Beim SV Muslime geht es nicht um religiöse Debatten, sondern ums Toreschießen: Anfangs argwöhnisch beobachtet, hat sich der Fußballklub in Hamburg etabliert. „Bei uns ist jeder willkommen.“
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„Im Namen Allahs“Ein Sportverein mit eindeutigen Regeln. Über dem Mitgliedsschaftantrag steht in fettgedruckten Buchstaben: „Im Namen Allahs, des Allerbarmenden, des Barmherzigen.“ Darunter: „Absichtserklärung über die Wahrung der muslimischen Umgangsformen“. Kein Alkohol, keine Zigaretten, keine Flüche,
keine kurzen Hosen, kein Nacktduschen - der SV Muslime ist der erste Sportverein in Deutschland, der
ausschließlich nach islamischen Glaubensgrundsätzen geführt wird. „Wenn wir nach Rahmenbedingungen für unseren Sport suchen, die es nicht gibt, dann können wir uns hinsetzen und heulen“, sagt Sariz. „Wir können aber auch aktiv werden, und genau das haben wir gemacht.“ Er verschränkt die Arme vor seinem Bauch, beobachtet seine Spieler und ruft: „Soll das etwa ein richtiger Zweikampf sein?“
Eine Parallelgesellschaft? „Nein“, sagt Sariz. „Bei uns ist jeder willkommen -
auch Christen oder Atheisten. Uns geht es allein um den Verein, um den Erfolg, und all das wollen wir nicht kaputtmachen durch irgendwelche dummen Diskussionen untereinander.“