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Thema: Was uns krank macht. Systemkrebs.

  1. #1
    GESPERRT
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    Standard Was uns krank macht. Systemkrebs.

    Ständiges Wachstum bedeutet Krebs. Wir können auf Ärzte einhacken, auf Politiker, Wissenschaftler, Militärangehörige, Unternehmer und : auf uns selbst. Wir alle tragen ein krankes System. Wieso sollten wir da gesund bleiben?
    Natürlich, wer sich ständig neue Kleidung, Möbel, elektronische Spielereien und gar Autos oder Häuser anschafft, der muss schuften. Die Werbeindustrie muss um den Preis des eigenen Überlebens Waren verkaufen, die in dieser Menge und Form meist gar nicht gebraucht werden. Menschen kommen erschöpft von der Arbeit, haben oft unsinnige Verpflichtungen, weil sie unbedingt heiraten mussten und gehen zur "Erholung" shoppen, fliegen in ferne Länder oder betrinken sich ständig. Das ist ganz gewöhnlicher Kapitalismus. Was sollen Ärzte daran ändern?
    Wie weit die Medizin tatsächlich ist, zeigt doch, dass wir immer älter werden, oder? Älter werden wir, rein statistisch gesehen. Nur, wie leben wir? Wer sich nur ein paar Minuten lang aufmerksam die Alltagsgesichter von Stadtmenschen ansieht, wird kaum ein Lächeln finden. Eher eine Sammlung aus Müdigkeit, Verdruß, Gehetztsein, oft auch Aggressivität.


    Im Zusammenspiel von täglicher Manipulation, welche materiellen Wohlstand um jeden Preis propagiert- und unserer eigenen Unfähigkeit, das zu durchschauen- darin liegt die Ursache für unser Missbehagen und unsere Krankheiten. Deshalb stehen wir, trotz allen Reichtums, beim weltweiten Glücksindex ziemlich weit hinten.
    Meine Konsequenz aus dieser Einsicht besteht seit fast zehn Jahren darin, dass ich nur noch 10- 15 Stunden pro Woche arbeite und mich so oft wie möglich an der frischen Luft bewege. Ein Auto hatte ich noch nie.
    Auf viele andere "normale" Produkte verzichte ich ebenfalls. Etwa darauf, aller zehn Jahre neue Möbel zu kaufen, weil die alte Presspappe langsam fault.
    So weit es meine handwerklichen Fähigkeiten zulassen, repariere und baue ich alles selbst. Ähnliches gilt für das Kochen. Warum teuren Käse kaufen, wenn es doch so viele Möglichkeiten gibt, Quark selbst zu verfeinern? Wozu neueste Mode, wenn der Umgang mit der Nähmaschine der Kreativität zuträglicher ist und den Geldbeutel schont?
    Ich nehme mein Recht auf Faulheit wahr. Ich bin einfach zu faul, um viel zu arbeiten. Dafür habe ich Zeit. Für Freunde, Hobbys, Bildung.
    Vor einem Jahr war ich beim Zahnarzt. Sonst gehts mir gut. Ich bin 47.

  2. #2
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    Standard AW: Was uns krank macht. Systemkrebs.

    Spricht nichts dagegen solange du nicht von den Sozialabgaben anderer Arbeiter lebst und somit Schmarotzer bist.

    Meine Lebenspartnerin z.B. abreitet gerade mal 25 Std. die Woche, ist Industriedesignerin und verzichtet lieber auf ein höheres Einkommen um dafür im Sommer spätestens um 2 am Badesee zu liegen.

    Ich hingegen arbeite eher viel, mache dann aber dafür mal 8 Wochen Urlaub am Stück und auch wären des Jahres fahre ich für ein paar Wochenenden und 3 mal um eine Woche weg um meinem Hobby zu frönen.

  3. #3
    GESPERRT
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    Standard AW: Was uns krank macht. Systemkrebs.

    Zitat Zitat von schastar Beitrag anzeigen
    Spricht nichts dagegen solange du nicht von den Sozialabgaben anderer Arbeiter lebst und somit Schmarotzer bist.

