BVG-Fahrerin verurteilt – sie muss jetzt als Pförtnerin arbeiten
Moabit – Nach dem Arztbesuch hätte Bernhard D. (54) die Welt umarmen können: Doch kein Krebs! Er wollte die gute Nachricht feiern, ging in eine Kneipe. Einige Stunden später das Grauen: Der Bewag-Mitarbeiter starb grauenvoll unter einer Straßenbahn, wurde von 25 Bahnen überrollt.
Die Todesfahrerin: Birgit O. (44). Gestern saß sie auf der Anklagebank im Gericht. Es ging um fahrlässige Tötung. Die BVG-Frau aus Marzahn aber sah sich lächelnd im Saal um. Dann schob sie jegliche Schuld von sich: "Ich habe mich überzeugt, da war niemand im Haltestellenbereich."
Rückblende. Der 7. Januar 2004: Erleichtert zog Bernhard D. durch mehrere Kneipen in Friedrichshain. Bis er gegen 20.17 Uhr an der Haltestelle Kopernikusstraße auf die Tram 23 zulief. Augenzeuge Peter M. (46, Busfahrer): "Ich saß in der Bahn und sah, wie der torkelnde Mann stürzte." Bernhard D. fiel zwischen die beiden Wagen. Zwar konnte M. das nicht beobachten, ahnte aber Schlimmes. Er brüllte: "Stopp!" Er schlug gegen die Fahrerkabine." Doch Birgit O. reagiert nicht.
Bernhard D., Vater einer 14-jährigen Tochter, wurde überrollt, 100 Meter mitgeschleift. Erst zwei Stunden später wurde die zerstückelte Leiche gefunden. Bis dahin rollten 24 weitere Bahnen über den Toten.
Fahrerin O. (derzeit BVG-Pförtnerin) hatte D. laut Gutachter mindestens für drei Sekunden im Außenspiegel. Der Richter: "Durch Unachtsamkeit und Missachtung von Warnungen hat sie ihre Sorgfaltspflicht schwer verletzt." Das Urteil: ein Jahr Haft auf Bewährung und 2400 Euro Geldbuße.
Quelle : Berliner Kurier online
Sachen gibts.
Gruss von der Würfelqualle