Unsere fälschlich so genannte „Zivilisation“ beruht in Wirklichkeit auf Zwangsarbeit und Sklaverei, Zuhälterei und Prostitution, Organisierter Kriminalität und Kannibalismus.
Prof. Dr. Jack D. Forbes
Die mächtige und gierig Katholische Kirche nahm im Mittelalter den Menschen den Zehnten !!! weg !!!
Heute, im aufgeklärten Zeitalter der Dummokratie lassen sie uns den Zehnten.
Was für glückliche Menschen wir sind !
Ja wen wundert dass denn -- unsere Kanzlerin hat doch gerade erst in Brüssel die Last wieder nach oben schrauben lassen... zum Wohle aller außer uns..
Ob die Kirche der Empfänger des Zehnten war hing davon ab, ob es sich beim Grundherren um die Kirche handelte oder um einen weltlichen Fürsten. Ausserdem war es nicht nur der Zehnt. Es gab den großen Zehnt (auf Getreide usw.) und den kleinen Zehnt (auf andere Feldfrüchte und Vieh), wobei das regional unterschiedlich gehandhabt wurde. Außerdem gabs natürlich Frondienste, wenn man ein lehnsrechtlich gebundener Bauer war, man hat also normalerweise auch noch 1-3 Tage die Woche für den Grundherren Dienst tun müssen. Davon konnte man sich zwar auch freikaufen, aber das konnte natürlich kaum jemand. Dazu kamen Dinge wie Besthaupt und Bestkleid, die sog. Todfallabgaben. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass der Durchschnittsbauer im Mittelalter und der frühen Neuzeit mit 20-40% belastet wurde. Und das natürlich nicht in der industrialisierten Welt von heute, sondern im Umfeld einer Mangelwirtschaft, in der es praktisch an allem gefehlt hat. Ich zahle also lieber heute irgendwas zwischen 50 und 70% direkte und indirekte Steuern und Abgaben, als damals Bauer zu sein. Die hatten nämlich wirklich nichts und mussten von diesem Nichts auchnoch viel abgeben, mir fehlts trotz der Abgabenlast streng genommen an nichts.
Wobei das natürlich nichts daran ändert, dass Steuern und Abgaben in Deutschland im internationalen Vergleich viel zu hoch sind. Wenn wir wieder sowas wie eine Binnenkonjunktur haben wollen, muss die Abgabenlast gesenkt werden, indem man wenigstens mal ein paar Dinge angeht, die der Bund der Steuerzahler jedes Jahr zurecht anprangert. Dazu muss der Euro weg, die Retterei wird uns noch das Genick brechen und wir werden uns wünschen, wieder so gering belastet zu werden wie aktuell.
Die Abgabenlast war im Mittelalter dann nach deiner Schätzung ca 30 %.
Heute 60 %.
Also das Doppelte, bei praktisch relativ gleichbleibender Rückleistung des Staates.
Man darf sich ja heute nicht blenden lassen von scheinbar hohen staatlichen Leistungen wie Sozialstaat oder Infrastruktur, da die Leistung des Steuerzahlers auch um ein vielfaches höher sind durch effizientere Wertschöpfung.
Es gab an staatlichen Leistungen - sofern man von "Staat" sprechen kann - letztlich wirklich nur Schutz. Freie Bauern mussten Kriegsdienst leisten, Unfreie Bauern nicht. Da Krieg quasi Normalzustand und extrem teuer war, gab es mit der Zeit immer weniger freie Bauern und spätestens mit dem Dreißigjährigen Krieg quasi keine mehr. Unfreie Bauern waren vom Kriegsdienst befreit und mussten im Gegenzug eben Abgaben und Frondienste leisten. Der Deal war: Grundherr bietet Schutz und Schirm, Bauer zahlt dafür.
Sowas wie ein modernes Sozialsystem gab es damals natürlich nocht nicht, dementsprechend kann man nicht davon reden, die Rückleistung des Staates sei gleich geblieben.
Man kann sicher drüber streiten, ob ein Staat mehr leisten muss oder soll als den Schutz zu gewährleisten. Insgesamt geben wir in Deutschland dafür wahrscheinlich nicht mehr als 2 oder 3% des BIP aus, wenn man zu der totgesparten Bundeswehr noch Polizei, Grenzsschutz und Justiz dazurechnet. Das wäre natürlich quasi kein Geld, die Frage ist nur, ob wir das auch so wollen. Irgendwer muss eben immernoch für eine anständige Infrastruktur sorgen und mir wäre es irgendwie doch lieber, wenn das vom Gemeinwesen, also dem Staat, übernommen würde, als von irgendwelchen Investoren, die ein Geschäft wittern. Gleiches gilt für die Versorgung von Kranken und Alten. Alles Fälle für den Staat, zumindest meiner Meinung nach, und zwar nicht weil das insgesamt die günstigste Lösung ist, sondern weil es die beste Lösung ist.
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