    Meine Lebenspartnerin z.B. abreitet gerade mal 25 Std. die Woche, ist Industriedesignerin und verzichtet lieber auf ein höheres Einkommen um dafür im Sommer spätestens um 2 am Badesee zu liegen.

    Ich hingegen arbeite eher viel, mache dann aber dafür mal 8 Wochen Urlaub am Stück und auch wären des Jahres fahre ich für ein paar Wochenenden und 3 mal um eine Woche weg um meinem Hobby zu frönen.
    Lieber "Schastar".


    Vor zehn Jahren war ich Schauspieler an einem Theater. Zuletzt in 10 Rollen gleichzeitig besetzt, hatte ich kaum noch Zeit für Freundschaften, geschweige denn Hobbys. Ich steckte in der Knochenmühle. Und Geld? Bei 1.200 Euro bleibt nicht viel übrig. Nicht, wenn man "normal" lebt und- das machen die meisten jüngeren Schauspieler- soziale Kontakte meist nach der Abendvorstellung in Kneipen pflegt. Ich stand vor der Wahl: entweder mutiere ich zum Beamten- Schauspieler, der nur seinen Dienst macht und dann brav nach Hause geht. Oder, das passiert auch vielen Schauspielern, ich werde Alkoholiker. Beides erschien mir wenig attraktiv.
    Also kündigte ich, machte ein halbes Jahr gar nichts.Dann schlug ich das Branchenbuch auf und suchte nach einer Firma, die mit meinen Fähigkeiten etwas anfangen kann. So kam ich auf die Bestatter. Ich wusste ja, dass ein Trauer- Redner gut verdient. Nicht jeder kann das, schon allein deshalb, weil das Thema "Tod" in einer Leistungsgesellschaft noch immer ein Tabu ist.


    Wenn ich heute sage, ich arbeite nur 10- 15 Stunden wöchentlich, so bezieht sich das auf die reine Arbeitszeit. Hausbesuche, Reden schreiben, Beerdigungen. Als Bahnfahrer kann ich auf dem Arbeitsweg lesen. Das ist keine Arbeit. Und das Geld? Als Selbständiger mit unter 17.000 Euro bin ich Kleinst- Unternehmer und zahle kaum Steuern. (netto habe ich etwas mehr als damals am Theater, dazu kommt, dass ich Freude daran habe, mit genügend Zeit mir die Dinge zu basteln, die ich früher einfach nur kaufte. Wir haben nicht nur ein Geld- Konto, sondern auch ein Zeit- Konto. Ganz abgesehen von der Befriedigung, handwerklich- kreativ sein zu können. Kurzum: ich hatte noch nie so viel Geld- auch als Rücklage- wie heute.)
    Hätte ich ein Auto, würde das Geld nicht reichen. Dann müsste ich mehr arbeiten, wahrscheinlich in einem zweiten Job. Und wieder wäre ich in der alten Knochenmühle.


    Ich hoffe, das erklärt, warum und auf welche Weise ich eben kein "Schmarotzer" bin. Dabei ist die Frage interessant, wer eigentlich wirklich "schmarotzt".
    2 Billionen Euro fehlen in der deutschen Staatskasse. Dagegen: 2 Billionen Vermögen teilen sich in Deutschland so auf: 10 % der Deutschen gehören 60% der Vermögen.
    Der neueste, offizielle Armutsbericht bestätigt, dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter aufgeht. In den 60er Jahren hat der Durchschnitts- Arbeiter von 8 Stunden 4 Stunden für sich selbst gearbeitet. Heute sind das nur noch ganze 1,5 Stunden. Tja, irgend woher müssen die Milliarden kommen, die an der Börse verzockt werden.


    Dein Leben scheint ja zu funktionieren. Wenn Du so einen guten, sicheren(?), erfüllenden, mobbingfreien und streßarmen Job hast, gratuliere ich Dir. Nur, entschuldige, ich halte das nicht für symptomatisch in diesem Kapital- System. Sieh nur mal, was offiziell im aktuellen Armuts- Bericht steht.


