schöner Artikel der die Komplexität des Untergangs vor Augen führt !
Deutsche Katholiken berichten zwei Stunden über die Fehler ihres Bischofs, aber das ,Ave Maria' können sie nicht. Doch nach der Messe bedanken sie sich, wenn ich in der Predigt über den Glauben gesprochen habe.“
Auch er denkt als Ruheständler an den großen Aufbruch nach dem Vatikanum zurück. Weder in Gestus noch Habitus ein Achtundsechziger, weiß Max Pinzl, dass eine nachwachsende Generation von Seminaristen Leute seines Alters als „Krawattenpriester“ verachtet. Sie hätten sich zu stark an weltliche Vorgaben angepasst, auch durch Tragen eines Straßenanzugs. „Wir sollen die Kirche abgewirtschaftet haben“, sagt Pinzl. Der Limburger Bischof will lieber nach vorne schauen, sich nicht mit den Achtundsechzigern aufhalten. „Wer heute Theologie studiert, hat auf dem Weg dieser Entscheidung schon manchen säkularen Gegenwind von außen und auch manche kirchenkritische Infragestellung von innen erleben müssen. Es zeichnet Priesteramtskandidaten aus, dass sie entschiedener nach der Substanz des christlich-kirchlichen Glaubens fragen: Sie wollen ,Schwarzbrot'.“ Genau das ist das Problem des Nachwuchses nach Ansicht von Max Pinzl: Der übersehe vor lauter Strenge, was die vornehmste Aufgabe des Priesters sei, nämlich „anteilnehmende Menschlichkeit“.
[Links nur für registrierte Nutzer]
Monsignore Pinzl sagt ganz unverblümt: „Religionsunterricht ist heute vielfach Afrikakunde, Buddhismus und Hartz IV.“ Haha wie wahr !