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Thema: Kampf den Straßennamen

  1. #1
    Dein schlimmster Alptraum Benutzerbild von Untergrundkämpfer
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    Standard Kampf den Straßennamen

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    Münster, Freiburg, Mönchengladbach, Essen, Garmisch-​Partenkirchen: Straßenumbenennungen häufen sich. Was ist los in Deutschland? Wer ist da am Werk und warum?

    I
    m September hat Münster nach einem Bürgerentscheid den weitflächigen Hindenburgplatz in Schlossplatz umbenannt. Oldenburg will 130 historische Straßennamen auf Untragbarkeit überprüfen, Freiburg gleich all seine 1.300 Straßenschilder.
    Straßennamen mit ideologischer Absicht

    Um Hindenburg geht es auch in Mönchengladbach, Garmisch-​Partenkirchen, Bonn, Landau, Neukirchen-​Vluyn und Voerde. In Essen wollen Bürger die Namen der Generäle Hans von Seeckt und Karl von Einem nicht länger auf Straßenschildern lesen. Einen Bürgerentscheid gibt es Anfang Februar. Bereits vor drei Jahren ließ Berlin den „Kolonialpionier“ und Forschungsreisenden Otto Friedrich von der Gröben aus der Erinnerung tilgen und ehrte stattdessen die Pionierin der „Kritischen Weißseinsforschung“, May Ayim, mit einem nach ihr benannten Spreeufer.

    Es erscheint irrsinnig: Zusatzschilder sind oft doppelt so lang wie das eigentliche Schild. Umwidmungen (Name bleibt, es soll künftig aber einer anderer gemeint sein), Doppelwidmungen (Name bleibt, aber zusätzlich soll noch ein anderer gemeint sein), Umbenennungen (Name bleibt nicht), Gedenktafeln, schilderstürmerischer Vandalismus und Schilderraub, Überklebungen sowie „kreative Projekte“ lassen die Straßenschilder nicht mehr einfach so stehen. Kommissionen, Gremien, Stadträte, Bürger– und Anwohnerinitiativen und Künstler zerbrechen sich den Kopf über die richtige Wegweisung, Satiriker machen sich darüber lustig, Internetuser schalten sich ein, Professoren erklären, Straßennamen seien von höchster Bedeutung.
    Bürger und Verwaltungen hinterfragen

    Da ist der kritische, mündige und informierte Bürger aktiv geworden, der sich nicht mehr mit von Geschichte und Stadtverwaltungen gelieferten Straßennamen zufrieden geben will. Das Internet macht es so leicht wie nie, Namensgeber von Straßen zu identifizieren und sich zu empören über Mörder, Verbrecher, Homosexuellenhasser, Wegbereiter des Faschismus, allzu moskowitische Sozialisten und Kolonialisten, die da möglicherweise geehrt werden.

    Stadtverwaltungen legen wie politische Säuberer Kataloge von Personengruppen fest, die auf Straßenschildern nichts verloren hätten. Die Zeitgenossen scheinen sich mit Opfern statt Helden auf Straßenschildern besser identifizieren zu können, oder möchten eine Frauenquote erfüllt sehen. Der Krieg hat als anstößiger und fehlleitender Inhalt sowieso ausgedient, sodass neben Personen auch Schauplätze von Schlachten, also Orte, von Straßenschildern verschwinden.

    Historiker sind als Experten gefragt, die in ihrem Fach auch einmal etwas erreichen wollen. Da seit dem Zeitalter des Absolutismus die räumliche Orientierung durch Straßenschilder mit politischer Orientierung verbunden ist, bietet der Schilderwald eine Fülle moralisch oder politisch aus heutiger Sicht missliebiger Menschen an, die dort verewigt sind.
    Eine einfache Profilierung

    Hinzu kommen Kommunalpolitiker, die sich in Zeiten knapper Stadtsäckel politisch profilieren wollen. Angefeuert werden Sie dabei von den Medien. Straßenumbenennungen gelten als günstig, und sonstige auftretende Kosten können auf die Anlieger abgewälzt werden. Alle wollen sie ihre Wirkungsmacht erproben.