    Und an Deine Lebenspartnerin: nichts gegen Industrie- Designer. Dass sie verkürzt arbeitet, um besser zu leben- bravo! Im Übrigen erinnert mich ihr Beruf an Folgendes: Kapitalismus ist wie Dauerfernsehen. Ein SCHÖNES DESIGN bietet sich Dir lächelnd an, kriecht in Dich hinein- um Dich langsam von innen aus zu fressen.


    Es grüßt Dich aus dem Nahen Osten (Sachsen) Oliver.

  4. #4
    der mit den Pillen tanzt! Benutzerbild von pw75
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    Standard AW: Was uns krank macht. Systemkrebs.

    Zitat Zitat von Oliver Beitrag anzeigen
    Ständiges Wachstum bedeutet Krebs. Wir können auf Ärzte einhacken, auf Politiker, Wissenschaftler, Militärangehörige, Unternehmer und : auf uns selbst. Wir alle tragen ein krankes System. Wieso sollten wir da gesund bleiben?
    Natürlich, wer sich ständig neue Kleidung, Möbel, elektronische Spielereien und gar Autos oder Häuser anschafft, der muss schuften. Die Werbeindustrie muss um den Preis des eigenen Überlebens Waren verkaufen, die in dieser Menge und Form meist gar nicht gebraucht werden. Menschen kommen erschöpft von der Arbeit, haben oft unsinnige Verpflichtungen, weil sie unbedingt heiraten mussten und gehen zur "Erholung" shoppen, fliegen in ferne Länder oder betrinken sich ständig. Das ist ganz gewöhnlicher Kapitalismus. Was sollen Ärzte daran ändern?
    Wie weit die Medizin tatsächlich ist, zeigt doch, dass wir immer älter werden, oder? Älter werden wir, rein statistisch gesehen. Nur, wie leben wir? Wer sich nur ein paar Minuten lang aufmerksam die Alltagsgesichter von Stadtmenschen ansieht, wird kaum ein Lächeln finden. Eher eine Sammlung aus Müdigkeit, Verdruß, Gehetztsein, oft auch Aggressivität.


    Im Zusammenspiel von täglicher Manipulation, welche materiellen Wohlstand um jeden Preis propagiert- und unserer eigenen Unfähigkeit, das zu durchschauen- darin liegt die Ursache für unser Missbehagen und unsere Krankheiten. Deshalb stehen wir, trotz allen Reichtums, beim weltweiten Glücksindex ziemlich weit hinten.
    Meine Konsequenz aus dieser Einsicht besteht seit fast zehn Jahren darin, dass ich nur noch 10- 15 Stunden pro Woche arbeite und mich so oft wie möglich an der frischen Luft bewege. Ein Auto hatte ich noch nie.
    Auf viele andere "normale" Produkte verzichte ich ebenfalls. Etwa darauf, aller zehn Jahre neue Möbel zu kaufen, weil die alte Presspappe langsam fault.
    So weit es meine handwerklichen Fähigkeiten zulassen, repariere und baue ich alles selbst. Ähnliches gilt für das Kochen. Warum teuren Käse kaufen, wenn es doch so viele Möglichkeiten gibt, Quark selbst zu verfeinern? Wozu neueste Mode, wenn der Umgang mit der Nähmaschine der Kreativität zuträglicher ist und den Geldbeutel schont?
    Ich nehme mein Recht auf Faulheit wahr. Ich bin einfach zu faul, um viel zu arbeiten. Dafür habe ich Zeit. Für Freunde, Hobbys, Bildung.
    Vor einem Jahr war ich beim Zahnarzt. Sonst gehts mir gut. Ich bin 47.
    wunderbar!!!!!....

    P.s. meine Möbel sind aus Stein somit mindestens 40 Jahre haltbar
    Bomben für Frieden ist wie Ficken für Jungfräulichkeit!

  5. #5
    neurodivers Benutzerbild von tabasco
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    Standard AW: Was uns krank macht. Systemkrebs.

