Auftritt als Brückenbauer für Sinti und Roma Aber das spielt an diesem grau-blauen Förde-Tag noch keine große Rolle. Stattdessen lobt Gauck Schleswig-Holsteins Parlament für die Stärkung der Rechte von Sinti und Roma, für gelebten Minderheitenschutz hier oben im Norden.
Und er schaut für einen Moment und mit präsidial verbrämten Widerwillen auf jene Konflikte, die sich in diversen deutschen Großstädten gerade um aus Bulgarien und Rumänien zugewanderte Sinti und Roma entzünden.
Wenn deren Anwesenheit in einigen Orten zu Konflikten führe, sagt der Präsident, jetzt wieder ganz der Brückenbauer, müsse das "am konkreten Fall geklärt und nach Lösungen gesucht werden".
[Links nur für registrierte Nutzer], "ihnen pauschal die Integrationsfähigkeit abzusprechen", setze dagegen die "jahrhundertealte Diskreditierung, Ausgrenzung und Verfolgung fort", was nicht nur "dem Prinzip der Gleichberechtigung, sondern auch unserer positiven Erfahrung" widerspreche.
Joachim Gauck erhält keinen euphorischen, eher einen verhaltenen Applaus für seine kurze Kieler Rede. Dann verlässt er eiligen Schrittes den Plenarsaal. Es gibt noch viel zu tun für diesen Präsidenten. An diesem Tag in Schleswig-Holstein, in Berlin und manchmal auch in Afrika.