    S
    elbst Strafanzeigen, Klagen oder wechselseitige Morddrohungen hat es gegeben. Verschiedene politische Gruppierungen geraten aneinander, aber auch verschiedene Geschmäcker. Aktionisten und als moralische Lehrmeister, Richter und Besserwisser auftretende Eiferer geraten mit Besonnenen und Indifferenten aneinander, die Relikten aus anderen Systemen der Vergangenheit keine besondere Bedeutung zumessen oder sie historisch interessant finden. Ältere wollen die vertrauten Schilder oft bewahren, während die mittlere Generation, die die Hebel in der Hand hält, die Gesellschaft mit Umbenennungen auf irgendeine Weise gestalten will.

    Bei genauerem Hinsehen sind jedoch eine in die Vergangenheit gewendete Demokratieverteidigung in alle Richtungen und europaweit rückwirkende Political Correctness und verschiedene linke Ideologien und Bestrebungen (Antifaschismus, Antinationalismus, Antikolonialismus, Antimilitarismus) als hauptsächliche Triebfedern der Umbenennungen erkennbar. So wird bei den Auseinandersetzungen um die Hans-​von-​Seeckt– und Karl-​von-​Einem-​Straße in Essen auch mit dem NSU-​Terrorismus argumentiert.
    Die Enthistorisierung

    Politische Gruppierungen auch junger Menschen, von Antifa bis Junge Union, sehen Straßennamen als bedeutungsvoll und als Mittel der politischen Auseinandersetzung an. Diese benennen Straßen eigenmächtig und provisorisch in Nacht– und Nebelaktionen nach Opfern vermeintlich oder tatsächlich rassistischer Gewalt um, jene wollen den historischen Erinnerungsbestand, so, wie er sich in der Geschichte ergeben hat, erhalten. Wiederum andere wollen in der ehemaligen DDR manchen Kommunisten von den Schildern holen.

    Dahinter steht die „denunziatorische Beschäftigung mit Geschichte“, wie sie Bernhard Schlink als Kennzeichen unserer Gegenwart erkannt hat. Die Fähigkeit, sich in die historische Vergangenheit einzudenken, die Bereitschaft, historisch zu relativieren, geht zurück. Das Verständnis der Generationen für ihre Vorgängergenerationen nimmt ab, so der Historiker Eric Hobsbawm, denn der gesellschaftliche Wandel beschleunige sich immer weiter.

    Es spiegeln sich in den Umbenennungen also auch gesellschaftliche Umbrüche und Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur wieder. Straßenumbenennungen sind in einem Straßennamensystem Teil des Alltags. Erfahren aber nur bei Systemwechseln und (Kultur-)Revolutionen konzentriertes Interesse.
    Quasi-​totalitäre Volkserzieher

    Alles, was übertrieben wird, muss Kritiker auf den Plan rufen: Die, die meinen, man müsse die Gesellschaft mit Straßennamen sozialpädagogisch beeinflussen, durchgängig plakativ auf das politische System der Gegenwart einschwören und dabei problematische Dokumente der Geschichte, insbesondere vordemokratischer Systeme, vollständig verschwinden lassen, hat Welt–Journalist Alan Posener als totalitär kritisiert.

    Liegt der Ausweg tatsächlich darin, Straßen möglichst neutral, nur noch sachbezogen, geschichtslos und apersonal zu benennen? Rationale Systeme aus Zahlen und Buchstabenkombinationen, die ganze Städte überziehen, sind eingriffsfester. Doch hat sich der Code aus Name und Hausnummer als sehr praktikabel erwiesen. Die eigentliche Lösung liegt nur in der Entideologisierung der Geschichte.
    Bald wird es wohl nur noch kommunistische Straßennamen oder neutrale Bezeichnungen wie "A32" usw. geben...
    http://www.abload.de/img/sigpic123360_8xhkny.jpg

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von STRange333
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    Standard AW: Kampf den Straßennamen

    Haben die Zionisten schon wueder zugeschlagen. Unfassbar wie alles, was etwas mit Patriotismus zu tun hat, zerört wird.

