Augustins Kriterien für einen gerechten Krieg des vom Christentum geprägten Römischen Reiches waren:
- Er muss dem Frieden dienen und diesen wiederherstellen (iustus finis).
- Er darf sich nur gegen begangenes, dem Feind vorwerfbares Unrecht – eine gravierende Verletzung oder Bedrohung der Rechtsordnung – richten, das wegen des feindlichen Verhaltens fortbesteht (causa iusta).
- Eine legitime Autorität – Gott oder ein Fürst (princeps) – muss den Krieg anordnen (legitima auctoritas). Dabei muss der Fürst die innerstaatliche Ordnung wahren, d. h. die gegebenen Strukturen des Befehlens und Gehorchens.
- Sein Kriegsbefehl darf nicht gegen Gottes Gebot verstoßen: Der Soldat muss ihn als Dienst am Frieden einsehen und ausführen können.
Damit stellte Augustin schärfer als Cicero das Ziel des gerechten Krieges – Frieden mit dem besiegten Gegner, nicht dessen Vernichtung – , die alleinige Kriegsentscheidung der gegebenen Regierung und die Verantwortung aller Kriegsteilnehmer für eine legitime, dem Friedensziel angemessene Kriegführung heraus. Damit wollte er Privatfehden, Bürgerkriege und reine Eroberungskriege delegitimieren. Andererseits schloss er die Möglichkeit eines Heiligen Krieges für eine als gottgewollt geltende Ordnung nicht aus. Seine Bedingungen blieben für die Lehre vom gerechten Krieg im ganzen Mittelalter maßgebend.
Während aber im Reichsteil des Diokletian die Christen Verfolgt wurden, so waren doch die Christen in den Reichsteilen unter Constantius I. Chlorus, und später unter seinem Sohn Constantin dem Großen, vor Verfolgungen geschützt. Und sicher Wehrten sich zumindest Christliche Truppenteile wenn sie Personalmäßig in der Lage dazu waren.
Nach Luther und nach der Bibel ist es natürlich möglich sich zu wehren. Dazu kennen die meisten Martin Luthers Zitate zum Christen im Stande eines Kriegsmannes.
Im übrigen wird hier gern immer auf ein und dem selben Vers der Bibel rumargumentiert. Die Bibel besteht aber nicht nur aus dem Vers das man seine Backen hinhalten soll sondern aus viel mehr. Also schwubs die Lutherbibel zur Hand und mal kurz gelesen und siehe da:
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.
Matthäus 10;34
So gebet nun jedermann, was ihr schluldig seid: Schoß, dem der Schoß gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.
Römer 13;7
Das Problem liegt auch oft daran das viele Menschen die Bibel einfach nicht lesen und vom hören Sagen und aus der Glotze die üblichen Verse kennen ohne überhaupt die Bibel gelesen zu haben.
Das Bild des Liedersingenden Ponyhofchristen der Grinsend durch die Welt stapft ist doch erst Ende des 19 Jahrhunderts entstanden. Und schon denkt man das Christentum ist ein Ringelreihentrupp.
Christ sein bedeutete im übrigen heute wie damals nie die Selbstaufgabe und Wehrlosigkeit. Nach Luther trenne ich Weltliches und Himmelsreich. 'Denn Luther erkannte das wir auf Erden vom Weltlichen abhängig sind bevor wir ins Himmelsreich kommen.
Falls jemand Luthers Theorien zum Christen als Kriegsmann nicht kennt:
So ist es auch: Wenn ich das Amt ansehe, das Krieg führt, wie es die Bösen bestraft, die, die Unrecht haben, tötet und solchen Jammer ausrichtet, da scheint es ein durchaus unchristliches Werk zu sein und in jeder Hinsicht gegen die christliche Liebe. Sehe ich aber darauf, wie es die Gerechten beschützt, Frau und Kind, Haus und Hof, Gut, Ehre und Frieden damit erhält und bewahrt, so ergibt es sich, wie wichtig und göttlich das Werk ist. Und ich merke, dass es auch ein Bein oder eine Hand abhaut, damit nicht der ganze Leib stirbt. Denn wenn nicht das Schwert entgegentritt und den Frieden bewahrt, müsste alles, was es in der Welt gibt, im Unfrieden verderben. Deshalb ist ein solcher Krieg nichts anderes als ein kleiner, kurzer Unfriede, der einem ewigen, unermesslichen Unfrieden wehrt, ein kleines Unglück, das einem großen wehrt.