    Zitat Zitat von Oliver Beitrag anzeigen
    Ständiges Wachstum bedeutet Krebs. (...)
    Nö, eigentlich nicht. Aber nur, wenn man vor dem Schreiben nachdenkt.


    Zitat Zitat von Oliver Beitrag anzeigen
    (...)
    Natürlich, wer sich ständig neue Kleidung, Möbel, elektronische Spielereien und gar Autos oder Häuser anschafft, der muss schuften. (...)
    Auch wer sich nicht ständig neue Kleidung, Möbel, elektronische Spielereien und gar Autos oder Häuser anschafft, muss schuften. Denn irgendwann mal ist auch die beste Kleidung kaputt und diese muss man eben reparieren:

    Zitat Zitat von Oliver Beitrag anzeigen
    (...)So weit es meine handwerklichen Fähigkeiten zulassen, repariere und baue ich alles selbst. Ähnliches gilt für das Kochen. Warum teuren Käse kaufen, wenn es doch so viele Möglichkeiten gibt, Quark selbst zu verfeinern? (...)
    Und das Reparieren und "Selber-Käse-machen", wie auch gemütlich das klingen mag, ist eben Schuften.

    Da gehe ich doch lieber schuften - dafür muss ich mir die Kleidung nicht selbst reparieren oder gar nähen, das Haus nicht selbst bauen und Käse nicht selbst machen. Phui, Deubel.

    Zitat Zitat von Oliver Beitrag anzeigen
    (...) Ein SCHÖNES DESIGN bietet sich Dir lächelnd an, kriecht in Dich hinein- um Dich langsam von innen aus zu fressen.(...)
    Noch so ein leerer aber scheinbar inhalts-schwangerer Satz eines Trauerreden-Schreibres: Ein SCHÖNES DESIGN ist dermaßen selbstverständlich, dass Du ihn als solchen nicht wahrnimmst.
    kol-ut-shan

  6. #6
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    Standard AW: Was uns krank macht. Systemkrebs.

    Zitat Zitat von Oliver Beitrag anzeigen
    Lieber "Schastar".


    Vor zehn Jahren war ich Schauspieler an einem Theater. Zuletzt in 10 Rollen gleichzeitig besetzt, hatte ich kaum noch Zeit für Freundschaften, geschweige denn Hobbys. Ich steckte in der Knochenmühle. Und Geld? Bei 1.200 Euro bleibt nicht viel übrig. Nicht, wenn man "normal" lebt und- das machen die meisten jüngeren Schauspieler- soziale Kontakte meist nach der Abendvorstellung in Kneipen pflegt. Ich stand vor der Wahl: entweder mutiere ich zum Beamten- Schauspieler, der nur seinen Dienst macht und dann brav nach Hause geht. Oder, das passiert auch vielen Schauspielern, ich werde Alkoholiker. Beides erschien mir wenig attraktiv. ......
    Schauspieler ist ja nicht gerade etwas was einem aufgezwungen wird, sonder wofür man sich bewusst entscheidet. Also, nicht beschweren.

    .......
    Also kündigte ich, machte ein halbes Jahr gar nichts. ......
    Wenn du zuvor einbezahlt hast steht dir ohne wenn und aber Arbeitslosengeld zu, das sollte jeder Arbeitende auch nützen und so oft Arbeitslos sein bis er sein einbezahltes Geld wieder hat.

    ....... Dann schlug ich das Branchenbuch auf und suchte nach einer Firma, die mit meinen Fähigkeiten etwas anfangen kann. So kam ich auf die Bestatter. Ich wusste ja, dass ein Trauer- Redner gut verdient. Nicht jeder kann das, schon allein deshalb, weil das Thema "Tod" in einer Leistungsgesellschaft noch immer ein Tabu ist.


    Wenn ich heute sage, ich arbeite nur 10- 15 Stunden wöchentlich, so bezieht sich das auf die reine Arbeitszeit. Hausbesuche, Reden schreiben, Beerdigungen. Als Bahnfahrer kann ich auf dem Arbeitsweg lesen. Das ist keine Arbeit. Und das Geld? Als Selbständiger mit unter 17.000 Euro bin ich Kleinst- Unternehmer und zahle kaum Steuern. ......
    Je weniger Steuern du bezahlst je besser, besonders dann wenn die dir nicht mehr zu Gute kommen.