  3. #3
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    Standard AW: Kampf den Straßennamen

    Die ganzen Telefonbücher ; Melderegister etc ....... müssne umgeschrieben werden!

    Wer bezahlt den ganzen Scheiss eigentlich ??????

    Wir ; die Menschen mit ihrem Nettolohn!

    Die Linken haben sie nicht mehr Alle!

    Wenn der z. B. Trittin eines Tages abtritt und es im Nachherein eventuell rauskommt oder rauskommen sollte, daß er sich nicht loyal gegenüber dem Souverän verhalten hat..............
    Wird dann auch der "Jürgen-Trittin-Platz" und ehemalige "A.-Hitler-Paradeplatz" in jedem Kaff aus drei Häusern in "Oma Benölles-Allee" umgenannt ?

    Die mit Demenz gekoppelte Dekadenz in den Köpfen der Linken kostet den einfachen Bürger nur Geld!
    Glaube nichts; egal wo Du es gelesen hast oder wer es gesagt hat; nicht einmal wenn ich es gesagt habe; es sei denn, es entspricht deiner eigenen Überzeugung oder deinem eigenen Menschenverstand. Der Fuchs ist Schlau und stellt sich dumm; bei den Gläubigen ist es genau andersrum!

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Kampf den Straßennamen

    Wenn man überlegt, wozu diese Bürger Zeit haben, wundert mich nichts mehr.
    Da ist noch viel Spielraum nach unten.

    ---
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  5. #5
    Foren-Veteran Benutzerbild von luis_m
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    Standard AW: Kampf den Straßennamen

    Da wollen einige Nichtsnutze die Namen von Patrioten und Helden aus der Öffentlichkeit verbannen und sie übertünchen mit Nichtssagendem.
    Gleichzeitig jedoch werden Gesetze mit Namen versehen, deren Träger Verbrecher sind, ich denke da an Hartz, ein Zuhälter aus den oberen VW-Etagen.

  6. #6
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    Standard AW: Kampf den Straßennamen

    Fast schon wie in der Sowjetunion. Auch dort wurde versucht mittels Umbenennungen und Löschungen jeden Hinweis auf unerwünschte Personen der Geschichte auszulöschen. Obendrein wurden Fotos retouchiert, Bücher und Schriften verboten, Filme beschlagnahmt und Denkmäler zerstört.

    Sehr weit entfernt davon sind die BRD-Irren tatsächlich nicht mehr.

  7. #7
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    Standard AW: Kampf den Straßennamen

    Zitat Zitat von Untergrundkämpfer Beitrag anzeigen
    ...
    Bald wird es wohl nur noch kommunistische Straßennamen oder neutrale Bezeichnungen wie "A32" usw. geben...
    Viel Narretei bei der ganzen Umbenennung..., aber den letzten Satz kann man als ehem. DDRler so nicht nachvollziehen, denn nach der Wende hatten wir ja hier genau das Gegenteil erlebt.

    Da verschwanden so "schöne" Staßennamen wie "Straße der Freundschaft", "Straße der Befreiung," "Straße der Solidarität," "Staße der Arbeit" usw.; von den Staßennamen mit den OdF, die z. T. das Dritte Reich nicht überlebt hatten, ganz zu schweigen. Jedoch eine "Straße der Einheit" blieb interessanterweise erhalten, wohl vorsichtshalber.

    Wir sehen daraus, die oftmals gehäufte Umbenennung von Straßennamen ist ja nun so neu nicht. Da gab es nach 1933 eine Welle, ein weiterer Boom war nach 1945, dann iim Rahmen der "Entstalinisierung", der nächste dann nach 1990, oftmal auch verbunden mit "gewissen Korrekturen" an Ehrenmale, Denkmäler usw. Also durchaus eine gewisse Kontinuität!

