Das ethische Modell des Anthropozentrismus besagt, dass einzig der Mensch einen moralischen Eigenwert hat. Dieses ethische Modell ist unter anderen die Staatsethik der BRD und die Religionsethik der RKK und der EKD.
Aber jetzt erst mal zum eigendlichen Thema: Ich hatte eine Diskussion mit einer Person darüber ob es richtig ist, dass sämtliche Tiere, ob in menschlicher Gefangenschaft oder in Freiheit, der menschlichen Nutzung zugeführt werden; und ich wies auf die Problematik hin, dass nur auf sog. Gnadenhöfen Nichtmenschen die Chance haben, um ihrer selbst Willen zu leben, d.h. zu leben ohne, dass sie als Naturressource verfolgt und getötet (zwangsentleibt) werden oder eben gleich als Nutzwesen gehalten werden. Die Person verwies mich auf die These, dass "einzig der Mensch" moralischen Eigenwert habe, dass "einzig der Mensch" um seiner selbst willen lebe, usw. und dass die Kreatur zum nutzen und gebrauch durch den Menschen existiere. Ich zerpflückte diese These präzise.
Diese Person daraufhin sauer und fing mit billiger Polemik an und beharrte hartnäckig auf seinen anthropozentrischen Standpunkt. In etwa so wie ein Jemand, wenn man seine religiösen Gefühle verletzt.
Aber nun zu meiner Frage: Ist der (ethische) Anthropozentrismus eine Religion?
Der (ethische) Anthropozentrismus ist ja Teilprinzip anderer Religionen, wie z.b. des Christentums oder des Islam.
Oftmals bedarf es einer Religion um den (ethische) Anthropozentrismus zu Rechtfertigen.