(Martin Luther: Ob Kriegsleute in seligem Stande sein können, 1526)Darum ehrt auch Gott das Schwert mit so hohen Worten, dass er es seine eigene Ordnung nennt (Römer 13, 1) und nicht will, dass man sage oder denke, die Menschen hatten es erfunden und eingesetzt. Denn die Hand, die das Schwert führt und tötet, ist dann auch nicht mehr eines Menschen Hand, sondern Gottes Hand, und nicht der Mensch, sondern Gott henkt, rädert, enthauptet, tötet und führt den Krieg. Das alles sind seine Werke und sein Gericht.
(Martin Luther: Ob Kriegsleute in seligem Stande sein können, 1526)"Ich möchte mich fast rühmen, dass seit der Zeit der Apostel das weltliche Schwert und die Obrigkeit noch nie so deutlich beschrieben und gerühmt worden ist wie durch mich. Sogar meine Feinde müssen das zugeben. Und dafür habe ich doch als Lohn den ehrlichen Dank verdient, dass meine Lehre aufrührerisch und als gegen die Obrigkeit gerichtet gescholten und verdächtigt wird. Dafür sei Gott gelobt! Denn weil das Schwert von Gott eingesetzt worden ist, um die Bösen zu bestrafen, die Gerechten zu beschützen und den Frieden zu bewahren, Römer 13, 4; 1. Petrus 2, 14, ist auch überzeugend genug bewiesen, dass Kriegführen und Töten von Gott eingesetzt sind und, was der Lauf des Krieges und das Kriegsrecht mit sich bringen. Was ist ein Krieg anderes als Strafe für das Unrecht und das Böse? Warum führt man Krieg, außer dass man Frieden und Gehorsam haben will?"
(Martin Luther: Ob Kriegsleute in seligem Stande sein können, 1526)
Geändert von Casus Belli (01.09.2012 um 20:09 Uhr)
Die Evangelische Notgemeinschaft in Deutschland (ENiD) wird sich weder mit Nationalsozialisten oder Kommunisten sowie sonstigen extremistischen Strukturen abfinden. Diese Einstellungen stehen diametral zu unserem Verständnis von Gott, Ehre, Freiheit, Vaterland. Wir sind gläubige, konservative und patriotische Christen und stehen für die strikte abendländische Tradition Deutschlands und des europäischen Raumes.
Danke für den guten Beitrag. Also kann nach deiner Meinung eine Christliche Gemeinde zur Gefahrenabwehr zur Waffe greifen? Lese ich das so richtig aus deinen Beitrag heraus? Mir wurde gesagt weder die Bibel noch die Christliche Lehre würden das hergeben weil das Wort Jesu das oberste wäre.
Nichts zu danken, dazu muss ich sagen das sich meine Protestantische Auslegung mit Sicherheit nicht mit der einer beschwipsten Frau Käßmann deckt.
Ich als Protestant bin nach Luther sogar verpflichtet mich zur Wehr zu setzen. Aber auch aus der Bibel bekommt man den Rückhalt, denn Jesus predigt nie Suizid, Selbstzerstörung oder Verrat am eigenen Volke und der Familie.
Und ich bin mir sicher das meine Katholischen und Orthodoxen Brüder ebenfalls nicht freiwillig in Messer laufen müssen.
Die Evangelische Notgemeinschaft in Deutschland (ENiD) wird sich weder mit Nationalsozialisten oder Kommunisten sowie sonstigen extremistischen Strukturen abfinden. Diese Einstellungen stehen diametral zu unserem Verständnis von Gott, Ehre, Freiheit, Vaterland. Wir sind gläubige, konservative und patriotische Christen und stehen für die strikte abendländische Tradition Deutschlands und des europäischen Raumes.
Grundsätzlich sieht es hier so aus, als habe jemand die christliche Lehre nicht verstanden.
Im neuen Testament sagt Jesus eindeutig, mein Reich ist nicht von dieser Welt. Die Bibel überlässt es dem Einzelnen zu entscheiden, was er tut und was nicht.
Hilfreich sind derartige Geschichten, wie vom Verfasser hier propagiert, nicht. Die Syrische Armee als Befreier, der Diktator als Heilsbringer, schon etwas absurd.
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