaf erwachen, zu dem sie gezwungen wurden. Denn die große Menschheit sagte ‚Genug!‘ und begann sich zu wandeln. Und ihr Weg, ein Weg der Giganten, wird nicht enden, bis er die wahre Unabhängigkeit erkämpft hat, für die bereits ohne Ergebnis oft gestorben wurde. Jetzt werden diejenigen, die sterben, mit denen aus Kuba, mit denen aus der Schweinebucht für die einzige, wahre und unveräußerliche Unabhängigkeit sterben!
    Dies alles, meine Herren Delegierten, diese neue Bereitschaft eines Kontinents, diese Bereitschaft Amerikas, wird gestaltet und zusammengefaßt durch den Ruf, den unsere Massen Tag für Tag verkünden als unwiderlegbare Entschlossenheit ihres Kampfeswillens, mit dem sie die bewaffnete Hand des Eindringlings paralysieren. Sie verkünden den Ausruf, der das Verständnis und die Unterstützung aller Völker der Welt findet, insbesondere im sozialistischen Lager mit der Sowjetunion an der Spitze. Dieser Ausruf lautet: Patria o muerte! Vaterland oder Tod!
    Adsuesces et dicere verum et audire.

    Du wirst dich daran gewöhnen müssen, nur die Wahrheit zu sagen und zu hören.


    Seneca

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Delbrück
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    Kaiser Wilhelm II: "Hunnenrede"
    Bremerhaven, 27. Juli 1900

    "Große überseeische Aufgaben sind es, die dem neu entstandenen Deutschen Reiche zugefallen sind, Aufgaben weit größer, als viele Meiner Landsleute es erwartet haben. Das Deutsche Reich hat seinem Charakter nach die Verpflichtung, seinen Bürgern, wofern diese im Ausland bedrängt werden, beizustehen. Die Aufgaben, welche das alte Römische Reich deutscher Nation nicht hat lösen können, ist das neue Deutsche Reich in der Lage zu lösen. Das Mittel, das ihm dies ermöglicht, ist unser Heer.

    In dreißigjähriger treuer Friedensarbeit ist es herangebildet worden nach den Grundsätzen Meines verewigten Großvaters. Auch ihr habt eure Ausbildung nach diesen Grundsätzen erhalten und sollt nun vor dem Feinde die Probe ablegen, ob sie sich bei euch bewährt haben. Eure Kameraden von der Marine haben diese Probe bereits bestanden, sie haben euch gezeigt, daß die Grundsätze unserer Ausbildung gute sind, und Ich bin stolz auf das Lob auch aus Munde auswärtiger Führer, das eure Kameraden draußen sich erworben haben. An euch ist es, es ihnen gleich zu tun.

    Eine große Aufgabe harrt eurer: ihr sollt das schwere Unrecht, das geschehen ist, sühnen. Die Chinesen haben das Völkerrecht umgeworfen, sie haben in einer in der Weltgeschichte nicht erhörten Weise der Heiligkeit des Gesandten, den Pflichten des Gastrechts Hohn gesprochen. Es ist das um so empörender, als dies Verbrechen begangen worden ist von einer Nation, die auf ihre uralte Kultur stolz ist. Bewährt die alte preußische Tüchtigkeit, zeigt euch als Christen im freundlichen Ertragen von Leiden, möge Ehre und Ruhm euren Fahnen und Waffen folgen, gebt an Manneszucht und Disziplin aller Welt ein Beispiel.

    Kommst ihr vor den Feind, so wird derselbe geschlagen! Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht! Wer euch in die Hände fällt, sei euch verfallen! Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in Überlieferung und Märchen gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre durch euch in einer Weise bestätigt werden, daß es niemals wieder ein Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzusehen!"

