Deine vorgeschobenen Gründe, mich anzugreifen, sind leicht erkennbar und lächerlich. Würde es die DDR heute noch geben, so würde es den Menschen in Ost und West besser gehen. Das scheinst du in deinem BRD-Jubeltaumel vollkommen außer Acht zu lassen. Außerdem hätte eine Wiedervereinigung auch auch ein Beitritt der BRD zur DDR bedeuten können, was unter heutigen Gesichtspunkten keine Notlösung geween wäre wie der DDR-Beitritt zur BRD, sondern gar ein Segen. Und welcher Zeitpunkt eignet sich besser?
Nerv nicht. Dein Unsinn kann hier nirgens bestätigt werden. Wie gesagt: Die willst mich nur anpöbeln.
1. Das Satellitenbild ist alt, es wurden viele Kraftwerke gebaut, die die Versorgungslage verbessert haben. Dieses Bildchen mußte ich mir schon oft ansehen und von welchem Nutzen sind dir die grellen Werbetafeln?
2. Das Bild ist echt, auch wenn du West-Knecht es nicht wahrhaben willst.
Geändert von Sloth (02.10.2012 um 23:31 Uhr)
Hier meine Wessi-Sicht:
Wer jemals vor der Wende im Osten gewesen war und mit den Menschen dort geredet hatte, wußte, daß das Deutsche sind wie wir im Westen auch, und daß die Teilung ein großes Unrecht war. Nach der Wende stellte sich sogar heraus, daß in mancherlei Hinsicht die sogenannten Ossis sich noch mehr an deutscher Kultur erhalten hatten als wir im Westen. Insofern war die Wiedervereinigung eine große Bereicherung für ganz Deutschland. Das empfinde ich auch heute noch immer wieder so, wenn ich ins Berliner Umland fahre oder beruflich mit (ehemaligen) Ossis zu tun habe. Selbst einige kleine Jungchen, die 15 Jahre jünger sind als ich, sprechen dort besser Deutsch als ich, zum Beispiel. Es ist auch leichter, dort Menschen zu finden, die mit den deutschen Klassikern einigermaßen vertraut sind.
Natürlich gibt es auch hier und da etwas zu meckern. Naturgemäß sind im Osten die bürgerlichen Umgangsformen etwas verlorengegangen, weshalb ich lieber hier in Wilmersdorf wohne als in Pankow. Sicherlich gehen den Ossis auch unsere Manierismen hier und da auf die Nerven. Aber das macht doch nichts: Ostfriesen, Bayern, Ruhrpöttler und Schwaben schaffen es ja auch irgendwie, in einem Land zusammenzuleben.
Daß die Wiedervereinigung für uns Wessis meist kein ökonomischer Gewinn war, ist sehr traurig, kann man aber den Ossis nicht anlasten. Es ist meiner Meinung nach eher unserem sklerotischen, sozialdemokratischen Wohlfartssystem geschuldet. 1990 dachten wir, unser System sei noch so frisch und dynamisch, wie es in den 50ern und 60ern mal war, wo es wohl wirklich keinerlei Probleme gehabt hätte, auch im Osten in Nullkommanix für blühende Landschaften zu sorgen, wie es das im Westen ja auch getan hatte. Wer die Zeit damals erlebt hat, weiß auch, daß die Ossis begeistert bereit waren, jetzt in die Hände zu spucken und ihr Land neu aufzubauen. Stattdessen bekamen sie aber nicht den freien Kapitalismus, den sie erwartet hatten, sondern unseren sozialdemokratischen, bürokratischen Moloch, der jede wirtschaftliche Tätigkeit im Keim erstickt. Da konnte ja nichts draus werden.
Aber diese Probleme sind nicht Probleme, die wir wegen der Ossis haben. Es sind Probleme, die wir schon lange vor der Wende hatten. Die Massenarbeitslosigkeit ist in den 70er Jahren entstanden, als die Sozialdemokraten Ludwig Erhards Erbe endgültig zerstörten, und in den 80er Jahren zementiert worden, als die Kohlschen Christdemokraten viel zu feige waren, irgendeine andere Politik zu betreiben als die Sozialdemokraten (wie heute auch. Die Merkel ist wirklich Kohls Schülerin).
Unsere Probleme sind also gemeinsame Probleme. Da hilft kein Ossi-Wessi-Hickhack, wir sitzen im selben Boot. Die Probleme sitzen im Reichstag, und wir sollten zusammen daran arbeiten, daß diese Probleme eines Tages Unter den Linden hängen, alle miteinander...
Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?
Emanuel Geibel
Um nach dem Ende der DDR eine blühende Landschaft erzeugen zu können, müßte man sie erst einmal zu Grunde richten, was auch gemacht wurde.
"Nach dem Beitritt der DDR zum Bundesgebiet sank die Industrieproduktion der Neuen Länder innerhalb weniger Jahre drastisch, wächst aber seit dem Tiefpunkt Anfang der 1990er Jahre wieder stetig und mit zum Teil deutlich höheren Wachstumsraten als in den alten Bundesländern; gleichwohl liegt der Anteil der Wertschöpfung in der Industrie an der gesamten Wertschöpfung noch immer unter dem Niveau der alten Bundesländer. Fast 100 Prozent des ehemaligen Volkseigentums wurden privatisiert und 95 Prozent davon gelangten in den Besitz von Eigentümern außerhalb der Neuen Länder. Das Bruttoinlandsprodukt der Neuen Länder ist unter das der DDR von 1989/1990 gesunken."
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"Das Ergebnis ist, dass das Bruttoinlandsprodukt der DDR 1989 um 558 Prozent höher war als 1950, in der BRD war es um 534 Prozent höher. Auch das jährliche Wachstum der DDR war höher, selbst in den 80er Jahren."
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Ich sehe das als absoluten Glücksfall. Wenn es mir hier zu "bunt" wird, siedle ich über ... ohne auf Wohlstand zu verzichten.
Mitteldeutschland ist bereits Billiglohnland. Nur eines dessen Geld aus Transferleistungen stammt, die Industrie ist nämlich trotzdem in Asien und Osteuropa.
Man hätte erstmal jeglichen Staatsbesitz in Privateigentum umwandeln und anschließend aus der ehemaligen DDR eine Sonderwirtschaftszone machen sollen, ohne BRD-Bürokratie und -Etatismus, ohne Gewerkschaftseinfluss und mit maximaler Autonomie der Länder.
Mit Ausbeutung hat das nichts zu tun, sondern mit harten, aber notwendigen Schritten zur sozioökonomischen Gesundung. Mittlerweile ist der Zug aber abgefahren.
Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?
Emanuel Geibel
Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?
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