Zitat von
Tomsax
Du musst dies viel mehr im Kontext der Geschichte und damaligen politischen Lage sehen. Die Kritik am „Osten“ kam aus dem „Westen“. Im „Osten“ selbst schob es auch niemand auf das System. Es herrschte kalter Krieg. Der Kommunismus gewann an Boden (vgl. z.B. Italien) und der Westen sah sich gezwungen, irgendwie das andere System zu kritisieren. Da kam die wirtschaftliche Lage genau richtig und man schob einfach alles auf das System, als nach den anderen Ursachen zu suchen. Nicht nur System, auch Abhängigkeit von Russland, die Folgen des Krieges die in allen „Ostländern“ selbst getragen werden mussten, da alle zerstört waren (weder Großbritannien noch USA hatten mit solchen gravierenden Problemen zu kämpfen) usw. führten zum wirtschaftlichen Niedergang.
Mal abgesehen davon, dass die Kritik an DIESEM realexistierenden Sozialismus/Kommunismus (egal wie man es sehen will) und dessen dahinterstehenden System wirklich gerechtfertigt war. Es gab noch nie einen realexistierenden Sozialismus oder gar Kommunismus. Zumindest nicht im Sinne von Marx und Engels. Dieser wird mit diesen Menschen auch vorerst nur Phantasie bleiben. Der Mensch ist habgierig und nur auf seinen Vorteil bedacht. Mit solchen Menschen funktioniert dies eben sehr schwer. Aber man kann ein gemischtes System aus Leistung und Sozialismus aufbauen und versuchen die Menschen langsam daran zu gewöhnen, dass Geld nicht alles ist und Teilen wichtiger. Weg vom „ich, ich, ich – Mensch“ hin zum „Wir-Gefühl“. Notwendig ist für ein „Wir-Gefühl“ wiederum innere Verbundenheit zwischen den Menschen. Dies kann man aber nur auf nationaler Ebene Erreichen. Also funktioniert Sozialismus nur innerhalb nationaler Grenzen. Erst wenn die Nationen wieder selbständig und frei (vom Kapital) sind, kann man anfangen die Menschen an den Sozialismus zu gewöhnen und jeden dahingehend zu „erziehen“ dass freiwilliges Mitwirken am Wohl aller wichtiger ist, als auf seinen eigenen Vorteil bedacht zu sein. Also bekämpfen der Sozialschmarotzer durch Vernunft. Dies wird aber viele Generationen brauchen. Es muss sich ein Unrechtsbewusstsein des Ausnutzens des Sozialstaats entwickeln, was genauso stark ist, wie das man niemanden töten darf oder sexuell nötigen.
Wenn wir das erreicht haben existiert erst der realexistierende Sozialismus.