    :lesma:
    Sie ist die heute am häufigsten zitierte Rede Kaiser Wilhelms II. und das obwohl sie kurz nach den Ereignissen um den Krieg in China (Boxeraufstand) fast schon wieder vergessen war. Der britische "Daily Telegraph" kommentierte sie seinerzeit, dass "dies wohl die einzige Sprache sei, die die Asiaten verstünden." Im Ausland hatten diese markigen Worte zunächst keineswegs so katastrophal gewirkt, wie heute immer wieder gerne dargestellt wird. Martialische Reden war man im Zeitalter des Nationalismus und Imperialismus gewöhnt und Kaiser Wilhelm II. war da kein Einzelfall. Erst nach dem Ausbruch des 1. Weltkrieges entsann man sich der Kaiserrede von damals und stellte die in den Dienst der Greuelpropaganda, wonach "die Deutschen, wie einst ihre Vorfahren , die Hunnen (!), mordend vergewaltigend, brennend und sengend die Länder verheerten".

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  4. #4
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  5. #5
    The Brain Benutzerbild von josef-francis
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    ;( ;( ;( ;(

  6. #6
    Großadmiral
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    ich wollt ne rede von unserm kaiser posten.! ;(dellbrück

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Delbrück
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    Tja, war wohl nen Tick schneller!
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  8. #8
    in memoriam Benutzerbild von Klaus E. Daniel
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    Ich weiß nicht. ob das eine große Rede ist - ich setze nach dem Zitat fort:
    Heinrich Brüning (Zentrum)
    Regierungserklärung im Reichstag, Sitzung (54)

    13. Oktober 1931


    (Ausschnitt)

    "Allen Völkern sollte inzwischen lebendig vor Augen geführt sein, daß das Schicksal jedes Staates mehr denn je in der Vergangenheit mit dem Schicksal seiner Nachbarn verflochten ist.

    (Sehr wahr!)

    Kein Staat kann auf die Dauer einen wirklichen Vorteil aus der Not der anderen Länder erwarten.

    (Erneute lebhafte Zustimmung)

    Die verderblichen Folgen politischer Zahlungen ohne wirtschaftliche Gegenleistungen haben die gesamte Weit ohne Ausnahme in heute noch unabsehbare Bedrängnis geführt.

    (Sehr wahr! -- Lachen bei den Kommunisten)

    Die weitschauende Initiative des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika hat leider nur eine vorübergehende Erleichterung geschaffen, so groß auch ihre Bedeutung war und so dankbar sie vom deutschen Volke empfunden wurde.

    (Bravo! im Zentrum)

    Schon die Ungewißheit in den Fragen der politischen Zahlungen übt fortgesetzt eine lähmende Wirkung auf den internationalen Wirtschafts- und Finanzverkehr aus. Unmittelbare und offene Aussprache, wie sie in Checkers, Paris, London, Rom und hier in Berlin gepflogen wurden und weiterhin zu führen sind, sollen den Weg zur tatsächlichen Solidarität der Nationen ebnen. Denn es muß die Möglichkeit gefunden werden, klare und ehrliche Stimmungen zwischen den Völkern der Welt zu schaffen.

    (Sehr gut! in der Mitte)

    Deutschland fordert bei aller verständnisvollen Rücksichtnahme auf die Lebensnotwendigkeiten der Nachbarn die Verwirklichung des Grundsatzes der Gerechtigkeit und Gleichberechtigung unter den Völkern.

    (Bravo! in der Mitte)

    [...] Die Reichsregierung nimmt es für sich als einen Erfolg in Anspruch, daß sie rechtzeitig und als erste im Kreise der großen Nationen mit entscheidenden Sparmaßnahmen in den öffentlichen Ausgaben und mit möglichstes Senkung der Erzeugungskosten begonnen hat.

    (Sehr gut! im Zentrum -- Zurufe von den Kommunisten)

    Mit ihm gemeinsam wird in kurzer Frist ein Wirtschaftsprogramm für die nächsten Monate ausgearbeitet. Dieses Programm hat als erste Voraussetzung

    (Zuruf von den Kommunisten: Hungerprogramm!)

    die Aufrechterhaltung der Stabilität unserer Währung, an der unter keinen Umständen gerüttelt werden kann.