    Wobei man das bei Personen evt. noch nachvollziehen könnte, wenn diese eben dem jeweils herrschenden System nicht konform genug erschienen. Völlig unverständlich ist es aber dann, wenn es sich um "Hauptstraße" oder eben neutrale Straßennamen nach den Orten, in die sie führen, handelt.

    Wenn wir aber die Kostenfrage aufwerfen wollen, dann wäre auf Sicht die Durchnummerierung aller Straßen die günstigste Variante, da gäbe es dann höchstens bei der "13" Protest.
    Geändert von Zinsendorf (06.12.2012 um 12:34 Uhr)
    Verallgemeinerungen sind Lügen.
    (Gerhard Hauptmann)

  8. #8
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    Standard AW: Kampf den Straßennamen

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen

    Wenn man überlegt, wozu diese Bürger Zeit haben, wundert mich nichts mehr.
    Da ist noch viel Spielraum nach unten.
    Zustimmung OHNE wenn und aber...

  9. #9
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    Standard AW: Kampf den Straßennamen

    Zitat Zitat von Zinsendorf Beitrag anzeigen
    Viel Narretei bei der ganzen Umbenennung..., aber den letzten Satz kann man als ehem. DDRler so nicht nachvollziehen, denn nach der Wende hatten wir ja hier genau das Gegenteil erlebt.

    Da verschwanden so "schöne" Staßennamen wie "Straße der Freundschaft", "Straße der Befreiung," "Straße der Solidarität," "Staße der Arbeit" usw.; von den Staßennamen mit den OdF, die z. T. das Dritte Reich nicht überlebt hatten, ganz zu schweigen. Jedoch eine "Straße der Einheit" blieb interessanterweise erhalten, wohl vorsichtshalber.

    Wir sehen daraus, die oftmals gehäufte Umbenennung von Straßennamen ist ja nun so neu nicht. Da gab es nach 1933 eine Welle, ein weiterer Boom war nach 1945, dann iim Rahmen der "Entstalinisierung", der nächste dann nach 1990, oftmal auch verbunden mit "gewissen Korrekturen" an Ehrenmale, Denkmäler usw. Also durchaus eine gewisse Kontinuität!

    Wobei man das bei Personen evt. noch nachvollziehen könnte, wenn diese eben dem jeweils herrschenden System nicht konform genug erschienen. Völlig unverständlich ist es aber dann, wenn es sich um "Hauptstraße" oder eben neutrale Straßennamen nach den Orten, in die sie führen, handelt.

    Wenn wir aber die Kostenfrage aufwerfen wollen, dann wäre auf Sicht die Durchnummerierung aller Straßen die günstigste Variante, da gäbe es dann höchstens bei der "13" Protest.
    Ja, bei uns sind die Straße der Einheit, Straße des Friedens, Straße des Aufbaus, usw. auch teilweise noch erhalten geblieben. Wir hatten viele schöne Straßennamen vor der Wende.
    Wir behielten aber auch die Juri-Gagarin-Straße, das hat man sich bis jetzt noch nicht getraut, die umzubenennen.
    Man sagt ja Alkohol verändert dein Leben
    -
    Ich sauf nun schon so lange und warte noch immer auf Veränderung

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Volkov
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    Standard AW: Kampf den Straßennamen

    Zitat Zitat von Untergrundkämpfer Beitrag anzeigen



    Bald wird es wohl nur noch kommunistische Straßennamen oder neutrale Bezeichnungen wie "A32" usw. geben...

    Ähm...Kommunisten wurden aus den Straßennamensgedächtnis nach 1990 gelöscht. Lenin, Marx, Dimitrov, Engels, DSF sind verschwunden wo es nur ging. Nur an wenigen orten gibt es sie noch im Straßennamen. Nicht nur in Deutschland, in allen Staaten des ehemailgen Ostblocks wurde so verfahren.

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