    ....... (netto habe ich etwas mehr als damals am Theater, dazu kommt, dass ich Freude daran habe, mit genügend Zeit mir die Dinge zu basteln, die ich früher einfach nur kaufte. Wir haben nicht nur ein Geld- Konto, sondern auch ein Zeit- Konto. Ganz abgesehen von der Befriedigung, handwerklich- kreativ sein zu können. Kurzum: ich hatte noch nie so viel Geld- auch als Rücklage- wie heute.)
    Hätte ich ein Auto, würde das Geld nicht reichen. Dann müsste ich mehr arbeiten, wahrscheinlich in einem zweiten Job. Und wieder wäre ich in der alten Knochenmühle.
    ......
    Wenn du so zurecht kommst ist das nur gut für dich. Niemand sollte anderen auf der Tasche liegen, aber auch niemand sollte arbeiten müssen damit Dritte faul rumliegend von dessen Zwangsabgaben gut leben können.

    .......

    Ich hoffe, das erklärt, warum und auf welche Weise ich eben kein "Schmarotzer" bin. ......
    Tut es.

    ....... Dabei ist die Frage interessant, wer eigentlich wirklich "schmarotzt".......
    Jeder der mehr Geld aus dem Topf der Zwangsabgaben herauszieht als einbezahlt.

    .......
    2 Billionen Euro fehlen in der deutschen Staatskasse. Dagegen: 2 Billionen Vermögen teilen sich in Deutschland so auf: 10 % der Deutschen gehören 60% der Vermögen. ......
    Ein Problem sehe ich erst dann wenn dieses Vermögen durch staatliche Subventionen entstanden ist.

    .......
    Der neueste, offizielle Armutsbericht bestätigt, dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter aufgeht. ......

    Dazu brauche ich keinen Armutsbericht, es reicht die Leute zu beobachten.
    ....... In den 60er Jahren hat der Durchschnitts- Arbeiter von 8 Stunden 4 Stunden für sich selbst gearbeitet. Heute sind das nur noch ganze 1,5 Stunden. Tja, irgend woher müssen die Milliarden kommen, die an der Börse verzockt werden.
    ......
    Die kommen sicher nicht vom H4-Empfänger.

    .......

    Dein Leben scheint ja zu funktionieren. Wenn Du so einen guten, sicheren(?), erfüllenden, mobbingfreien und streßarmen Job hast, gratuliere ich Dir. Nur, entschuldige, ich halte das nicht für symptomatisch in diesem Kapital- System. Sieh nur mal, was offiziell im aktuellen Armuts- Bericht steht.
    ......
    Weder ruhig noch streßfrei, erfüllend, manchmal, aber dennoch mache ich es gerne.

    .......

    Und an Deine Lebenspartnerin: nichts gegen Industrie- Designer. Dass sie verkürzt arbeitet, um besser zu leben- bravo! Im Übrigen erinnert mich ihr Beruf an Folgendes: Kapitalismus ist wie Dauerfernsehen. Ein SCHÖNES DESIGN bietet sich Dir lächelnd an, kriecht in Dich hinein- um Dich langsam von innen aus zu fressen.
    ......
    Ja, von so was lebt sie.

    .......

    Es grüßt Dich aus dem Nahen Osten (Sachsen) Oliver.
    Danke dir.

    Nochmals wegen deines Berufes. Ein ehemaliger Kumpel aus der Lehrzeit hat ein Bestattungsunternehmen. Heute ist es nicht ganz unüblich daß alleinstehende Menschen diesem eine Vollmacht übertragen alles anfallende abzuwickeln wenn sie sterben.
    Eines Tages hatte er wieder so einen Fall, ein ältere Herr ist verstorben woraufhin er seine Kinder verständigte und für die Räumung des Hauses sorgen sollte. Gefunden wurde ein Tresor, jedoch kein Schlüssel, so bat er mich diesen zu öffnen. Im beisein aller Angehörigen hab ich ihn geöffnet und ohne einen Blick hinein zu werfen.