    (Lebhafte Zustimmung in der Mitte und bei der Deutschen Arbeiterpartei. Zuruf: Dann werden die anderen rütteln)

    Von entscheidender Wichtigkeit ist die Durchführung eines ausgearbeiteten Planes zur Tilgung der kurzfristigen Schulden und ebenso eine endgültige Klärung der Reparationsfrage. [...]

    1929 haben wir noch 7,2 Millionen Tonnen agrarischer Produkte importiert, '30 5,7 und nach den Ergebnissen der letzten/der ersten Monate dieses Jahres, in diesem Jahre schätzungsweise nur noch 3,2 Milliarden [Millionen] Tonnen.

    (Unruhe bei den Kommunisten)

    Wir sind also unter die Hälfte des Jahres 1929 gekommen. Und daß alles nicht so falsch ist, beweist ja auch die Tatsache, daß selbst in dem Augenblick der schwersten Krise es nicht so ist, daß die Arbeitslosigkeit in den vergangenen vier Wochen in einem Umfange gestiegen ist, wie wir ihn ursprünglich nach der Lage der ganzen Weltsituation uns selbst berechnet hatten. Und deswegen, so sehr wie ich wünschte, daß hier in Deutschland eine Möglichkeit wäre, daß ich einmal nur für wenige Monate, die noch bis zu einer notwendigen internationalen Lösung, die allein die Beruhigung in der Welt und die Grundlagen für den Wiederaufstieg bringen kann, einmal die Parteien zusammenfinden möchte, so muß ich sagen, daß wenn das nicht möglich ist, diese Reichsregierung entschlossen ist, hier vor dem Reichstage ihre Politik zu verteidigen und, meine Damen und Herren, zu verteidigen, nicht mehr wie sie sie in den Wintermonaten verteidigen mußte, nicht ohne sagen zu können, daß sie bislang keine sichtbaren Erfolge in der Außenpolitik und auf manchen anderen Gebieten hatte. Sondern heute kann sie sagen, daß der Weg frei ist, und daß auch der kommende schwere Winter unter allen Umständen überstanden werden kann."

    Quelle: Deutsches Rundfunkarchiv, Frankfurt am Main

    Brüning war ein ehrgeiziger. zugleich ein idealistischer Mann. Aber er sah nicht die grauen Heere der Arbeitslosen vor den Arbeitsämtern sie bekamen ein wirkliches Hungergeld - er hofte nur. Das darf ein ehemaliger Offizier nicht tun, er hat nach besten Kräften für die ihm anbefohlenen Menschen zu sorgen. Die Rede kennzeichnet die Methode, nach der er vorging. Dies war
    falsch. Aber die Kommunisten machten es ihm tatsächlich nicht leicht. Sie wollten wieder in die Schudenpoltik zurück, für Brüning ein Graus.

    Außerdem hat es Hindenburg ihm nicht gedankt. Danach begann die Serie von Gelegenheitskanzlern, die schließlich zu Hitler führte. War es ein großer Mann? Entscheidet es selbst.

    KED
    "Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne."
    (Kategorischer Imperativ)

    Kant

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Delbrück
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    Brünings Rolle als Überwinder der Reparationszahlungen, als letzter Demokrat im Kanzleramt wird heute wie damals viel zu wenig gewürdigt.
    Sicherlich war seine rücksichtslose Deflationspolitik kurzfristig gesehen ein Fehler und er hätte besser daran getan, beispielsweise mit Hilfe kreditfinanzierter Staatsaufträge die Weltwirtschaftskrise zu überwinden - auf lange Sicht hätte Deutschland jedoch von seiner Politik profitiert, wenn sich nicht jemand anderes Brünings Erfolge zu Nutze gemacht hätte...
    No sound. No substance. No light. No Dave.

  10. #10
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    Jaaa,

    aber die Hungerden? Lesen Sie mal Wolfgang Schnurre "Als Vaters Bart noch rot war". Da haben die beiden Musseen besucht, um sich zu wärmen. Oder Remarque.

    Gruß

    KED
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    Kant

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