Zitat von
Goldlocke
Diese Beschreibung ist so stereotypisch und hat wenig mit der Realität zu tun. Folgendes, die Pläne für die Siege über Samsonovs und Rennenkampfs Armeen lagen fertig in der Schublade ausgearbeitet vom Stab der 8. Armee, die später den den Stab von Ober Ost bildeten, ergo wurden diese Siege ohne besonderes Zutun von Ludendorf, geschweige denn Hindenburg geplant. Weiterhin unterschätzt du die Russen ganz erheblich, sie hatten unglaubliche Schwierigkeiten Offensiven zu führen, waren sie jedoch in der Defensive brauchbar, so waren die deutschen Verluste nicht gering, ganz zu schweigen von den Österreichern und Falkenhayn limitierte Vorstöße nach Russisch-Polen waren weit erfolgreicher und erreichten strategisch mehr als Ludendorfs spätere taktische Erfolge und Russland ist auch nicht durch militärische Niederlagen zusammengebrochen, sondern durch die Explosion der russischen Wirtschaft, die eine stärkere Proletarisierung der Massen in Folge der erweiterten Ausbeutung und einer nicht zu verachtenden Inflation einhergingen, anfänglich unterstützten selbst Bolschewiki die provisorische Regierung nach der Februarrevolution, erst Lenin änderte die Lage, Lenin war in der Tat ein hervorragender Akzellerator für den russischen Zusammenbruch in einer Zeit, in der russische Fabriken Munition en masse produzieren konnten. Es bleibt eher das Gegenteilige von deiner Auffassung zu erwarten, nämlich dass der Willen zum Kampfe durch deutsche Offensiven gestärkt worden wäre und man dies "zur Verteidigung von Mütterchen Russland" progandistisch ausschlachten hätte können. Nichts hat die Moral so gut an der Ostfront zersetzt, wie die relative Stille des Jahres '17 an der Front. Verdun als sinnloses Schlachten zu bezeichnen ist einfach Dahergeplapper. Verdun: Falkenhayns Abnutzungstrategie mit überlegender Artillerie auf einen schmalen Frontabschnitt zeigte herovrragenden Effekt, wenn du dir die ersten 6 Wochen anschaust, das Verlustverhältnis war positiv für DE, es waren eher Ambitionen von Kronprinz Wilhelm von Preußen, der Verdun einnehmen wollte, was nie Sinn war, noch so formuliert wurde, welche Verdun zu einen Patt avancieren ließ (mit Patt meine ich Verlustgleichheit) und es gab unglaubliche taktische Fehler (dafür kann man schlecht den Chef des Generalstabs verantwortlich machen) wie z.B. die nicht Bombadierung der Voie Sacree, obwohl diese im Wirkungsbereich der schweren und super schweren Artillerie lag, oder das frz. Artillerie Stellungen nicht als primär Ziele angegriffen wurden. Die Strategie kam übrigens von den Erfahrungen während der '15 Kampagne in Russisch-Polen, das nur nebenbei. Falkenhayn und Colmar von der Goltz halte ich für weitaus fähigere Generäle als Ludendorf, zumindest auf strategischer Ebene.