    Wochen später Traf ich ihn zufällig und fragte ihn was denn im Tresor war. Er fing an zu lachen und erzählte. Seine Kinder hatten ihn weit über 10 Jahre nicht mehr besucht, weder zu Weihnacht noch Geburtstag, selbst ein Anruf war er ihnen nicht wert. Als es aber ans Erben ging waren alle hier um das Haus zu plündern. Anstelle von Bargeld waren nur Pornohefte und Videokassetten im Tresor, das Haus war bis zur Beleihungsgrenze verschuldet und auch sonst waren keinerlei Wertgegenstände vorhanden.

    Als es zur Beerdigung ging waren alle bereits abgereist, so daß lediglich er, der Pfarrer, seine Helfer und zwei älter Männer zugegen waren. Etwas weiter weg vielen ihm noch ein paar jüngere Damen auf die heulten wie ein Schlosshund, aber nicht näher kamen. Nach Beendigung der Zeremonie redeten die Beiden noch ins Grab und lachten über die guten Zeiten und wie er den Geiern ein Schnippchen geschlagen hatte.

    Die Nachfrage ergab daß er gut Mann über Jahre ein gerngesehener Kunde und an später auch Freund in einem nahegelegen Puff war und dort mehrere 100.000 DM nicht nur verlebte sondern einigen von ihnen auch wirklich half.

  7. #7
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    Standard AW: Was uns krank macht. Systemkrebs.

    Zitat Zitat von Kugelfisch Beitrag anzeigen
    ...
    Noch so ein leerer aber scheinbar inhalts-schwangerer Satz eines Trauerreden-Schreibres: Ein SCHÖNES DESIGN ist dermaßen selbstverständlich, dass Du ihn als solchen nicht wahrnimmst.
    Ein schönes Design bewusst war zu nehmen würde bedeuten sich damit auseinander zu setzen. In aller Regel wäre dies zu viel verlangt.
    Während er für einen (Möchtegern-)Künstler und –Designer ausreichend ist ein paar mit ähnlichem Geschmack zu finden steht der Industriedesigner vor dem Problem, je nach Produkt, den „Will-ich-haben-Reflex“ Tausender bis Millionen Kunden treffen zu müssen. Müssen, weil es für diesen sonst keine Zukunft in diesem Gewerbe gibt. Aus Sicht der Industrie ist diese Will-ich-haben-Reflex das höchste was Design bewirken kann.

  8. #8
    Vollblutgermanin Benutzerbild von Patriotistin
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    Schleswig-Holstein.. des schönste Fleckchen unserer Germanischen Heimat
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    Standard AW: Was uns krank macht. Systemkrebs.

    Zitat Zitat von schastar Beitrag anzeigen

    Meine Lebenspartnerin z.B. abreitet gerade mal 25 Std. die Woche, ist Industriedesignerin und verzichtet lieber auf ein höheres Einkommen um dafür im Sommer spätestens um 2 am Badesee zu liegen.
    Glückwunsch zu deiner Wahl von Lebenspartnerin..genau so sollte jeder denken und handeln
    Ich denke dann würden viele Menschen glücklicher und zufriedener durchs Leben gehen......
    Genau diese Einstellung mach ich mir auch zu eigen .....Ich lebe nicht um zu arbeiten ich arbeite um zu leben
    dieser ganz Konsum Wahn und diese ganze materielle Gier geht mir wirklich am Arsch vorbei....
    Ich brauch das nicht zum Leben, was ich brauch ist Zeit viel zeit für Dinge die mein Leben wirklich erfüllen.....


    "Radbod: "Wo befinden sich nach meiner Taufe meine Vorfahren?"
    Willibrord: "Diese würden nach wie vor in der Hölle bleiben, weil sie nicht getauft worden sind!"
    Daraufhin, so heißt es, zog der König seinen Fuß vom
    Taufbecken zurück und spricht: "Dann bin ich lieber mit meinen Ahnen in der Hölle, als mit Fremden im Himmel!"




    "White Lives Matter"


  9. #9
    mitGlied Benutzerbild von elas
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    Standard AW: Was uns krank macht. Systemkrebs.

    Zitat Zitat von Oliver Beitrag anzeigen
    Ständiges Wachstum bedeutet Krebs. Wir können auf Ärzte einhacken, auf Politiker, Wissenschaftler, Militärangehörige, Unternehmer und : auf uns selbst. Wir alle tragen ein krankes System. Wieso sollten wir da gesund bleiben?
    Natürlich, wer sich ständig neue Kleidung, Möbel, elektronische Spielereien und gar Autos oder Häuser anschafft, der muss schuften. Die Werbeindustrie muss um den Preis des eigenen Überlebens Waren verkaufen, die in dieser Menge und Form meist gar nicht gebraucht werden. Menschen kommen erschöpft von der Arbeit, haben oft unsinnige Verpflichtungen, weil sie unbedingt heiraten mussten und gehen zur "Erholung" shoppen, fliegen in ferne Länder oder betrinken sich ständig. Das ist ganz gewöhnlicher Kapitalismus. Was sollen Ärzte daran ändern?
    Wie weit die Medizin tatsächlich ist, zeigt doch, dass wir immer älter werden, oder? Älter werden wir, rein statistisch gesehen. Nur, wie leben wir? Wer sich nur ein paar Minuten lang aufmerksam die Alltagsgesichter von Stadtmenschen ansieht, wird kaum ein Lächeln finden. Eher eine Sammlung aus Müdigkeit, Verdruß, Gehetztsein, oft auch Aggressivität.


    Im Zusammenspiel von täglicher Manipulation, welche materiellen Wohlstand um jeden Preis propagiert- und unserer eigenen Unfähigkeit, das zu durchschauen- darin liegt die Ursache für unser Missbehagen und unsere Krankheiten. Deshalb stehen wir, trotz allen Reichtums, beim weltweiten Glücksindex ziemlich weit hinten.
    Meine Konsequenz aus dieser Einsicht besteht seit fast zehn Jahren darin, dass ich nur noch 10- 15 Stunden pro Woche arbeite und mich so oft wie möglich an der frischen Luft bewege. Ein Auto hatte ich noch nie.
    Auf viele andere "normale" Produkte verzichte ich ebenfalls. Etwa darauf, aller zehn Jahre neue Möbel zu kaufen, weil die alte Presspappe langsam fault.
    So weit es meine handwerklichen Fähigkeiten zulassen, repariere und baue ich alles selbst. Ähnliches gilt für das Kochen. Warum teuren Käse kaufen, wenn es doch so viele Möglichkeiten gibt, Quark selbst zu verfeinern? Wozu neueste Mode, wenn der Umgang mit der Nähmaschine der Kreativität zuträglicher ist und den Geldbeutel schont?
    Ich nehme mein Recht auf Faulheit wahr. Ich bin einfach zu faul, um viel zu arbeiten. Dafür habe ich Zeit. Für Freunde, Hobbys, Bildung.
    Vor einem Jahr war ich beim Zahnarzt. Sonst gehts mir gut. Ich bin 47.
    Unsere fälschlich so genannte „Zivilisation“ beruht in Wirklichkeit auf Zwangsarbeit und Sklaverei, Zuhälterei und Prostitution, Organisierter Kriminalität und Kannibalismus.
    Prof. Dr. Jack D. Forbes

  10. #10
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard AW: Was uns krank macht. Systemkrebs.

    Zitat Zitat von Oliver Beitrag anzeigen
    Als Selbständiger mit unter 17.000 Euro bin ich Kleinst- Unternehmer und zahle kaum Steuern. (netto habe ich etwas mehr als damals am Theater,...)
    Und was tust Du für Deine Altersversorgung?

    Oder muß im Alter eine "Gemeinschaft" für Dich aufkommen, der Du heute nichts abgibst?

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